Kaki-Vermehrung: Von der Aussaat bis zum eigenen Baum
Kakis lassen sich einfach aus Samen heranziehen. Dieser Artikel bietet eine Schritt-für-Schritt-Anleitung von der Samenbeschaffung über die Aussaat und Pflege bis hin zur Auspflanzung des Kakibaums.
Samenbeschaffung
Die Beschaffung von Kaki-Samen gestaltet sich auf verschiedenen Wegen. Da viele handelsübliche Kakisorten kernlos sind, finden Sie nur selten Samen in den Früchten. Sollte eine Kaki aus dem Supermarkt dennoch Samen beherbergen, können Sie diese nach dem Entfernen des Fruchtfleisches für die Aussaat nutzen. Empfehlenswert ist, die Samen etwa 24 Stunden in lauwarmem Wasser einzuweichen, um die Keimfähigkeit zu erhöhen.
Eine zeitsparende Alternative ist der Kauf von Kaki-Samen aus dem Gartenfachhandel. Diese Samen sind bereits gereinigt und weisen oft eine hohe Keimfähigkeit auf. Achten Sie beim Kauf auf Sorten, die für das Klima und die Bedingungen in Ihrer Region geeignet sind.
Stratifikation der Samen
Um die Keimfähigkeit der Kaki-Samen zu verbessern, bietet sich eine Kältebehandlung, auch Stratifikation genannt, an. Diese Methode simuliert die natürliche Winterruhe der Samen.
Sie benötigen:
- Einen Kühlschrank
- Eine Plastikfolie
- Steriles, befeuchtetes Quartzsand
Vorgehensweise:
- Samen vorbereiten: Verpacken Sie die Samen zusammen mit dem feuchten Sand in Frischhaltefolie. Der Sand sorgt für die notwendige Feuchtigkeit.
- Lagerung: Lagern Sie die eingewickelten Samen im Kühlschrank bei einer konstanten Temperatur zwischen 4 und 6 °C für mindestens zwei Monate.
- Feuchtigkeitskontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig die Feuchtigkeit des Sands und besprühen Sie ihn bei Bedarf leicht mit Wasser.
Aussaat der Samen
Nach erfolgreicher Stratifikation können Sie die Samen aussäen. Platzieren Sie die Samen etwa 1 cm tief in kleine Anzuchttöpfe mit nährstoffarmem Substrat. Geeignet ist eine Mischung aus Kokosfaser oder keimfreiem Anzuchtsubstrat (9,00€ bei Amazon*) mit einem Anteil Sand.
Bedecken Sie die Samen gleichmäßig mit dem Substrat und befeuchten Sie die Erde gründlich, am besten mit einer Sprühflasche. Decken Sie die Anzuchttöpfe mit Klarsichtfolie ab, um ein feuchtwarmes Klima zu erzeugen. Der Standort für die Anzucht sollte warm sein, idealerweise zwischen 22 und 25 °C, und hell, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Überprüfen Sie täglich die Feuchtigkeit des Substrats und lüften Sie die Töpfe einmal täglich.
Keimung und Pflege der Keimlinge
Nach der Aussaat beginnt die Keimzeit, die bis zu 30 Tage dauern kann. Halten Sie das Substrat gleichmäßig feucht, aber nicht nass. Decken Sie die Töpfe weiterhin mit Klarsichtfolie ab, um das Mikroklima zu erhalten. Entfernen Sie die Folie täglich für etwa eine halbe Stunde, um Schimmelbildung vorzubeugen.
Sobald die ersten Keimlinge sichtbar sind, entfernen Sie die Folie vollständig und stellen die jungen Pflanzen an einen hellen, aber nicht direkter Mittagssonne ausgesetzten Ort. Eine allmähliche Gewöhnung an das volle Sonnenlicht ist essenziell, um einem „Vergeilen“ der Keimlinge vorzubeugen. Bei Bedarf kann eine künstliche Beleuchtung eingesetzt werden. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlinge und behandeln Sie diese bei Befall sofort, indem Sie regelmäßige Schnittmaßnahmen durchführen.
Umtopfen der Jungpflanzen
Sind die Jungpflanzen gut durchwurzelt, ist es Zeit für das Umtopfen in größere Gefäße. Wählen Sie Töpfe, die etwa doppelt so groß sind wie die vorherigen, und achten Sie auf ausreichende Drainagelöcher zur Vermeidung von Staunässe.
Schritte:
- Drainageschicht anlegen: Bedecken Sie den Boden des neuen Topfes mit einer Schicht aus Steinen, Kies oder Tonscherben.
- Erde vorbereiten: Geben Sie eine Schicht aus frischer Erde in den Topf. Eine Mischung aus Gartenerde, Sand und Kübelpflanzenerde ist ideal.
- Pflanze einsetzen: Gießen Sie die Jungpflanze vorher, um den Erdballen leichter herausnehmen zu können. Setzen Sie die Pflanze in den neuen Topf und füllen Sie die Erde auf.
- Erde auffüllen: Drücken Sie die Erde leicht an und sichern Sie, dass die Pflanze stabil steht.
Nach dem Umtopfen sollten die Pflanzen gut angegossen und an einen hellen, vor direkter Mittagssonne geschützten Standort gestellt werden.
Auspflanzen im Garten
Überprüfen Sie vor dem Auspflanzen, ob die Bedingungen für optimales Wachstum erfüllt sind. Kakibäume bevorzugen sonnige, vor kalten Winden geschützte Standorte. Frühling ist die ideale Pflanzzeit, damit der Baum bis zum ersten Winter gut einwurzeln kann und die Erntezeit optimal erreicht werden kann.
Gehen Sie beim Auspflanzen folgendermaßen vor:
- Pflanzloch vorbereiten: Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa doppelt so breit und tief ist wie der Wurzelballen.
- Boden verbessern: Mischen Sie den Aushub mit Humus und Sand, um die Durchlässigkeit zu erhöhen.
- Baum einsetzen: Setzen Sie den Baum so tief ins Pflanzloch, wie er im Container stand. Füllen Sie das Loch mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie die Erde fest an.
- Stabilisieren: Verwenden Sie einen Stützstab, um den Baum zu stabilisieren.
Gießen Sie den Baum nach dem Pflanzen gründlich und sorgen Sie für ausreichende Feuchtigkeit. Eine Mulchschicht hilft, die Bodenfeuchtigkeit zu halten und Unkraut zu hemmen. Junge Bäume benötigen im Winter zusätzlichen Schutz, zum Beispiel eine dicke Mulchschicht aus Laub oder einen Schutz aus Vlies.
Mit diesen Schritten unterstützen Sie die erfolgreiche Auspflanzung und das Wachstum Ihres Kakibaums im Garten.