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Kraeutergarten überwintern: So schützen Sie Ihre Kräuter

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Winterharte Kräuter überstehen die kalte Jahreszeit im Freien, während empfindlichere Arten Schutz benötigen. Dieser Artikel bietet einen umfassenden Leitfaden zur Überwinterung verschiedener Kräuter im Garten, in Töpfen und im Haus.

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Die meisten Kräuter sind winterhart

Winterharte Kräuter im Garten

Einige Kräuter sind von Natur aus winterhart und überstehen die kalten Monate im Freien ohne großen Pflegeaufwand. Zu diesen robusten Kräutern zählen hauptsächlich mehrjährige Arten, die ihre oberirdischen Teile im Herbst abwerfen und im Frühjahr aus dem Wurzelstock neu austreiben. Dazu gehören Minze, Zitronenmelisse, Bärlauch und Oregano.

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Winterharte Kräuter benötigen in der Regel keinen speziellen Schutz vor Frost, dennoch kann eine leichte Abdeckung mit Laub oder Reisig sinnvoll sein, um extreme Temperaturschwankungen abzufangen. Eine Mulchschicht aus gehäckselter Rinde oder Laub, etwa fünf Zentimeter dick, schützt den Wurzelbereich zusätzlich. Ernten Sie vor dem ersten Frost die gesunden Blätter dieser Kräuter für getrocknete oder eingefrorene Vorräte. So bleiben die Aromen der Kräuter auch während des Winters verfügbar.

Winterschutz für Halbsträucher

Viele beliebte Kräuter, darunter Salbei, Lavendel, Thymian, Ysop und Bergbohnenkraut, wachsen als Halbsträucher und besitzen einen verholzten, festen Stamm. Diese Halbsträucher sind meist winterhart, benötigen aber bei extremen Frostbedingungen zusätzlichen Schutz. Insbesondere, wenn keine schützende Schneedecke vorhanden ist, sollten Sie die Pflanzen mit Vlies oder Jute abdecken. Dies verhindert auch das Austrocknen durch winterliche Verdunstung.

Eine Mulchschicht aus Laub oder gehäckselter Rinde schützt die Wurzeln zusätzlich vor starkem Frost. Immergrüne Halbsträucher sollten auch im Winter an frostfreien Tagen gelegentlich gegossen werden, um das Vertrocknen zu verhindern. Düngen Sie die Pflanzen im Spätsommer mit kalibetontem Dünger, um die Frostresistenz zu erhöhen. Den Rückschnitt der Halbsträucher sollten Sie erst im späten Frühjahr vornehmen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Dies fördert den Neuaustrieb und hält die Pflanzen vital.

Empfindliche Kräuter im Freien überwintern

Einige empfindliche Kräuterarten, wie empfindlichere Lavendelsorten, buntlaubiger Salbei, Lorbeer und Currykraut, benötigen spezifische Schutzmaßnahmen. Rosmarin ist bedingt winterhart; einige Sorten sind jedoch besonders widerstandsfähig. Wickeln Sie diese Pflanzen in dickes Vlies, das um eine Konstruktion aus Bambusstäben oder Weiden-Rankgerüsten befestigt wird. Diese Schutzmaßnahme sollte vor den ersten Nachtfrösten abgeschlossen sein. Bei sehr kalten Temperaturen können Sie den oberen Teil der Pflanzen ebenfalls mit Vlies abdecken.

Zum Schutz der Wurzeln empfiehlt sich eine fünf Zentimeter dicke Mulchschicht aus Laub oder gehäckselter Rinde rund um die Pflanzen. Dies isoliert den Boden und mildert starke Temperaturabfälle. Achten Sie darauf, dass die Pflanzen auch im Winter nicht austrocknen und gießen Sie sie an frostfreien Tagen sparsam. Wählen Sie für diese empfindlichen Kräuter einen windgeschützten Standort, möglicherweise in der Nähe einer Hauswand. Im Frühjahr, sobald die Frostgefahr vorüber ist, können Sie das Vlies und die Mulchschicht entfernen.

Überwinterung von Kräutern im Topf

Kräuter im Topf bieten Flexibilität, da sie leicht an einen geschützten Platz gebracht werden können. Um kälteempfindliche Kräuter wie Rosmarin, Currykraut, Topf-Oregano oder buntlaubige Salbeiarten vor Frost zu schützen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:

Schutzmaßnahmen im Freien

Stellen Sie die Töpfe auf eine Styroporplatte oder Tonfüße, um sie von unten vor Kälte zu schützen, und wickeln Sie die Töpfe mit Noppenfolie, Kokosmatten oder Vlies ein. Zusätzlichen Schutz bieten Zwischenräume, die Sie mit Laub oder Stroh füllen. Decken Sie die Wurzelballen der Kräuter mit einer schützenden Schicht Herbstlaub oder Strohmulch ab und stellen Sie die eingepackten Töpfe an einen wind- und regengeschützten Platz.

Überwinterung im Haus

Für Kräuter, die frostfreie und helle Winterquartiere benötigen, bieten sich helle, kühle Plätze wie ein Wintergarten oder ein Treppenhaus an. Halten Sie die Temperatur zwischen 0 und 10 °C. Gießen Sie die Kräuter im Winterquartier mäßig und verzichten Sie auf Düngergaben, da der Stoffwechsel der Pflanzen im Winter heruntergefahren ist.

Frostempfindliche Kräuter im Haus überwintern

Einige Kräuter, die besonders frostempfindlich sind, sollten bei Frostgefahr ins Haus geholt werden. Dazu gehören Zitronenverbene, Basilikum und Duftpelargonien. Diese Pflanzen benötigen einen hellen Standort mit Temperaturen zwischen 10 und 15 °C. Stellen Sie sie an einen Platz, der genügend Licht bietet, sie aber nicht der direkten Heizungsluft aussetzt. Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit, etwa durch Schalen mit Wasser oder einen kleinen Zimmerbrunnen, um ein Austrocknen zu verhindern.

Pflegehinweise

Gießen Sie die Pflanzen so, dass die Erde stets feucht bleibt, aber Staunässe vermieden wird. Überprüfen Sie die Bodenfeuchte regelmäßig und verzichten Sie auf eine Überwässerung. Kontrollieren Sie auch auf Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben, die in trockenen Innenräumen häufig auftreten können.

Schnittlauch im Winter ernten

Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist eine winterharte Staude, die im Garten in der Regel im Beet bleibt und im Frühjahr wieder austreibt. Wenn Sie auch im Winter frischen Schnittlauch nutzen möchten, können Sie die Pflanze ins Haus holen und weiter kultivieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für frischen Schnittlauch im Winter

Schneiden Sie den Schnittlauch im Spätherbst bis kurz über dem Boden zurück und heben Sie den Pflanzenballen mit einer Grabegabel vorsichtig aus dem Boden. Teilen Sie den Schnittlauchballen in mehrere Teilstücke mit einem Durchmesser von etwa zehn Zentimetern und lagern Sie diese an einem luftigen und trockenen Ort im Freien, bis sie mehrfach durchgefroren sind. Der Frost bricht die Knospenruhe, sodass Sie die Teilstücke nach dem erforderlichen Kältereiz in Töpfe mit frischer Erde pflanzen können. Stellen Sie die Töpfe auf ein sonniges Fensterbrett bei etwa 20 °C und gießen Sie den Schnittlauch mit handwarmem Wasser.

Durch diese Methode können Sie während der gesamten Wintermonate frischen Schnittlauch ernten.

Bilder: Iuliia Kudrina / Shutterstock