Scheinbeere

Scheinbeere: Richtig pflanzen & pflegen – [So geht’s]

Die Scheinbeere (Gaultheria procumbens) ist ein immergrüner Bodendecker, der mit seinen roten Beeren und dem aromatischen Duft besonders im Herbst und Winter attraktiv ist. Dieser Artikel liefert umfassende Informationen zu den Eigenschaften, der Verwendung und der Pflege dieses pflegeleichten Zwergstrauchs.

Wuchs

Die Scheinbeere, auch bekannt als Rebhuhnbeere, Rote Teppichbeere oder Wintergrün, ist ein zierlicher, immergrüner Zwergstrauch mit einem flach wachsenden, niederliegenden Wachstum. Sie erreicht eine Höhe von etwa 10 bis 20 cm und eine Breite von bis zu 40 cm. Ihr bodendeckender Wuchs zeichnet sich durch kriechende Triebe und unterirdische Ausläufer aus, sodass dichte Pflanzenteppiche entstehen können, ohne dass die Pflanze invasiv wird. Zudem ist die Scheinbeere besonders winterhart und frostresistent, was sie ideal für herbstliche und winterliche Dekorationen macht.

Merkmale des Wuchses

  • Wuchshöhe: Zwischen 10 und 20 cm
  • Wuchsbreite: Bis zu 40 cm
  • Wuchsform: Flach wachsend, niederliegend, bodendeckend
  • Ausbreitung: Durch kriechende Triebe und unterirdische Ausläufer
  • Winterhärte: Frostresistent und winterhart

Blätter

Die Scheinbeere hat ganzjährig attraktive, immergrüne Blätter mit einer verkehrt eiförmigen bis elliptischen Form. Diese stehen spiralig an den Zweigen und verströmen beim Zerreiben einen aromatisch-frischen Minzduft, der durch die Freisetzung ätherischer Öle, insbesondere Salicylsäuremethylester, entsteht. Im Herbst nehmen die Blätter eine auffällige bronzefarbene Färbung an, was der Pflanze zusätzlichen Zierwert verleiht.

Merkmale der Blätter

  • Größe: 2 bis 5 cm lang und 1 bis 3 cm breit
  • Form: Eiförmig bis elliptisch, am Ende spitz zulaufend
  • Rand: Schwach gesägt oder gekerbt
  • Oberfläche: Glänzend dunkelgrün, leicht behaart

Blüte

Zwischen Juli und August präsentiert die Scheinbeere ihre kleinen, dekorativen Blüten. Diese sind zwittrig und erscheinen entweder einzeln oder in traubigen Blütenständen. Die Blüten entwickeln sich in den Blattachseln und sind glockenartig geformt, wobei sie besonders für Hummeln eine beliebte Nahrungsquelle darstellen.

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Merkmale der Blüten

  • Blütezeit: Juli bis August
  • Blütenstellung: Einzeln oder in traubigen Ständen
  • Blütenform: Glocken- bis röhrenförmig
  • Blütenfarbe: Weiß, Rosarot oder Cremefarben

Im Spätsommer formen sich aus den Blüten die charakteristischen Früchte der Scheinbeere, die bis zum Frühjahr an der Pflanze bleiben und für dekorative Akzente sorgen.

Früchte

Die Früchte der Scheinbeere, die botanisch gesehen Kapselfrüchte sind, erscheinen nach der Blüte. Sie sind kugelig und von fleischigen Kelchblättern umhüllt, was ihren Namen erklärt. Die Früchte können rot, weiß, rosa, violett oder blau sein und bleiben den ganzen Winter über an der Pflanze, was sie zu einem attraktiven Blickfang macht.

