Rebhuhnbeere

Rebhuhnbeere: Schöner Bodendecker mit vielen Vorzügen

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Lesen Sie hier im kommentierten Rebhuhnbeere-Steckbrief wissenswerte Hinweise zu Wachstum, Blatt, Blüte und Frucht. Praxiserprobte Tipps rund um die richtige Pflanzung und Pflege von Mitchella repens als Bodendecker.

rebhuhnbeere
Die Früchte der Rebhuhnbeere sind essbar, aber wenig aromatisch
AUF EINEN BLICK
Was ist die Rebhuhnbeere und wie pflanzt man sie?
Die Rebhuhnbeere (Mitchella repens) ist ein immergrüner, bodendeckender Strauch aus Nordamerika. Sie bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte und frischen, gut durchlässigen Boden. Die Pflanze zeichnet sich durch ihre weißen, trichterförmigen Blüten, essbaren dunkelroten Beeren und winterharte Eigenschaften aus. Sie eignet sich als Bodendecker, Unterpflanzung, Vogelnährgehölz oder Balkondekoration.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Mitchella repens
  • Familie: Rötegewächse (Rubiaceae)
  • Synonym: Echte Rebhuhnbeere
  • Herkunft: Nordamerika
  • Wuchstyp: krautiger, verholzender Strauch
  • Wuchshöhe: 5 cm bis 10 cm
  • Blatt: rundlich-oval
  • Blüte: trichterförmig
  • Frucht: Beere
  • Giftigkeit: ungiftig
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Bodendecker, Vogelnährgehölz, Zierpflanze

Wachstum

Die Rebhuhnbeere ist ein niederliegender, krautiger bis verholzender Strauch aus Nordamerika. Botanisch zählt das aparte Blüten-Gehölz zur Gattung Mitchella innerhalb der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae). Die farbenfrohen Beerenfrüchte stehen ganz oben auf der Speisekarte von Rebhuhn, Fasan, Truthahn und anderen Hühnervögeln. Seit ihr der Sprung über den Atlantik gelang, erfreut sich die Echte Rebhuhnbeere hierzulande wachsender Beliebtheit als ganzjährig schöne Zierpflanze. Lesen Sie diese wissenswerten Eigenschaften des Wachstums:

  • Wuchsform: immergrünes, krautiges Gehölz mit verholzenden, kriechenden Stängeln; weiße Blüten im Frühling und dunkelrote Beeren im Herbst.
  • Wuchshöhe: 5 cm bis 10 cm.
  • Wuchsbreite: 20 cm bis 50 cm.
  • Wurzeln: Flachwurzler mit wurzelnden Ausläufern.
  • Wachstumsgeschwindigkeit: 5 cm bis 6 cm Jahreszuwachs.
  • Gärtnerisch interessante Eigenschaften: pflegeleicht, winterhart, schattenverträglich, bodendeckend, schnittfest, ungiftig, langsam wachsend, ökologisch wertvoll, essbar.

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Blatt

Die kriechenden Triebe einer Rebhuhnbeere tragen ganzjährig sehenswerte Blätter mit diesen Merkmalen:

  • Blattform: kurz gestielt, rundlich bis oval, selten herzförmig.
  • Blattgröße: 1,5 cm bis 2,5 cm lang.
  • Blattfarbe: immergrün, dunkelgrün-glänzend mit hellgelber Mittelader.
  • Anordnung: gegenständig

Blüte

Im Frühling schmückt sich die Echte Rebhuhnbeere mit diesen anmutigen Blüten, die einen intensiven Duft verströmen:

  • Blütenform: vierzählig, trichter- bis kelchförmig, Kronblätter dünn behaart
  • Blütenfarbe: weiß
  • Blütezeit: Mai bis Juni
  • Blütengröße: 1 cm im Durchmesser

Interessantes Detail: Rebhuhnbeere-Blüten sitzen stets paarweise in den Blattachseln und teilen sich einträchtig ein Kelchblatt. Infolgedessen verfügen die Zwilling-Blüten über eine gemeinsame Samenanlage. Damit an dieser Stelle eine einzelne Beere entsteht, müssen beide Blüten bestäubt werden. Die dunkelrote Frucht besitzt zwei sternenförmige Grübchen, die das fruchtbringende Zusammenspiel der Blütenzwillinge erahnen lassen.

