Schädlinge

Teppichkäfer und Larven erkennen und beseitigen

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Teppichkäfer gehören zu den gefürchteten Schädlingen, denn sie rufen nicht nur Ekelgefühle hervor. Durch ihre Fraßaktivität werden Kleidungsstücke zerstört und Larven haben ein gesundheitsschädliches Potential. Bevor Bekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden, sollte die Art genau bestimmt werden. So wird ein Erfolg wahrscheinlich.

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Ausgewachsene Teppichkäfer richten keinen Schaden an, die Larven schon

Teppichkäfer-Larve unter der Lupe

Teppichkäfer oder Braunwurz-Blütenkäfer verstecken sich dort, wo der Staubsauger nicht hinkommt. Sie bevorzugen Verstecke in Kleiderschränken oder nisten sich im Wäschekorb, unter Betten oder zwischen den Polstern von Sofas an. In Teppichfasern oder Kleidungsstücken wie Pelze und Felle finden die Larven optimale Rückzugsorte. Sie können in Schuhen mit Fütterung auftreten oder sorgen für böse Überraschungen, wenn die lange ungenutzte Handtasche aus dem Schrank geholt wird. Tierbetten und Vogelkäfige stellen ebenfalls beliebte Versteckmöglichkeiten dar.

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Sind Larven von Teppichkäfern nützlich?

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Teppichkäferlarven nehmen Reste von tierischer Nahrung zu sich

Larven übernehmen in der Natur wichtige Aufgaben, denn sie können Keratin verdauen und zersetzen somit tierische Überreste. Zu ihrem Nahrungsspektrum gehören Haut, Fell, Federn oder Horn. Wenn Sie Häutungsreste, Larven oder ein Nest aus Eiern unter dem Bett oder in Polstermöbeln finden, sollten Sie sich diese genauer anschauen. Solche Verstecke sind ideale Plätze zur Ablage der Eier, deren Aussehen nur wenige charakteristische Merkmale aufweist.

Wo sich Larven wohlfühlen

Ein Weibchen legt pro Jahr nur einmal Eier. Für die Eiablage sucht sie geeignete Plätze aus, die den Larven Nahrung bieten. Unter der Matratze sammeln sich Staub, Haare und Hautschuppen. In diese dunklen Nischen fällt selten Licht, sodass sich Teppichkäferlarven hier besonders wohl fühlen.

Unter diesen optimalen Entwicklungsbedingungen können sie sich ungestört ernähren, häuten und verpuppen. Während der Larvenentwicklung kommt es mehrmals zur Häutung, weswegen Sie bei einem Befall viele Häutungsreste in den typischen Verstecken finden können. Meist wird der Befall erst spät bemerkt.

Habe ich Teppichkäfer-Larven im Bett?

Der Teppichkäfer legt weißliche Eier ab, die eine Größe von 0,7 x 0,3 Millimeter erreichen. Ihre Form ist variabel gestaltet. Typisch sind lappenartige Fortsätze, die sich am Ende der Eier befinden. Ausgewachsene Teppichkäfer sind leicht zu erkennen, wobei sich die Larven vom eingeschleppten Australischen Teppichkäfer von denen des Braunwurz-Blütenkäfers durch Körpergröße und Färbung unterscheiden.

Typisches Aussehen einer Teppichkäfer-Larve:

  • Körper ist zum Ende konisch geformt
  • Rumpf besetzt mit Büschel aus längeren Pfeilhaaren
  • Braunwurz-Blütenkäfer zwölf bis 15 Millimeter lang, goldgelb gefärbt
  • Australischer Teppichkäfer bis sechs Millimeter lang, bräunlich und unterseits gelblich und weiß

Larven aber keine Käfer?

Wann sich die Larven verpuppen, hängt von Temperatur und Nahrungsangebot ab. Sie können bereits nach sechs Monaten oder erst nach drei Jahren in das Puppenstadium übergehen. Sobald die Käfer schlüpfen, schwärmen sie aus und suchen sich den Weg in die Natur. Durch diese variable Entwicklung kommt es häufiger vor, dass Sie viele Larven aber keine Käfer finden.

