Kaki

Kakibaum im Garten: Anleitung zur Anzucht und Pflege

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Kakis gibt es in unseren Breiten mittlerweile in fast allen Supermärkten zu kaufen. In den letzten Jahren ist sie zur richtigen Trendfrucht avanciert. Wer auf den Geschmack gekommen ist und sich von importierten Früchten distanzieren will, kann sich mit einem eigenen Kakibaum auch selbst versorgen!

kakibaum
Kakibäume mögen es warm und sonnig
AUF EINEN BLICK
Was sollte man über den Kakibaum wissen?
Der Kakibaum (Diospyros kaki) ist ein Obstbaum aus China, der in milden Gebieten gut gedeiht. Er ähnelt im Habitus einem Apfelbaum, ist frosthart und pflegeleicht. Die vitaminreichen Früchte reifen im Oktober-November und schmecken ähnlich wie Birnen oder Aprikosen. Beliebte Sorten sind ‚Hana Fuyu‘, ‚Rojo Brillante‘ und ‚Vaniglia‘.

Herkunft

Der Kakibaum – auch Kakipflaume oder Dattelpflaume genannt – gehört innerhalb der Ebenholzgewächse zur Gattung Diospyros, was auf Deutsch so viel wie „Götterfrucht“ bedeutet. Etwas Göttliches haftet der rundlichen, tomatenähnlich aussehenden Frucht vielleicht insofern an, als sie einen angenehm süßlichen Geschmack hat und nicht zuletzt deswegen schon seit über zwei Jahrtausenden geschätzt und kultiviert wird – ursprünglich im fernöstlichen Raum, vor allem in China.

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Im Allgemeinen gedeiht der Kakibaum bei uns im klimatisch nicht wesentlich anders charakterisierten Mitteleuropa darum auch recht gut – milde, nicht allzu frostgefährdete Gegenden sind von Vorteil.

Zum Merken:

  • Kakibaum kommt aus China
  • Wird dort seit über 2000 Jahren als Obstbaum geschätzt
  • Gedeiht bei uns vor allem in milden Gebieten auch gut

Wachstum

Vom Habitus her ähnelt der Kakibaum mit seinem niedrigen Stamm und seiner eher geduckten, rundlichen Krone stark einem Apfelbaum. Er erreicht, wenn die Bedingungen günstig sind, Wuchshöhen von um die 8 Meter. Seine Rinde ist glatt und rötlichbraun gefärbt.

Wuchseigenschaften in Stichworten:

  • Habitus apfelbaumähnlich
  • Bei günstigen Bedingungen Wuchshöhen bis zu 8 Meter
  • Glatte, rotbraune Rinde

Blätter

An den Zweigen setzen wechselständig ovale bis lanzettliche, spitz zulaufende Blätter an, die ihrerseits denen des Apfelbaums nicht unähnlich sind. Allerdings sind sie etwas größer, haben eine festere, glattere Textur und eine dunklere Farbe. Außerdem sind sie im Gegensatz zu Apfelbaumblättern nicht matt, sondern deutlich glänzend. Im Herbst verfärben sie sich dann gelb bis orangerot.

Zum Merken:

  • Blätter auch apfelbaumähnlich, aber etwas größer, fester, glatter und dunkler
  • Glänzende Oberfläche
  • Gelbe bis orangerote Herbstfärbung

Blüten

Die Wildform des Kakibaums ist entweder ein- oder zweihäusig, bildet also entweder sowohl weibliche, als auch männliche Blüten aus oder ist rein eingeschlechtlich. Bei den einhäusigen Individuen verteilen sich die männlichen und weiblichen Blüten in voneinander getrennten Gruppen. Die vier radiärsymmetrischen Blütenblätter haben eine cremige bis gelbliche Farbe, sind kelchartig aufgeworfen und an den Spitzen weit nach außen aufgerollt. Bei den weiblichen Blüten sitzen sie über vier großen, grünen Kelchblättern, die auch noch an der ausgebildeten Frucht hängen bleiben. Insgesamt haben die Blüten einen Durchmesser von etwa 2 bis 2 ½ Zentimetern.

Für die Fruchtbildung ist eine Befruchtung bei den weiblichen Blüten nicht nötig, sie sind selbstbefruchtend. Männliche Blüten werden vor allem durch Insekten befruchtet.

Blüteneigenschaften im Überblick:

  • Kakibaumindividuen sind ein- oder zweihäusig
  • Blüten 2 bis 2 ½ cm groß
  • Vier cremig-gelbe, kelchartig angeordnete, weit nach außen aufgerollte Blütenblätter
  • Weibliche Blüten sitzen über 4 grünen Kelchblättern
  • Blütezeit

Die Blüten öffnen sich ab dem späten Frühjahr, etwa im Mai und bleiben bis in den Juni bestehen.

