Kresse

Kresse als Zwischenfrucht: Schneller Schutz für leere Beete

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Kresse ist eine vielseitige Zwischenfrucht, die sich durch schnelles Wachstum und zahlreiche Vorteile für die Bodengesundheit auszeichnet. Erfahren Sie in diesem Artikel mehr über den Anbau, die Vorteile und die optimale Einbindung von Kresse in Ihren Garten.

Kresse Zwischenfrucht

Vorteile von Kresse als Zwischenfrucht

Kresse bietet zahlreiche Vorteile, die sie zu einer bevorzugten Zwischenfrucht für Gartenbesitzer macht. Die rasche Keimung und das schnelle Wachstum spielen hier eine zentrale Rolle.

  1. Schnelles Wachstum und effektive Bodenbedeckung: Kresse keimt schnell und bedeckt den Boden innerhalb kurzer Zeit. Dies verhindert das Aufkommen von Unkräutern und reduziert den Bedarf an Unkrautbekämpfungsmitteln.
  2. Geringe Biomassebildung: Da Kresse weniger Biomasse produziert als andere Zwischenfrüchte, erleichtert sie die anschließende Bodenbearbeitung und minimiert das Risiko von Problemen bei der Aussaat der Folgefrucht, besonders bei Mulchsaaten im Frühjahr.
  3. Sichere Abfrierung: Kresse ist nicht winterhart und friert zuverlässig bei Frost ab. Dadurch entstehen im Frühjahr keine Durchwuchsprobleme, und die nachfolgende Kultur hat keine Konkurrenz.
  4. Verbesserung der Bodenstruktur: Die Wurzeln der Kresse lockern den Boden auf und verbessern die Wasserinfiltration, was zur langfristigen Bodenfruchtbarkeit beiträgt.
  5. Erosionsschutz: Die dichte Bedeckung des Bodens durch Kresse schützt diesen effektiv vor Erosion durch Wind und Regen, was besonders in Gebieten mit starkem Regenfall oder Wind von Vorteil ist.
  6. Anbauflexibilität: Kresse kann auch noch spät im Jahr ausgesät werden und eignet sich hervorragend für kurze Bedeckungszeiträume, wie nach der Getreideernte.
  7. Geringe Anforderungen an Vorfrucht: Kresse stellt niedrige Ansprüche an die Vorgeschichte des Beetes und ist daher vielseitig einsetzbar. Sie benötigt keinen speziellen Vorfruchtanbau und kann in vielen Fruchtfolgen eingeplant werden.

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Aussaat und Anbau von Kresse

Kresse eignet sich hervorragend als Zwischenfrucht und bietet zahlreiche Vorteile für den Boden. Die Aussaat von Kresse erfolgt idealerweise nach der Getreideernte, vorzugsweise zwischen August und September. Nutzen Sie einen Düngerstreuer, um die Samen gleichmäßig in die Stoppeln auszubringen. Da Kresse ein Lichtkeimer ist, reicht es, die Samen leicht mit Erde zu bedecken oder sie auf die feuchte Bodenoberfläche zu streuen. Eine Saattiefe von etwa 1 cm ist ideal. Die empfohlene Saatstärke liegt bei 10-20 kg/ha.

Beachten Sie folgende Tipps für den Anbau:

  • Standort: Kresse bevorzugt sonnige Lagen und gut durchlässige Böden. Sie kann jedoch auch im Halbschatten gedeihen.
  • Boden: Kresse ist anpassungsfähig und wächst sogar auf unkonventionellen Substraten wie Watte, Küchenpapier oder in Eierschalen. Wichtig ist, dass der Boden stets feucht bleibt, Staunässe jedoch vermieden wird.
  • Temperatur: Im Freien sollte die Aussaat bei Temperaturen ab 15 Grad Celsius erfolgen. Im Haus kann Kresse ganzjährig angebaut werden.
  • Pflege: Halten Sie den Boden stets feucht, da Kresse bei Trockenheit schnell die Köpfe hängen lässt. Regelmäßiges, behutsames Gießen ist daher essenziell.

