Liebesperlenstrauch

Liebesperlenstrauch: Richtig pflanzen, pflegen & vermehren

Der Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri) ist ein Blickfang im Herbst- und Wintergarten. Seine leuchtenden violetten Beeren und die gelbe Herbstfärbung des Laubs machen ihn zu einem beliebten Zierstrauch. Dieser Artikel informiert umfassend über die Merkmale, Ansprüche und Verwendungsmöglichkeiten des Liebesperlenstrauchs.

Steckbrief

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Pflanzenart
Kleinstrauch
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Wuchs
Aufrecht, etwas sparrige Verzweigung
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Wuchshöhe
2 bis 3 Meter
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Blütenfarbe
Lilafarben
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Blütezeit
Ende Juni bis September
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Blattfarbe
Dunkelgrün, im Herbst gelb bis orange
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Wuchs

Der Liebesperlenstrauch, auch als Callicarpa bodinieri ‚Profusion‘ bekannt, ist ein locker wachsender Kleinstrauch. Er erreicht eine Höhe von zwei bis drei Metern und eine Breite von 1,5 bis 2,5 Metern. Der jährliche Zuwachs beträgt rund 10 bis 30 Zentimeter. Die Pflanze wächst aufrecht und entwickelt eine etwas sparrige Verzweigung, was sie sowohl für freistehende Platzierungen im Garten als auch für Heckenpflanzungen geeignet macht.

Der Strauch bildet herzförmige Wurzeln und sein grünes Laub verfärbt sich im Herbst gelb bis orange. Diese Kombination aus Wuchshöhe, -breite und dekorativem Laub sowie die auffallenden violetten Früchte machen ihn zu einer ansprechenden Wahl für vielfältige Gartenkonzepte.

Blätter

Der Liebesperlenstrauch trägt an seinen weich behaarten Trieben elliptische, lang zugespitzte Blätter. Diese sind dunkelgrün, fünf bis zwölf Zentimeter lang und vier bis sieben Zentimeter breit. Im Herbst zeigt der Strauch eine eindrucksvolle Farbveränderung in leuchtende Gelb- bis Orangetöne. Die Blätter fallen nach dem ersten Nachtfrost ab, sodass die lila Beeren besonders hervorstechen.

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Blüte

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Lilafarbene Blüten des Liebesperlenstrauchs im Sommer.
Foto: Wouter Hagens | Lizenz: Public domain | Quelle: Wikimedia

Die Blüten des Liebesperlenstrauchs sind lilafarben und erscheinen ab Ende Juni in den Blattachseln der Pflanze. Die Blütezeit reicht bis in den September. Damit bietet der Strauch in dieser Zeit eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Diese Insekten tragen dazu bei, dass die Pflanze bestäubt wird und reichlich Früchte ausbildet.

Früchte

Ab September zeigt der Liebesperlenstrauch seine violetten, beerenartigen Steinfrüchte, die etwa vier Millimeter im Durchmesser messen. Sie sind in büscheligen Anordnungen von 30 bis 40 Kugeln zu finden und bleiben oft bis in den Dezember an den kahlen Zweigen hängen, nachdem das Laub abgefallen ist. Diese Früchte bieten Vögeln eine wertvolle Nahrungsquelle im Winter, sind jedoch für Menschen und Haustiere giftig.

Welcher Standort ist geeignet?

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Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri) mit leuchtend violetten Beeren.
Foto: Kurt Stüber [1] | Lizenz: CC BY-SA 3.0 | Quelle: Wikimedia

Der Liebesperlenstrauch bevorzugt einen warmen, sonnigen bis halbschattigen Standort. Ideal ist eine milde Lage oder ein geschützter Ort ohne kalte Winde. Der Boden sollte humusreich, durchlässig und nicht zu schwer sein. Wichtig ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit, ohne dass der Boden zu kalkhaltig wird. Empfohlene Begleitpflanzen sind Sträucher mit gelbem oder orangefarbenem Herbstlaub wie Scheinhasel (Corylopsis) und Kranzspiere (Stephanandra), aber auch Zaubernuss-Arten (Hamamelis) und Fächer-Ahorn-Sorten (Acer-palmatum).

Liebesperlenstrauch pflegen

Die Pflege des Liebesperlenstrauchs ist unkompliziert. Junge Pflanzen benötigen Winterschutz, bis sie ausreichend etabliert sind. Einmal angewachsen, zeigt besonders die Sorte ‚Profusion‘ eine starke Winterhärte. Die beste Pflanzzeit ist das Frühjahr. Ein Pflanzloch sollte mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen sein und mit Drainagematerial und Pflanzerde vorbereitet werden.

Regelmäßiges Gießen und die Vermeidung von Staunässe sind wichtig. Eine leichte Düngung im Frühjahr fördert das Wachstum und die Blütenbildung. Ein regelmäßiger Rückschnitt hält den Strauch gesund und bewahrt seine Form. Alle drei bis vier Jahre ist ein radikaler Rückschnitt im Februar zu empfehlen, um die Pflanze zu verjüngen.

Liebesperlenstrauch richtig pflanzen

Der Liebesperlenstrauch sollte im Frühjahr gepflanzt werden. Dies stellt sicher, dass die Pflanze gut anwurzelt und gedeiht. Graben Sie ein Pflanzloch, das doppelt so groß wie der Wurzelballen ist, und versehen Sie es mit einer Drainageschicht aus Kieselsteinen oder Granulat. Mischen Sie die Pflanzerde mit etwas Sand und Hornspänen, setzen Sie den Wurzelballen ein und füllen Sie das Loch mit Erde auf. Gießen Sie die Pflanzstelle gründlich und bedecken Sie sie mit einer Schicht Rindenmulch.