Frucht

Die begehrte Götterfrucht reift ziemlich spät im Jahr, etwa im Oktober oder November. Sie wird vom Aussehen her oft mit Tomaten verglichen, vor allem wegen der rundlichen Form und der glatten Schale. Ihre Farbe ist allerdings heller, orange bis gelblich. Sie werden bis zu einem halben Kilo schwer. Vom Geschmack her erinnern sie an Birnen oder Aprikosen und werden gern wie Kiwis halbiert und aus der Schale gelöffelt. Die Früchte sind äußerst vitaminreich, außerdem enthalten sie viele Tannine, die eine adstringierende Wirkung haben und vor allem bei noch eher unreifem Fruchtzustand ein pelziges Gefühl im Mundraum hinterlassen.

Zum Merken:

  • Fruchtreife im Oktober bis November
  • Äußerlich ähnlich wie große Tomaten
  • Farbe gelbliches Orange
  • Geschmack birnen- bis aprikosenartig
  • Vitamin- und tanninhaltig

Welcher Standort ist geeignet?

Kakibäume lieben die Wärme. Wenn Sie sich ein Exemplar in den Garten holen möchten, haben Sie bessere Karten, wenn Sie in einem milden (Weinbau-) Gebiet wohnen. Ein Großteil der importierten Supermarktfrüchte stammen aus spanischen Anbaugebieten. Gönnen Sie Ihrem Kakibaum also ein möglichst kuscheliges Plätzchen, an dem sich viel Sonnenwärme sammelt und möglichst keine scharfen Winde wehen. Auch für eine angenehm süße, aromatische Fruchtentwicklung ist viel Sonne hilfreich. Obwohl er bedingt frosthart ist, sollte der Baum nicht zu viel Frost abbekommen – eine exponierte Stelle ist deswegen zu vermeiden.

Ins Freiland gepflanzt werden kann ein Kakibaum etwa ab dem 3. bis 4. Lebensjahr. Je älter das Individuum, desto frosttoleranter ist es auch.

Standortanforderungen in Stichworten:

  • Möglichst warm, sonnig und windgeschützt
  • Nicht zu exponiert
  • Auspflanzung ins Freiland ab dem 3. bis 4. Lebensjahr

Pflanzzeit
Pflanzen Sie einen Kakibaum immer im Frühjahr, damit er sich über die warme Jahreshälfte an seinem Standort etablieren kann.

Welche Erde braucht die Pflanze?

Der Pflanzgrund eines Kakibaums sollte möglichst humusreich und nährstoffhaltig sein. Geben Sie dem Substrat bei der Pflanzung am besten einen guten Teil reifen Komposts bei. Außerdem sollten Sie für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Wasserhaltung und Abfluss sorgen, indem Sie der Erde sowohl einen Lehmanteil beimengen, als auch eine wirksame Drainage in Form einer Kiesschicht einarbeiten. Wenn Sie einen jungen Kakibaum zunächst in einen Kübel pflanzen, achten Sie ganz besonders auf eine gute Drainage, auch durch mehrere Abflusslöcher im Behälterboden.

Düngen Sie den Kakibaum vor allem in den ersten Jahren einmal pro Frühjahr mit gutem Kompost.

Substratanforderungen im Überblick:

  • Nährstoff- und humusreich
  • Ausgewogenes Verhältnis zwischen wasser- und nährstoffhaltendem Lehmanteil und abflussfördernder Drainage
  • In den ersten Frühjahren mit reifem Kompost düngen

Kakibaum gießen

Im Sommer und bis in die Fruchtzeit hinein braucht der Kakibaum relativ viel Wasser. Wässern Sie ihn in dieser Periode vor allem während der ersten Jahre regelmäßig und ausgiebig. Weiches, kalkarmes Wasser, am besten aus der Regentonne, mag der Kakibaum am liebsten.

Kakibaum richtig schneiden

Um viele Früchte auszubilden, braucht der Kakibaum nicht zwingendermaßen einen regelmäßigen Obstholzschnitt. Auch ohne Schnittpflege ist er recht fruchtbildungsfreudig. Die Früchte setzt er am Vorjahresholz an. Schnittverträglich ist er aber dennoch und lässt sich fürs Auge in Form halten. Um etwa eine ausgewogene, reich verzweigte Krone zu erhalten, sollten Sie ihn alljährlich im ausgehenden Winter zu einem Zentraltrieb mit vier bis fünf Seitentrieben ausbilden. Kürzen Sie dazu alle langen, geilen Triebe bis aus die Basis ein. Auch eine Hochstamm- oder Spaliererziehung ist möglich.

