Kirschlorbeer

Kirschlorbeer als Busch: So gelingt die perfekte Form

Der Kirschlorbeer ist ein beliebter Strauch für Hecken, der mit pflegeleichtem Wuchs und immergrünem Laub überzeugt. Dieser Artikel beleuchtet die Eigenschaften, die Standortwahl, die richtige Pflege und ökologische Aspekte des Kirschlorbeers.

Eigenschaften des Kirschlorbeers

Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist ein immergrüner Strauch, der sich durch seine Robustheit und Vielseitigkeit auszeichnet. Die Lorbeerkirsche, wie sie auch genannt wird, hat breite, längliche Blätter, die das ganze Jahr über grün bleiben. Diese Blätter können bis zu 15 cm lang werden und haben eine dicke, ledrige Konsistenz.

Der Kirschlorbeer wächst schnell und kann je nach Sorte pro Jahr 20 bis 70 cm Zuwachs erreichen. Er kann Höhen und Breiten von bis zu vier Metern erreichen, was ihn ideal für Heckenpflanzungen macht. Seine im Mai und Juni erscheinenden Blütenstände bestehen aus kleinen, weißen Blüten und dienen verschiedenen Vogelarten als Nahrungsquelle. Im Spätsommer und Herbst tragen die Pflanzen kleine, zunächst grüne Früchte, die später dunkelviolett werden. Diese Früchte sind für Menschen giftig, bieten aber Vögeln Nahrung.

Der Standort des Kirschlorbeers kann sowohl sonnig als auch schattig sein, mit einem lockeren, durchlässigen Boden ohne Staunässe. Diese Eigenschaften machen ihn zu einer pflegeleichten und vielseitig einsetzbaren Pflanze.

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Wuchs und Verwendung

Der Kirschlorbeer beeindruckt durch seinen buschigen und aufrechten Wuchs und eignet sich hervorragend für die Bildung dichter, blickdichter Hecken. Die glänzend grünen, oftmals ledrigen Blätter verleihen dem Strauch sein charakteristisches Aussehen.

Verwendungsmöglichkeiten

1. Heckenpflanze:

  • Sichtschutz: Der dicht wachsende Kirschlorbeer bietet ganzjährig hervorragenden Sichtschutz.
  • Lärmschutz: Die dichte Blattstruktur dämpft effektiv Lärm.
  • Windschutz: Der robuste Wuchs schützt Gartenbereiche vor Wind.

2. Solitärgehölz:

  • Dekorative Akzente: Als Einzelpflanze sorgt der Kirschlorbeer für attraktive Gartenakzente.
  • Formschnitt: Der Strauch kann in verschiedene Formen wie Kugeln oder Quader geschnitten werden, was ihn zu einem Blickfang im Garten macht.

3. Unterpflanzung:

  • Bodendecker: Schwach wachsende Sorten eignen sich zur Unterpflanzung von Bäumen und anderen Gehölzen.

Dank seiner Anpassungsfähigkeit und Robustheit ist der Kirschlorbeer eine vielseitige Wahl für private Gärten, Parks und andere Grünanlagen.

Kirschlorbeersorten

Die verschiedenen Sorten des Kirschlorbeers bieten vielfältige Eigenschaften für unterschiedliche Gartenbedürfnisse:

  • ‚Caucasica‘: Schmale, längliche Blätter und aufrechter Wuchs. Besonders frostempfindlich.
  • ‚Etna‘: Rötlich getönte junge Blätter, später dunkelgrün. Sehr winterhart.
  • ‚Herbergii‘: Schmale, elliptische Blätter und kompakter Wuchs. Bemerkenswerte Winterhärte.
  • ‚Mano‘: Bronzefarbene Blätter, später dunkelgrün. Ideal für kleinere Gärten.
  • ‚Mount Vernon‘: Niedriger Wuchs, breitet sich in die Breite aus, ausgezeichnete Bodendecker-Pflanze.
  • ‚Zabeliana‘: Nahezu waagerechte Zweige, ideal für flächendeckende Pflanzungen.

Bei der Auswahl sollten Sie die spezifischen Pflegeanforderungen und die Winterhärte der Sorten berücksichtigen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Standort und Pflanzung

Der Kirschlorbeer ist sehr vielseitig und anspruchslos bezüglich seiner Standortwahl. Er gedeiht in sonnigen bis schattigen Lagen und entwickelt sich optimal an halbschattigen und windgeschützten Plätzen. Ein gut durchlässiger, humoser und leicht sandiger Boden ist ideal. Vermeiden Sie Staunässe, um das Risiko von Wurzelfäule zu minimieren.

Pflanzschritte

1. Standortvorbereitung:

  • Wählen Sie einen sonnigen bis halbschattigen Platz.
  • Lockern Sie den Boden tiefgründig.
  • Mischen Sie bei schweren Böden Sand unter.

2. Pflanzloch vorbereiten:

  • Graben Sie ein Pflanzloch, etwa doppelt so breit und tief wie der Wurzelballen.

3. Einpflanzen:

  • Setzen Sie die Pflanze so ein, dass der obere Teil des Wurzelballens mit der Erdoberfläche abschließt.
  • Füllen Sie das Pflanzloch mit der ausgehobenen Erde und drücken Sie sie leicht an.
  • Gießen Sie die Pflanze gründlich.

