Blaufichte

Blaufichte: Alles Wissenswerte rund um den Weihnachtsbaum

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Lesen Sie hier Wissenswertes über die Blaufichte. Kompakte Fakten erläutern Wurzeln, Zapfen und das Wachstum pro Jahr. Viele Tipps rund um die Blaufichte als Weihnachtsbaum.

blaufichte
Die Blaufichte wird umgangssprachlich auch Blautanne genannt
AUF EINEN BLICK
Was sind die Merkmale einer Blaufichte?
Die Blaufichte (Picea pungens) ist ein immergrüner Nadelbaum, der als Weihnachtsbaum, Windschutz oder Zierbaum verwendet wird. Sie hat blaugrüne Nadeln, zeigt Zapfen als Blüten und Früchte und wächst jährlich 15-40 cm. Die Wurzeln sind flach und die Pflanze ist winterhart.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Picea pungens
  • Familie: Kieferngewächse (Pinaceae)
  • Wuchstyp: immergrüne Nadelbäume
  • Synonym: Stech-Fichte
  • Wachstum: pro Jahr 15 cm bis 40 cm
  • Wuchshöhe: 10 m bis 35 m
  • Blatt: blaugrüne Nadeln
  • Wurzeln: Flachwurzler
  • Blüte: Zapfen
  • Fruchtform: Zapfen
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Weihnachtsbaum, Brennholz, Windschutz

Blaufichte Wachstum pro Jahr

Der jährliche Zuwachs einer Blaufichte hängt primär davon ab, ob es sich um die Ursprungsart im Wald oder eine Sorte aus der Baumschule handelt. Mit diesem Wachstum pro Jahr ist durchschnittlich zu rechnen:

  • Ursprungsart in Mitteleuropa: 30 cm bis 60 cm
  • Sorte aus der Baumschule: 20 cm bis 40 cm
  • Zwerg-Sorten aus Gartencenter oder Baumarkt: 2 cm bis 3 cm

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Wurzeln

Wie wachsen die Wurzeln einer Blaufichte? Das ist eine wichtige Frage vor der Pflanzung im Topf oder Beet. Alle Fichten sind Flachwurzler. Das gilt auch für Picea pungens und ihre Zuchtformen. Allerdings ist mit dieser Eigenschaft keine nennenswerte Gefahr durch Windwurf verbunden. Tatsächlich macht sich die Stech-Fichte gerne als Windschutzgehölz nützlich.

Zapfen

In Anbetracht einer hohen Lebenserwartung von mehreren Hundert Jahren lässt sich die Blaufichte reichlich Zeit, bis die ersten Zapfen an den Ästen baumeln. Die erste Blüte ist ab einem Alter von 30 Jahren zu erwarten. Stechfichten sind einhäusig getrenntgeschlechtliche Nadelbäume. Wo und wie sich die zapfenförmigen Blüten und Früchte entwickeln, hängt folglich vom Geschlecht ab. Lesen Sie hier wichtige Details:

  • Weibliche Blüten: hellrosa bis hellrote Zapfen ausschließlich in der Oberkrone
  • Männliche Blüten: gelbliche, rötlich überhauchte Zapfen in der gesamten Krone
  • Frucht: ab August/September braune, später strohfarbene Zapfen mit 6 cm bis 11 cm Länge

Im Unterschied zu aufrecht stehenden Tannenzapfen hängen die Zapfen von Blaufichten an den stabilen, etagenförmig angeordneten Ästen.

Verwendung

Hobbygärtner pflanzen eine Blaufichte gerne im Topf und Beet für die Verwendung als Weihnachtsbaum. Für eine Nutzung als Brennholz eignet sich weiches Fichtenholz weniger. Im Gegensatz zu Harthölzern, wie Buche oder Eiche, ist der Brennwert deutlich niedriger. Allerdings trocknet richtig gelagertes Stechfichten-Holz in einer Rekordzeit von einem Jahr und brennt wie Zunder, sodass Kaminbesitzer das Holz hauptsächlich als Anzünder verwenden.

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Blaufichte pflanzen

Wer eine Blaufichte im Topf sein Eigen nennt, hat jedes Jahr einen prächtigen Weihnachtsbaum einsatzbereit auf Balkon und Terrasse stehen. Als Solitär im Beet setzt sich die Stechfichte zur Weihnachtszeit festlich geschmückt in Szene. Wie Sie eine Blaufichte richtig pflanzen, erfahren Sie in den folgenden Abschnitten:

Blaufichte im Topf pflanzen

Gepflanzt wird die Blaufichte in einen Topf, dessen Größe dem Wurzelballen zwei bis drei Fingerbreit Platz bis zum Gefäßrand gewährt. Bodenlöcher fungieren als Wasserablauf. Bedecken Sie den Topfboden mit einer Drainage aus Tonscherben oder Blähton. Als Substrat empfehlen wir eine hochwertige Kübelpflanzenerde (18,00€ bei Amazon*) ohne Torfanteil. Falls zur Hand, mischen Sie zu einem Drittel reifen Laubkompost unter als organische Startdüngung. Idealerweise geben Sie noch einige Handvoll Blähton hinzu zur Optimierung der Durchlässigkeit.

