Blaufichte: Schädlinge erkennen, bekämpfen & vorbeugen
Die Blaufichte, ein beliebter Nadelbaum in heimischen Gärten, ist anfällig für verschiedene Schädlinge. Dieser Artikel stellt die häufigsten Schädlinge vor und gibt Tipps zur effektiven Vorbeugung und Bekämpfung.
Die Sitkafichtenlaus: Der Hauptschädling der Blaufichte
Eine der größten Bedrohungen für die Blaufichte stellt die Sitkafichtenlaus dar. Diese Lausart, erkennbar an ihrem grünen Körper und den roten Augen, kann ganzjährig aktiv sein und bevorzugt trockene und windige Standorte. Besonders problematisch sind milde Winter, da die Läuse sich bei Temperaturen um den Gefrierpunkt weiterhin vermehren können.
Erkennen eines Befalls mit Sitkafichtenläusen

Ein zeitiges Erkennen der Symptome verhindert größeren Schädlingsbefall an Fichten
Zur Erkennung eines Befalls können Sie eine Klopfprobe durchführen. Halten Sie ein weißes Blatt Papier unter einen Zweig im inneren Kronenbereich und klopfen Sie leicht auf den Zweig. Wenn mehrere der etwa zwei Millimeter großen Läuse mit roten Augen auf das Blatt fallen, liegt ein Befall vor. Typische Symptome sind:
- Vergilbte und bräunliche Nadeln: Die Nadeln verfärben sich von gelb zu braun, bevor sie abfallen.
- Kahlschlag im Bauminneren: Besonders die älteren Zweige im Bauminneren sind betroffen.
- Kein Honigtau: Im Gegensatz zu anderen Lausarten hinterlässt die Sitkafichtenlaus selten Honigtau.
Bekämpfungsmaßnahmen
Bei einem leichten Befall können Sie die Sitkafichtenläuse mithilfe hausgärtnerischer Maßnahmen bekämpfen:
- Starker Wasserstrahl: Spritzen Sie die betroffenen Zweige von oben und unten ab, um die Läuse abzuwaschen.
- Einsatz von Nützlingen: Setzen Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer oder Florfliegen ein, um die Lauspopulationen zu reduzieren.
- Pflanzenstärkungsmittel: Verwenden Sie Mittel zur Stärkung der Widerstandskraft der Blaufichte gegen Schädlinge.
Bei einem stärkeren Befall kann die Anwendung von biologischen Insektiziden helfen. Rapsölhaltige Präparate haben sich als effektiv erwiesen. Besprühen Sie die betroffenen Zweige vollständig und wiederholen Sie die Behandlung in regelmäßigen Abständen.
Vorbeugung gegen die Sitkafichtenlaus

Pflanzenvielfalt lockt Nützlinge in den Garten, die Schädlinge vertilgen
Vorbeugende Maßnahmen sind wichtig, um Ihre Blaufichte gesund zu halten:
- Regelmäßiges Abklopfen im Herbst und Winter: Kontrollieren Sie Ihre Fichte regelmäßig auf Anzeichen eines Befalls.
- Trockene und windige Standorte vermeiden: Wählen Sie einen geeigneten Standort für Ihre Fichte, der nicht zu trocken oder windig ist.
- Natürliche Feinde fördern: Pflanzen Sie Blumen und Kräuter, die Nützlinge anziehen, wie beispielsweise Schwebfliegen und Florfliegen.
Durch eine frühzeitige Erkennung und konsequente Bekämpfung kann ein Befall mit der Sitkafichtenlaus erfolgreich eingedämmt werden. Sollte der Schaden jedoch schon weit fortgeschritten sein, helfen oft nur professionelle Maßnahmen.
Weitere Schädlinge der Blaufichte
Neben der Sitkafichtenlaus gibt es noch weitere Schädlinge, die der Blaufichte erheblichen Schaden zufügen können:
- Borkenkäfer: Insbesondere Buchdrucker und Kupferstecher sind gefährliche Borkenkäferarten. Der Buchdrucker befällt dickrindige Stammteile, während der Kupferstecher vorrangig den Kronenraum und junge Fichten angreift. Die Käfer legen ihre Eier unter der Rinde ab, und die schlüpfenden Larven schädigen den Baum, indem sie sich durch das Kambium fressen. Dies unterbricht den Saftfluss und kann zum Absterben des Baumes führen. Besonders betroffen sind geschwächte oder bereits vorgeschädigte Bäume.
- Nonne: Die Raupen dieses Schmetterlings sind gefürchtete Schädlinge an Fichten. Bei Massenvermehrungen können sie einen Kahlfraß verursachen, der die Blaufichte erheblich schwächt und ihren Tod zur Folge haben kann. Die Raupen fressen sowohl die neuen als auch die älteren Nadeln.
- Fichtengespinstblattwespe: Dieser Schädling ist besonders in höheren Lagen problematisch. Die Larven fressen die Nadeln und spinnen dabei ihre typischen großen Gespinste in den Baumkronen. Ein starker Befall kann Kahlfraß und damit Zuwachsverluste verursachen. In schweren Fällen sterben die befallenen Bäume ab.
- Gebirgsblattwespe: Diese Wespenart legt ihre Eier an den Nadeln der frischen Maitriebe ab. Die Larven fressen die Nadeln schartig an und verursachen so Fraßschäden, die zu deutlichen Wachstumsverlusten führen. Der Schädling tritt besonders in trockenen, warmen Witterungsperioden auf.
Um Schädlingen an Blaufichten vorzubeugen, sollten Sie auf eine gute Nährstoff- und Wasserversorgung achten und Stressfaktoren wie Trockenheit und Nährstoffmangel minimieren. Regelmäßige Kontrollen und frühzeitige Bekämpfungsmaßnahmen sind entscheidend, um die Gesundheit der Bäume zu erhalten.