Blaufichte: Krankheiten erkennen & behandeln – Tipps & Hilfe
Blaufichten sind widerstandsfähige Pflanzen, doch auch sie können von Krankheiten und Schädlingen befallen werden. Dieser Artikel beleuchtet häufige Probleme und bietet Lösungen zur Gesunderhaltung Ihrer Blaufichte.

Ein Befall mit der Sitkafichtenlaus kann zu starkem Nadelverlust führen
Die Sitkafichtenlaus: Ein häufiger Schädling an Blaufichten
Die Sitkafichtenlaus ist ein weit verbreiteter Schädling, der Blaufichten erheblich schwächen kann. Diese Lausart, auch als Fichtenröhrenlaus bekannt, saugt den Pflanzensaft aus den Nadeln, was zu Vergilbung und starkem Nadelverlust führt.
Aussehen und Lebenszyklus der Sitkafichtenlaus
Die Sitkafichtenlaus ist etwa 2 mm groß und leuchtend grün mit charakteristischen roten Augen. Im zeitigen Frühjahr, etwa ab Februar oder März, beginnen die Läuse mit dem ersten Fraß. Im März und April vermehren sie sich stark, bis im Mai geflügelte Weibchen erscheinen, die für die Verbreitung der Population sorgen. Im Juni und Juli bricht die Population aufgrund der steigenden Temperaturen und der veränderten Nährstoffzusammensetzung der Nadeln zusammen. Den Winter überdauern die Läuse im Ei- oder Adulten Stadium, zumeist an Nadeln oder Zweigen.
Schadbild und Folgen an der Blaufichte
Die Sitkafichtenlaus bevorzugt ältere Nadeln und bewegt sich von innen nach außen und von unten nach oben im Baum. An der Unterseite der Nadeln erzeugen sie zunächst dunkle oder gelbe Streifen, die später braun werden und abfallen. Dadurch verfärbt sich die Fichte von innen heraus und verliert viele Nadeln, lediglich die jungen Triebe bleiben verschont. Innerhalb weniger Wochen können alle alten Nadeljahrgänge vernichtet werden, was einen kahl wirkenden Baum hinterlässt. Während ein einzelner Befall oft noch verkraftet wird, kann ein wiederholter Befall über mehrere Jahre die Fichte letztlich so stark schwächen, dass sie stirbt.
Bekämpfung und Prävention

Eine frühzeitige Kontrolle im Frühjahr hilft, Schädlingsbefall zeitnah zu erkennen
Eine frühzeitige Kontrolle im Februar oder März mittels Klopfprobe ist essenziell, um den Befall rechtzeitig zu erkennen. Dazu halten Sie ein weißes Blatt Papier unter einen Ast und klopfen kräftig darauf. Fallen grüne Läuse mit roten Augen auf das Papier, sollten Sie Maßnahmen ergreifen:
- Biologische Bekämpfung: Fördern Sie natürliche Feinde wie Marienkäferlarven, Flor- und Schwebfliegen.
- Chemische Mittel: Verwenden Sie gezielt Rapsöl-basierte Präparate, die schonend für Nützlinge sind. Achten Sie darauf, alle Äste und Zweige gründlich zu behandeln.
Kahle Äste nicht abschneiden

Das Stehenlassen kahler Äste unterstützt die Regeneration der befallenen Fichte
Auch wenn die befallenen Fichten im Juli besonders trostlos wirken, sollten Sie keine kahlen Äste abschneiden. Diese treiben im kommenden Jahr meist neu aus und begrünen den Baum wieder vollständig. Das Entfernen der Äste schwächt den Baum zusätzlich, da er Energie in die Bildung neuer Äste investieren muss, was mehrere Jahre dauern kann.

Trockenschäden und Magnesiummangel verursachen ebenfalls braune Nadeln bei Blaufichten
Trockenschäden und Magnesiummangel: Weitere Ursachen für Nadelverfärbungen
Für die Verfärbung von Blaufichten-Nadeln gibt es mehrere mögliche Ursachen. Neben Schädlingen wie der Sitkafichtenlaus können auch Trockenschäden und Magnesiummangel zu braunen Nadeln führen.
Trockenschäden
Blaufichten sind trotz ihrer allgemeinen Widerstandsfähigkeit gegenüber Trockenheit anfällig für Wassermangel in besonders trockenen Jahren. Ein Mangel an Wasser führt nicht nur zu Verfärbungen und Nadelausfall, sondern kann auch die Anfälligkeit der Bäume gegenüber Krankheiten und Schädlingen erhöhen. Um Trockenschäden vorzubeugen, sollten Sie Blaufichten während längerer Trockenperioden regelmäßig und ausreichend bewässern, insbesondere wenn die Pflanzen noch jung sind.
Magnesiummangel

Eine Bittersalz-Düngung hilft, Magnesiummangel bei Blaufichten effektiv zu beheben
Magnesium ist essentiell für die Photosynthese und die Bildung von Chlorophyll. Ein Mangel an diesem Nährstoff zeigt sich zunächst durch gelbe Nadeln mit grünen Adern. Ohne Gegenmaßnahmen verläuft die Vergilbung in eine Bräunung, gefolgt von Nadelausfall. Blaufichten sind insbesondere auf sandigen Böden mit einem ungünstigen pH-Wert gefährdet. Um einem Magnesiummangel entgegenzuwirken, empfiehlt es sich, den betroffenen Baum mit Bittersalz (14,00€ bei Amazon*) zu düngen. Die beste Zeit zur Anwendung ist vom Frühjahr bis zum Frühsommer, wobei der Dünger leicht in den Boden eingearbeitet werden sollte.
Regelmäßige Bodenanalysen können helfen, spezifische Nährstoffmängel zu identifizieren und gezielt zu beheben. Achten Sie bei Düngungsmaßnahmen darauf, eine Überdüngung zu vermeiden, um ein gesundes Gleichgewicht der Nährstoffe zu bewahren. Diese vorbeugenden Maßnahmen tragen dazu bei, dass Ihre Blaufichte gesund bleibt und ihre prächtigen, charakteristisch blauen Nadeln behält.