4. Nachsorge:

  • Halten Sie den Boden gleichmäßig feucht, besonders während der Anwachsphase.

Mit diesen Schritten gewährleisten Sie ein gesundes Wachstum und optimale Entwicklung Ihres Kirschlorbeers.

Pflege und Schnitt

Der Kirschlorbeer benötigt grundlegende Pflege- und Schnittmaßnahmen für gesundes und attraktives Wachstum.

Schnittzeitpunkte

Der Hauptschnitt erfolgt im Spätwinter oder zeitigen Frühjahr nach dem letzten Frost. Ein zweiter Schnitt kann Ende Juni durchgeführt werden. Schneiden Sie nicht bei nasser Witterung oder starker Sonne, um Pilzinfektionen und Blattverbrennungen zu vermeiden.

Umfang des Schnitts

  • Junge Pflanzen: Kürzen Sie den Neuaustrieb um etwa die Hälfte, um eine buschige Wuchsform zu fördern.
  • Ältere Pflanzen: Ältere Kirschlorbeer-Pflanzen tolerieren großzügige Rückschnitte, die neue Triebe und dichten Wuchs fördern.

Verjüngungsschnitt

Entfernen Sie ältere, dickere Äste direkt am Ansatz, um bessere Belichtung und Belüftung zu gewährleisten. Ein radikaler Rückschnitt ins alte Holz wird gut vertragen.

Schnitt bei Schäden und Krankheiten

Entfernen Sie betroffene Blätter und Zweige bei Krankheiten wie Mehltau und Schrotschusskrankheit. Schneiden Sie frostgeschädigte Teile am Ende des Winters oder Anfang des Frühlings stark zurück.

Geeignete Werkzeuge

Verwenden Sie eine Hand-Heckenschere (25,00€ bei Amazon*) für glattere Schnittkanten oder eine Astschere für stärkere Zweige. Halten Sie die Werkzeuge scharf und sauber, um Infektionen zu vermeiden.

Entsorgung des Schnittguts

Entsorgen Sie das Schnittgut aufgrund der langsamen Verrottung der Blätter nicht auf dem Kompost, sondern in der Biotonne oder durch die kommunale Grünabfall-Sammlung.

Mit diesen Maßnahmen bleibt Ihr Kirschlorbeer gesund und erfüllt seine Funktion als Sicht- und Windschutz optimal.

Ökologische Aspekte

Der Kirschlorbeer wird oft als invasiv eingestuft und kann heimische Pflanzenarten verdrängen. Seine dichte Beschattung und schnelle Ausbreitung minimieren die Biodiversität. Die ökologische Wertigkeit ist begrenzt, da er nur wenigen Tieren Nahrung bietet.

Probleme durch Giftigkeit

Alle Teile des Kirschlorbeers enthalten giftige Substanzen wie Blausäure, was eine sichere Entsorgung des Schnittguts erforderlich macht. Eine unsachgemäße Entsorgung kann die lokale Umwelt beeinträchtigen.

Auswirkungen auf Boden und Wasser

Der Kirschlorbeer hat tiefreichende Wurzeln, die große Mengen Wasser aufnehmen und die Wasserverfügbarkeit für benachbarte Pflanzen reduzieren können.

Empfehlungen zur Verwendung

Für naturnahe Gärten empfiehlt es sich, Gehölze wie Weißdorn, Felsenbirne oder Heckenrosen zu pflanzen, die heimischen Tieren Nahrung und Schutz bieten. Diese Alternativen fördern die Biodiversität und sorgen für eine umweltfreundliche Gartengestaltung.

Alternativen zum Kirschlorbeer

Für ökologisch wertvolle und pflegeleichte Alternativen zum Kirschlorbeer gibt es vielseitige Optionen.

Immergrüne Alternativen

1. Liguster (Ligustrum):

  • Immergrün, schnittverträglich und robust. Bietet Nahrung für Vögel und Insekten.

2. Eibe (Taxus baccata):

  • Sehr langlebig und anpassungsfähig. Ideal für Formschnitt.

3. Lebensbaum (Thuja):

  • Schnellwachsender Sichtschutz, pflegeleicht und winterhart.

Laubabwerfende Alternativen

1. Hainbuche (Carpinus betulus):

  • Bietet dichten Sichtschutz und Herbstfärbung. Gut für naturnahe Gartengestaltungen geeignet.

2. Schlehe (Prunus spinosa):

  • Attraktive weiße Blüten im Frühling und schwarze Beeren im Herbst.

Blühende Alternativen

1. Heckenrosen (Rosa rugosa):

  • Bieten Pollen und Nektar, sowie Hagebutten als Vogelnahrung.

2. Felsenbirne (Amelanchier):

3. Berberitze (Berberis):

  • Bietet attraktive Blüten und Beeren im Herbst, die vielen Tieren als Nahrung dienen.

Mit diesen Alternativen fördern Sie die Biodiversität und schaffen eine naturnahe Umgebung, die vielen Tierarten zugutekommt. Diese Pflanzen sind weniger problematisch als der Kirschlorbeer und unterstützen ein ökologisches Gleichgewicht in Ihrem Garten.

Bilder: Peter Turner Photography / Shutterstock