Pflanzen Sie mehrere Sträucher in einem Abstand von mindestens 200 Zentimetern, um die Bestäubung und Fruchtbildung zu verbessern. Junge Pflanzen benötigen anfangs Winterschutz.

Liebesperlenstrauch richtig schneiden

Ein jährlicher Formschnitt sollte nach der Blüte erfolgen, um die Pflanze in Form zu halten. Entfernen Sie zu lange, nach innen wachsende oder beschädigte Äste. Ein radikaler Rückschnitt ist alle drei bis vier Jahre zwischen November und Anfang März sinnvoll. Dabei werden zu lange, verkahlte oder durch Frost beschädigte Äste zurückgeschnitten. Nur so legen Sie die Basis für gesundes, neues Wachstum und eine reiche Blüten- und Fruchtbildung.

Liebesperlenstrauch vermehren

Der Liebesperlenstrauch lässt sich durch Stecklinge, Steckhölzer und Aussaat vermehren.

Stecklingsvermehrung

Die Vermehrung durch Stecklinge erfolgt von Juni bis August. Schneiden Sie etwa 15 Zentimeter lange Abschnitte von vitalen Trieben und stecken Sie diese in Anzuchterde. Halten Sie die Erde gleichmäßig feucht und schaffen Sie ein feuchtes Mikroklima mit einer transparenten Haube.

Vermehrung durch Steckhölzer

Diese Methode eignet sich für die Winterzeit. Schneiden Sie nach dem Laubfall oder an frostfreien Tagen etwa 20 Zentimeter lange Zweige und stecken Sie diese an einer geschützten, schattigen Stelle in humusreichen Boden.

Aussaat

Die Aussaat erfolgt idealerweise im Gewächshaus das gesamte Jahr über oder im Frühjahr im Freiland. Weichen Sie die Samen vor dem Aussäen etwa einen Tag in Wasser ein und setzen Sie sie einen Zentimeter tief in Anzuchterde. Halten Sie eine Temperatur von mindestens 20 °C und gleichmäßige Feuchtigkeit.

Sorten & Arten

Der Liebesperlenstrauch (Callicarpa bodinieri) bietet verschiedene attraktive Sorten:

  • ‚Profusion‘: Wuchshöhe 2-3 Meter, rosa Blüten, reichlich violette Beeren.
  • ‚Magical Snow Queen‘: Bis 2 Meter hoch, weiße Beeren, kompakt.
  • ‚Magical Purple Giant‘: 2-3 Meter hoch, große, zahlreiche violette Beeren.
  • ‚Liebespaar‘: 2-2,5 Meter hoch, verschiedene Beerenfarben an einem Strauch.

Mehrere verschiedene Sorten in einem Abstand von etwa 200 Zentimetern zu pflanzen, fördert eine reiche Fruchtbildung.

Verwendung

Der Liebesperlenstrauch ist ein vielseitiger Zierstrauch und eignet sich gut als Sichtschutz oder Heckenpflanze. Im Herbst und Winter setzen seine violetten Früchte lebendige Farbakzente im Garten. Abgeschnittene und mit Beeren behangene Zweige sind attraktive Dekorationselemente für Vasen und Gestecke.

Attraktion für Tiere

Die Beeren sind eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel im Winter, während die Blüten im Sommer Bestäuber wie Bienen, Hummeln und Schmetterlinge anziehen. Dies macht den Strauch zu einem wertvollen Bestandteil eines naturnahen Gartens.

Häufig gestellte Fragen

Warum wird der Liebesperlenstrauch auch „Schönfrucht“ genannt?

Der Name „Schönfrucht“ leitet sich von den auffälligen, violetten Beeren ab, die wie kleine Perlen aussehen und bis in den Winter an den kahlen Zweigen hängen bleiben. Diese Früchte sind nicht nur attraktiv für das menschliche Auge, sondern dienen auch Vögeln als wichtige Nahrungsquelle in den kälteren Monaten.

Wie erfolgreich ist die Vermehrung des Liebesperlenstrauchs durch Stecklinge?

Die Vermehrung durch Stecklinge ist besonders erfolgreich, wenn diese im Juni bis August entnommen werden. Während dieser Zeit sind die Zweige halb verholzt – weder zu weich, um zu faulen, noch zu hart für die Wurzelbildung. Ein feuchtes Mikroklima unter einer transparenten Haube (7,00€ bei Amazon*) schafft optimale Bedingungen. Zusätzlich kann die Vermehrung durch krautige Stecklinge unter Glas und Sprühnebel durchgeführt werden.

Welche Maßnahmen sind notwendig, um die Keimrate bei der Aussaat von Liebesperlenstrauch-Samen zu erhöhen?

Obwohl eine Vorbehandlung der Samen nicht zwingend erforderlich ist, erhöht eine dreimonatige Kaltstratifikation – die Aufbewahrung der Samen in feuchtem Substrat bei niedrigen Temperaturen – die Keimrate erheblich. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit und eine Temperatur von mindestens 20°C begünstigen zusätzlich das Keimen der Samen.

Gibt es spezielle Pflegehinweise für junge Liebesperlensträucher im Winter?

Ja, junge Liebesperlensträucher benötigen besonders im ersten Winter einen Winterschutz. Einmal etabliert, zeigt besonders die Sorte ‚Profusion‘ jedoch eine starke Winterhärte. Ein einfacher Schutz kann durch eine Schicht aus Laub oder Rindenmulch rund um die Basis der Pflanze erreicht werden, um die flachstreichenden Wurzeln vor Kälte zu schützen.

Bilder: juerginho / Shutterstock