Engerlinge

Junikäfer-Engerlinge: Erkennen und Bekämpfen im Garten

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Junikäfer sind im Garten hübsch anzusehen, doch ihre Larven, die Engerlinge, können große Schäden an Pflanzenwurzeln anrichten. Dieser Artikel informiert Sie über Aussehen, Lebensweise und Bekämpfungsmöglichkeiten des Junikäfers und seiner Larven.

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Junikäfer-Engerlinge werden etwa 3cm lang

Aussehen und Verbreitung von Junikäfern

Der Junikäfer (Amphimallon solstitiale) fällt durch seine gelblichbraunen, gerippten Deckflügel und seine dichte Behaarung auf. Mit einer Größe von etwa 14 bis 20 Millimetern ist er kleiner als der Maikäfer. Charakteristische Merkmale sind die dreigliedrigen Fühler und die unterschiedliche Anzahl von Zähnen an den Vorderbeinen: Männliche Junikäfer haben zwei Zähne, weibliche drei.

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Junikäfer kommen in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordafrikas vor. Sie bevorzugen trockene, sandige Böden und sind häufig in Gärten, Parks, Waldrändern und Gebüschen anzutreffen. Feuchte Standorte meiden sie. Ihre Anpassungsfähigkeit lässt sich auch an vereinzelten Funden in höheren Lagen ablesen.

Lebensweise und Entwicklung

Nach der Paarung im Juni legt das Weibchen des Junikäfers gegen Ende Juli bis zu 40 Eier in sandige Böden. Je nach Temperatur schlüpfen die Larven nach etwa drei Wochen. Diese Engerlinge durchlaufen über zwei bis drei Jahre drei Larvenstadien. Während dieser Entwicklungszeit ernähren sie sich hauptsächlich von Pflanzenwurzeln, was erhebliche Schäden in Gärten und Parks verursachen kann.

Im ersten Jahr bleiben die Larven in der oberen Bodenschicht, während sie sich im zweiten Jahr tiefer eingraben, um zu überwintern. Im dritten Frühling setzen sie ihren Wurzelfraß fort, bevor sie sich im späten Frühjahr oder frühen Sommer verpuppen. Die neuen Käfer schlüpfen ab Ende Juni und der Zyklus beginnt erneut.

Schäden durch Junikäferengerlinge

Die Hauptschäden durch Junikäferengerlinge entstehen durch das Abfressen der Wurzeln verschiedenster Pflanzenarten. Besonders betroffen sind Rasenflächen, wo Engerlinge die Wasser- und Nährstoffaufnahme der Graspflanzen behindern. Dies führt zu vergilbten und welken Bereichen, die leicht aus der Erde gezogen werden können. Auch Zier- und Wildpflanzen sowie junge Laubbäume können betroffen sein und oft zum Absterben der Pflanzen führen.

Zusätzliche Schäden entstehen durch Vögel und andere Tiere wie Igel und Wildschweine, die den Boden auf der Suche nach den Engerlingen aufreißen und die Grasnarbe weiter schädigen.

Erkennen eines Engerlingbefalls

Ein Engerlingbefall lässt sich an mehreren deutlichen Anzeichen erkennen:

  • Beschädigungen am Rasen: Vergilbte, welke oder abgestorbene Rasenbereiche, die sich leicht abziehen lassen, deuten auf einen Engerlingbefall hin.
  • Beschädigungen an anderen Pflanzen: Welkende und absterbende Gemüse-, Beeren- und Zierpflanzen sind ebenfalls typisch für einen Engerlingbefall.
  • Verstärkte Aktivität von Fressfeinden: Eine erhöhte Wühltätigkeit von Wildtieren wie Krähen, Igeln und Dachsen kann auf einen Engerlingbefall hinweisen.
  • Bodenuntersuchung: Graben Sie den Boden an den betroffenen Stellen aus, um die cremeweißen, gekrümmten Larven mit braunen Köpfen zu identifizieren.

Durch eine regelmäßige Kontrolle des Bodens und das Erkennen dieser Anzeichen können Sie frühzeitig Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen.

Bekämpfung von Junikäferengerlingen

Es gibt mehrere biologische und mechanische Methoden, um Junikäferengerlinge zu bekämpfen:

  • Nematoden: Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer dringen in die Larven ein und setzen tödliche Bakterien frei. Die Ausbringung sollte im ersten Larvenstadium im Spätsommer, also im August oder September, erfolgen. Beachten Sie dabei, die Nematoden in den Abendstunden auszubringen und den Boden feucht zu halten.
  • Mechanische Bekämpfung: Graben oder fräsen Sie den Boden mindestens 10 cm tief um, um die Larven zu töten. Diese Methode kann jedoch auch andere Bodenlebewesen und Pflanzenwurzeln schädigen und sollte daher nur als letzte Option genutzt werden.
  • Förderung von Fressfeinden: Unterstützen Sie natürliche Feinde der Engerlinge wie Vögel, Igel, Maulwürfe, Spitzmäuse und Fledermäuse, indem Sie Ihren Garten naturnah gestalten und viele Versteckmöglichkeiten schaffen.

Durch die Kombination dieser Methoden können Sie die Population der Junikäferengerlinge in Ihrem Garten reduzieren und gleichzeitig die Umwelt schonen.

Vorbeugung

Mit gezielten Maßnahmen können Sie einem Befall durch Junikäfer-Engerlinge vorbeugen:

  • Rasenpflege optimieren: Mähen und vertikutieren Sie Ihren Rasen regelmäßig, und säen Sie kahle Stellen sofort nach. Schneiden Sie den Rasen nicht zu kurz.
  • Natürliche Feinde unterstützen: Erhöhen Sie die Präsenz von Vögeln und Igeln durch Nistkästen und Versteckmöglichkeiten wie Laubhaufen.
  • Beleuchtung reduzieren: Vermeiden Sie nächtliche Beleuchtung im Garten während der Flugzeit der Käfer, um die Eiablage zu erschweren.
  • Bodenbearbeitung: Lockern und hacken Sie den Boden regelmäßig, um ihn für die Larven unattraktiv zu gestalten.
  • Wurzelschutzgitter: Diese Gitter schützen die Wurzeln von neu angelegten Beeten oder besonders gefährdeten Pflanzen vor Fraß.
  • Pflanzenauswahl: Nutzen Sie Pflanzen wie Knoblauch, Rittersporn und Geranien, die eine abschreckende Wirkung auf Engerlinge haben.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Sie Ihren Garten auf natürliche Weise vor einem Befall schützen.

Bilder: Kimberly Bacovin / Shutterstock