Scheinbeere

Scheinbeere pflanzen und pflegen: So gelingt’s einfach

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Sie gibt sich wahrlich Mühe, uns das ganze Jahr hindurch mit floralen Erlebnissen zu verwöhnen. Mit immergrünen Blättern und dekorativen, duftenden Beeren geleitet uns die Scheinbeere durch die dunkle Jahreszeit. Ihre aparten rosaweißen Blüten setzen in halbschattigen, kühlen Lagen fröhliche Farbtupfer zur Sommerzeit. Wer sich für die konkrete Kultivierung des Zwergstrauches und Bodendeckers interessiert, erhält auf häufige Fragen hier eine fundierte Antwort.

scheinbeere
Die Scheinbeere trägt auch zur Winterzeit noch Beeren
AUF EINEN BLICK
Was muss man beim Anbau und Pflege einer Scheinbeere beachten?
Die Scheinbeere (Gaultheria procumbens) ist ein immergrüner Zwergstrauch und Bodendecker, der im Sommer rosaweiße Blüten und im Herbst duftende, rote Beeren trägt. Sie bevorzugt halbschattige Standorte, feuchte, humose und saure Erde und benötigt wenig Pflege. Ein Rückschnitt fördert Verzweigung und Blütenfülle.

Scheinbeere richtig pflanzen

Pflanzen Sie die Scheinbeere wahlweise im Herbst oder Frühjahr an einen halbschattigen Standort mit feuchter, humoser und saurer Erde. Stellen Sie den Wurzelballen in ein Gefäß mit kalkfreiem Wasser, während Sie den Boden vorbereiten. So machen Sie es richtig:

  • Die Erde durchharken, jäten, von Steinen und Wurzeln reinigen
  • Im Abstand von 25-30 cm kleine Gruben ausheben mit dem 1,5-fachen Volumen des Wurzelballens
  • Den Aushub vermischen mit saurem Laubkompost oder Moorbeeterde
  • Pflanzen Sie eine junge Scheinbeere etwa 10 cm tiefer, als sie im Topf saß, damit sich basale Neutriebe bilden

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Drücken Sie die Erde an, gießen mit weichem Wasser und breiten eine Mulchschicht aus. Gut geeignet sind Laub, Grasschnitt und Rindenmulch.

Pflegetipps

Der folgende Kurzüberblick des Pflegeprogramms macht deutlich, warum die Scheinbeere bei Einsteigern in die Hobbygärtnerei so beliebt ist. Liebevolle Aufmerksamkeit, gepaart mit diesen Maßnahmen mündet in ein prächtiges Ziergehölz:

  • Die Erde konstant leicht feucht halten, ohne dass sich Staunässe bildet
  • Ausschließlich mit weichem Wasser gießen
  • Von April bis August alle 4 Wochen düngen mit Laubkompost (40,00€ bei Amazon*) oder flüssigem Rhododendrondünger
  • Maßvoller Rückschnitt um ein Drittel, maximal die Hälfte, im März bis Mitte April

Winterschutz ist im Beet nicht erforderlich, da die Scheinbeere vollkommen frostfest ist. Im Topf und Balkonkasten gilt diese Vorgabe nicht. Die Gefäße umhüllen Sie mit Noppenfolie und schichten Laub auf dem Substrat auf.
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Welcher Standort ist geeignet?

Am halbschattigen Standort läuft die Scheinbeere zur floralen Hochform auf. In schattigen Lagen gerät demgegenüber die Blüte zumeist recht kümmerlich, sodass in der Folge nur wenige Beeren im Herbst erscheinen. Lockere, feuchte Gartenerde kommt ihren Bedürfnissen ausgezeichnet entgegen. Ein saurer pH-Wert ist von höchster Relevanz, damit sich das üppige Heidekrautgewächs gut aufgehoben fühlt.

Der richtige Pflanzabstand

Ihre mannigfaltigen Attribute bringt die Scheinbeere als Bodendecker hervorragend zur Geltung. Damit ein dichter, immergrüner Teppich entsteht, verteilen Sie je Quadratmeter 8-10 Pflanzen. Als Umrandung von Beet oder Grab, liegen Sie mit einer Distanz von 25-30 cm richtig. Gedeiht die Scheinbeere im Balkonkasten, reduzieren Sie den Wert um 5 cm.

Welche Erde braucht die Pflanze?

In feuchter, humoser Erde mit einem sauren pH-Wert von 4,5 bis 6,0, sind die wesentlichen Kriterien für optimale Bodenverhältnisse erfüllt. Damit das reizvolle Ziergehölz seinen Zauber im Topf und Balkonkasten entfaltet, empfehlen wir als Substrat Moorbeeterde, Rhododendronsubstrat oder Einheitserde. Die Zugabe einiger Handvoll Lavagranulat verbessert die Durchlässigkeit.

Wann ist Blütezeit?