Unterschiedliche Nahrung

Ausgewachsene Teppichkäfer ernähren sich von Pollen und Nektar. Sie haben sich auf weißblühende Pflanzen spezialisiert und kommen daher bevorzugt an Weißdorn, Ebereschen oder Doldenblütlern vor. In Wohnungen finden die Insekten meist keine geeignete Nahrung, sodass sich frisch geschlüpfte Käfer schnell auf Nahrungssuche in die Natur begeben. Die Larven sind dagegen überall dort anzutreffen, wo keratin- und chitinreiche Nahrung vorhanden ist. Anders als viele Materialschädlinge hinterlassen Teppichkäfer keinen Kot, der ihre Aktivität verrät.

Larvennahrung in Wohnungen:

  • vertrocknete Insekten
  • Hautschuppen und Haare
  • Vogelfedern oder Daunen
  • Textilien und Wolle
  • getrocknete Pflanzenteile
  • Tiernahrung

Woher kommen Teppichkäfer?

Die Insekten kommen in kraut- und buschreichen Umgebungen vor, die genügend Nahrung bieten. Sie sind häufig in Taubenschlägen oder Vogelnestern anzutreffen, da die Larven hier gute Überlebensmöglichkeiten haben. Teppichkäfer sind Kulturfolger und leben überwiegend in der Umgebung des Menschen.

Lebensraum Wohnung

Ausgewachsene Käfer werden vom Licht angezogen und gelangen am Abend durch geöffnete Fenster und Türen in die Wohnung. Wenn sie am Tag das Haus verlassen möchten, werden sie vom Tageslicht angezogen und sammeln sich an Fensterscheiben. Ihre Larven meiden das Licht und ziehen sich in dunkle Verstecke wie Dielenritzen zwischen Fußbodenbelägen zurück.

Schadbild erkennen

Wolle, Pelze, Teppiche oder Felle können durch die Fraßaktivität der Teppichkäfer beschädigt werden. Larven sind an sämtlichen Kleidungsstücken zu finden, die frisch gewaschen oder durch Essensreste und Schweiß verunreinigt wurden. Befallene Textilien weisen spezifische Fraßspuren auf, die mit der Aktivität von Kleidermotten oder Pelzkäfern verwechselt werden können.

Die Löcher beider Schädlinge sind unregelmäßig. Kleidermotten hinterlassen im Gegensatz zu Teppichkäfern typische Gespinste. Im Vergleich zum Pelzkäfer, dessen Larven an den Haarwurzeln von Felltextilien fressen, machen sich die Larven des Braunwurz-Blütenkäfers hauptsächlich an den Haarspitzen zu schaffen.

Sind Teppichkäfer gefährlich?

Viele Menschen berichten über zahlreiche Stiche, die sie auf Teppichkäfer zurückführen. Tatsächlich geht eine gesundheitliche Beeinträchtigung von den Insekten aus. Dabei müssen ausgewachsene Käfer und ihre Larven getrennt voneinander betrachtet werden, denn nicht jedes Entwicklungsstadium ist gesundheitsgefährdend.

Können Teppichkäfer Bisse verursachen?

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Ausgewachsene Teppichkäfer sind reine Pflanzenfresser

Ausgewachsene Teppichkäfer ernähren sich ausschließlich von Nektar und Pollen, weswegen sie als harmlos für den Menschen eingestuft werden. Die Larven der Teppichkäfer können sich durch Karton oder Papier beißen. Allerdings sind sie nicht in der Lage, die menschliche Haut mit ihren Mundwerkzeugen zu beschädigen. Sie verursachen weder einen Biss, noch sind sie für typische Stiche verantwortlich.

Larven können schädlich für den Menschen sein

Häufig wird ein Ausschlag mit einem Stich oder Biss verwechselt. Rötungen und Quaddeln sind die Folge einer Allergie, welche durch die langen Haare der Larven ausgelöst werden. An Bisswunden erinnernde Hautausschläge entstehen durch direkte Berührung, wenn Sie zum Beispiel einen Wollpullover anziehen, indem sich Larven eingenistet haben. Proteine, die sich in den Haaren und im Kot der Larven befinden, können auch beim Einatmen allergische Reaktionen auslösen.

Wie kann ich Teppichkäfer bekämpfen?

Wenn Sie die Schädlinge eindeutig identifiziert haben, können Sie Bekämpfungsmaßnahmen einleiten. Während Sie beim Braunwurz-Blütenkäfer die Aufmerksamkeit auf Larven und Eier richten sollten, müssen beim Australischen Teppichkäfer sämtliche Entwicklungsstadien beseitigt werden. Diese Art lebt ausschließlich in Gebäuden und bringt anders als die Verwandten in einem Jahr mehrere Generationen hervor.

