Kaffeepflanze schneiden: So gelingt der perfekte Schnitt
Kaffeepflanzen benötigen regelmäßige Pflege, um gesund und ertragreich zu bleiben. Dieser Artikel erklärt detailliert, wie Sie Ihre Kaffeepflanze richtig schneiden, um ihr Wachstum und ihre Gesundheit zu fördern.
Zeitpunkt und Häufigkeit des Rückschnitts
Der optimale Zeitpunkt für den Rückschnitt liegt im Frühjahr, vorzugsweise im März oder April, kurz vor der Wachstumsphase. Dies ermöglicht es der Kaffeepflanze, nach dem Rückschnitt kräftig auszutreiben. Achten Sie darauf, vor dem Schnitt keinen Dünger zu verwenden, um Wurzelschäden zu vermeiden.
Ein regelmäßiger Rückschnitt, etwa alle 12 bis 18 Monate, fördert kompakte Wachstumsformen und eine optimale Verzweigung. Entfernen Sie dabei alte, trockene oder kahle Triebe vollständig, und kürzen Sie gesunde Triebe über einem Blattknoten. Abgeschnittene Triebe können als Stecklinge verwendet werden, um neue Kaffeepflanzen zu ziehen.
Ein gut geplanter Rückschnitt sorgt nicht nur für eine gesunde Pflanze, sondern auch für gleichmäßiges und buschiges Wachstum.

Das regelmäßige Beschneiden der Kaffeepflanze fördert ihre Struktur und Gesundheit
Gründe für den Rückschnitt
Ein Rückschnitt der Kaffeepflanze verbessert sowohl die Struktur als auch die allgemeine Gesundheit der Pflanze:
- Höhenkontrolle: Um die Kaffeepflanze als Zimmerpflanze handhabbar zu machen, ist es sinnvoll, ihre Höhe durch regelmäßiges Beschneiden zu begrenzen. In der Natur erreicht der Kaffeestrauch oft bis zu 8 Meter, was in Innenräumen impraktikabel ist.
- Strukturförderung: Durch das Zurückschneiden der Triebspitzen wird das Wachstum seitlicher Zweige gefördert, was zu einer dichteren und buschigeren Pflanze führt.
- Lichtverteilung: Entfernen Sie alte oder kranke Triebe, damit Licht besser in den inneren Bereich der Pflanze eindringen kann.
- Krankheitsprävention: Schneiden Sie kranke oder abgestorbene Zweige ab, um die allgemeine Gesundheit der Pflanze zu verbessern.
- Ernteerleichterung: Ein beschnittener Kaffeestrauch ist leichter zu ernten, insbesondere wenn Sie die Pflanze auf eine Höhe von etwa 1 bis 2 Metern begrenzen.
- Wintervorbereitung: Ein Rückschnitt im Spätsommer sorgt für ausreichend Licht während der dunklen Wintermonate und hilft der Kaffeepflanze, richtig zu überwintern.
Richtige Schnitttechnik
Die korrekte Schnitttechnik ist entscheidend für die Gesundheit und das Wachstum Ihrer Kaffeepflanze:
- Werkzeugvorbereitung: Verwenden Sie stets scharfe und desinfizierte Schnittwerkzeuge.
- Kranke und schwache Triebe entfernen: Schneiden Sie alte, kranke, abgestorbene oder kahle Triebe ab. Entfernen Sie auch senkrecht wachsende Wasserschosse.
- Richtige Schnitthöhe: Kürzen Sie gesunde Triebe jeweils oberhalb eines Blattknotens, um ein buschigeres Wachstum zu fördern.
- Schnittwinkel: Schneiden Sie Triebe in einem 45-Grad-Winkel ab, um die Heilung der Schnittstellen zu beschleunigen und Infektionen zu vermindern.
- Blätter und Licht: Entfernen Sie nicht zu viele Blätter auf einmal und achten Sie darauf, dass alle Verzweigungen ausreichend Licht bekommen.
- Form und Struktur: Lichten Sie vor allem ältere Pflanzen regelmäßig aus, indem Sie überschüssige oder sich kreuzende Äste zurückschneiden.

Der Radikalschnitt
Radikalschnitt („La Soca“)
Der Radikalschnitt, bekannt als „La Soca“, wird bei älteren Kaffeepflanzen angewendet, um deren Verjüngung zu fördern.
Vorgehensweise
- Zeitpunkt: Der ideale Zeitpunkt für einen Radikalschnitt ist das Frühjahr oder nach der Ernteperiode.
- Vorbereitung: Verwenden Sie stets scharfe und desinfizierte Werkzeuge.
- Der Schnitt: Schneiden Sie die Kaffeepflanze bis auf etwa 30 cm über dem Boden zurück, sodass nur der Hauptstamm übrig bleibt.
- Nachbehandlung: Entfernen Sie schwächere neu austreibende Triebe, um die stärksten Triebe zu fördern.
Vorteile des Radikalschnitts

Der Neuaustrieb nach einem Radikalschnitt führt zu kräftigeren und ertragreicheren Kaffeekirschen
- Verjüngung: Der Schnitt regt die Pflanze dazu an, neue, kräftige Triebe zu entwickeln.
- Kräftigere Triebe: Nur die stärksten Triebe wachsen weiter und nutzen die Energie der Pflanze optimal.
- Ertragsqualität: Der Neuaustrieb führt zu gesünderen und ertragreicheren Kaffeekirschen.

Pflanzenstecklinge reagieren gut auf eine erhöhte Luftfeuchtigkeit und Wärmebedingungen
Verwendung der Stecklinge
Abgeschnittene Triebe lassen sich problemlos zur Vermehrung nutzen. Schneiden Sie im Frühjahr einen Kopfsteckling vom Mitteltrieb ab, der mindestens ein bis zwei Blattpaare und eine Länge von etwa 8 bis 20 cm aufweist. Entfernen Sie die übrigen Blätter, um die Wurzelbildung zu fördern.
Pflanzen Sie den Steckling in lockere Anzuchterde und halten Sie die Erde leicht feucht. Stellen Sie den Topf an einen hellen, warmen Standort mit Temperaturen zwischen 24 und 28 Grad Celsius und erhöhen Sie die Luftfeuchtigkeit durch eine Plastiktüte. Lüften Sie regelmäßig, um Schimmelbildung zu vermeiden.
Nach etwa zwei bis drei Monaten sollten sich ausreichend Wurzeln gebildet haben. Während dieser Zeit ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit der Erde wichtig, ohne Staunässe zu verursachen. Wenn sich kräftige Wurzeln ausgebildet haben, kann der Steckling in einen größeren Topf umgepflanzt werden.
Pflege nach dem Beschneiden
Die Pflege nach dem Rückschnitt ist entscheidend für die Erholung und das Wachstum Ihrer Kaffeepflanze:
- Standort: Stellen Sie die Pflanze an einen hellen Ort mit indirektem Sonnenlicht.
- Bewässerung: Sorgen Sie für gleichmäßige Feuchtigkeit der Erde, ohne Staunässe zu verursachen.
- Luftfeuchtigkeit: Besprühen Sie die Pflanze regelmäßig mit kalkfreiem Wasser.
- Temperatur: Halten Sie konstante Raumtemperaturen zwischen 16 und 24 Grad Celsius.
- Schädlingskontrolle: Überprüfen Sie die Pflanze regelmäßig auf Schädlingsbefall und behandeln Sie diese bei Bedarf.
Diese Maßnahmen tragen erheblich zur Stärkung der Kaffeepflanze bei und fördern die Bildung neuer, kräftiger Triebe.