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Kompott einkochen: Schonende Konservierung von Früchten

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Selbstgemachtes Kompott bietet den Geschmack sonnengereifter Früchte auch außerhalb der Saison. Dieser Artikel erläutert die zwei gängigen Methoden des Einkochens und gibt hilfreiche Tipps für perfekte Ergebnisse.

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Kompott ist ganz einfach selbst zu machen

Einkochen oder Heißabfüllen – zwei Methoden der Haltbarmachung

Bei der Konservierung von Obst stehen Ihnen zwei erprobte Methoden zur Verfügung: das Einkochen und das Heißabfüllen. Beide Verfahren setzen Hitze ein, um Keime abzutöten und das Obst länger haltbar zu machen. Im Folgenden werden beide Methoden im Detail erläutert, um Ihnen die Entscheidung für die beste Konservierungsmethode für Ihr Kompott zu erleichtern.

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Heißabfüllen – schnell und unkompliziert

Das Heißabfüllen ist ideal, wenn Sie robuste Obstsorten wie Kirschen oder Himbeeren haltbar machen möchten. Dabei geht es besonders schnell:

  1. Obst zusammen mit Wasser und Zucker aufkochen.
  2. Das heiße Kompott sofort in sterile Gläser füllen.
  3. Gläser verschließen und auf den Kopf stellen, um die Luft zu verdrängen.

Nach dem Abkühlen bildet sich ein Vakuum, welches das Eindringen von Keimen verhindert und die Haltbarkeit verlängert. Diese Methode eignet sich besonders für zubereitetes Obstkompott, das bereits beim Aufkochen die gewünschte Konsistenz erreicht hat.

Einkochen – schonende Zubereitung für empfindliches Obst

Empfindliches Obst wie Aprikosen oder Pfirsiche, das beim Kochen leicht zerfällt, wird am besten im Backofen eingekocht:

  1. Rohes Obst in sterile Gläser füllen und mit Zuckerwasser auffüllen.
  2. Gläser in eine mit Wasser gefüllte Fettpfanne im Backofen stellen.
  3. Bei niedriger Temperatur langsam erhitzen, bis in den Gläsern Bläschen aufsteigen.

Die Temperatur sollte dabei auf 90 – 100 Grad Celsius eingestellt und die Einkochzeit auf etwa 30 bis 60 Minuten angepasst werden, je nach Obstsorte. Das langsame Erhitzen entzieht den Gläsern Luft und bildet beim Abkühlen ein Vakuum, welches die Konservierung unterstützt und das Obst vor dem Auseinanderfallen bewahrt.

Hygienische Sorgfalt als Schlüssel zum Erfolg

Egal, welche Methode Sie wählen, eine sorgfältige Hygiene ist entscheidend. Sterilisieren Sie Gläser und Deckel gründlich und verwenden Sie nur einwandfreie Zutaten. Ein sauberes Arbeiten verhindert die Kontamination und gewährleistet, dass Ihr Kompott lange genießbar bleibt.

Mit diesen Methoden können Sie Ihr selbstgemachtes Kompott problemlos über mehrere Monate hinweg genießen und sich an den Früchten Ihrer gärtnerischen Arbeit erfreuen!

Welche Obstsorten eignen sich zum Einkochen?

Zum Einkochen von Kompott eignen sich eine Vielzahl von Obstsorten, die sowohl regional als auch exotisch sein können. Besonders bewährt haben sich dabei Früchte, die beim Garen ihre Form und ihr Aroma behalten. Folgende Obstsorten sind besonders empfehlenswert:

  • Äpfel: Sorten wie Boskoop, Elstar oder Braeburn bieten eine ausgewogene Säure und Struktur, die sich beim Einkochen bewahren.
  • Birnen: Ideal sind süße, saftige Sorten wie Williams Christ, die auch nach dem Einkochen ihre Konsistenz halten.
  • Pflaumen und Zwetschgen: Sorten wie Hauszwetschge, Mirabelle und Reneklode behalten ihre Festigkeit und bieten ein intensives Aroma.
  • Kirschen: Ob süße oder saure Kirschen, beide Varianten sind hervorragend geeignet, da sie beim Einkochen nicht zerfallen.
  • Beeren: Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Brombeeren eignen sich durch ihren hohen Gehalt an natürlichem Zucker und Säure besonders gut.

Neben den klassischen Früchten lassen sich auch exotische Obstsorten wie Mango und Ananas sowie Rhabarber hervorragend einkochen. Wichtig ist hierbei, dass insbesondere Rhabarber durch seinen hohen Säuregehalt gut mit anderen Früchten kombiniert werden kann, um ein harmonisches Geschmackserlebnis zu erzielen.

