Maden

Weiße Maden in der Erde: Ursachen & Bekämpfung

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Engerlinge, die Larven verschiedener Käferarten, können im Garten erhebliche Schäden anrichten, indem sie sich von Pflanzenwurzeln ernähren. Dieser Artikel informiert über die Erkennung und Unterscheidung von Engerlingen, ihre Schadwirkung und effektive Bekämpfungsmethoden.

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Bei weißen Maden handelt es sich fast immer um Engerlinge

Schadwirkung von Engerlingen im Garten

Engerlinge, insbesondere die Larven von Maikäfern, Junikäfern und Gartenlaubkäfern, stellen eine Gefahr für die Gesundheit Ihrer Pflanzen dar. Ihre Vorliebe für lebende Wurzeln kann zu einer Vielzahl von Problemen führen, die die Vitalität Ihres Gartens beeinträchtigen. Neben den direkten Schäden durch den Wurzelfraß locken Engerlinge auch Vögel an, die auf der Suche nach Nahrung den Boden und die Pflanzen zusätzlich schädigen.

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Typische Anzeichen für einen Engerlingsbefall sind:

  • Lose Grasnarbe: Durch den unterirdischen Wurzelfraß der Engerlinge verliert der Rasen seinen Halt und die Grasnarbe lässt sich leicht abheben.
  • Verbräunte Halme: Beschädigte Wurzeln können Wasser und Nährstoffe nicht mehr ausreichend transportieren, was zu vertrockneten und verbräunten Halmen führt.
  • Vogelaktivität: Vögel werden von den Engerlingen angelockt und picken nach ihnen, wodurch die Grasnarbe weiter aufgerissen wird.
  • Schäden an Zierpflanzen und Gemüse: Engerlinge machen nicht nur vor Rasen halt, sondern bedrohen auch Zierpflanzen und Gemüsebeete. Wurzelfraß führt zu Wachstumsstörungen und kann die Pflanzen durch Wassermangel absterben lassen.
  • Welke Blätter und Kümmerwuchs: Geschädigte Wurzeln können Wasser nicht mehr ausreichend aufnehmen, was zu welken Blättern und einem verkümmerten Wachstum der Pflanzen führt.

Junge Pflanzen mit noch nicht voll entwickeltem Wurzelsystem sind besonders anfällig für Schäden durch Engerlinge und können schnell eingehen.

Engerlinge unterscheiden – die wichtigsten Arten

Die Fähigkeit, verschiedene Engerlingsarten zu unterscheiden, ist für die Wahl der richtigen Maßnahmen in Ihrem Garten unerlässlich. Hier sind einige Merkmale der häufigsten Arten:

  • Maikäferengerlinge: Diese Larven erreichen eine Länge von bis zu 6 cm und haben eine gelblich-braune Farbe. Ihr Körper ist gleichmäßig dick und sie besitzen kräftige Beine und Mundwerkzeuge. Sie bewegen sich typischerweise in einer schlängelnden, seitlichen Bewegung fort.
  • Junikäferengerlinge: Ähnlich wie Maikäferengerlinge haben auch Junikäferengerlinge eine gelbliche Farbe und einen dicken Körper, sind aber etwas kleiner. Ihre Fortbewegung ist charakteristisch: Sie strecken sich zunächst und krabbeln dann in Bauchlage.
  • Gartenlaubkäferengerlinge: Diese Larven sind deutlich kleiner als die von Mai- und Junikäfern und erreichen eine Länge von maximal 1 cm. Sie haben einen weißlichen Körper mit einer orangefarbenen Kopfkapsel und sind oft leicht c-förmig gekrümmt. Sie bevorzugen feuchte Standorte.
  • Rosenkäferengerlinge: Die Larven des Rosenkäfers sind Nützlinge und ernähren sich von totem organischen Material. Sie haben einen weißen Körper, der bis zu 3 cm lang werden kann, mit möglichen grauschwarzen Schattierungen. Ihr Vorderkörper ist schlanker als der Hinterkörper. Auf flachen Oberflächen bewegen sie sich auf dem Rücken fort, ähnlich einer Raupe.

Engerlinge erkennen – einfache Methoden

Um die Engerlinge in Ihrem Garten zu identifizieren, können Sie einfache Beobachtungen nutzen:

  • Fortbewegungstest: Legen Sie den Engerling auf eine flache Oberfläche und beobachten Sie seine Bewegung. Rosenkäferengerlinge robben auf dem Rücken, Maikäferengerlinge bewegen sich seitlich schlängelnd und Junikäferengerlinge strecken und krabbeln in Bauchlage.
  • Aussehen: Achten Sie auf die Größe, Farbe und Körperform des Engerlings, um ihn den verschiedenen Arten zuordnen zu können.

Engerlinge bekämpfen – verschiedene Ansätze

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Das manuelle Absammeln ist eine Lösung bei geringem Gefall

Es gibt verschiedene Methoden zur Bekämpfung von Engerlingen, je nach Befallsstärke und Ihren persönlichen Vorlieben:

  • Manuelle Entfernung: Bei geringem Befall können Engerlinge einzeln abgesammelt und umgesiedelt werden.
  • Nematoden: Nematoden der Art Heterorhabditis bacteriophora sind natürliche Feinde von Engerlingen und können als effektive biologische Bekämpfungsmethode eingesetzt werden.
  • Umtopfen: Bei starkem Befall in Töpfen oder Hochbeeten empfiehlt es sich, die betroffenen Pflanzen umzutopfen und die Wurzeln gründlich zu reinigen.
  • Neemöl: Neemöl ist ein natürliches Insektizid, das auch gegen Engerlinge eingesetzt werden kann.

Engerlinge vorbeugen – präventive Maßnahmen

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Igel haben Engerlinge zum Fressen gern

Mit den richtigen vorbeugenden Maßnahmen können Sie Engerlinge von Ihrem Garten fernhalten:

  • Feuchtigkeitsregulierung: Vermeiden Sie Staunässe und sorgen Sie für eine gut durchlässige Erde, da Engerlinge feuchte Bedingungen bevorzugen.
  • Naturnaher Garten: Schaffen Sie Lebensraum für natürliche Feinde von Engerlingen, wie Igel und Vögel.
  • Bodenabdeckung: Bedecken Sie den Boden mit Mulch oder dichten Pflanzungen, um die Eiablage der Käfer zu verhindern.
  • Nematoden einsetzen: Präventiver Einsatz von Nematoden kann Engerlingspopulationen reduzieren.
  • Pflanzabstand und Belüftung: Sorgen Sie für ausreichend Abstand zwischen den Pflanzen und lüften Sie Gewächshäuser regelmäßig, um ein gesundes Pflanzenwachstum zu fördern.
  • Natürliche Repellents: Pflanzen wie Knoblauch oder Lavendel können Schädlinge durch ihren Geruch abwehren.

Durch eine Kombination dieser Maßnahmen fördern Sie ein gesundes Garten-Ökosystem und schützen Ihre Pflanzen vor Engerlingen.

Bilder: S.O.E / Shutterstock