Kaffeepflanze: Richtig pflegen für üppiges Wachstum & Früchte
Die Kaffeepflanze, Coffea arabica, ist ein attraktiver Strauch, der mit der richtigen Pflege auch im Haus gedeiht. Dieser Artikel bietet umfassende Informationen zu allen Aspekten der Kultivierung, von den idealen Standortbedingungen bis hin zur Vorbeugung von Krankheiten.
Steckbrief
Wuchs
Die Kaffeepflanze, auch Kaffeestrauch genannt, ist ein immergrüner Strauch mit dichtem Laub. In freier Natur kann sie eine Höhe von drei bis fünf Metern erreichen, während sie in unseren Breiten als Kübelpflanze selten größer als ein bis zwei Meter wird.
Coffea arabica bildet einen aufrechten Haupttrieb, von dem die Zweige waagerecht abzweigen. Das Wachstumsmuster verleiht der Pflanze ihr typisches Erscheinungsbild. Junge Kaffeepflanzen wachsen zunächst einstämmig und entwickeln sich mit der Zeit zu buschigen Sträuchern. In idealen Klimabedingungen können unbeschnittene Pflanzen sogar Höhen von acht bis zehn Metern erreichen. Auf Plantagen werden die Sträucher häufig geschnitten, um die Pflege und Ernte zu erleichtern.
Die Lebensdauer einer Kaffeepflanze beträgt etwa 50 Jahre, wobei der kommerziell genutzte Ertrag nach etwa 25 Jahren abnimmt. In den ersten vier Jahren trägt die Pflanze in der Regel keine Früchte. Die kleineren Sorten wie die Coffea arabica ‚Nana‘ können bereits ab einer Höhe von 40 cm blühen und Früchte tragen.
Blätter
Die dunkelgrünen, glänzenden Blätter der Kaffeepflanze sind breit lanzettlich und immergrün, sodass sie das ganze Jahr über ihr buschiges Erscheinungsbild bewahrt. Die Blätter können eine Länge von 5 bis 20 Zentimetern erreichen und haben oft leicht gewellte Ränder, was ihren dekorativen Reiz verstärkt.
Die Blätter sitzen gegenständig an den Zweigen, und ihre ledrige, kahle Oberfläche mit gut sichtbaren Mittelrippen und Seitennerven verleiht ihnen eine robuste Struktur.
Blüte
Von etwa April bis Mai trägt die Kaffeepflanze kleine, weiße Sternblüten, die in Büscheln in den Blattachseln erscheinen. Diese Blüten verströmen einen intensiven, angenehmen Duft und verleihen der Pflanze einen besonderen Charme. In der Regel dauert es drei bis vier Jahre bis zur ersten Blüte.
Die Blütenstände sind kurz und enthalten bis zu fünf Blüten. Diese öffnen sich bevorzugt in den Nachtstunden und verblühen innerhalb weniger Tage. Nach der Befruchtung entwickelt sich aus dem Fruchtknoten die Kaffeekirsche, die zunächst grün ist, dann gelb wird und schließlich bei voller Reife eine kräftige rote Farbe annimmt.
Früchte
Die Kaffeekirschen der Coffea arabica sind rote Steinfrüchte, die etwa 12 bis 18 Millimeter groß sind. Jede Frucht enthält zwei ledrige Steinkerne, in denen sich die begehrten Kaffeebohnen befinden. Diese halb-ellipsoiden Samen sind etwa 9 bis 12 Millimeter lang und besitzen an ihrer flachen Seite eine mittige Längsfurche.
Die frisch geernteten Kaffeebohnen sind hellbeige bis fast weiß und erhalten erst nach dem Rösten ihre charakteristische dunkelbraune Farbe. Obwohl das Fruchtfleisch der Kaffeekirschen leicht süßlich ist, wird es in der Regel nicht verzehrt.
Welcher Standort ist geeignet?
