Engerlinge

Maikäfer-Engerlinge erkennen und erfolgreich bekämpfen

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Maikäfer-Engerlinge sind gefürchtete Gartenschädlinge, die durch Wurzelfraß erhebliche Schäden an Pflanzen verursachen können. Dieser Artikel gibt einen Überblick über Erkennungsmerkmale, Schadbilder, Vorbeugungsmaßnahmen und Bekämpfungsmöglichkeiten. Zudem werden verschiedene Engerlingsarten und der Lebenszyklus des Maikäfers näher beleuchtet.

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Maikäfer-Engerlinge sehen Junikäfer-Engerlingen zum Verwechseln ähnlich

Engerlinge erkennen

Engerlinge sind an ihrem dicken, C-förmig gekrümmten Körper zu erkennen. Sie sind cremeweiß bis graulich gefärbt und haben eine auffällige braune Kopfkapsel. Drei Paar Brustbeine sind gut sichtbar und die Larven können bis zu sechs Zentimeter lang werden. Maikäfer-Engerlinge bewegen sich auf einer glatten Oberfläche seitwärts schlängelnd fort.

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Schäden durch Engerlinge

Maikäfer-Engerlinge richten durch ihren Wurzelfraß erhebliche Schäden an verschiedenen Pflanzen und Grünflächen an. Betroffen sind insbesondere:

  • Rasenflächen und Wiesen: Bei starkem Befall sterben die Grasnarben vollständig ab, sodass es aussieht, als wären Maden im Rasen.
  • Gemüsebeete und Jungpflanzen: Die jungen Wurzeln werden leicht zerstört, was zu Welken und Absterben führt.
  • Stauden und Sträucher: Sowohl jüngere als auch ältere Pflanzen können stark geschädigt werden.
  • Obst- und Laubgehölze: Besonders junge Bäume sind gefährdet, aber auch ausgewachsene Exemplare leiden unter dem Verlust ihrer Wurzeln.

Sekundärschäden entstehen oft durch Vögel und Wildschweine, die nach den Engerlingen graben und so die betroffenen Flächen weiter beschädigen.

Vorbeugung gegen Engerlinge

Zur Vorbeugung gegen Maikäfer-Engerlinge können verschiedene Maßnahmen ergriffen werden:

  • Lichtquellen vermeiden: Maikäfer werden von Licht angezogen. Verzichten Sie daher auf nächtliche Gartenbeleuchtung.
  • Insektenschutznetze: Decken Sie Beete und Rasenflächen während der Flugzeit der Maikäfer (Mai und Juni) ab, um die Eiablage zu verhindern.
  • Rasenpflege: Regelmäßiges Vertikutieren und ein hoher, dichter Wuchs des Rasens bis Ende Juni erschweren die Eiablage.
  • Gründliche Gartenpflege: Entfernen Sie Unkraut und abgestorbene Pflanzenteile, um potenzielle Eiablageplätze zu minimieren.
  • Natürliche Feinde fördern: Schaffen Sie Lebensräume für Vögel, Maulwürfe und Igel, um die Engerlingspopulation auf natürliche Weise zu kontrollieren.
  • Pflanzenauswahl: Pflanzen wie Rittersporn, Geranien und Knoblauch wirken abschreckend auf Engerlinge.

Bekämpfung von Engerlingen

Bei einem bestehenden Befall von Maikäfer-Engerlingen gibt es verschiedene Bekämpfungsmethoden:

  • Absammeln: Besonders nach Regen können Engerlinge per Hand abgesammelt werden, wenn sie an die Oberfläche kommen.
  • Nematoden: Diese Fadenwürmer sind natürliche Feinde der Engerlinge und töten sie ab.
  • Pilze: Insektenpathogene Pilze wie Beauveria und Metarhizium infizieren und töten die Engerlinge.
  • Natürliche Feinde fördern: Fördern Sie Vögel, Spitzmäuse, Igel und Maulwürfe in Ihrem Garten.
  • Hühner: Hühner picken die Larven aus der Erde und können so zur Reduktion der Engerlinge beitragen.

Engerlingsarten und ihre Unterschiede

Es gibt verschiedene Engerlingsarten, die sich in Aussehen und Verhalten unterscheiden:

  • Maikäfer-Engerlinge: Sie sind die schädlichsten. Ihr C-förmig gekrümmter Körper und die schlängelnde Fortbewegung sind charakteristisch.
  • Junikäfer-Engerlinge: Diese ähneln den Maikäfer-Engerlingen, bewegen sich jedoch bauchwärts kriechend fort.
  • Rosenkäfer-Engerlinge: Sie sind kleiner und bewegen sich rücklings fort. Sie ernähren sich von abgestorbenen Pflanzenteilen und sind daher ungefährlich.
  • Nashornkäfer-Engerlinge: Diese können bis zu zehn Zentimeter groß werden und ernähren sich von abgestorbenem Holz, was sie nützlich macht.

Lebenszyklus des Maikäfers

Der Maikäfer durchläuft einen mehrjährigen Lebenszyklus:

  • Eiablage: Die Weibchen legen im Mai und Juni ihre Eier etwa 20 cm tief in den Boden.
  • Larvenstadium: Die Engerlinge schlüpfen nach etwa vier Wochen und beginnen sich von Wurzeln zu ernähren. Sie durchlaufen in 3 bis 5 Jahren drei Stadien und wachsen bis zu 7 cm heran.
  • Verpuppung: Im dritten oder vierten Jahr graben sich die Engerlinge etwa 60 cm tief in den Boden ein, um sich zu verpuppen.
  • Schlüpfen der Käfer: Die adulten Käfer schlüpfen im Herbst, bleiben aber bis zum nächsten Frühjahr in einem Ruhezustand unter der Erde.
  • Flugzeit: Im Mai und Juni des folgenden Jahres schwärmen die Käfer aus, ernähren sich von Blättern und legen nach der Paarung neue Eier.
Bilder: Alexandr Nagornyh / Shutterstock