Für das beste Ergebnis sollten Sie stets reifes, aber nicht überreifes Obst verwenden. Reiferes Obst benötigt im Allgemeinen weniger Zucker, was das Einkochen natürlicher und gesünder macht. Experimente und persönliche Vorlieben sind hier immer willkommen, um Ihre ganz eigene Kompott-Kreation zu schaffen.

Vorbereitungen – Gläser, Obst und Zubehör

Bevor Sie mit dem Einkochen beginnen, sollten einige grundlegende Vorbereitungen getroffen werden, damit das Kompott sicher und hygienisch konserviert wird. Hier finden Sie eine präzise Übersicht für die Vorbereitungen von Gläsern, Obst und Zubehör.

Gläser und Deckel sterilisieren

Für eine lange Haltbarkeit Ihres Kompotts ist das Sterilisieren der Gläser und Deckel unerlässlich. So gehen Sie vor:

  • Reinigung: Zunächst die Gläser und Deckel gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel waschen.
  • Sterilisation: Anschließend die sauberen Gläser und Deckel in einen großen Topf mit kochendem Wasser legen und für 10 Minuten auskochen. Alternativ können Sie die Gläser auch 10 Minuten bei 120°C im Backofen sterilisieren. Gummiringe und Deckel sollten zusätzlich in Essigwasser ausgekocht werden.

Wichtig ist, dass die sterilen Gläser und Deckel nur von außen angefasst werden, um eine erneute Verunreinigung zu vermeiden.

Obst waschen und vorbereiten

Das Obst muss sorgfältig vorbereitet werden, bevor es eingekocht werden kann:

  • Waschen: Alle Früchte gründlich unter fließendem Wasser spülen, um Schmutz und mögliche Pestizidrückstände zu entfernen.
  • Putzen: Entfernen Sie etwaige Blätter, Stiele sowie schadhafte Stellen. Je nach Obstsorte sind auch Steine oder Kerngehäuse zu entfernen.
  • Schneiden: Schneiden Sie das Obst, je nach Art und Größe, in mundgerechte Stücke. Kleinere Stücke gewährleisten ein gleichmäßigeres Einkochen.

Zusätzliches Zubehör

Das richtige Zubehör erleichtert das Einkochen und trägt zu einem reibungslosen Ablauf bei:

  • Kochgeräte: Notwendig sind ein großer Kochtopf sowie ein Einkochtopf oder ein tiefes Blech für den Backofen. Nützlich sind ferner ein Kochtopf, ein Trichter sowie ein Schöpflöffel.
  • Spezialgeräte: Bei bestimmten Obstsorten können Hilfsmittel wie ein Sparschäler, ein Passierstab oder ein Kirschentkerner sehr hilfreich sein.
  • Werkzeuge: Ein sauberes Geschirrhandtuch zum Abtropfen oder Abstellen heißer Gläser und eine hitzebeständige Zange zum Herausnehmen aus heißen Flüssigkeiten sind ebenfalls unerlässlich.

Mit diesen Vorbereitungen schaffen Sie die optimalen Voraussetzungen, um Ihr Kompott sicher und lecker haltbar zu machen. Danach können Sie sich den eigentlichen Einkochschritten widmen.

Kompott einkochen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Hier finden Sie eine detaillierte Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Heißabfüllen und das Einkochen von Kompott im Backofen. Diese Methoden helfen Ihnen, Ihr selbstgemachtes Kompott lange haltbar zu machen.

Heißabfüllen

  1. Obst aufbereiten: Waschen Sie das Obst gründlich und entfernen Sie Stiele, Kerne und beschädigte Stellen. Schneiden Sie größere Früchte in Stücke.
  2. Zuckerlösung zubereiten: Geben Sie Wasser und Zucker in einen Topf. Das Mischungsverhältnis kann je nach Geschmack variieren, beispielsweise 400 ml Wasser pro 2 kg Obst. Gewürze wie Zimt oder Vanille können ebenfalls hinzugefügt werden.
  3. Obst erhitzen: Fügen Sie das vorbereitete Obst der Zuckerlösung hinzu und lassen Sie es kurz aufkochen, bis das Obst weich ist, aber noch seine Form behält.
  4. Heiße Abfüllung: Füllen Sie das heiße Kompott mithilfe eines Schöpflöffels und Trichters in vorgewärmte, sterilisierte Gläser. Achten Sie darauf, die Glasränder sauber zu halten.
  5. Gläser verschließen: Verschließen Sie die Gläser sofort fest und stellen Sie diese auf ein Küchentuch. Lassen Sie sie langsam abkühlen. Beim Erkalten sollte sich ein Vakuum bilden, was Sie daran erkennen, dass sich der Deckel nach innen wölbt.

