Gegen Engerlinge braucht es keine Chemie
Mal abgesehen davon, dass große Maikäfer-Invasionen wie noch in den 1950er Jahren passé sind und ihre Larven heute dementsprechend nur in Maßen auftreten – gegen die als Schädlinge gebrandmarkten Insekten ist keinerlei chemische Gewalt nötig. Den Schaden, den sie und die Engerlinge anderer Käferarten anrichten, ist heutzutage wirklich moderat.
Als Engerlinge werden die Larven der Käferarten aus der Überfamilie Scarabaeoidea bezeichnet. Davon ist aber auch nur ein Teil schädlich für Gartenpflanzen. Dazu gehören:
- Maikäfer
- Junikäfer
- Gartenlaubkäfer
Ihre Larven fressen während ihrer 2-4-jährigen unterirdischen Entwicklungszeit Wurzeln lebender Pflanzen und bringen sie dadurch zum Absterben. Betroffen sind vor allem Gräser, also der Gartenrasen, aber auch Zier- und Nutzpflanzen im Beet. Den Schaden erkennen Sie an vertrocknet und welk aussehenden oberirdischen Pflanzenteilen, im Gartenrasen entstehen gelbe, mit der Hand ablösbare Inseln.
Um die gefräßigen Engerlinge im Boden auszuschalten, ist dann als erstes ein Umgraben an den entsprechenden Stellen ratsam. Sammeln Sie die Larven zunächst einfach ein. Ganz vollständig wird das nicht gelingen – um auch dem Rest den Garaus zu machen, helfen Nematoden.
Nematoden als Engerling-Vernichter
Nematoden sind Fadenwürmer und bilden im Tierreich einen sehr artenreichen Stamm. Einige Arten sind für die Garten- und Landwirtschaft eine ernstzunehmende Plage, weil sie ganze Ackerflächen von Nutzpflanzen stark schädigen können. Andere wiederum sind auch als Nützlinge entdeckt worden – und zwar wegen ihrer parasitären Lebensweise.
Nematoden, die gegen Engerlinge eingesetzt werden können, sind vor allem räuberische Arten der Gattung Heterorhabditis. Sie nutzen die Engerlinge als Wirte für ihre Fortpflanzung. Sie dringen in die Larven ein und geben für sie tödliche Bakterien in ihre Blutbahn ab.
Allerdings werden nicht alle Engerling-Arten gleich gut von Nematoden parasitiert. Recht effektiv funktioniert die Methode bei Juni- und Gartelaubkäfern, bei Maikäfern weniger gut.
Nematoden werden im Garten- oder Baumarkt oder auch im Internet angeboten. Die in Tongranulat (15,00€ bei Amazon*) eingeschlossenen Fadenwürmer können einfach über Gießwasser in den Boden gebracht werden.