Blaufichte pflanzen & pflegen: Standort, Boden & mehr
Die Blaufichte, mit ihren charakteristischen blaugrauen Nadeln, ist ein beliebter Nadelbaum für Gärten und Parks. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Aspekte der Pflanzung und Pflege, von Standort- und Bodenansprüchen bis hin zu Besonderheiten von Wurzeln, Rinde und Zapfen.
Steckbrief
Wuchs
Die Blaufichte, auch Blautanne genannt, weist in jungen Jahren einen gleichmäßigen, pyramidenförmigen Wuchs auf. Insbesondere die Sorte Picea pungens ‚Koster‘ entwickelt mit der Zeit eine attraktive Krone mit waagerecht angeordneten Ästen. Die jährliche Wuchsgeschwindigkeit variiert je nach Sorte und Standort zwischen 15 und 30 Zentimetern in der Höhe und etwa 10 bis 15 Zentimetern in der Breite.
- ‚Koster‘: Jährlicher Zuwachs von etwa 20 bis 30 Zentimetern in Höhe und 10 bis 15 Zentimetern in der Breite, bis zu 15 Meter hoch und fünf Meter breit.
- ‚Glauca‘: Schnellwüchsiger, erreicht Höhen von bis zu 20 Metern und Breiten bis zu acht Metern.
- ‚Super Blue‘: Jährlicher Zuwachs von 15 bis 30 Zentimetern, bis zu 20 Meter hoch und acht Meter breit.
Die Blaufichte beeindruckt mit ihren kräftigen, waagerechten Ästen und einem stabilen, immergrünen Erscheinungsbild. Junge Triebe sind gelblich-braun und entwickeln sich zu robusten, orangebraunen Zweigen. Die Fähigkeit, schwere Lasten zu tragen, macht sie ideal als Weihnachtsbaum.
Besonderheiten der Nadeln
Die Nadeln der Blaufichte sind zwei bis drei Zentimeter lang, fest und an den Spitzen stechend. Ihre Farbe reicht von dunkelgrün bis silbrig-blau, besonders bei Sorten wie ‚Koster‘. Die Nadeln sind vierkantig im Querschnitt und oft von einem abwischbaren, blaugrünen Wachsbelag bedeckt. Sie bleiben lange am Baum haften und tragen so zu dem immergrünen Charakter der Blaufichte bei.
Welcher Standort ist geeignet?
Blaufichten bevorzugen sonnige Standorte, tolerieren aber auch Halbschatten. Sie sind robust gegenüber Industrie- und Stadtluft sowie extrem winterhart bis -34 °C. Optimal gedeihen sie auf lockeren, durchlässigen, humosen und kalkarmen Böden. Vermeiden Sie schwere, tonige Böden, um Wurzelfäule zu verhindern.
Welchen Boden braucht die Pflanze?
Blaufichten wachsen gut auf sandigen Untergründen, humosen Lehmböden und kalkarmen Böden. Sie tolerieren sowohl mäßig saure als auch kalkhaltige Bedingungen, wobei ein lockerer und nährstoffreicher Boden bevorzugt wird. Schwerer, toniger Boden kann zu Wurzelfäule führen und sollte vermieden werden.
Blaufichte pflegen
Blaufichten sind pflegeleicht. Eine jährliche Düngung im Frühjahr mit einem Volldünger oder Koniferendünger (14,00€ bei Amazon*) reicht aus. Ein Schnitt ist nicht notwendig, außer zur Entfernung von Totholz. In schneereichen Gegenden empfiehlt es sich, die Äste im Winter mit einer Schnur zu umwickeln, um Schneedruck zu reduzieren. Stellen Sie sicher, dass der pH-Wert des Bodens nicht unter 5 bis 6 liegt, und schützen Sie Kübelpflanzen im Winter vor Frost.
Blaufichte richtig pflanzen
Die ideale Pflanzzeit für Blaufichten ist zwischen September und Mai. Wählen Sie einen Standort mit genügend Abstand zu Gebäuden und anderen Bäumen. Lockern Sie den Boden und bereiten Sie ein ausreichend großes Pflanzloch vor. Gießen Sie die Pflanze nach dem Einsetzen gründlich an und bedecken Sie den Wurzelbereich mit Rindenmulch.
