Haselnuss

Haselnuss: Wächst sie als Strauch oder Baum?

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Die Haselnuss, ob als Strauch oder Baum gezogen, bereichert jeden Garten mit ihrem malerischen Wuchs und ihren schmackhaften Nüssen. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede zwischen Strauch und Baum und gibt praktische Tipps zu Standortwahl, Pflege und Sorten.

Haselnuss Strauch oder Baum

Natürlicher Wuchs der Haselnuss

Die Haselnuss (Corylus avellana), auch bekannt als Haselstrauch oder Haselnussstrauch, gehört zur Familie der Birkengewächse. In ihrer natürlichen Form wächst die Haselnuss als mehrstämmiger, sommergrüner Strauch, der eine Höhe von 3 bis 6 Metern und eine Breite von 4 bis 5 Metern erreicht. Ihr bevorzugter Lebensraum sind Hecken und Waldränder. Die Pflanze erneuert sich durch sprießende Ruten aus der Basis und bildet ein ausgedehntes Wurzelsystem, das auch in trockenen Perioden ausreichend Wasser aufnehmen kann.

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Haselnuss als Baum

Durch Veredelung auf die Baumhasel (Corylus colurna) kann die Haselnuss zu einem Baum erzogen werden. Diese Erziehung zu einem hochstämmigen Baum mit Krone ermöglicht eine Wuchshöhe von bis zu 20 Metern. Ein solcher Baum hat nicht nur dekorativen Wert als Solitärpflanze im Garten, sondern erleichtert auch die Ernte, da die Nüsse in erreichbarer Höhe wachsen.

Vor- und Nachteile von Strauch und Baum

Die Wahl zwischen Haselnussstrauch und -baum hängt von individuellen Gartenbedingungen und Vorlieben ab.

Haselnussstrauch

Vorteile:

  • Natürlicher Wuchs: Erfordert keine spezielle Erziehung und wächst selbstständig in seine typische Form.
  • Platzsparend: Geeignet auch für kleinere Gärten.
  • Heckenbildung: Ideal für Hecken und Sichtschutz.
  • Ökologischer Nutzen: Bietet Tieren einen Lebensraum und eine Nahrungsquelle.

Nachteile:

  • Geringerer Ertrag: Trägt weniger Nüsse im Vergleich zum Baum.
  • Schwierigere Ernte: Ernte in Bodennähe ist mühsamer.
  • Nicht immer blickdicht: Besonders im Winter kein vollständiger Sichtschutz.

Haselnussbaum

Vorteile:

  • Höherer Ertrag: Produziert mehr Nüsse.
  • Leichtere Ernte: Nüsse sind in erreichbarer Höhe.
  • Dekorativer Wert: Ideal als Solitärpflanze.
  • Trockentoleranz: Kommt besser mit trockenen Standorten zurecht.

Nachteile:

  • Benötigt mehr Platz: Eignet sich eher für größere Gärten.
  • Erziehung erforderlich: Braucht regelmäßigen Schnitt für die gewünschte Form.
  • Spätere Ernte: Erste Ernte oft erst nach vielen Jahren.

Standortansprüche und Pflege

Unabhängig davon, ob als Strauch oder Baum, hat die Haselnuss ähnliche Ansprüche an Standort und Pflege.

Standort

Die Haselnuss bevorzugt einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit tiefgründigem, humosem und mäßig feuchtem Boden. Sie ist winterhart und verträgt Frost, jedoch sind sehr saure, nasse oder extrem trockene Böden ungünstig.

Pflege

  • Gießen: Regelmäßiges Gießen nur bei anhaltender Trockenheit und während der Fruchtreife.
  • Düngen: Eine jährliche Kompostgabe im Frühjahr sichert die Nährstoffversorgung.
  • Schnitt: Ein Auslichtungsschnitt alle zwei bis drei Jahre fördert die Luftzirkulation und stärkt die Pflanze. Entfernen Sie dabei etwa ein Drittel der Haupttriebe sowie beschädigte oder zu dicht stehende Triebe.

Sorten

Haselnusssorten unterscheiden sich in Form, Größe und Geschmack der Nüsse. Bekannte Sorten sind:

  • Lambertsnüsse: Walzenförmige Nüsse mit langen, geschlossenen Hüllblättern. Beispiele: Lambert Filbert, Weiße Lambertsnuss.
  • Zellernüsse: Runde bis leicht abgeflachte Nüsse mit kurzen, offenen Fruchthüllen. Beispiele: Römische Nuss, Hallesche Riesennuss.
  • Lamberts-Hybriden: Kreuzungen aus Lamberts- und Zellernüssen, leicht aus der Hülle zu lösen. Beispiel: Nottinghams Fruchtbare.
  • Zeller-Hybriden: Zweiblättrige Hüllen, ähnlich Lamberts- und Zellernüssen. Beispiele: Cosford, Englische Zeller.

Vermehrung

Haselnüsse können auf verschiedene Weisen vermehrt werden:

  • Steckhölzer: Im Winter geschnittene, unbelaubte Äste in die Erde stecken.
  • Absenker: Einjährige Triebe bis zum Boden biegen und fixieren, bis sie wurzeln.
  • Veredelung: Kulturhaseln auf Baumhasel veredeln. Veredelte Exemplare tragen schneller Früchte und bilden keine Wildtriebe.
  • Natürliche Vermehrung: Tiere wie Eichhörnchen und Vögel vergraben die Nüsse als Wintervorrat und tragen so zur Verbreitung bei.
Bilder: deyangeorgiev / iStockphoto