Die Kaffeepflanze benötigt einen ganzjährig hellen Standort, jedoch ohne direkte Sonneneinstrahlung. Raumtemperaturen zwischen 18 und 22 Grad Celsius sind ideal. Die Pflanze reagiert empfindlich auf Temperaturschwankungen und Zugluft, sodass eine stabile Umgebung wesentlich ist.
Ein Platz im Halbschatten, wie an Ost- oder Westfenstern, ist besonders geeignet. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 50 und 60 Prozent liegen. Um dies zu erreichen, können Wasserbehälter in der Umgebung aufgestellt oder die Pflanze regelmäßig mit kalkfreiem Wasser besprüht werden.
In den Sommermonaten kann die Kaffeepflanze auch ins Freie gebracht werden, wenn die Temperaturen über 20 Grad Celsius liegen. Vor dem ersten Frost sollte sie jedoch ins Haus geholt werden, da sie nicht winterhart ist.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Die Kaffeepflanze gedeiht am besten in frischer, feuchter und gut durchlässiger Erde. Der ideale pH-Wert liegt zwischen 5,5 und 6,5. Eine Mischung aus Gartenerde, Sand und nährstoffreicher Komposterde ist optimal.
Es ist wichtig, dass das Pflanzgefäß über eine gute Drainage verfügt, um Staunässe zu vermeiden. Eine Schicht aus Kieselsteinen oder Tonscherben am Boden des Topfes kann dabei hilfreich sein. Eine Zugabe von Lavagranulat (10,00€ bei Amazon*) oder Perlite verbessert zusätzlich die Durchlässigkeit des Bodens.
Kaffeepflanze pflegen
Die Pflege der Kaffeepflanze erfordert einige wichtige Maßnahmen:
- Gießen: Verwenden Sie weiches, zimmerwarmes Wasser, idealerweise Regenwasser. Halten Sie den Wurzelballen immer gleichmäßig feucht, ohne Staunässe zu verursachen. Der Wasserbedarf ist im Sommer höher.
- Düngen: Düngen Sie die Pflanze von März bis September alle zwei Wochen mit organischem Dünger. Im Winter reduziert sich der Düngebedarf.
- Umtopfen: Alle zwei bis drei Jahre sollte die Pflanze im Frühjahr in einen größeren Topf umgetopft werden.
- Besprühen: Regelmäßiges Besprühen mit kalkfreiem Wasser hilft, die notwendige hohe Luftfeuchtigkeit zu erhalten.
Mit diesen Pflegetipps bleibt die Kaffeepflanze gesund und wächst üppig.
Kaffeepflanze richtig schneiden
Ein Rückschnitt der Kaffeepflanze ist nicht zwingend erforderlich, kann jedoch das Wachstum und die Verzweigung fördern. Schneiden Sie im zeitigen Frühjahr vor dem Austrieb:
- Kürzen Sie die Triebspitzen für buschigeres Wachstum.
- Schneiden Sie zu lange Triebe oberhalb eines Blattknotens ab.
- Ältere Pflanzen können durch gelegentliches Auslichten revitalisiert werden.
- Verwenden Sie sauberes und scharfes Schnittwerkzeug, um Infektionen zu vermeiden.
Die Schnittreste eignen sich hervorragend zur Vermehrung durch Stecklinge.
Sorten & Arten
Die Kaffeepflanze ist in verschiedenen Arten und Sorten erhältlich:
Coffea Arabica
- Herkunft: Hochlandregionen über 1000 Meter
- Geschmack: Feines, aromatisches Profil mit Noten von Schokolade, Nüssen und Früchten
- Eigenschaften: Selbstbefruchtend, ideal für die eigene Kaffeebohnenernte
- Besonderheiten: Macht etwa drei Viertel der weltweiten Kaffeeproduktion aus
Coffea Canephora (Robusta)
- Herkunft: Tieflandregionen
- Geschmack: Robuster, erdiger Geschmack mit nussigen Noten und höherem Koffeingehalt
- Eigenschaften: Wärmeliebend und tolerant gegenüber hoher Luftfeuchtigkeit
Coffea Arabica ‚Nana‘
- Herkunft: Zuchtform der Coffea Arabica
- Eigenschaften: Kompakter Wuchs, ideal als Zimmerpflanze
- Besonderheiten: Erreicht eine maximale Höhe von etwa 150 cm, gut geeignet für kleinere Räume
Coffea Liberica
- Herkunft: Westafrika
- Geschmack: Intensiver, rauchiger Geschmack mit holzigen und erdigen Noten
- Eigenschaften: Selten und hat ein wilderes Aussehen
Weitere Sorten wie ‚Mocca‘ oder ‚Bourbon‘ sind für den professionellen Kaffeeanbau relevant und seltener im regulären Handel erhältlich.
