Terminwahl hängt ab von Witterung und Bundesnaturschutzgesetz
Der Radikalschnitt von Berberitzen und allen anderen Sträuchern ruft den Gesetzgeber auf den Plan. Bei einem tiefgreifenden Rückschnitt hat der Schutz brütender Vögel oberste Priorität. Im Bundesnaturschutzgesetz ist daher festgeschrieben, dass Verjüngungsschnitte – im Fachjargon ‚auf den Stock setzen‘ genannt – beschränkt sind auf die Zeit vom 1. Oktober bis 28. Februar.
Die konkrete Terminwahl innerhalb dieses Zeitfensters hängt ab von der Witterung. Wählen Sie idealerweise einen frostfreien Tag mit trockenem Wetter ohne prallen Sonnenschein. In der Gartenpraxis hat sich herausgestellt, dass leichter Frost von – 2 Grad Celsius das Ergebnis nicht beeinträchtigt.
Schnittführung beim Radikalschnitt – so machen Sie es richtig
Bevor Sie sich dem Verjüngungsschnitt Ihrer Sauerdornsträucher widmen, steht der Schutz Ihrer Gesundheit im Fokus. Berberis-Arten sind nicht nur giftig, sondern mit bis zu 4 cm langen Dornen ausgestattet. An verschiedenen Sorten sind gar die Blattränder mit spitzen Stacheln bewehrt. Legen Sie daher dornenfeste Kleidung, Stiefel, Stulpenhandschuhe und Schutzbrille an. So schneiden Sie Berberitze radikal zurück:
- Alle Triebe einkürzen bis auf eine Länge von 10 cm
- Schnitt-Tiefe so wählen, dass mindestens ein Blattknoten stehen bleibt
- Abgestorbene Zweige an der Basis kappen
Berberitze treiben auch als altem Holz wieder aus, wenn ihnen hierzu die Gelegenheit geboten wird in Form schlafender Augen. Diese Vegetationspunkte sind erkennbar als leichte Erhebungen unter oder auf der Rinde. Setzen Sie die Schere in kurzer Distanz über einem schlafenden Auge an, werden die ruhenden Wachstumsenergien aktiviert. Wichtig zu beachten ist ein glatter Schnitt ohne zerfranste Ränder. Schärfen Sie daher im Vorfeld die Schere mit einem Schleifstein.
Tipp
Nach einem radikalen Rückschnitt zielt die Erziehung einer Berberitzenhecke auf eine Trapezform ab. Mit einer breiten Basis, die sich nach oben hin verjüngt, formen Sie eine sonnendurchflutete Hecke. Im Ergebnis können Berberitzen selbst in Bodennähe Fotosynthese betreiben, sodass eine erneute Verkahlung ausgeschlossen ist.