Wurzel
Blaufichten entwickeln ein flaches, breites Wurzelsystem, das sich bis zu etwa sechs Zentimeter tief erstreckt. Trotz ihrer Flachwurzligkeit sind sie sturmfest. Die flachen Wurzeln erfordern einen lockeren Boden und reagieren empfindlich auf Bodenverdichtung und Staunässe.
Rinde
Die Rinde der Blaufichte verändert sich mit dem Alter. Bei jungen Bäumen ist sie grau bis graubraun und schuppig, bei älteren Bäumen wird sie dunkler und rissiger. Junge Zweige sind hellbraun und glatt, später werden sie braun bis schwarz und oft kahl.
Zapfen
Die Blaufichte bildet schlanke, vier bis elf Zentimeter lange Zapfen. Diese sind zunächst grün und färben sich im Spätsommer hellbraun. Die Zapfen hängen an den Zweigen und fallen bei Reife als Ganzes ab. Männliche Blütenzapfen erscheinen gelb bis rot, während die weiblichen Blütenzapfen in der Oberkrone rosa bis grünlich sind.
Verwendung
Die Blaufichte wird wegen ihrer dekorativen Nadelfärbung und Robustheit als Ziergehölz geschätzt. Sie eignet sich als Solitärpflanze, für Gruppenpflanzungen und in Kübeln. Auch als Heckenpflanze bietet sie einen natürlichen Sichtschutz. Zudem ist sie ein beliebter Weihnachtsbaum, da ihre stabilen Äste schweren Schmuck tragen können und sie weniger nadelt als andere Fichtenarten. Die Blaufichte bietet zudem Insekten und Vögeln Schutz und Nahrung.
Häufig gestellte Fragen
1. Woher stammt die Blaufichte und wie kam sie nach Europa?
Die Blaufichte, auch bekannt als Blautanne, stammt ursprünglich aus den Nadelmischwäldern der Rocky Mountains im Westen der USA. Sie gedeiht in Höhenlagen zwischen 2.000 und 3.000 Metern. Bereits im Jahr 1862 wurde sie in Colorado entdeckt, und schon ein Jahr später erreichten die ersten Samen Europa. Die Verbreitung in europäischen Gärten und Parks begann somit Mitte des 19. Jahrhunderts.
2. Warum ist die Blaufichte so beliebt als Weihnachtsbaum?
Die Blaufichte überzeugt als Weihnachtsbaum durch ihre robusten, waagerechten Äste, die schwere Christbaumdekoration problemlos tragen können. Zudem nadelt sie weniger als andere Fichtenarten, was sie besonders attraktiv für weihnachtliche Dekorationen macht. Ihre blauen bis stahlblauen Nadeln tragen zusätzlich zur weihnachtlichen Atmosphäre bei.
3. Welche spezifischen Bodenbedingungen bevorzugt die Blaufichte?
Blaufichten wachsen optimal auf lockeren, durchlässigen, humosen und kalkarmen Böden. Sie tolerieren sowohl mäßig saure als auch kalkhaltige Bedingungen. Allerdings sollten schwere, tonige Böden vermieden werden, da diese Wurzelfäule verursachen können. Ein lockerer und nährstoffreicher Boden ist ideal, um ein gesundes Wachstum zu fördern.
4. Welche besonderen Pflegehinweise gibt es für die Blaufichte im Winter?
Blaufichten sind extrem winterhart und benötigen im Freiland keinen zusätzlichen Winterschutz. Bei Kübelpflanzen hingegen ist Schutz vor Frost ratsam. Dies kann durch das Einpacken des Kübels mit Luftpolsterfolie und das Platzieren nah an einer Hauswand erreicht werden. Zudem kann eine Schicht Rindenmulch über den Wurzelbereich im Winter junge Wurzeln vor Kälte schützen und im Sommer die Austrocknung des Bodens verhindern.