Was tun gegen Teppichkäfer?

  • „Nest“ finden und Larvenansammlungen beseitigen
  • Häutungsreste und Staub entfernen
  • gründlich reinigen und Nischen abtrocknen lassen
  • geeignete Textilien bei 60 Grad waschen oder im Ofen backen
  • alles andere für mindestens zwei Tage einfrieren
  • Teppiche und Polster mit Dampfstrahler reinigen

Meist finden Sie durch Zufall Häutungsreste oder lebende Larven, sodass nicht jedes ihrer Verstecke ausfindig gemacht werden kann. Gründlichkeit hat daher oberste Priorität beim Bekämpfen. Sie sollten mehrere Maßnahmen ergreifen, um Käfer, Larven und Eier vollständig zu beseitigen.

Bekämpfung vom Teppichkäfer: Falle als erste Maßnahme

Wenn Sie Teppichkäfer loswerden möchten, sollten Sie zuerst die Befallsstärke ermitteln. Dazu eignet sich eine Falle, welche die ausgewachsenen Käfer anlockt. Die Insekten bleiben sowohl bei Klebefallen als auch bei Pheromonfallen auf einer beleimten Fläche haften und verenden. Pheromonfallen sind artspezifisch und locken ausschließlich männliche Käfer an. Klebefallen ohne Sexuallockstoff ziehen sowohl weibliche als auch männliche Teppichkäfer an.

  Pheromonfalle Klebefallen
Platzierung auf der Fensterbank in der Nähe der Befallsstellen
Kontrolle bei Bedarf täglich
Nutzen zum Beseitigen adulter Käfer zur Erkennung eines Befalls
Inhaltsstoffe Sexuallockstoff Aromen und Klebstoff
Vorteil locken keine anderen Insekten an preisgünstigere Variante

Durch die gefangenen Individuen können Sie abschätzen, wie viele Larven sich entwickeln können. Ein Weibchen des Braunwurz-Blütenkäfers legt bis zu 20 Eier. Beim Australischen Teppichkäfer variieren Anzahl der Eier und Fortpflanzungsrate in Abhängigkeit von der Temperatur.

Mit dem Staubsauger entfernen

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Regelmäßiges Saugen beugt einem Befall vor und entfernt eventuelle Larven und deren Nahrung

Das Absaugen sämtlicher Nischen ist die erste Maßnahme, um Eier und Larven sowie ihre Häutungsreste zu entfernen. Gründlichkeit ist äußerst wichtig, da sich die Käferlarven an den verschiedensten Orten in der Wohnung aufhalten können. Sie ziehen sich in Bilderrahmen zurück oder leben zwischen unzugänglichen Regalleisten. Nutzen Sie zum Absaugen solcher Ritzen eine möglichst dünne Polsterdüse. Entsorgen Sie den Staubsaugerbeutel anschließend in der Mülltonne, damit die Larven nicht erneut in die Wohnung kriechen.

Larven im Bett beseitigen

Ziehen Sie das Bett ab und waschen Sie Überzüge. Nehmen Sie die Matratze aus dem Bettkasten und stellen Sie diese zum Lüften auf Balkon oder Terrasse. Durch Ausklopfen entziehen Sie den Larven wichtige Nahrungsquellen wie Haare und Hautschuppen. In der Sonne trocknet die Matratze gut durch, sodass sich die Lebensbedingungen für die Käferlarven verschlechtern.

Auf den Einsatz von Gift sollten Sie im Schlafzimmer verzichten. Legen Sie stattdessen Lavendelsäckchen oder Zedernholzblöcke in den Bettkasten, denn der Geruch vertreibt schädliche Insekten wie den Teppichkäfer.

Wer Larven im Bett findet, sollte die Art genau identifizieren. Ansonsten enden die meisten Bekämpfungsversuche erfolglos.

Silikatpulver oder Diatomeenmehl

Einige Organismen entwickeln Skelette mit einer kieselartigen Struktur. Kieselgur, das wie Silikatpulver wirkt, wird aus den Schalen fossiler Kieselalgen oder Diatomeen hergestellt. Fossiles Plankton ist ein effektives Mittel zum Töten von Teppichkäfern und deren Larven. Streuen Sie es in sämtliche Schlupfwinkel und Nischen, sodass die Organismen direkt bestäubt werden. Die kristalline Struktur der Partikel zerstört die schützende Wachsschicht und saugt Flüssigkeit auf, sodass die Lebewesen nach kurzer Zeit austrocknen. Für den Menschen ist Kieselgur ungefährlich.

