Schneiden zu Lasten von Blüten und Früchten
Wer beim Liebesperlenstrauch zur Schere greift, muss sich einer Folge bewusst sein: Mit dem Schneiden werden die Blütenansätze für die kommende Saison entfernt. Als Resultat entstehen auch weniger schmückende Beerenfrüchte. Der Grund dafür ist, dass dieser Strauch am zweijährigen Holz blüht und fruchtet.
Vergreisen vermeiden – im Sommer auslichten
Ein Auslichtungsschnitt kann jederzeit an einem frostfreien Tag in Angriff genommen werden. Doch der optimale Zeitpunkt dafür ist im Sommer gekommen. Dann sehen Sie, welche Zweige wenig Blüten tragen. Diese sollten Sie wegschneiden. Entfernen Sie solche Zweige bis zum Boden. Daraufhin werden bald neue Triebe von unten nachgeschoben.
Im Herbst oder Frühjahr schneiden
Im Idealfall sollte die Schönfrucht gleich nach der Blüte etwas zurückgeschnitten werden. Alternativ kann sie im Herbst oder Frühjahr mit einem Schnitt versehen werden. Im Winter erfrorene Pflanzenteile (keine Seltenheit) werden alsbald im Frühjahr entfernt.
Schnitt ist nicht notwendig
Da der pflegeleichte Liebesperlenstrauch von Natur aus eine prächtige Wuchsform besitzt, braucht er nicht zwangsläufig einen Schnitt. Doch aus verschiedenen Gründen kann ein Schnitt dennoch angebracht sein.
Hier mögliche Gründe:
- zu dicht gewachsen
- zu viele alte Triebe
- sich kreuzende Triebe
- von Krankheit befallen
- zu groß oder breit geworden
- zu viele blühfaule Zweige
- Zweige für die Vase gewinnen
- verkahlt von unten her
Schneiden, um Stecklinge zum Vermehren zu erhalten
Auch im Zuge der Vermehrung kann der Griff zur Schere passend sein. Der Liebesperlenstrauch kann mit Stecklingen vermehrt werden:
- lange, gesunde Triebe auswählen (einjährig)
- 10 bis 15 cm lang
- unten sollte sich ein Knospenpaar befinden
- tief in Anzuchterde stecken, sodass 1 bis 2 cm oben herausschauen
- feucht halten
- im ersten Winter vor Frost schützen
Tipp
Keine Sorge, wenn ein Radikalschnitt unumgänglich ist: Die Schönfrucht treibt auch nach einem solch rigorosen Schnitt wieder aus. Bis sie jedoch wieder an Gestalt gewonnen hat, dauert es mehrere Jahre.