Krankheiten & Schädlinge
Die Kaffeepflanze kann von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Trockene Raumluft begünstigt oft den Befall.
Häufige Schädlinge
- Schildläuse: Saugen die Pflanze aus und hinterlassen honigartige Substanzen.
- Wollläuse: Erkennbar an weißen, wattigen Ablagerungen.
- Spinnmilben: Feine Gespinste und winzige Punktierungen auf den Blättern.
- Trauermücken: Ihre Larven schädigen die Wurzeln in feuchter Erde.
Bekämpfung
- Regelmäßige Kontrolle
- Erhöhung der Luftfeuchtigkeit
- Ablesen von Schädlingen
- Pflanzenschutzmittel einsetzen
Pilzerkrankungen
- Kaffeerost
- Kaffeekirschkrankheit (Coffee Berry Disease, CBD)
- Wurzelfäule durch Staunässe
Vorbeugung
- Gießen und Entwässerung: Achten Sie darauf, dass die Erde feucht, aber nicht nass ist.
- Substratwahl: Wählen Sie gut durchlässige Erde, ggf. mit Lavagranulat oder Blähton.
- Temperatur und Standort: Vermeiden Sie Temperaturschwankungen und sorgen Sie für stabile Luftfeuchtigkeit.
Blattverfärbungen können auf Pflegefehler hinweisen, meist durch unzureichende Lichtverhältnisse oder falsches Gießverhalten.
Häufig gestellte Fragen
Warum trägt meine Kaffeepflanze keine Früchte im Haus?
Kaffeepflanzen benötigen bestimmte Bedingungen, um Früchte zu tragen. Raumtemperaturen, Luftfeuchtigkeit und Lichtverhältnisse müssen optimal sein. Oftmals benötigen Kaffeepflanzen in Innenräumen auch eine kleine Hilfe bei der Bestäubung. Nutzen Sie einen weichen Pinsel, um die Blüten von Hand zu bestäuben.
Welche Bedeutung haben die Blüten der Kaffeepflanze?
Die kleinen, weißen Blüten der Kaffeepflanze, die in Büscheln erscheinen, sind nicht nur dekorativ und duftend, sondern stellen auch die Vorstufe für die Kaffeekirschen dar, aus denen die Kaffeebohnen hervorgehen. Sie blühen bevorzugt nachts und verblühen innerhalb weniger Tage.
Wie erkenne ich einen Befall mit Schildläusen, und wie bekämpfe ich diese?
Schildläuse sind kleine Insekten, die die Pflanze aussaugen und klebrige, honigartige Substanzen hinterlassen. Diese Substanzen können auch Pilzbefall begünstigen. Kontrollieren Sie regelmäßig die Blätter und Stiele Ihrer Kaffeepflanze. Bei Befall helfen spezielle Pflanzenschutzmittel, und es ist ratsam, die betroffenen Stellen mit einem in Alkohol getränkten Tuch abzuwischen.
Ist es möglich, den Kaffee aus eigener Ernte zu trinken?
Ja, es ist möglich! Nach der Ernte sollten die Kaffeekirschen getrocknet und die Bohnen von ihrem Fruchtfleisch befreit werden. Die Bohnen werden dann geröstet, gemahlen und aufgebrüht. Beachten Sie jedoch, dass dies ein zeitaufwändiger Prozess ist und das Aroma nicht immer dem kommerziell erhältlichen Kaffee entspricht.