Fruchtfolge mit Kresse

Kresse (Lepidium sativum) wird zunehmend als Zwischenfrucht genutzt, da sie zur Bodenverbesserung und Unkrautunterdrückung beiträgt. Da sie jedoch zur gleichen Pflanzenfamilie wie Raps und Zuckerrüben gehört, sollten Sie Kresse nicht in Fruchtfolgen einsetzen, die stark auf den Anbau dieser Hauptkulturen setzen, um das Risiko von Krankheiten und Schädlingen zu minimieren.

Dank ihrer schnellen Keimung und des frühen Wachstums eignet sich Kresse hervorragend als Zwischenfrucht vor Frühjahrskulturen wie Mais. Zusätzlich ist sie eine gute Vorfrucht für Leguminosen (z.B. Bohnen und Erbsen) und Getreide.

Mischungen mit Kresse

Kresse lässt sich ideal in Kombination mit anderen Zwischenfrüchten einsetzen, um deren Vorteile zu maximieren. Eine häufig empfohlene Mischung besteht aus Kresse und Senf. Diese Kombination bietet nicht nur eine effektive Unkrautunterdrückung durch die schnelle Bodenbedeckung, sondern auch weitere agronomische Vorteile wie die Verbesserung der Bodenstruktur.

Hier einige wichtige Hinweise zur Aussaat und Zusammensetzung dieser Mischungen:

  • Senf-Kresse-Mischungen: Eine gängige Mischung besteht aus etwa 72 % Senf und 28 % Kresse. Diese Zusammensetzung zielt auf eine optimale Balance zwischen schnellem Wachstum und effektiver Bodenbedeckung ab.
  • Aussaatstärke: Bei der oben genannten Mischung wird eine Aussaatstärke von ca. 15 kg/ha empfohlen. Beachten Sie, dass dies je nach Bodenzustand und spezifischen Bedürfnissen variieren kann.

Förderprogramme und Düngeverordnung

Der Anbau von Kresse als Zwischenfrucht kann durch verschiedene Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen gefördert werden. Besonders interessant für landwirtschaftliche Betriebe innerhalb der Förderkulisse zur Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL). Dabei können Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber einen jährlichen Zuschuss von bis zu 97 Euro pro Hektar Zwischenfruchtanbau erhalten. Bei gleichzeitiger Förderung des ökologischen Landbaus reduziert sich die Förderung auf 58 Euro pro Hektar.

Jedoch sind bestimmte Regelungen der aktuellen Düngeverordnung zu beachten. Besonders in sogenannten „roten Gebieten“ mit hoher Nitratbelastung des Grundwassers und „gelben Gebieten“ mit Phosphorbelastung unterliegen die Zwischenfruchtanbauflächen strengen Auflagen. In diesen Regionen ist der Einsatz von Düngemitteln auf Zwischenfrüchte ohne Futternutzung generell verboten, und der Verzicht oder die Reduzierung von Düngemitteln wird empfohlen. Die Düngung und die Aufzeichnung der ausgebrachten Mengen müssen innerhalb von zwei Tagen erfolgen.

Es ist wichtig, dass für die Düngung der Zwischenfrüchte eine dokumentierte Aufzeichnung geführt wird, um die Einhaltung der Vorschriften zu gewährleisten. Eine Düngebedarfsermittlung ist für Zwischenfrüchte jedoch nicht erforderlich. Im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) können Zwischenfrüchte zudem zur Umsetzung verschiedener Umweltstandards (GLÖZ-Standards) beitragen, welche den Schutz von Gewässern, die Verminderung von Bodenerosion, die Mindestbodenbedeckung sowie eine diverse Fruchtfolge sichern sollen.

Durch den effektiven Einsatz von Kresse als Zwischenfrucht können Sie somit nicht nur die Bodenqualität verbessern, sondern auch von verschiedenen Förderprogrammen profitieren und gleichzeitig die gesetzlichen Vorgaben der Düngeverordnung erfüllen.

Bilder: Marcus Clackson / iStockphoto