Kräutergarten überwintern: So schützen Sie Ihre Pflanzen richtig
Winterharte Kräuter bereichern den Garten auch in der kalten Jahreszeit. Dieser Artikel gibt Tipps zur Überwinterung verschiedener Kräuter im Garten, im Topf und im Haus.
Winterharte Kräuter im Garten
Winterharte Kräuter im Garten benötigen minimale Pflege, um gut durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Mehrjährige Kräuter wie Schnittlauch, Estragon, Fenchel und Liebstöckel sind besonders robust. Sie ziehen sich im Herbst in den Wurzelbereich zurück und treiben im Frühjahr erneut aus.
- Kälteempfindliche Bereiche schützen: Eine dünne Schicht aus Laub oder Reisig schützt den Boden vor extremen Temperaturschwankungen.
- Boden vorbereiten: Gut durchlässige Erde verhindert Staunässe, die den Wurzeln schaden könnte. Ein erhöhter Pflanzplatz hilft beim Wasserabfluss.
- Ernte für den Winter: Vor dem ersten Frost Blätter und Samen ernten und trocknen. Dies sichert auch im Winter frische Kräuter.
Gelegentliches Gießen während trockener Kälteperioden hilft, Austrocknung zu vermeiden und die Gesundheit der Pflanzen sicherzustellen.
Winterschutz für Halbsträucher
Halbstrauch-Kräuter wie Lavendel, Salbei, Thymian, Ysop und Bergbohnenkraut sind winterhart und können im Freien überwintern. Damit die Pflanzen strenge Winter besser überstehen, sollten Sie folgende Maßnahmen ergreifen:
- Naturbelassene Abdeckung: Belassen Sie die Laubmasse an den Pflanzen. Sie dient als natürlicher Isolator und reduziert die Verdunstung.
- Zusätzlicher Schutz: Bei Frost ohne schützende Schneedecke Vlies oder Jute verwenden, um die Pflanze zu beschatten.
- Bodenabdeckung: Eine Mulchschicht aus Laub oder Rindenmulch um den Wurzelbereich minimiert Temperaturschwankungen.
- Überprüfung und Pflege: Bei frostfreiem Wetter gelegentlich gießen, um die Erde leicht feucht zu halten.
Der Rückschnitt der Kräuter sollte erst im späten Frühjahr erfolgen, wenn keine Frostgefahr mehr besteht. Schneiden Sie nur die alten, abgestorbenen Teile zurück, um das grüne Holz nicht zu beschädigen.
Empfindliche Kräuter im Freien überwintern
Empfindlichere Kräuter wie bestimmte Lavendelsorten, buntlaubiger Salbei, Lorbeer und Currykraut benötigen speziellen Schutz vor Frost. Rosmarin ist besonders zu beachten, da seine Winterhärte variiert. Die Sorte ‚Veitshöchheim‘ ist besonders frostresistent.
- Winterschutz aus Vlies: Verwenden Sie Gartenvlies, um die Pflanzen vor tiefen Temperaturen zu schützen. Stabilisierende Bambusstäbe oder Weiden-Rankgerüste helfen dabei.
- Zusätzliche Abdeckung: Bei extrem niedrigen Temperaturen auch den oberen Pflanzenteil mit Vlies schützen. Das Vlies am Boden mit Steinen oder Erdankern beschweren.
- Mulchschicht: Eine etwa fünf Zentimeter dicke Mulchschicht schützt die Wurzeln vor Frost und minimiert Temperaturschwankungen.
- Standortwahl: Ein windgeschützter Bereich, etwa in der Nähe von Hauswänden, ist ideal.
Entfernen Sie das Vlies im Frühjahr, sobald die Frostgefahr vorüber ist. Achten Sie auch auf eine leichte Feuchtigkeit der Pflanzen bei frostfreiem Wetter.
Überwinterung von Kräutern im Topf
Kräuter im Topf benötigen besonderen Schutz im Winter. Stellen Sie die Töpfe an geschützte Orte wie helle Keller oder ungeheizte Wintergärten mit Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius.
- Standortwahl: Ein heller, frostfreier Platz ist ideal. Vermeiden Sie dunkle Keller oder stark beheizte Räume.
- Isolation der Töpfe: Wickeln Sie die Töpfe in Noppenfolie oder Schaumstoff und stellen Sie sie auf eine Isolationsschicht wie Styropor oder Tonfüße.
- Verpackung kleinerer Töpfe: Kleine Töpfe in eine Holzkiste stellen und Zwischenräume mit isolierendem Material wie Stroh auffüllen. Umwickeln Sie die Kiste zusätzlich mit einer Matte aus Schilfrohr oder Kokosfasern und fixieren Sie diese mit Naturfaserschnüren.
- Schutz der Wurzelballen: Die Oberfläche der Töpfe mit Herbstlaub oder Stroh bedecken.
- Pflege im Winter: Gießen Sie die Pflanzen moderat und achten Sie darauf, dass die Erde nie vollständig austrocknet. Prüfen Sie etwa alle zwei Wochen die Feuchtigkeit.
- Luftfeuchtigkeit und Licht: Achten Sie auf ausreichendes Licht ohne direkte Sonneneinstrahlung und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Wasserschalen.
Diese Vorkehrungen schützen Ihre Kräuter und sichern einen gesunden Start in die nächste Gartensaison.
Frostempfindliche Kräuter im Haus überwintern
Frostempfindliche Kräuter wie Zitronenverbene, Basilikum und Duftpelargonien sollten ins Haus geholt werden. Diese Pflanzen benötigen besondere Bedingungen:
- Heller Standort: Ein heller Ort wie ein Treppenhaus, Wintergarten oder Fenstersims, der nicht direkt über einer Heizung liegt, ist ideal.
- Temperatur: Halten Sie die Umgebungstemperatur zwischen 10 und 15 Grad Celsius.
- Luftfeuchtigkeit: Erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch Wasserschalen oder Luftbefeuchter.
- Wasserversorgung: Gießen Sie sparsam und vermeiden Sie Staunässe, um Wurzelfäule zu verhindern.
- Regelmäßige Kontrolle: Untersuchen Sie die Pflanzen auf Schädlinge und schneiden Sie kranke Teile frühzeitig ab.
Sorgfältige Pflege und optimale Bedingungen sorgen dafür, dass die Kräuter den Winter überstehen und im Frühjahr wieder austreiben.
Schnittlauch im Winter ernten
Schnittlauch kann auch im Winter für frisches Aroma sorgen. Schneiden Sie die Halme im Spätherbst auf wenige Zentimeter zurück und heben Sie die Pflanze mit einer Grabegabel (39,00€ bei Amazon*) vorsichtig aus dem Boden. Teilen Sie den Wurzelballen in mehrere Stücke und lagern Sie diese an einem luftigen und trockenen Ort bis zum ersten Frost.
Nach diesem Kältereiz pflanzen Sie die Teilstücke in Töpfe mit frischer Erde und stellen diese an ein sonniges Fensterbrett bei etwa 20 Grad Celsius. Gießen Sie moderat mit handwarmem Wasser. So können Sie auch im Winter frischen Schnittlauch ernten.