Eigenschaften der Früchte

  • Form: Kugelig
  • Durchmesser: Etwa 8 bis 15 mm
  • Farbe: Rot, weiß, rosa, violett oder blau

Giftigkeit

Die Scheinbeere ist in allen Pflanzenteilen schwach giftig, besonders in den Früchten. Der Verzehr kann Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Herzrasen hervorrufen. Daher sollten die leuchtend farbigen Früchte von Kindern und Haustieren ferngehalten werden.

Die Blätter, die ebenfalls geringe Mengen giftiger Stoffe enthalten, werden zur Gewinnung von „Wintergreen-Öl“ verwendet. Dieses Öl wird wegen seiner schmerzstillenden und fiebersenkenden Eigenschaften in der Alternativmedizin eingesetzt.

Symptome einer Vergiftung

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Herzrasen

Blätter

Die Blätter der Scheinbeere sind essbar und enthalten Salicylsäuremethylester, der schmerzstillende und fiebersenkende Wirkungen hat. Traditionell dienen sie zur Zubereitung von Tee, um Fieber, Kopf- und Halsschmerzen zu lindern. Auch das Wintergreen-Öl, das aus den Blättern gewonnen wird, findet in der Aromatherapie und in Produkten wie Kaugummi, Zahnpasta und Bonbons Anwendung.

Welcher Standort ist geeignet?

Die Scheinbeere bevorzugt halbschattige bis schattige Standorte, idealerweise unter lichten Sträuchern oder laubabwerfenden Bäumen. Sie kann auch sonnige Plätze tolerieren, sofern der Boden ausreichend feucht ist. Für die optimale Entwicklung ist ein humoser, saurer und gut durchlässiger Boden wichtig, beispielsweise Moorbeeterde oder Rhododendronerde. Kalkhaltige Böden sind ungeeignet und Staunässe sollte vermieden werden.

Welcher Standort ist geeignetmerkmale?

  • Lichtverhältnisse: Halbschattig bis schattig, sonnig bei ausreichender Feuchtigkeit
  • Boden: Humos, sauer, gut durchlässig

Pflanzung

Die optimale Pflanzzeit für die Scheinbeere ist im Spätsommer oder im Frühjahr. Für eine flächendeckende Bepflanzung sollten etwa acht Pflanzen pro Quadratmeter gesetzt werden, mit einem Pflanzabstand von etwa 20 cm. Jungpflanzen sollten in Gruppen gepflanzt werden, um einen dichten Teppich zu bilden.

Pflanzanleitung

  1. Boden lockern, Unkraut und Steine entfernen.
  2. Pflanzlöcher im Abstand von 30 cm ausheben.
  3. Erde mit Laubkompost (93,00€ bei Amazon*) oder Moorbeeterde mischen.
  4. Wurzelballen in kalkfreies Wasser eintauchen.
  5. Pflanzen etwas tiefer als im Topf setzen.
  6. Wurzeln bedecken und mit weichem Wasser angießen.
  7. Mulchschicht auftragen, um Feuchtigkeit zu speichern.

Scheinbeere pflegen

Die Scheinbeere ist pflegeleicht, benötigt aber ein paar grundlegende Pflegehinweise.

Gießen

Die Scheinbeere benötigt ein konstant leicht feuchtes Substrat und verträgt keine Trockenheit. Gießen Sie regelmäßig mit weichem Wasser und vermeiden Sie Staunässe, besonders bei Kübelpflanzen und während Trockenperioden.

Düngen

Düngen Sie die Scheinbeere von April bis zur Blüte alle vier bis acht Wochen mit Rhododendrondünger oder saurem Laubkompost. Ab August sollte das Düngen eingestellt werden, um die Pflanze auf die Winterruhe vorzubereiten.

Rückschnitt

Ein Rückschnitt ist nicht zwingend erforderlich, fördert jedoch die Wuchsform und Blütenproduktion. Schneiden Sie die Pflanze im Frühjahr um ein Drittel zurück und entfernen Sie abgestorbene oder schwache Triebe.