Gießen Sie die frisch gepflanzte Stechfichte an mit Regenwasser, bis sich der Untersetzer füllt. Angesammeltes Gießwasser schütten Sie nach 10 Minuten weg, damit sich keine Staunässe bildet.

Pflanzung im Beet

Beste Pflanzzeit ist im Herbst. Heben Sie eine Grube aus, die mehr in die Breite als in die Tiefe geht. Bemessen Sie den Aushub so, dass Sie die Wurzeln ohne Kraftaufwand oder Knicke in der lockeren, humosen Erde ausbreiten können. Drücken Sie die Beeterde an für einen Bodenschluss der Wurzeln ohne Luftlöcher. Zum guten Schluss schlämmen Sie die Wurzelscheibe gründlich ein. Trockenstress ist die häufigste Ursache, wenn eine gepflanzte Blaufichte nicht anwächst.

Standort

Folgende Kriterien zeichnen den richtigen Standort aus:

  • Licht: sonnig bis absonnig (in halbschattigen Lagen wächst die Blaufichte unregelmäßig und nadelt)
  • Im Topf: zweiwöchige Akklimatisierung am halbschattigen Standort empfehlenswert
  • Im Beet: pflanzen im nährstoffreichen, humosen Boden, frisch bis sandig-trocken und durchlässig
  • pH-Wert: sauer bis alkalisch, idealerweise 6,8 bis 7,2

Für die Verwendung als Weihnachtsbaum im Topf wird die Blaufichte zum Vagabunden. Im hellen Treppenhaus oder kühl-temperierten Wintergarten gewöhnen Sie die Konifere eine Woche lang ans kuschelwarme Wohnzimmer. Dort wählen Sie einen Standort in großzügiger Distanz zu aktiven Heizkörpern. Nach den Feiertagen macht die Blaufichte erneut einen Zwischenstopp im Treppenhaus oder Wintergarten.

Exkurs

Nordmanntanne oder Blaufichte als Weihnachtsbaum?

Haltbarkeit, Duftentfaltung und Kaufpreis sind die entscheidenden Kriterien im Vergleich von Nordmanntanne und Blaufichte als Weihnachtsbaum. Nordmanntannen überzeugen mit weichen, biegsamen Nadeln und wochenlanger Nadelfestigkeit. Blaufichten punkten mit blauen, duftenden Nadeln, die jedoch nach einer Woche abfallen. Als Weihnachtsbaum kostet eine 2 Meter hohe Nordmanntanne um 70 Euro und die Blaufichte ‚Glauca‘ um 35 Euro.

Blaufichte pflegen

Die Blaufichte ist sehr pflegeleicht. Im Beet begnügt sich die Konifere mit dem natürlichen Regenaufkommen. Haben Sie die Stechfichte im Topf gepflanzt, halten Sie das Substrat leicht feucht. Je sonniger der Standort, desto häufiger besteht Gießbedarf. Die heikle Zeit als Weihnachtsbaum in Innenräumen machen Sie Ihrer Blaufichte schmackhaft, indem Sie das Nadelkleid mehrmals pro Woche einsprühen.

Wie Sie die Nadelbäume richtig düngen und erfolgreich vermehren, erklären die folgenden Zeilen. Was zu tun ist, wenn die Blaufichte nadelt, lesen Sie in nachvollziehbaren, kompakten Tipps.

Handschuhe sind Pflicht

Die Blaufichte ist ebenso schön wie kratzbürstig. Mit spitzen, vierkantigen, harten Nadeln macht die Stechfichte ihrem Namen alle Ehre und hinterlässt schmerzhafte Hautverletzungen. Widmen Sie sich bitte allen Pflanz- und Pflegearbeiten mit dornenfesten Handschuhen.

Düngen

Im Beet düngen Sie eine Stechfichte im März mit Laubkompost oder Komposterde. Streuen Sie den organischen Dünger auf der Wurzelscheibe aus, harken das Material vorsichtig ein und gießen nach. Blaufichten im Topf erhalten im März und Juni einen flüssigen Koniferendünger.

Vermehren

Schnell und einfach gelingt die Vermehrung mit Stecklingen, genauer mit Risslingen. Im zeitigen Frühjahr reißen Sie einen oder mehrere einjährige, unverholzte Triebspitzen ab. Die seitlichen Triebe in der unteren Stecklingshälfte werden entfernt. Setzen Sie einen Rissling mitsamt Rindenzunge zu zwei Drittel in Kokoserde oder Anzuchtsubstrat. Am hellen, warmen Standort bilden sich im Verlauf des Sommers die ersten Wurzeln. Besprühen Sie die Stecklinge regelmäßig mit Regenwasser und halten Sie die Erde konstant leicht feucht.

Blaufichte nadelt – Warum? – Was tun?