Frucht

Aus den bestäubten Blüten einer Rebhuhnbeere entwickeln sich Früchte mit diesen Eigenschaften:

  • Fruchttyp: dunkelrote, kugelige Steinfrucht mit bis zu 8 Samen
  • Fruchtgröße: 0,5 cm bis 1 cm im Durchmesser
  • Fruchteigenschaft: essbar
  • Geschmack: fade bis geschmacklos
  • Fruchtreife: Juli bis Oktober

Verwendung

Die Rebhuhnbeere mausert sich vom Geheim-Tipp unter Kennern zur beliebten Gestaltungskomponente für den kreativen Hobbygarten. Grund für die steile Karriere sind diese inspirierenden Verwendungsmöglichkeiten:

Rebhuhnbeere-Verwendung Tipps, Tricks, Ideen
Bodendecker ganzjährig dekorativ unter Laub- und Nadelbäumen
Unterpflanzung kaschiert verkahlten Fuß von Rhododendron, Berglorbeer, Azalee
Vogelnährgehölz ökologisch wertvolle Flächenbegrünung
Schattenrasen-Ersatz bedingt trittfester Bodendecker im Vorgarten ohne Rasen
Balkon immergrüne Hängepflanze für Ampel und Blumenkasten
Verzehr milde Marmelade, säurefreier Smoothie, Naschfrucht
Dekoration geschmackvoller Advents- und Weihnachtsschmuck
Heilpflanze heilsamer Tee lindert
  + Rheuma
  + Arthritis
  + Harnwegsinfektion

Rebhuhnbeere pflanzen

Eine pflanzfertige Rebhuhnbeere kann man in Baumschulen und Staudengärtnereien kaufen zum Preis ab 4,90 Euro. Sparfüchse pflanzen das Gehölz nach einer Vermehrung durch Stecklinge. Beste Pflanzzeit ist im Herbst. Wo und wie Sie Mitchella repens richtig pflanzen, lesen Sie hier:

Vermehrung

So einfach ist die Rebhuhnbeere durch Stecklinge zu vermehren:

  1. Im Frühling halb verholzte, nicht blühende Triebspitzen als Stecklinge schneiden.
  2. Jeden 5 cm bis 8 cm kleinen Steckling in der unteren Hälfte entlauben.
  3. Stecklinge wahlweise im halbschattigen Vermehrungsbeet oder im Topf bewurzeln lassen.

Im Unterschied dazu ist die Aussaat ein zeitaufwändiges Unterfangen. Als Kühlkeimer sind die Samen einer Stratifikation zu unterziehen. Im Zuge des Prozederes durchläuft das Saatgut zunächst eine vierwöchige, feucht-warme Phase bei 18° bis 22° Celsius. Es folgt ein sechswöchiger Kältereiz bei – 4° bis + 4° Celsius. Bis zur Keimung verweilen die Samen bei Temperaturen von 5° bis 12° Celsius, die sukzessive steigen auf 18° bis 22° Celsius.

Standort, Boden, Substrat

Die Standort-Ansprüche einer Rebhuhnbeere sind bescheiden:

  • Absonnige, halbschattige bis schattige Lage.
  • Frischer Gartenboden, gut durchlässig, locker-humos, neutral bis leicht sauer.
  • Ausschluss-Kriterien: volle Sonne, Staunässe, alkalischer pH-Wert größer 7,5, verdichteter Lehmboden.

Als Substrat für eine Rebhuhnbeere im Topf eignet sich ein Mix aus torffreier Rhododendronerde, Kokoshum als Torfersatz und Lavagranulat.

Pflanz-Tipps

Die besten Tipps für die Pflanzung von Mitchella repens lesen Sie hier:

  • Vorbereitung: Wurzelballen in Regenwasser stellen, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
  • Abmessung einer Pflanzgrube: 20 cm x 20 cm x 20 cm; mindestens das doppelte Volumen des Wurzelballens.
  • Aushub verbessern: zur Hälfte vermischen mit Rhododendronerde und gesiebtem Kompost.
  • Pflanzbedarf als Bodendecker: 12 bis 16 Stück je m²
  • Rebhuhnbeere im Topf: empfohlenes Substrat einfüllen über einer Drainage aus Blähton.

