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Maden im Rasen: Schädlich und was kann man tun?

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Schädlinge im Rasen können erhebliche Schäden verursachen und die Gesundheit Ihrer Grünfläche beeinträchtigen. Dieser Artikel beleuchtet die häufigsten Rasenschädlinge, ihre Erkennungsmerkmale und gibt Tipps zur effektiven Bekämpfung und Vorbeugung.

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Bei fetten, weißen Maden im Rasen handelt es sich um Engerlinge

Schädlinge im Rasen erkennen

Ein Schädlingsbefall im Rasen zeigt sich durch bestimmte Symptome, die bei frühzeitiger Erkennung größere Schäden verhindern können. Achten Sie auf folgende Anzeichen:

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Auffällige Verfärbungen und schwammige Stellen

Gelbe oder braune Flecken sowie schwammige Bereiche deuten oft auf beschädigte Graswurzeln hin, verursacht durch Schädlinge wie Engerlinge oder Tipula-Larven.

Loser Rasen

Wenn sich der Rasen leicht wie ein Teppich vom Boden abheben lässt, wurden die Graswurzeln wahrscheinlich angefressen und der Rasen verliert seine Festigkeit.

Erhöhte Vogelaktivität

Krähen und Stare, die vermehrt auf Ihrem Rasen picken, können ein Indikator für Schädlingsbefall sein, da sie nach Larven suchen.

Direkte Überprüfung

Entfernen Sie an verdächtigen Stellen ein Stück Rasen und untersuchen Sie die obersten Zentimeter des Bodens auf C-förmige, weißlich bis gelbbraune Larven, die je nach Art unterschiedlich groß sein können.

Anzahl der Larven

Bereits fünf Larven pro Quadratmeter können ernsthafte Schäden verursachen und erfordern eine Behandlung.

Schwächeanzeichen weiterer Pflanzen

Auch welkende Blumenbeete oder andere nahegelegene Pflanzen können auf einen Schädlingsbefall hinweisen, der sich vom Rasen ausbreitet.

Indem Sie diese Anzeichen systematisch überprüfen, können Sie rechtzeitig eingreifen und geeignete Maßnahmen ergreifen. Eine regelmäßige Rasenpflege und Beobachtung sind der beste Schutz gegen unerwünschte Gäste.

Unterscheidung der Engerlinge

Engerlinge sind die Larven verschiedener Käferarten und können im Garten sowohl schädlich als auch nützlich sein. Zu den häufigsten Schädlingen zählen die Larven von Maikäfern, Junikäfern und Gartenlaubkäfern, die die Wurzeln lebender Pflanzen fressen. Die Larven von Rosenkäfern und Nashornkäfern hingegen ernähren sich von abgestorbenem Pflanzenmaterial und sind für den Garten nützlich.

Erkennungsmerkmale

Beachten Sie folgende Merkmale zur Unterscheidung:

Maikäfer-Engerling:

  • Gleichmäßig dicker Körper, bleibt auf glatter Unterlage gekrümmt.

Junikäfer-Engerling:

  • Ähnlich dem Maikäfer-Engerling, aber kleiner, bewegt sich auf dem Bauch in kriechender Haltung.

Gartenlaubkäfer-Engerling:

  • Vorn schmaler, hinten breiter, bewegt sich raupenartig.

Rosenkäfer-Engerling:

  • Streckt sich auf dem Rücken liegend und kriecht rücklings davon.

Nashornkäfer-Engerling:

  • Ähnlich dem Rosenkäfer-Engerling, jedoch größer.

Durch die genaue Bestimmung der Engerlinge können Sie gezielt Maßnahmen ergreifen.

Bekämpfung von Wiesenschnakenlarven

Die Bekämpfung von Wiesenschnakenlarven, auch Tipula-Larven genannt, erfordert verschiedene umweltfreundliche Ansätze:

Mechanische Methoden

  • Walzen: Verwenden Sie eine Stachelwalze auf feuchtem Rasen, um die Population zu reduzieren.
  • Absammeln: Bei trübem Wetter oder nachts können die Larven per Hand abgesammelt werden.

