Käfer

Käferplage im Haus oder Garten? So gehen Sie vor!

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Die Insektenwelt ist vielfältig. Leider gibt es darunter einige Käfer, die dem Hobbygärtner das Leben schwer machen. Sie vertilgen das Gemüse im Garten, oder verunreinigen den Vorrat im Haus. Sind sie einmal da, benötigt der Betroffene Geduld.

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Der Dickmaulrüssler richtet im Garten großen Schaden an
AUF EINEN BLICK
Welche Käfer-Schädlinge gibt es und wie kann man sie bekämpfen?
Einige häufige Käfer-Schädlinge sind der Brotkäfer, der Speckkäfer, der Kartoffelkäfer, der Dickmaulrüssler und der meldepflichtige Japankäfer. Zur Vorbeugung und Bekämpfung dieser Schädlinge gehören Vorsichtsmaßnahmen wie das Aufbewahren von Lebensmitteln in dicht verschließbaren Behältern, regelmäßiges Lüften, Abdichten von Ritzen und die Anwendung von Pflanzenjauchen, Neempresskuchen oder Nematoden.

Schädlinge im Haus

Viele Käfer in der Wohnung sind Material- und Vorratsschädlinge. Um einen Befall solcher Schadinsekten zu verhindern, sollten Sie Trockenprodukte wie Mehl, Nudeln und Haferflocken in dicht verschließbaren Glasgefäßen aufbewahren. Larven lassen sich mit einer Hitzebehandlung bei 60 Grad im Backofen oder durch eine mehrtägige Kälteeinwirkung im Tiefkühler abtöten. Lüften Sie regelmäßig, denn Käfer mögen keine Zugluft. Sämtliche Ritzen müssen abgedichtet werden, da diese ideale Versteckmöglichkeiten bieten.

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Brotkäfer

Ihre Larven haben es auf stärkehaltige Lebensmittel abgesehen und machen sich über Kekse und Zwieback her. Sie können sich durch Verpackungen aus Papier und Plastik fressen. Schokolade, Bücher und Bilder weisen bei einem massiven Befall ebenfalls Fraßspuren auf. Da der Bücherwurm keine gesundheitliche Gefahr darstellt, sind befallene Nahrungsmittel grundsätzlich essbar.

Speckkäfer

Diese Tiere ernähren sich in der Natur von tierischen Resten wie Aas. Gelangen sie in die Wohnung, entwickeln sich ihre Nachkommen zu Vorrats- und Hygieneschädlingen. Auf dem Speiseplan der Speckkäferlarve stehen biologische Abfälle, Vogelfedern, Getreideprodukte sowie Textilien. Ist die Nahrung von Exkrementen durchsetzt, kann es nach dem Verzehr zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.

Schädlinge im Garten

Käfer im Garten können nützlich oder schädlich sein. Während Nützlinge die Populationen von Schadinsekten kontrollieren, beeinträchtigen einige gefräßige Käferarten Nutz- und Zierpflanzen. Um einen Schädlingsbefall vorzubeugen, sollten Sie die Gewächse mit Pflanzenjauchen stärken.

Kartoffelkäfer

Sowohl adulte Käfer als auch ihre Nachkommen ernähren sich vom Blattgewebe. Bei einem starken Befall lassen die gefräßigen Schadinsekten nur noch das Skelett der Pflanze stehen. Sie können innerhalb kurzer Zeit ganze Bestände vernichten. Die Tiere bevorzugen Nachtschattengewächse wie Kartoffeln, Paprika und Tomaten. Trockene und warme Bedingungen begünstigen eine Ausbreitung.

Das hilft gegen Kartoffelkäfer:

  • ein Kilogramm frischen Meerrettich mit zehn Liter Wasser aufgießen
  • Gefäß an einen sonnigen Platz stellen und eine Woche ziehen lassen
  • befallene Pflanzen mit der Jauche bespritzen

Dickmaulrüssler

Dieser Rüsselkäfer hinterlässt Fraßspuren in den Blättern von Zierpflanzen. Während die Gewächse Blattverluste gut wegstecken, machen ihnen die Käferlarven das Leben schwer. Sie leben im Substrat und ernähren sich vom pflanzlichen Gewebe im Wurzelbereich. Dadurch wird die Wasser- und Nährstoffversorgung gestört, sodass die Pflanzen allmählich absterben. Nematoden der Gattung Heterorhabditis stellen ein effektives Bekämpfungsmittel dar, das zwischen April und Mai oder von August bis September eingesetzt wird.

Tipp

Neempresskuchen, welche Sie rund um die Gewächse in das Substrat eingraben, entfalten eine abschreckende Wirkung auf die Käferbrut.

Meldepflichtig: Japankäfer

Aufgrund der geringen Verbreitung in Deutschland, wird der Japankäfer oft mit einheimischen Insekten wie dem Gartenlaubkäfer verwechselt. Der Japankäfer stammt aus Japan und wird durch Importe bei uns eingeschleppt. Auf seinem Speiseplan stehen ca. 300 verschiedene Pflanzen, darunter Obstbäume, Gemüse und Weinreben. Sichtungen erfolgten in Deutschland seit Anfang der 2000er bis jetzt nur vier Mal.

Besondere Erkennungsmerkmale des Japankäfers sind:

  • zwei weiße Haarbüschel am Hinterleib, fünf weiße Haarbüschel an jeder Seite
  • Flügel haben Kupferton, Kopf ist grünlich leuchtend
  • Größe zwischen 8 und 12 mm

Sind Sie sich sicher, einen Japankäfer entdeckt zu haben, muss dieser bei der Meldestelle ihres jeweiligen Bundeslandes gemeldet werden.

Bilder: Tomasz Klejdysz / Shutterstock