Heidelbeeren

Heidelbeeren selber ziehen: So klappt es Schritt für Schritt

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Früher gehörte es zu den hochsommerlichen Waldspaziergängen dazu, frische und aromatische Waldheidelbeeren für den Frischverzehr oder für das Einkochen zu sammeln. Heutzutage können von Kulturheidelbeeren im Garten unkompliziert große Früchte geerntet werden.

Heidelbeeren pflanzen
AUF EINEN BLICK
Was sollte man beim Heidelbeeren pflanzen beachten?
Beim Pflanzen von Heidelbeeren ist ein saurer Boden mit einem pH-Wert zwischen 4,0 und 5,0 wichtig. Der Standort sollte locker und durchlässig sein, ideal ist leichter Halbschatten. Pflanzabstand bei Kulturheidelbeeren: 1,5 m in der Reihe, 2,5 m zwischen den Reihen.

Was gilt es grundlegend beim Pflanzen von Heidelbeeren zu beachten?

Wichtig ist für das Anpflanzen von allen Heidelbeersorten, dass diese ursprünglich aus moorigen Gegenden mit einem lockeren Erdboden und einem sauren pH-Wert etwa zwischen 4,0 und 5,0 stammen. Da in den meisten Gärten hierzulande andere pH-Werte und ein oftmals auch lehmiger oder sehr kalkreicher Boden anzutreffen ist, muss also am geplanten Standort meistens zunächst ein Austausch des Bodensubstrats erfolgen. Da Heidelbeeren mehr breit und flach als tief wurzeln, sollte auch das Pflanzloch entsprechend ausgehoben und mit saurer Erde aufgefüllt werden.

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An welchem Standort kann man Heidelbeeren pflanzen?

Die hierzulande auch im Wald anzutreffende Wildheidelbeere Vaccinium myrtillus verträgt einen vollsonnigen Standort meist nicht. Diese relativ klein bleibenden und nur wenig Ertrag liefernden Heidelbeeren sollten Sie deshalb im Halbschatten ansiedeln. Dagegen können Sie folgende Kulturheidelbeeren auch in praller Sonne anbauen, um große und süße Früchte zu ernten:

  • Vaccinium Pilot
  • Vaccinium Bluecrop
  • Vaccinium Earlyblue

Wichtig ist außer dem sauren pH-Wert in Bezug auf den Boden auch, dass dieser locker und durchlässig sein sollte. Zwar benötigen Kulturheidelbeeren vor der Erntesaison eine ausreichende Wasserversorgung, Staunässe mögen sie an ihren Wurzeln aber gar nicht.

Kann man auch größere Heidelbeersträucher noch umpflanzen?

Ein Kulturheidelbeerstrauch, der mit etwa 30 cm Höhe im Garten gepflanzt wurde, kann bei guter Pflege schon nach etwa 3 bis 4 Jahren eine Höhe von bis zu 2 Metern erreicht haben. Auch bei dieser Pflanzenart gilt, dass ein Umpflanzen mit zunehmender Größe eher schwieriger wird. Trotzdem herrschen im Herbst und notfalls auch im zeitigen Frühjahr gute Bedingungen, um sich vorsichtig an das Einpflanzen an einem neuen Standort zu wagen. Die flach auslaufenden Wurzeln sollten in einem möglichst großen Durchmesser ausgestochen und als Ausgleich für die in der ersten Zeit verminderte Wurzelaktivität der Strauch etwas zurückgeschnitten werden. Wenn Sie Blaubeeren pflanzen, sollten Sie diese in der ersten Zeit nach dem Anpflanzen immer auch etwas wässern.

Wie kann man Heidelbeeren selbst vermehren?

Waldheidelbeeren vermehren sich oft relativ stark über Wurzelausläufer. Das ist bei Kulturheidelbeeren zwar weniger der Fall, sie können aber auch relativ unaufwendig über Stecklinge und über Absenker vermehrt werden. Dazu werden Stecklinge in ein saures Anzuchtsubstrat gesteckt oder noch am Strauch befindliche Zweige in Bodennähe für mehrere Monate beschwert und mit etwas Erde angehäuft.

Welche ist die beste Jahreszeit für das Anpflanzen von Heidelbeeren?

Die wilden und für den Anbau gezüchteten heidelbeersorten zeigen allesamt die besten Ergebnisse, wenn sie im Herbst angepflanzt werden. Notfalls ist auch das Anbauen im zeitigen Frühjahr vor dem Blattaustrieb bei frostfreier Witterung möglich.

Wann blühen Heidelbeeren und wann werden deren Früchte reif für die Ernte?

Heidelbeeren legen ihre Blüten immer bereits im Vorjahr an den Blattknospen an, zur sichtbaren Blütephase kommt es in Mitteleuropa dann meistens in den ersten beiden Maiwochen. Die Früchte können frühestens ab Anfang Juli und manchmal bis in den September hinein geerntet werden.

Was ist bei der Bodenvorbereitung für Heidelbeeren zu beachten?

Sollten Sie einen sehr lehmigen oder auch kalkreichen Boden in Ihrem Garten haben, so müssen Sie den Boden am geplanten Standort für die Heidelbeeren etwa 50 cm tief austauschen. Zum Auffüllen des Pflanzlochs benutzen Sie idealerweise spezielle Erde für Rhododendron oder Azaleen. Wenn Sie aus ökologischen Gründen auf torfhaltige Erden aus dem Gartenhandel verzichten wollen, können Sie grundsätzlich kalkarme Böden auch durch Gaben von Rindenmulch und Fichtennadelkompost „ansäuern“. Sie sollten außerdem auf einen lockeren Boden achten, da alle Heidelbeersorten bei starker Staunässe zu Mangelerscheinungen neigen.

In welchem Abstand sollte man Heidelbeeren pflanzen?

Die einzuhaltenden Abstände bei der Pflanzung hängen in einem großen Maß von der Auswahl der Pflanzen ab. Wilde Heidelbeersorten wie Vaccinium myrtillus benötigen aufgrund ihrer geringen Höhe und Breite keinen besonders ausgeprägten Pflanzabstand zueinander, zumal diese in der Natur oft ganze Lichtungen wie Bodendecker überwachsen. Bei den Kulturheidelbeeren gibt es auch kleinbleibende Sorten für den Topf, die auch im Freiland nur etwa 50 cm Platz nach jeder Seite hin benötigen. Die meisten Kulturheidelbeersorten werden aber bis zu 2,5 m hoch und auch fast 2 m breit. Daher sollten bei einer Reihenpflanzung in der Reihe mindestens 1,5 m Pflanzabstand nicht unterschritten werden. Die Reihen sollten zueinander etwa 2,5 m Abstand haben, damit Sie beim Sammeln der Früchte noch bequem durchgehen können.

Tipps & Tricks

Bei Kulturheidelbeeren ist für einen entsprechend hohen Ertrag auch eine regelmäßige Düngung zu empfehlen. Diese sollte aber unbedingt mit geeignetem Dünger ohne Kalkanteil durchgeführt werden. Außerdem sollte bei für Blühpflanzen konzipierten Produkten geprüft werden, ob diese auch für den Anbau von Obstpflanzen zugelassen sind.