Biologische Bekämpfung

  • Nematoden: Diese werden im Herbst in Wasser aufgelöst und auf den betroffenen Rasenabschnitten ausgebracht.
  • Bakterien: Bacillus thuringiensis israelensis (Bti) tötet viele Mückenlarven, einschließlich Tipula-Larven.

Chemische Mittel

Kalkstickstoff: Im frühen Frühjahr auf feuchten Boden ausgebracht, reduziert es den Befall erheblich.

Vertikutieren

Tiefes Vertikutieren: Dies reduziert die Anzahl der Larven, kann jedoch auch den Rasen beschädigen. Nachsaat ist erforderlich.

Durch die Kombination verschiedener Methoden können Sie Wiesenschnakenlarven effizient bekämpfen.

Bekämpfung von Engerlingen

Für die Bekämpfung von Engerlingen sind gezielte Methoden notwendig, besonders bei massivem Befall:

Biologische Methoden

  • Nematoden: Diese dringen in die Larven ein und setzen Bakterien frei, die sie töten. Ideal von Mai bis Oktober anzuwenden.
  • Pilze: Der Pilz Beauveria kann Engerlinge infizieren und bevorzugt feuchte Böden.

Mechanische Methoden

  • Absammeln: Nach Regen oder Bewässerung kommen die Engerlinge an die Oberfläche und können eingesammelt werden.
  • Vertikutieren: Regelmäßiges Vertikutieren stört ihren Lebensraum.

Pflanzliche Methoden

  • Abstoßende Pflanzen: Pflanzen wie Geranien oder Rittersporn wirken abschreckend.
  • Knoblauch: Der Anbau von Knoblauch in angrenzenden Beeten hält Engerlinge fern.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Humusaufbau: Verbesserung der Bodenstruktur durch Humus erhöht die Bodenfeuchtigkeit.
  • Natürliche Feinde fördern: Fördern Sie das Vorkommen natürlicher Feinde wie Igel und Vögel.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie Engerlinge effizient bekämpfen und Schäden an Ihrem Rasen vermeiden.

Vorbeugung

Um Schädlingen den Zugang zu Ihrem Rasen zu erschweren, sind präventive Maßnahmen wichtig:

  • Dichte Grasnarbe fördern: Mähen Sie regelmäßig, aber nicht zu kurz.
  • Rasenabdeckung während der Flugzeit: Verwenden Sie Netze oder Folien, um die Eiablage zu verhindern.
  • Natürliche Feinde unterstützen: Installieren Sie Vogelnistkästen und bieten Sie Igeln Unterschlupfmöglichkeiten.
  • Regelmäßiges Vertikutieren: Dies lockert den Boden auf und stört die Lebensbedingungen der Larven.
  • Humusanteile erhöhen: Dadurch verbessern Sie die Bodenbedingungen und machen ihn für Engerlinge unattraktiv.
  • Wasser-Management: Halten Sie den Boden feucht, besonders im Sommer.

Mit diesen Maßnahmen reduzieren Sie das Risiko eines Schädlingsbefalls und erhalten einen gesunden Rasen.

Schäden beseitigen

Nach erfolgreicher Bekämpfung der Schädlinge ist es wichtig, entstandene Schäden am Rasen zu reparieren.

Kleinere Schäden

Kleine kahle Stellen können mit Rasensaatgut ausgebessert werden:

  1. Kahle Stellen auflockern und Unkräuter entfernen.
  2. Eine Schicht Rasensaat verteilen.
  3. Saat leicht andrücken und gleichmäßig feucht halten.

Größere Schäden

Bei großflächigen Schäden sollte eine Neuaussaat erfolgen:

  1. Beschädigte Fläche entfernen und fruchtbare Erde einarbeiten.
  2. Neue Rasenmischung aussäen und andrücken.
  3. Intensiv bewässern, bis das Gras angewachsen ist.

Strukturverbesserung des Bodens

  • Humus einarbeiten: Dies verbessert die Struktur und Wasserhaltigkeit des Bodens.
  • Boden durchlüften: Regelmäßiges Vertikutieren und Belüften fördert gesunde Graswurzeln.

Diese Maßnahmen helfen, die Gesundheit und Widerstandsfähigkeit Ihres Rasens wiederherzustellen.

Bilder: S.O.E / Shutterstock