Krankheiten, Schädlinge und Standortprobleme können einer Blaufichte zu schaffen machen. Folgende Tabelle gibt einen Überblick zu häufigen Ursachen und weiteren Symptomen mit praktischen Tipps für Gegenmaßnahmen:

Ursache Wissenschaftlicher Name Symptome vor Nadelabwurf Was tun?
Fichtennadelrost Chrysomyxa gelblich-orange-braune Flecken auf den Nadeln, Hexenbesen pH-Wert kontrollieren, mulchen, Brennnesseljauche gießen
Borkenkäfer Scolytinae Löcher in der Rinde, Bohrmehl-Haufen, Harzfluss Gehölz fällen, Borkenkäfer vorbeugen
Sitkafichtenlaus Elatobium abietinum gelblich-braune Nadeln Marienkäfer fördern, Kaliseifen-Lösung sprühen

Beliebte Sorten

  • Glauca: beliebteste Blaufichte als Weihnachtsbaum, Nadeln blaugrün, hellbraune Zapfen, Wuchshöhe 10 m bis 20 m.
  • Blue Mountain: monumentale Stech-Fichte mit 15 m bis 20 m Wuchshöhe, blaugrünen, spitzen Nadeln.
  • Fat Albert: erstrahlt mit hellblauen Nadeln, pyramidaler Krone und einer Wuchshöhe von bis zu 12 m.
  • Ediths Blaufichte: gartentaugliche Sorte mit 5 m bis 6 m Wuchshöhe und 15 cm bis 30 cm Wachstum pro Jahr.
  • Nimetz: Zwerg-Fichte mit 80 cm bis 100 cm Wuchshöhe, stahlblauen Nadeln im Austrieb cremeweiß.
  • Fat Mac: niedliche Mini-Blaufichte mit 50 cm Wuchshöhe, blaugrünen Nadeln und kugeliger Wuchsform.

FAQ

Was ist der Unterschied zwischen Blautanne und Blaufichte?

Einen Unterschied gibt es nicht. Die Blaufichte wird umgangssprachlich häufig als Blautanne bezeichnet aufgrund ihrer blaugrünen bis stahlblauen, vierkantigen Nadeln und einer gleichmäßigen, kegelförmigen Krone. Tatsächlich handelt es sich um immergrüne Nadelbäume der Gattung Fichten (Picea).

Ist die Blaufichte giftig für Katzen?

Nein, die Blaufichte ist nicht giftig für Katzen. Allerdings sind die harten, spitzen Nadeln für kleine Katzenmägen unverdaulich. Wenn eine Blaufichte als Weihnachtsbaum nadelt, kehren Sie zuerst alle abgefallenen Nadeln auf, bevor Ihr Liebling auf Samtpfoten den Raum betreten darf.

Rotfichte vs. Blaufichte – Was sind die Unterschiede?

Die Rotfichte (Picea abies) ist mit einer Wuchshöhe von bis zu 60 Metern, neben der Weißtanne (Abies alba), der größte Baum Europas. Die spitzen, immergrünen Nadeln werden 1 bis 2 cm lang, die Zapfen erreichen eine Länge von 10 bis 15 cm. Im Gegensatz dazu wird eine Blaufichte 10 bis 35 Meter hoch und trägt ein immergrünes Laubgewand aus 2 bis 3 cm langen, blauen Nadeln. Ihre holzigen, braunen Zapfen werden 6 bis 11 cm lang.

Ist die Blaufichte ein Allergie-Baum?

Alle Jahre wieder berichten Allergiker von den Qualen einer Weihnachtsbaum-Allergie. In der Tat können Blaufichte, Nordmanntanne und andere Nadelbäume in Innenräumen schädliche Schimmelpilze produzieren. Deren Sporen verursachen bei Allergikern Kopfschmerzen, Reizungen in den Augen, Husten und eine chronisch verstopfte Nase.

Darf man eine Blaufichte fällen auf dem Privatgrundstück?

Bäume auf Privatbesitz zu fällen, ist in Deutschland an verschiedene Vorgaben gebunden. Grundsätzlich ist die Baumfällung erlaubt zwischen dem 1. Oktober und 28. Februar, sofern das Gehölz nicht als Winterquartier für Wildtiere fungiert. Sind diese Prämissen erfüllt, dürfen Sie gemäß Baumschutzsatzung Nadelbäume mit einem Stammdurchmesser bis 100 cm auf Ihrem Privatgrundstück fällen.

Welcher ist der beliebteste Weihnachtsbaum: Blaufichte oder Nordmanntanne?

Die Verkaufszahlen in Deutschland sprechen eine klare Sprache. Mit einem Marktanteil von satten 70 Prozent ist die Nordmanntanne der beliebteste Weihnachtsbaum. Entscheidende Kriterien sind weiche, dunkelgrüne Nadeln und lange Haltbarkeit. Wenn eine Nordmanntanne die ersten Nadeln verliert, steht die kratzbürstige Blaufichte schon längst ohne ihr Nadelkleid im Wohnzimmer.

Bilder: NVS my world / Shutterstock