Engerlinge

Müssen Rosenkäfer-Engerlinge wirklich bekämpft werden?

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Beim Anblick von Engerlingen läuten bei manch einem Hobbygärtner instinktiv die Alarmglocken – schließlich sind das doch Käferlarven, die Pflanzen durch Wurzelfraß den Garaus machen können. Allerdings nicht alle! Die Engerlinge des Rosenkäfers zum Beispiel sollten aus mehreren Gründen willkommen geheißen werden!

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Rosenkäfer-Engerlinge sollten nicht bekämpft werden!
AUF EINEN BLICK
Warum sollte man Rosenkäfer-Engerlinge nicht bekämpfen?
Rosenkäfer-Engerlinge sollten nicht bekämpft werden, da sie Nützlinge sind, die sich von totem Pflanzenmaterial ernähren und keinen Schaden anrichten. Zudem stehen Rosenkäfer und ihre Larven unter besonderem Schutz durch das Bundesnaturschutzgesetz.

Rosenkäfer-Engerlinge sind Nützlinge

Ja, Engerlinge können im Garten zum Problem werden. Denn einige Arten ernähren sich von den Wurzeln lebender Pflanzen – insbesondere denen von Gras oder Gemüsepflanzen wie Kohlrabi, Kartoffeln oder Salat. Das ist natürlich sehr ärgerlich, auch wenn der Schaden meist noch überschaubar ist. Wichtig zu wissen ist allerdings, dass Engerling nicht gleich Engerling ist – vor allem in Bezug auf das Schadpotenzial.

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Allgemein werden alle Larven aus der Überfamilie der Blatthornkäfer als Engerlinge bezeichnet. Zu den Blatthornkäferarten, die in unseren Breiten relevant sind, zählen etwa

  • Maikäfer
  • Junikäfer
  • Rosenkäfer
  • Nashornkäfer
  • Gartenlaubkäfer

Die Arten, die wegen ihres Wurzelfraßes tatsächlich als Schädlinge eingestuft werden können, sind Maikäfer, Junikäfer und Gartenlaubkäfer. Nashornkäfer- und Rosenkäfer-Engerlinge hingegen ernähren sich ausschließlich von totem Pflanzenmaterial. Sie richten daher keinen Schaden an Zier- und Nutzpflanzen an, sondern können vielmehr großen Nutzen bringen: sie halten sich nämlich bevorzugt auf Komposthaufen auf, wo sie ideale Wohn- und Versorgungsbedingungen vorfinden. Durch das Fressen der Gartenabfälle beschleunigen sie deren Zersetzungsprozess und produzieren zusammen mit Bakterien und Mikroorganismen einen wertvollen Dauerhumus.

Rosenkäfer stehen unter Schutz

Allein schon, um das Geschenk der Gratis-Humusproduktion nicht auszuschlagen, ist es nicht gerade klug, die Rosenkäfer-Engerlinge zu bekämpfen. Es ist sogar illegal. Denn Rosenkäfer und übrigens auch Nashornkäfer stehen vom Bundesnaturschutzgesetz aus unter besonderem Schutz. Das heißt, es ist verboten, sie zu schädigen, zu fangen oder zu töten – in all ihren Entwicklungsformen. Bei auffliegender Zuwiderhandlung drohen sogar hohe Geldbußen.

Erkennungsmerkmale von Rosenkäfer-Engerlingen

Es ist also nützlich, die Rosenkäfer-Engerlinge identifizieren und von anderen Engerlingen unterscheiden zu können. Eine praktische Sache vorweg: Da nur die nützlichen Arten sich von totem Pflanzenmaterial ernähren und die schädlichen ausschließlich von lebendem, ist die Entdeckung von Engerlingen auf dem Kompost schon einmal eine sofortige Entwarnung. Das körperliche Erscheinungsbild von Rosenkäfer-Engerlingen ist von einer eher kleinen Größe von etwa 3 Zentimetern mit verdicktem Hinterleib gekennzeichnet. Die vorderen Beinpaare sind nur sehr kurz und interessanterweise bewegen sie sich auf dem Rücken fort.

Bilder: Martina Unbehauen / Shutterstock