Winterschutz

Die Scheinbeere ist im Beet frosthart, Kübelpflanzen sollten jedoch in kalten Regionen mit Luftpolsterfolie oder Jute umwickelt und auf einen kälteisolierenden Untergrund gestellt werden.

Scheinbeere vermehren

Die Scheinbeere lässt sich durch Aussaat, Stecklinge, Absenker oder Teilung vermehren.

Methoden der Vermehrung

  • Aussaat: Samen im Spätsommer direkt ins Beet säen oder im Frühjahr aus reifen Früchten gewinnen.
  • Stecklinge: Im Sommer etwa 10 cm lange Stecklinge schneiden und in Anzuchterde stecken.
  • Absenker: Bewurzelte Triebe im Frühling oder Herbst abtrennen und ins Beet setzen.
  • Teilung: Wurzelballen etablierter Pflanzen im Frühjahr oder Herbst teilen und neu pflanzen.

Sorten & Arten

Es gibt verschiedene Sorten der Scheinbeere, die sich in Wuchshöhe, Blüten- und Beerenfarbe unterscheiden. Zwei populäre Sorten sind:

  • ‚Winter Pearls‘: Glänzend dunkelrote Früchte
  • ‚White Pearl‘: Cremeweiße Früchte

Scheinbeeren mit verschiedenen Beerenfarben sorgen für eine attraktive Ergänzung in Garten- und Winterarrangements.

So kommt die Pflanze über den Winter

Die Scheinbeere ist winterhart bis -20 °C. Jungpflanzen und Beetpflanzen in rauen Lagen sollten jedoch zusätzlich geschützt werden, beispielsweise mit Herbstlaub oder Koniferenreisig. Kübelpflanzen benötigen mehr Schutz, etwa durch Umhüllung mit Luftpolsterfolie oder Jute und Abstellen auf einem kälteisolierenden Untergrund.

Häufig gestellte Fragen

Woran erkennt man, dass die Scheinbeere gut durch den Winter kommt?

Die Scheinbeere ist bis -20 °C winterhart. An sehr kalten und sonnigen Tagen können die Wurzeln jedoch Schwierigkeiten haben, ausreichend Feuchtigkeit aufzunehmen. Daher sollte an frostfreien, milden Tagen gewässert werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Jungpflanzen und solche im Topf benötigen zusätzlichen Schutz durch Laub, Reisig oder eine Abdeckung mit Luftpolsterfolie und Jute.

Können die Früchte der Scheinbeere gegessen werden?

Nein, die Früchte der Scheinbeere sind nicht zum Verzehr geeignet und gelten als schwach giftig. Der Verzehr kann zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Vorsicht ist besonders bei Kindern und Haustieren geboten, die von den leuchtend farbigen Früchten angezogen werden könnten.

Wie kann die Scheinbeere im Garten zur Dekoration genutzt werden?

Die Scheinbeere verleiht Gärten dank ihrer attraktiven Blätter und leuchtenden Früchte besonders in Herbst und Winter ein zauberhaftes Aussehen. Sie eignet sich hervorragend als Bodendecker unter Bäumen und Sträuchern oder in Kombination mit Winterblühern wie Heidekraut und Christrosen. Auch als Grabschmuck oder in winterlichen Dekorationen macht sie eine gute Figur.

Was ist „Wintergreen-Öl“ und wofür wird es verwendet?

Wintergreen-Öl ist ein ätherisches Öl, das aus den Blättern der Scheinbeere gewonnen wird. Es enthält Salicylsäuremethylester, der schmerzstillende und fiebersenkende Eigenschaften besitzt. Das Öl wird in der Aromatherapie sowie als Aroma in Zahnpasta, Kaugummi und Mundspülungen verwendet. Früher diente es auch als natürliches Schmerzmittel, vergleichbar mit Aspirin, sollte jedoch wegen seiner Potenz nur mit ärztlicher Beratung verwendet werden.

Bilder: Gabriela Beres / Shutterstock