Bitte beachten: Im Pflanzjahr verfügt eine zierliche Jungpflanze noch nicht über die krachlederne Winterhärte adulter Rebhuhnbeeren. Eine luftig-lockere Abdeckung aus Fichtenreisig schützt das Gehölz im ersten Winter vor Frostschäden.

Exkurs

Verwechslungsgefahr mit giftiger Scheinbeere

Rebhuhnbeere (Mitchella repens) und Rote Scheinbeere (Gaultheria procumbens) sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Die Rote Teppichbeere oder Rote Scheinbeere ist ein bodendeckender, immergrüner Strauch aus der Gattung Scheinbeeren (Gaultheria) innerhalb der Familie Heidekrautgewächse (Ericaceae). Im Unterschied zur essbaren Rebhuhnbeere fruchtet eine Rote Scheinbeere mit giftigen, kugeligen, roten Kapseln, die sogar Vögel meiden. Unglücklicherweise bietet der Handel beide Pflanzenarten mitunter als Rote Rebhuhnbeere an. Ein Blick auf den botanischen Namen sorgt beim Kauf für Klarheit.

Rebhuhnbeere pflegen

Die Rebhuhnbeere ist sehr pflegeleicht. Vollkommen sich selbst überlassen sollten Sie eine Mitchella repens dennoch nicht. Diese Pflege-Tipps bringen alle gärtnerischen Zuwendungen auf den Punkt:

  • Gießen: bei angetrockneter Erde gießen mit Regenwasser.
  • Düngen: von April bis September alle zwei bis drei Wochen Flüssigdünger ins Gießwasser geben.
  • Schneiden: Rebhuhnbeere nur bei Bedarf zurückschneiden zwischen Oktober und Februar.
  • Überwintern: bei Kahlfrost gießen an milden Tagen, vor Wintersonne schützen, Pflanzgefäß ummanteln mit Vlies und auf Holz stellen.

Eine Decke aus abgefallenem Laub nimmt dem immergrünen Bodendecker die Luft zum Atmen und löst Fäulnisbildung aus. Die wichtigste Pflegemaßnahme im Herbst besteht aus dem regelmäßigen Abkehren von Herbstlaub.

Beliebte Sorten

Über die Echte Rebhuhnbeere als Ursprungsart hinaus sind keine Sorten bekannt.

FAQ

Sind die Früchte einer Rebhuhnbeere essbar?

In der Tat sind die Früchte einer Echten Rebhuhnbeere (Mitchella repens) zum Verzehr geeignet. Weil dem Fruchtfleisch jegliche Säure fehlt, sind die dunkelroten Beeren fade bis geschmacklos. Die Ureinwohner Nordamerikas wussten die Früchte als willkommene Nahrungsergänzung und heilsamen Tee im Winter sehr zu schätzen. In Neufundland zählt die Rebhuhnbeere bis heute als Zutat für eine traditionelle Marmelade.

Ist die Rebhuhnbeere winterhart?

Die Rebhuhnbeere (Mitchella repenes) ist vollkommen winterhart bis – 35° Celsius. Aus diesem Grunde wird das nordamerikanische Gehölz in einem Atemzug genannt mit heimischen Pflanzen für extreme Kälte, wie Alpenjohannisbeere (Ribes alpinum) oder Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea).

Eignet sich die Rebhuhnbeere als trittfester Rasenersatz?

Gelegentliches Betreten verkraftet die Rebhuhnbeere (Mitchella repens) ohne Blessuren. Als Ersatz für einen sporadisch genutzten Schattenrasen ist das Gehölz durchaus geeignet. Für eine Grünfläche im Familiengarten empfehlen sich zuverlässig trittfeste Bodendecker, wie eine Römische Rasenkamille (Anthemis nobilis v. ligulosa) oder Sternmoos (Sagina subulata).

Fällt die Blütezeit aus, wenn ich die Rebhuhnbeere im März schneide?

Ein Schnitt-Termin im Frühling kann die Blütenbildung einer Rebhuhnbeere (Mitchella repens) erheblich einschränken. Bester Zeitpunkt für einen Rückschnitt ist im Herbst, rechtzeitig vor der Knospenanlage für die nächste Blütezeit. Naturnahe Hobbygärtner warten, bis hungrige Gartenvögel die meisten Beeren vernascht haben und schneiden den Bodendecker an einem frostfreien Wintertag.

Bilder: Alexey Stiop / Shutterstock