  • Schnitt für üppigen Fruchterhalt nicht unbedingt nötig
  • Formerziehung für die Optik aber gut möglich
  • Dazu lange Jahrestriebe regelmäßig (radikal) einkürzen
  • Auch Hochstamm- oder Spaliererziehung möglich

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Vermehrung

Kakibäume werden wie die allermeisten Obstgehölze durch Veredelung vermehrt.

Krankheiten/Schädlinge

Kakibäume sind glücklicherweise recht widerstandsfähig gegen Krankheiten. Schädlinge können sich an ihm allerdings ab und an gütlich tun – dabei sind aber vor allem altbekannte und recht einfach zu bekämpfende Kandidaten wie Blatt- und Schildläuse oder Spinnmilben zu nennen.

Blattläuse

Einen Blattlausbefall können Sie leicht an dem klebrigen Honigtau-Überzug über den Blättern erkennen, den die Insekten ausscheiden. Auch können sich unter dem Honigtau Rußpilze ansiedeln, die einen schwärzlichen Rasen bilden. Bei trockener, warmer Witterung im Frühsommer können sich Blattläuse explosionsartig vermehren. Achten Sie darum vor allem dann auf ausreichende Wässerung. Auch sollten Sie zur Vorbeugung auf günstige Umgebungsbedingungen achten, also auf einen warmen, sonnigen Standort, eine möglichst artenreiche, natürliche Gartenkultur (die Nützlinge anzieht) und ausschließlich organische, maßvolle Düngung.

Wenn der Baum von Blattläusen befallen ist, spritzen Sie ihn möglichst nur mit einem starken Wasserstrahl ab. Stark geschädigte Triebspitzen schneiden Sie heraus und entsorgen sie. Ein wirksames und biologisch verantwortungsvolles Mittel sind auch Präparate auf Neemöl-Basis.

Schildläuse

Ähnlich wie Blattläuse saugen Schildläuse den Pflanzensaft ihrer Wirtspflanze und scheiden dabei klebrigen Honigtau aus, der wiederum die Bildung von Rußtaupilzen fördert.

Einem Schildlausbefall können Sie neben der Förderung von Nützlingen im Garten auch durch eine schützende Stammpflege vorbeugen. Dabei wird die Rindenoberfläche geglättet, indem sie von losen Borkenstücken befreit wird und anschließend mit einem weißen Stammanstrich versiegelt. Dadurch werden Larven am Überwintern unter der Rinde gehindert, gleichzeitig wird der Baum vor Frostschäden geschützt.

Bekämpfen lässt er sich durch Abspritzen oder durch das Auftragen eines Gemischs aus Paraffin- und Rapsöl.

Spinnmilben

Namensgebend sind bei diesen Schädlingen die feinen Gespinste, mit denen sie die Blätter und Zweige ihrer Wirtspflanze überziehen. Auf den Blättern zeigen sich im Laufe des Befalls sprenkelartig verteilte Flecken, die durch die Saugstellen der Milben entstehen. Mit fortschreitendem Befall rollen sich die Blätter allmählich ein, sterben ab und werden abgeworfen. Eine zusätzliche Gefahr bergen Spinnmilben im Obstbaumgarten dadurch, dass sie einige Viruskrankheiten übertragen können.

Auch gegen den Spinnmilbenbefall ist als vorbeugende Maßnahme eine sorgfältige Stammpflege besonders wirksam.

Sorten

Bei Diospyros kaki wird zwischen den Zuchtformen Honigapfel bzw. Kaki, der gelblicheren, länglicheren Persimone und der ebenfalls gelblicheren, flacheren Sharonfrucht unterschieden. Wir konzentrieren uns hier aber auf die Sorten der Kaki.

Kaki ‚Hana Fuyu‘

Die Sorte ‚Hana Fuyu‘ bringt sehr schmackhafte Früchte hervor, die auch vergleichsweise früh im Jahr, nämlich im mittleren Herbst, reifen. Die Laubverfärbung vor der Fruchtreife ist außerdem besonders spektakulär, sodass diese Sorte auch dem Auge etwas bietet. Sie ist allerdings etwas frostempfindlicher als andere Varianten, unter -16°C sollte das Thermometer nicht fallen.

Kaki Rojo Brillante

Die Rojo Brillante ist die in unsere Breiten am meisten importierte Sorte. Ihre großen Früchte sind sehr aromatisch und werden in großzügiger Fülle ausgebildet. Der Baum ist relativ frosthart.

Kaki Vaniglia

Die Früchte der Kaki Vaniglia schmecken angenehm süß und sind Ende Oktober bis November reif. Sie können aber auch früher geerntet und im Haus nachreifen gelassen werden. Der Baum ist starkwüchsig und bildet eine etwas größere Krone aus als seine Sortengenossen.

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Bilder: Mykhaylo Sahan / Shutterstock