Haselnuss

Haselnuss vermehren: Stecklinge, Absenker & Aussaat

Haselnusssträucher lassen sich auf vielfältige Weise vermehren, um den eigenen Garten mit diesen genügsamen und ertragreichen Gehölzen zu bereichern. Dieser Artikel stellt die gängigsten Methoden vor, von der einfachen Stecklingsvermehrung bis hin zur Aussaat.

Vermehrung durch Stecklinge

Die Vermehrung durch Stecklinge ist eine unkomplizierte und vielversprechende Methode, um aus bestehenden Haselnusssträuchern neue Pflanzen zu ziehen. Der ideale Zeitpunkt hierfür ist der Herbst, unmittelbar nach der Ernte und dem erforderlichen Rückschnitt.

Auswahl und Vorbereitung der Stecklinge

Für eine erfolgreiche Vermehrung sollten Sie bei der Auswahl und Vorbereitung der Stecklinge wie folgt vorgehen:

  • Entnehmen Sie von einem gesunden und vitalen Haselnussstrauch etwa 10-20 cm lange Zweigstücke.
  • Entfernen Sie anschließend die Blätter am unteren Drittel des Zweiges, um die Wurzelbildung anzuregen.
  • Schneiden Sie das untere Ende des Stecklings mit einem scharfen Messer schräg an, um die Oberfläche zu vergrößern und somit die Wurzelbildung zu fördern.

Einpflanzen der Stecklinge

Die vorbereiteten Stecklinge benötigen nun ein geeignetes Pflanzgefäß:

  • Befüllen Sie Töpfe mit Anzuchterde (4,00€ bei Amazon*) und stecken Sie die Stecklinge etwa bis zur Hälfte ihrer Länge in die Erde.
  • Wählen Sie einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung für die Töpfe.
  • Halten Sie die Erde konstant feucht, um die Wurzelbildung zu unterstützen.

Wurzelbildung und Auspflanzen

In den ersten Wochen nach dem Einpflanzen ist besondere Aufmerksamkeit erforderlich:

  • Sorgen Sie dafür, dass die Erde durchgehend feucht bleibt, ohne dass die Stecklinge im Wasser stehen.
  • Mit etwas Geduld und der richtigen Pflege bilden die Stecklinge innerhalb weniger Wochen erste Wurzeln aus.
  • Sobald sich ein kräftiges Wurzelsystem entwickelt hat, was in der Regel bis zum folgenden Frühjahr der Fall ist, können die jungen Haselnusssträucher an ihren endgültigen Standorten im Garten eingepflanzt werden.

Wenn Sie diese Schritte sorgfältig befolgen, können Sie aus einzelnen Stecklingen robuste Haselnusssträucher heranziehen, die in den kommenden Jahren ertragreich Nüsse tragen werden.

Vermehrung durch Absenker

Die Vermehrung durch Absenker ist eine effektive Methode, um Haselnusssträucher auf natürliche Weise zu vermehren, und das zu jeder Jahreszeit.

Auswahl und Vorbereitung des Triebes

Für eine erfolgreiche Vermehrung durch Absenker ist die Wahl des geeigneten Triebes entscheidend:

  • Wählen Sie einen tief sitzenden Trieb, der sich in Bodennähe befindet.
  • Achten Sie darauf, dass der Trieb gesund und kräftig ist.
  • Ritzen Sie den unteren Bereich des Triebes leicht an, um die Wurzelbildung anzuregen.

Eingraben des Triebes

Eingraben des Triebes

Der Trieb sollte vorsichtig gebogen und in die vorbereitete Kuhle gedrückt werden

Nachdem Sie den passenden Trieb ausgewählt haben:

  • Biegen Sie den Trieb vorsichtig nach unten und legen Sie ihn in eine vorbereitete flache Kuhle, ohne ihn von der Mutterpflanze zu trennen.
  • Bedecken Sie den Trieb mit Erde, sodass etwa 20 cm herausschauen.
  • Fixieren Sie den Trieb mit einem Stein oder einem Hering, um den Kontakt zur Erde zu gewährleisten.

Wurzelbildung und Abtrennen

Geduld ist auch bei dieser Methode wichtig:

  • Halten Sie den Bodenbereich um den Absenker stets leicht feucht.
  • Nach einigen Monaten, sobald der Trieb kräftige Wurzeln gebildet hat, können Sie ihn von der Mutterpflanze trennen.
  • Geben Sie der nun eigenständigen Jungpflanze einen neuen, geeigneten Platz im Garten.

Mit diesen Schritten gelingt die schonende Vermehrung von Haselnusssträuchern durch Absenker, ohne die Mutterpflanze zu schwächen oder den jungen Trieben unnötigen Stress auszusetzen.

Vermehrung durch Aussaat

Die Aussaat von Haselnüssen bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen für Gartenfreunde

Vermehrung durch Aussaat

Die Möglichkeit, Haselnüsse aus Samen zu ziehen, steht jedem Gartenfreund offen, doch dieses Verfahren hat sowohl Vor- als auch Nachteile.

Nachteile der Aussaat

Nachteile der Aussaat

Die Anzucht aus Samen erfordert viel Zeit und Geduld

Die Anzucht aus Samen ist eine interessante Methode, jedoch sollten einige Punkte bedacht werden:

  • Zeitaufwand: Von der Aussaat bis zum ersten Ertrag vergehen mehrere Jahre. Geduld ist also gefragt.
  • Erfolgsrate: Nicht jede Nuss keimt – das birgt eine gewisse Unsicherheit im Ergebnis.
  • Ertragspotenzial: Oft entstehen aus Samen Wildformen, die sich in der Anzahl und Größe der Nüsse von den Elternpflanzen unterscheiden können.

Es ist zu überlegen, ob die Vermehrung durch Stecklinge oder Absenker nicht die effektivere Methode ist, insbesondere wenn es um die schnelle und sortenreine Vermehrung geht.

Bilder: Pixwork / iStockphoto