Die Blütezeit einer Scheinbeere erstreckt sich über die Monate Juli und August. Am adäquaten Standort erfreut uns das Ziergehölz mit unzähligen weißen bis rosa-weißen Miniblüten, die in üppigen Trauben beieinander stehen. Schneiden Sie verwelkte Blüten keinesfalls ab, denn diese verwandeln sich im Herbst in den bezaubernden Beerenschmuck.

Scheinbeere richtig schneiden

Schneiden Sie die 10-20 cm kleine Scheinbeere um ein Drittel oder die Hälfte zurück, fördert diese Maßnahme die weitere Verzweigung und eine reiche Blütenfülle. Der beste Termin für den Rückschnitt ist ein bedeckter, frostfreier Tag zwischen Anfang März und Mitte April. Im gleichen Zug lichten Sie den Zwergstrauch gründlich aus, damit er nicht von unten her vergreist.

Scheinbeere gießen

Lassen Sie eine Scheinbeere nicht dürsten, denn Trockenstress kann zu erheblichen Problemen führen. Gießen Sie das Gehölz reichlich und regelmäßig, sobald die Oberfläche der Erde angetrocknet ist. Beregnen Sie die dicht belaubte Pflanze nicht von oben, da in diesem Fall nicht genügend Wasser zu den Wurzeln durchdringt. Geben Sie das Wasser mit der Kannentülle unmittelbar auf die Wurzelscheibe. Verwenden Sie ausschließlich gesammeltes Regenwasser, entkalktes Leitungswasser oder Teichwasser.

Scheinbeere richtig düngen

In die aparte Blüten-, Blätter- und Beerentracht investiert die Scheinbeere ihre ganze Energie. Sorgen Sie mit einem organischen oder mineralisch-organischen Dünger für ausreichenden Nachschub. Von April bis August düngen Sie den Zwergstrauch alle 4 Wochen mit saurem Kompost oder flüssigem Rhododendrondünger.

Überwintern

Im Beet sind keine Maßnahmen für die Überwinterung einer Scheinbeere zu treffen. Das Ziergehölz ist vollkommen winterhart und setzt selbst bei klirrendem Frost unermüdlich dekorative Akzente mit seinem Blätter- und Beerenschmuck. Gießen Sie während der kalten Jahreszeit immer dann, wenn Schnee und Regen ausbleiben und die Erde angetrocknet ist.

Kultiviert im Kübel oder Balkonkasten, sollte der Wurzelballen vor Frostschäden bewahrt werden. Umhüllen Sie das Pflanzgefäß mit Luftpolsterfolie oder Jutebändern. Das Substrat wird bedeckt mit einer Schicht aus Laub oder Torfmull. Die Wasserversorgung stimmen Sie auf den reduzierten Bedarf ab. Trockenstress oder Staunässe bedeuten auch im Winter für die Pflanze das endgültige Aus.

Scheinbeere vermehren

Die Scheinbeere bietet gleich 3 unkomplizierte Methoden der vegetativen Vermehrung:

  • Schneiden von 5-10 cm kleinen Stecklingen und in magerem Substrat bewurzeln lassen
  • Ausläufer abschneiden, in Stücke mit 2-3 Augen zerteilen und im Topf bewurzeln lassen
  • Teilung des Wurzelballens im Frühjahr oder Herbst

Die generative Vermehrung mittels Aussaat erweist sich als heikel und aufwändig. Die Samen sind giftige Kaltkeimer, die selbst nach einer Stratifikation nur zögerlich keimen.

Scheinbeere im Topf

Im Topf und Balkonkasten gedeiht die Scheinbeere vital und gesund in saurer Moorbeeterde oder Rhododendronsubstrat. Eine Tonscherbe über dem Wasserablauf lässt Staunässe nicht entstehen. Das Pflegeprogramm stellt keine gärtnerischen Hürden auf. So geht’s:

  • Das Substrat immer dann wässern, wenn die Oberfläche angetrocknet ist
  • Von April bis August alle 30 Tage flüssigen Rhododendrondünger applizieren
  • Vor dem ersten Frost das Gefäß auf Holz stellen und mit Noppenfolie umhüllen
  • Eine dicke Laubschicht auf dem Substrat verteilen

Im März/April schneiden Sie den Zwergstrauch ein wenig zurück, um die weitere Verzweigung zu unterstützen. Sofern der Topf vollständig durchwurzelt ist, topfen Sie jetzt um in frisches Substrat.

Ist Scheinbeere giftig?

Der Name deutet es bereits an. Die Früchte einer Scheinbeere sind nicht für den Verzehr geeignet. Tatsächlich handelt es sich bei dem scheinbar roten Fruchtfleisch um verdickte Kelchblätter, die eine dünnwandige Kapselfrucht mit giftigen Samen umhüllen. Wer die Früchte trotzdem verspeist, erleidet Vergiftungserscheinungen, wie Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe. In Reichweite von Kindern und Haustieren sollten Rebhuhnbeeren folglich nicht angesiedelt werden. In Blättern und Trieben sind keine toxischen Stoffe enthalten.
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Bilder: Gabriela Beres / Shutterstock