Lupine

Lupine im Garten: Zwischenfrucht mit vielen Vorzügen

Lupinen sind eine wertvolle Bereicherung im Zwischenfruchtanbau. Dieser Artikel beleuchtet die geeigneten Arten, die vielfältigen Vorteile und die wichtigsten Schritte für einen erfolgreichen Anbau von Lupinen als Zwischenfrucht.

Arten von Lupinen für den Zwischenfruchtanbau

Für den Anbau als Zwischenfrucht stehen verschiedene Lupinenarten zur Verfügung, die sich in ihren Eigenschaften und ihrer Eignung für unterschiedliche Boden- und Klimaverhältnisse unterscheiden.

Blaue Lupine (Lupinus angustifolius)

Die Blaue Lupine zeichnet sich durch ihre Robustheit und Anpassungsfähigkeit aus. Ihre tiefen Pfahlwurzeln machen sie besonders geeignet zur Lockerung von verdichteten Böden. Diese Art kommt gut mit leichteren, gut durchlässigen Böden zurecht und ist tolerant gegenüber niedrigen pH-Werten. Bitterstoffhaltige Sorten verhindern unerwünschten Wildverbiss.

Gelbe Lupine (Lupinus luteus)

Die Gelbe Lupine ist optimal für sandige und leichte Böden geeignet. Sie kommt gut mit sauren Bodenverhältnissen zurecht und gedeiht auch auf nährstoffarmen Standorten gut. Ihre Fähigkeit, den Boden zu verbessern, macht sie zur idealen Wahl für die Strukturaufwertung.

Weiße Lupine (Lupinus albus)

Die Weiße Lupine bevorzugt kalkhaltige oder lehmige Böden. Sie hat ein hohes Ertragspotenzial und ist für gut durchlüftete, nährstoffreiche Böden geeignet. Sorten dieser Art sollten sorgfältig auf Toleranz gegen Anthraknose geprüft werden.

Verzweigte und Endständige Sorten

Es gibt zwei Haupttypen von Lupinensorten: verzweigte und endständige. Verzweigte Sorten haben eine längere Vegetationszeit und höhere Erträge, wobei sie für längere Wachstumsperioden geeignet sind. Endständige Sorten reifen gleichmäßiger, eignen sich für kürzere Vegetationszeiten und sind weniger anfällig für Unkrautwuchs.

Durch die Auswahl der richtigen Lupinenart und -sorte können Sie die Vorteile der Stickstoffbindung und Bodenlockerung effizient nutzen und Ihre Bodenqualität nachhaltig verbessern.

Vorteile der Lupine als Zwischenfrucht

Lupinen bringen zahlreiche Vorteile als Zwischenfrucht mit sich und tragen erheblich zur Verbesserung der Böden und zur nachhaltigen Landwirtschaft bei.

Förderung der Bodenfruchtbarkeit

Lupinen sind in der Lage, schwer lösliche Nährstoffe wie Phosphate im Boden zu mobilisieren und können durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien erheblich Stickstoff fixieren. Dieser Stickstoff steht anschließend den nachfolgenden Kulturen zur Verfügung, was den Bedarf an synthetischen Düngemitteln reduziert.

Bodengesundheit und -struktur

Die tiefgehenden Pfahlwurzeln der Lupinen durchwurzeln und lockern selbst stark verdichtete Böden, was zu einer besseren Bodenstruktur führt. Dies verbessert die Wasserhaltefähigkeit und Durchlüftung des Bodens und bereitet ihn optimal für nachfolgende Pflanzen vor.

Beitrag zur Biodiversität

Lupinenblüten ziehen viele Bestäuber an, darunter Bienen und Hummeln, was die Bestäubung anderer Pflanzen unterstützt und zur Erhöhung der Biodiversität beiträgt.

Erosionsschutz

Lupinen schützen den Boden effektiv vor Erosion, indem sie eine dichte Bodenbedeckung bieten. Die Pflanzenwurzeln stabilisieren den Boden und verhindern, dass wertvolle Erde durch Wind oder Wasser abgetragen wird.

Unkrautbekämpfung

Durch ihre rasche Jugendentwicklung und dichte Bestände können Lupinen unerwünschte Unkräuter unterdrücken. Dies reduziert den Einsatz chemischer Herbizide und schont die Umwelt.

Ökologischer Nutzen

Lupinen haben eine wichtige Funktion in der ökologischen Landwirtschaft. Ihre Fähigkeit zur Stickstofffixierung macht sie zu einer wertvollen Komponente in Fruchtfolgen, besonders in Systemen, die auf nachhaltige Bodenbewirtschaftung abzielen.

Reduktion von Wildverbiss

Zwischenfrucht-Lupinensorten mit hohen Bitterstoffgehalten sind weniger anfällig für Wildverbiss, was insbesondere in Gebieten mit hoher Wilddichte von Vorteil ist.

Anbau der Lupine als Zwischenfrucht

Der Anbau von Lupinen als Zwischenfrucht bietet zahlreiche Vorteile und erfordert sorgfältige Planung und Durchführung.

Aussaatzeitpunkt

Pflanzen Sie die Lupinensamen möglichst früh nach der Ernte der Vorfrucht, idealerweise im Juli. Dies gibt ihnen genügend Zeit, tiefgehende Pfahlwurzeln zu entwickeln, die den Boden effizient durchwurzeln und auflockern.

Saatstärke und Saattiefe

Die Saatstärke sollte zwischen 100 und 150 kg Saatgut pro Hektar liegen. Die Samen sollten in einer Tiefe von etwa 2 bis 3 cm ausgebracht werden, um einen gleichmäßigen Feldaufgang zu gewährleisten.

Bodenbearbeitung

Ein gut vorbereitetes, mittelfeines Saatbett ist entscheidend für den erfolgreichen Anbau. Lockern Sie den Boden und sichern Sie eine Rückverfestigung, damit die Samen Anschluss an das Kapillarwasser haben. Lehmige Sand- bis sandige Lehmböden sind besonders geeignet.

Düngung

Eine Stickstoffdüngung ist nicht erforderlich, da Lupinen durch ihre Symbiose mit Knöllchenbakterien Luftstickstoff binden. Auf nährstoffarmen Böden kann jedoch eine Startdüngung mit Phosphor und Kalium sinnvoll sein.

Pflanzenschutz und Pflege

Lupinen sind relativ widerstandsfähig, jedoch kann in seltenen Fällen ein Befall durch Pilzkrankheiten oder Schädlinge wie den Lupinenblattrandkäfer auftreten. Eine frühe Beikrautregulierung durch Striegeln vor dem Auflaufen der Pflanzen ist ratsam.

Fruchtfolge

Lupinen sind selbstunverträglich, daher sollte ein Abstand von mindestens 4 bis 5 Jahren zwischen den Lupinenanbauintervallen liegen. Sie wirken sich positiv als Vorfrucht für Wintergetreide aus, da sie die Bodenstruktur verbessern und Stickstoff verfügbar machen.

Einarbeitung

Arbeiten Sie die Lupinen idealerweise während der Blüte in den Boden ein, bevor sie Samen bilden. Dies verhindert die ungewollte Verbreitung und fördert die Humusbildung, wodurch die Bodenqualität weiter verbessert wird.

Durch eine sorgfältige Planung und Durchführung des Lupinenanbaus können Sie die Vorteile dieser vielseitigen Zwischenfrucht optimal nutzen und zur nachhaltigen Bodenbewirtschaftung beitragen.

Bilder: Igor Podgorny / Shutterstock