Einkochen im Backofen

  1. Obst aufbereiten: Wie beim Heißabfüllen sollten Sie das Obst waschen, putzen und zerkleinern.
  2. Gläser befüllen: Schichten Sie das Obst in die vorbereiteten Gläser. Füllen Sie die Gläser mit Zuckerwasser auf, sodass das Obst vollständig bedeckt ist, aber noch 2-3 cm Luft bis zum Rand bleiben.
  3. Wasserbad vorbereiten: Stellen Sie ein tiefes Backblech in den Backofen und füllen Sie es etwa 2-3 cm hoch mit Wasser. Platzieren Sie die Gläser auf dem Backblech, sodass sie sich nicht berühren.
  4. Einkochen: Erwärmen Sie den Backofen auf 150°C Umluft. Lassen Sie die gefüllten Gläser etwa eine Stunde im Ofen, bis sich Bläschen im Glasinneren bilden. Während dieses Prozesses tötet die Hitze Keime ab und es bildet sich ein Vakuum.
  5. Langsames Abkühlen: Schalten Sie den Ofen aus und lassen Sie die Gläser langsam darin abkühlen. Stellen Sie sicher, dass sich nach dem vollständigen Abkühlen ein Vakuum im Glas gebildet hat.

Diese Methoden gewährleisten, dass Ihr selbstgemachtes Kompott mehrere Monate haltbar bleibt und Sie auch außerhalb der Erntesaison in den Genuss Ihrer Gartenfrüchte kommen.

Tipps und Tricks für perfektes Kompott

Bei der Herstellung von Kompott gibt es allerlei Feinheiten, die zum bestmöglichen Ergebnis beitragen. Hier einige bewährte Tipps und Tricks für Ihr Kompott:

  • Zuckermenge anpassen: Zucker hat nicht nur die Funktion, das Kompott zu süßen, sondern er erhöht auch die Haltbarkeit. Experimentieren Sie mit der Menge, um den gewünschten Süßegrad zu erreichen. Alternativ können Sie auch Honig, Ahornsirup oder Stevia verwenden.
  • Feine Aromatisierung: Geben Sie Ihrem Kompott eine besondere Note, indem Sie Gewürze hinzufügen. Zimtstangen, Vanilleschoten, Zitronenschale oder Sternanis sind hervorragende Optionen. Achten Sie darauf, die Gewürze im richtigen Verhältnis zu verwenden, damit sie den Geschmack des Obstes nicht dominieren.
  • Textur und Konsistenz: Wenn Sie eine dickere Konsistenz bevorzugen, können Sie das Kompott am Ende der Kochzeit leicht andicken. Zum Beispiel eignet sich Speisestärke oder Agar-Agar, die getrennt in etwas kaltem Wasser gelöst und dann unter das heiße Kompott gerührt werden.
  • Nordische Note: Ergänzen Sie das Kompott mit frischem Zitronen- oder Orangensaft. Dies verleiht nicht nur eine angenehme Säure, sondern erhöht auch den Vitamin-C-Gehalt, der als natürliches Konservierungsmittel wirkt.
  • Kurzzeitverwahrung: Wenn Sie planen, das Kompott innerhalb kurzer Zeit zu verzehren, können Sie es direkt nach dem Kochvorgang in saubere Gläser füllen und im Kühlschrank aufbewahren. So bleibt es bis zu einer Woche frisch und aromatisch.
  • Vakuumtest: Nach dem vollständigen Abkühlen sollten der Deckel der Gläser eine leichte Einwölbung aufweisen. Dies zeigt an, dass sich ein Vakuum gebildet hat. Sollte dies nicht der Fall sein, konsumieren Sie das Kompott zeitnah, um sicherzustellen, dass es frisch und unbedenklich bleibt.
  • Verwendung von Saft: Nutzen Sie anstatt Wasser auch Apfel- oder Traubensaft, um das Kompott aufzukochen. Dies kann dem Kompott eine zusätzliche Geschmackstiefe verleihen und die Verwendung von zusätzlichem Zucker reduzieren.
  • Prüfung auf Schimmel: Kontrollieren Sie eingelagerte Gläser regelmäßig auf Schimmelbildung oder andere Anzeichen von Verderb. Ein verlässlicher Indikator für die Frische des Inhalts ist der Zustand des Vakuums.

Durch das Befolgen dieser Tipps und Tricks können Sie sicherstellen, dass Ihr selbstgemachtes Kompott nicht nur köstlich, sondern auch lange haltbar bleibt. Viel Freude beim Einkochen!

Bilder: gkrphoto / Shutterstock