Hilft Backpulver gegen Teppichkäfer?

Das Backtriebmittel zählt zu den beliebten Mitteln, welches Ungeziefer auf natürliche Weise vernichtet. Tatsächlich hat das Pulver eine tödliche Wirkung. Allerdings müssen Sie Larven und Käfer dick mit Backpulver bestäuben. Die feinen Partikel verstopfen in erster Linie die Atemöffnungen der Insekten, sodass diese langsam ersticken. Kommen die Käfer nicht mit dem Mittel in Kontakt, stellt sich keine Wirkung ein.

Exkurs

So atmen Käfer

Die Panzer der Insekten sind von zahlreichen winzigen Löchern übersät, welche die Sauerstoffversorgung gewährleisten. Das Gas strömt durch die Öffnungen weiter in ein Geflecht aus Röhren, den sogenannten Tracheen. Diese Einstülpungen sind im Inneren durch eine dünne Chitinschicht ausgekleidet und werden von ringförmigen Verdickungen stabilisiert. Einerseits gewährleisten Körperbewegungen die Atmung, doch auch die unterschiedlich hohe Konzentration der Gase beeinflussen den Austausch. Auf diese Weise wird die verbrauchte Luft ausgeatmet, während frischer Sauerstoff zu den Organen gelangt.

Mit ätherischen Ölen vergrämen

Die Aromen verschiedener Pflanzen wirken als sogenannte Repellentien. Sie schrecken viele Materialschädlinge wie Teppichkäfer ab. Solche natürlichen Duftstoffe sind für die meisten Menschen ungefährlich, können aber bei empfindlichen Personen störend auf die Befindlichkeit wirken. Testen Sie vorher aus, welche Aromen Sie als angenehm empfinden. Da ätherische Öle flüchtig sind und schnell ihre Wirkung verlieren, sollten Sie die Stoffe regelmäßig und spätestens nach drei Monaten erneuern.

  • Lavendel: getrocknete Blüten in Beuteln auslegen oder Lavandinöl nutzen
  • Nadelbäume: frisches Zedernholz mit Schmirgelpapier anrauen oder Räucherstäbchen mit Zedernholzduft verdampfen
  • Laubbäume: Öle von Australischem Teebaum oder Niembaum in Schälchen träufeln
  • Patschuli: Blätter, Granulat oder Öl verteilen

Niemöl

Neemöl ist ein natürliches Insektizid, welches den Entwicklungszyklus von Insekten negativ beeinträchtigt. Kommen die Käfer mit dem Nervengift in Kontakt, stellen sie ihre Fraßaktivität ein. Sie leiden unter einer reduzierten Vitalität und können sich nicht mehr fortpflanzen.

Pyrethrum

Wenn der Befall besonders stark ausgeprägt ist, helfen meist nur noch Insektizide. Pyrehtrum ist ein natürlicher Wirkstoff, der aus Chrysanthemen gewonnen wird. Unter Lichteinwirkung zersetzt sich der Stoff innerhalb kurzer Zeit, sodass die Wirkung nachlässt. Daher werden Produkte zum Bekämpfen von Ungeziefer mit einem chemischen Wirkungsverstärker angereichert. Mittel mit solchen Piperonylbutoxid (kurz PBO) sind keine Naturprodukte und können die Gesundheit negativ beeinträchtigen.

Wirkung auf Insekten:

  • Beeinträchtigung des Nervensystems
  • Blockierung der Natriumkanäle in den Nervenmembranen
  • Nervenzellen können ihr Ruhepotential nicht wieder aufbauen

Tipp

Viele Wollteppiche wurden mit Pyrethroiden behandelt, um diese vor Motten- und Käferfraß zu schützen. Diese Vorbehandlung ist ein Kriterium des Wollsiegels, welches für Teppiche vergeben wird.

