Heidelbeeren

Die Heidelbeere und ihre giftigen Doppelgänger

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Der Verzehr von Heidelbeeren liegt im Trend, da die kugeligen Beeren als heimisches Superfood gelten. Da wilde Blaubeeren oft als das bessere Superfood bezeichnet werden, hat auch das Heidelbeerpflücken wieder Saison.

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Die Schwarze Tollkirsche sieht der Blaubeere recht ähnlich
AUF EINEN BLICK
Mit welcher Giftpflanze sind Heidelbeeren leicht zu verwechseln?
In der freien Natur sind Heidelbeeren leicht mit der sehr giftigen Tollkirsche zu verwechseln. Als Unterscheidungsmerkmal dient das Aussehen der Beeren. Während die Tollkirsche schwarz ist und eine glänzende Oberfläche hat, ist die wilde Heidelbeere blauschwarz und nicht glänzend.

Wer kommt als giftiger Doppelgänger der Heidelbeere infrage?

In der freien Natur herrscht beim Heidelbeerenpflücken Verwechslungsgefahr mit Tollkirsche und Rauschbeere.

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Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna)

Als Nachtschattengewächs ist die Tollkirsche in allen Pflanzenteilen giftig. Die schwarzen Beeren sind kugelig, haben jedoch im Unterschied zu Heidelbeeren eine lackartig glänzende Oberfläche.

Rauschbeere (Vaccinium uliginosum)

Die Rauschbeere, auch Moor- oder Nebelbeere genannt, ist eine Verwandte der wilden Heidelbeere (Vaccinium myrtillus). Der Zwergstrauch wir bis zu 60 Zentimeter hoch. Die Beeren sind eiförmig. Im Gegensatz zu wilden Heidelbeeren sind Fruchtfleisch und Fruchtsaft von Rauschbeeren hell.

Wie giftig ist der Heidelbeer-Doppelgänger Tollkirsche?

Die Tollkirsche ist eine äußerst giftige Pflanze. Bei Erwachsenen reicht für eine tödliche Dosis der Verzehr von zehn bis zwölf Beeren aus. Bei Kindern führen bereits drei bis vier Früchte zum Tod, wenn die Vergiftung unbehandelt bleibt.
Da bereits bei ersten Anzeichen einer Vergiftung (Mundtrockenheit) ein Notarzt gerufen werden sollte, ist in der freien Natur vom Verzehr der Früchte dringend abzuraten.

Welche Gefahr droht vom Doppelgänger Rauschbeere?

In puncto Giftigkeit steht die Rauschbeere viel besser da, als ihr Ruf vermuten lässt. Denn die Beeren werden als „giftverdächtig“ eingestuft. So wurden nach dem Verzehr großer Mengen Vergiftungserscheinungen wie zum Beispiel

  • Schwindelgefühl
  • rauschartige Erregung
  • Erbrechen
  • Pupillenerweiterung

beobachtet. Da in den Beeren jedoch keine giftigen Substanzen gefunden werden konnten, wird vermutet, dass für die Vergiftungserscheinungen ein Schlauchpilz namens Monillinia megalospora verantwortlich ist, der schmarotzend auf den Früchten lebt.
Geschmacklich gilt die Rauschbeere als nicht besonders aromatisch, was zur Erntezeit der Heidelbeere zu Geschmacksenttäuschungen führen kann.

Tipp

Vorsicht in fremden Gärten walten lassen

Da es neben der giftigen Tollkirsche eine Vielzahl von Sträuchern mit schwarzblauen Beeren gibt, die im Garten als Zierpflanzen gehalten werden, sollten Sie im fremden Terrain keine blauen Beeren naschen. Dies gilt insbesondere für Kinder. Aufgrund des geringeren Körpergewichts wirken etwaige Giftstoffe viel schneller tödlich als bei Erwachsenen.

Bilder: Greg Mailaender / stock.adobe.com