Arten und Verwandte

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Der Museumskäfer sieht dem Teppichkäfer recht ähnlich

Die verbreiteten Teppich- und Museumskäfer gehören zur Gattung Anthenus. Sie sind wenige Millimeter lang und haben eine abgerundete Form. Oft erinnern die Materialschädlinge an Marienkäfer. Ihre Antennen besitzen ein charakteristisches Merkmal, durch welches Teppichkäfer eindeutig identifiziert werden können. Sie enden in einer kleinen Keule, die bei Männchen etwas dicker ausgebildet sind als bei Weibchen.

  wissenschaftlich umgangssprachlich Auftreten
Braunwurz-Blütenkäfer Anthrenus scrophulariae Teppichkäfer in der Natur sowie in Gebäuden
Australischer Teppichkäfer Anthrenocerus australis Teppichkäfer beschränken sich in Europa auf das Leben in Gebäuden
Wollkrautblütenkäfer Anthrenus verbasci Museumskäfer fast ausschließlich in menschlicher Umgebung
Kabinettkäfer Anthrenus museorum Museumskäfer häufig mit dem Teppichkäfer

Farbenvielfalt

Die meisten Arten zeichnen sich durch ein auffälliges Muster aus, welches auf den dunkel gefärbten Deckflügeln erscheint. Diese sind durch braune, rote, weiße oder graue Schuppen bedeckt, die sich mit zunehmendem Alter abnutzen. Bei älteren Käfern ist der Abrieb teilweise so stark fortgeschritten, dass der Körper vollständig in der schwarzen Grundfarbe leuchtet.

Charakteristische Zeichnungen:

  • Braunwurz-Blütenkäfer: fast durchgehendes rotes Band, drei angedeutete helle Querbänder
  • Australischer Teppichkäfer: weiße Flecken und helle Zickzackbinden, teilweise in Flecken aufgelöst
  • Wollkrautblütenkäfer: drei helle gewellte Querbinden, Zwischenräume braun beschuppt
  • Kabinettkäfer: schwarze, weiße und braungelbe Schuppen in variablen Zeichnungen

Verwechslungsgefahr: Pelzkäfer

Ähnliche Schäden richten Arten einer verwandten Gattung an. Pelzkäfer gehören ebenfalls zu den Speckkäfern, die als Kulturfolger bevorzugt in der Nähe des Menschen siedeln. Typisch für diese Arten ist die feine Körperbehaarung, wodurch die Insekten ihren deutschen Namen bekamen.

Anders als Teppichkäfer haben Pelzkäfer keine auffälligen Schuppen. Sowohl der Braune als auch der Gemeine Pelzkäfer weisen eine dunkle Färbung auf, die zwischen braun und schwarz variiert. Dadurch können sie leicht mit Teppichkäfern verwechselt werden, die durch den Verlust ihrer farbigen Schuppen dunkel erscheinen.

Wissenswertes über Teppichkäfer

Im Vorfrühling treten Teppichkäfer plötzlich aus dem Nichts aus. Sie kriechen aus ihren Überwinterungsquartieren hervor und schwärmen auf der Suche nach Nahrung aus. Sie fliegen in die Richtung des Tageslichts, um Nektar und Blütenstaub zu finden. Im Frühling können Teppichkäfer in großer Zahl auf verschiedenen Pflanzen wie Kerbel, Wilde Möhre oder Spiersträuchern beobachtet werden.

Paarung

Nachdem die Käfer geschlüpft sind, machen sie sich auf die Suche nach Nahrung. Sie fliegen bevorzugt auf weiße Blüten, wo es zu einem Reifefraß kommt. Pollen und Nektar werden in großen Mengen aufgenommen, um Energie zu schöpfen. An den Blüten treffen Weibchen und Männchen aufeinander, sodass es zur Begattung kommt.

Eiablage

Für die Eiablage suchen sich die Weibchen bewusst dunklere Plätze aus und meiden zunehmend die Helligkeit. Sie gelangen am Abend durch geöffnete Fenster und Türen in Wohnungen. Lichtquellen locken zusätzliche Teppichkäfer von außen an. Der Großteil der Eier wird zwischen Mai und Juni abgelegt. In der Regel legt ein Weibchen bis zu 20 Eier direkt in das Brutsubstrat ab. Das Gelege kann auch um die 40 Eier beinhalten. Damit sind Teppichkäfer weniger produktiv als andere Arten.

Entwicklung

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Das Larvenstadium kann bis zu vier Monate dauern

Bei Zimmertemperaturen schlüpfen die ersten Larven nach etwa zwei Wochen. Eine Larve durchläuft fünf bis sechs Häutungsstadien, bevor sie sich verpuppt. Je höher die Temperaturen sind, desto schneller entwickeln sich aus den Eiern ausgewachsene Käfer. Bei 27 Grad Celsius dauert die komplette Entwicklung zwischen drei und vier Monate. Sind die Bedingungen ungünstig, kann sich der Entwicklungszyklus auf mehrere Jahre ausdehnen.

  • ein Teil der Larven entwickelt sich noch im gleichen Jahr zum Käfer
  • viele Käfer überwintern in der Puppenhülle und schlüpfen erst im folgenden Frühjahr
  • Larven überwintern oft in ungeheizten Räumen

Tipp

Auch Häutungsreste können bestimmten Arten oder Gattungen zugeordnet werden. Wenn die Larve eine Hülle mit konischer Form und Haarbüscheln hinterlässt, handelt es sich um einen Speckkäfer.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkenne ich Teppichkäfer?

Das Aussehen der Imagines zeichnet sich durch eine ovale Körpergestalt aus, wodurch sie eine Ähnlichkeit zu Marienkäfern haben. Dieses Merkmal weisen alle Anthrenus-Arten auf. Teppichkäfer erreichen eine Größe zwischen drei und fünf Millimeter.

Die Grundfärbung ist schwarz, wobei junge Käfer vollständig von andersfarbigen Schuppen bedeckt sind. Diese sorgen entlang der Flügeldeckennaht für ein nahezu durchgängiges rotes Band. Typisch sind drei angedeutete helle Querbänder, die sich über die Deckflügel ziehen. An den Seiten können weitere rötliche Schuppen vorhanden sein. Mit zunehmendem Alter reiben sich die Schuppen ab, sodass die Käfer dunkler werden.

Erkennungsmerkmal Halsschild:

  • seitlich hellrot und dunkel in der Mitte
  • rote Färbung an der Naht zu den Deckflügeln
  • neben dieser roten Variante gibt es gelbe Ausprägungen

Wieso können Teppichkäferlarven Keratin verdauen?

Keratin ist ein Protein, welches Haare oder Federn bildet. Es ist wasserunlöslich und besteht aus zahlreichen Disulfidbrücken, die nur wenige Arten abbauen können. Zu diesen Spezialisten gehören nicht nur Teppichkäferlarven sondern auch Kleidermotten. Die Larven des Braunwurz-Blütenkäfers können sich ausschließlich von Federn und Haaren ernähren, da in ihren Darmanhängen spezielle Mikroorganismen leben. Diese sind in der Lage, essentielle Stoffe zu synthetisieren und dadurch die Verdauung von Keratin zu fördern.

Wie schnell entwickeln sich Teppichkäfer?

Vom Ei zum adulten Käfer kann unterschiedlich viel Zeit vergehen. Wie schnell die Larven ihre einzelnen Entwicklungsstadien durchlaufen, hängt maßgeblich von der Temperatur ab. Sie durchlaufen mehrere Stadien, zwischen denen sie sich häuten. Auch die Anzahl der Larvenstadien schwankt zwischen sechs und zwölf. Bei normalen Zimmertemperaturen dauert die gesamte Entwicklung etwa 3,5 Monate. Sind die Bedingungen ungünstig, kann sie bis zu 24 Monate und selten drei Jahre in Anspruch nehmen.

Wie lange lebt ein Teppichkäfer?

Wenn der Käfer geschlüpft ist, verweilt er bei ungünstigen Außenbedingungen noch zwei bis drei Monate in der alten Larvenhaut. Erst im Frühjahr befreien sie sich und schwärmen zum Tageslicht, um Nahrung zu finden. Solche Teppichkäfer haben eine Lebenserwartung von wenigen Tagen. Verweilen die Insekten nur drei Wochen in der letzten Larvenhaut, kann sich ihre Lebensdauer auf einen Monat verlängern. Diese hängt auch von Nahrungsangebot und Wasserverfügbarkeit ab, sodass geringe Schwankungen möglich sind.

Warum sind Teppichkäfer-Larven nützlich?

Sie zersetzen Überreste, die von anderen Lebewesen nicht mehr gefressen werden. Larven der Teppichkäfer können trockene Reste toter Tiere wie Knorpel, Haare, Federn oder Klauen verdauen. Daher legen Teppichkäfer ihre Eier bevorzugt in Vogelnester mit Federn oder toten Vogeljungen.

Bilder: Henrik Larsson / Shutterstock