Haselnuss

Haselnuss-Blüte: Wann beginnt und endet sie?

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Die Haselnuss fasziniert mit ihrer frühjährlichen Blüte, die schon lange vor dem Blattaustrieb beginnt. Dieser Artikel beleuchtet die Besonderheiten der männlichen und weiblichen Blüten, ihre Rolle im Ökosystem und gesundheitliche Aspekte, wie Allergien gegen Haselnusspollen.

Haselnuss Blüte

Merkmale der männlichen und weiblichen Blüten

Die Haselnuss ist eine einhäusige Pflanze, die sowohl männliche als auch weibliche Blüten an einem Strauch trägt. Die männlichen Blüten sind gut erkennbar und hängen als gelblich-grüne Kätzchen in Gruppen von zwei bis vier an den Zweigen. Diese Kätzchen, die bereits im Herbst gebildet werden, öffnen sich im Winter oder zeitigen Frühjahr und setzen Pollen frei. Jede dieser Kätzchen enthält bis zu zwei Millionen Pollenkörner, die als gelbe Wolken bei Windböen sichtbar sind.

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Die weiblichen Blüten hingegen sind klein und unauffällig. Sie bestehen aus einem Fruchtknoten mit feinen, roten, federartigen Narben, die wenige Millimeter aus den Knospenschuppen hervorragen. Sie wachsen einzeln an den Zweigen und haben weder Nektar noch eine Lockwirkung auf Insekten. Ihre Hauptfunktion besteht darin, den vom Wind getragenen Pollen aufzunehmen.

Blütezeit und Dauer

Die Haselnuss beginnt typischerweise im Februar zu blühen, kann aber in milden Wintern bereits im Dezember oder Januar blühen. Die Hauptblütezeit erstreckt sich über Februar und März, kann jedoch je nach Witterung bis in den April andauern. Kühle und feuchte Bedingungen verlängern die Blütezeit, während warme und trockene Phasen sie verkürzen.

Rolle der Haselnussblüte im Ökosystem

Die Haselnussblüte ist von besonderer ökologischer Bedeutung, da sie im zeitigen Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Tiere darstellt. Insbesondere Bienen und Hummeln profitieren von den nährstoffreichen Pollen der männlichen Blüten. Neben Insekten finden auch:

  • Schmetterlinge und Raupen: Die Blätter der Haselnuss dienen als Nahrung für die Raupen von etwa 64 Schmetterlingsarten.
  • Säugetiere: Eichhörnchen, Mäuse und Siebenschläfer verzehren die Blätter, Blüten und Früchte.
  • Vögel: Arten wie Eichelhäher und Kleiber fressen die Nüsse und tragen zur Verbreitung der Haselnuss bei.

Damit unterstützt die Haselnuss nicht nur die Biodiversität, sondern auch die Entwicklung von Bienenvölkern und anderen Insekten zu einer kritischen Jahreszeit.

Allergien gegen Haselnusspollen

Haselnusspollen sind starke Allergene und können Symptome wie Niesen, laufende Nase, juckende Augen und Kopfschmerzen auslösen. In schweren Fällen kann es zu Atembeschwerden und Asthma kommen. Hautkontakt kann Rötungen und Pusteln verursachen. Kreuzreaktionen mit Pollen von Birke oder Erle sowie bestimmten Lebensmitteln wie Nüssen und Soja können ebenfalls auftreten. Betroffene sollten den Kontakt mit Haselnusssträuchern meiden und vorsichtig beim Verzehr von entsprechenden Nahrungsmitteln sein. Antiallergische Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Bedeutung für den phänologischen Kalender

Die Haselnussblüte ist ein wichtiger Indikator für den Beginn des Vorfrühlings im phänologischen Kalender, der sich an den naturgegebenen Phasen des Jahres orientiert. Diese Blüte signalisiert den Beginn einer Reihe von jahreszeitlichen Veränderungen wie das Austreiben der Blätter und das Erwachen vieler Insektenarten und ist damit essenziell für die phänologische Beobachtung.

Windbestäubung der Haselnuss

Die Haselnuss ist windbestäubt, wobei die Pollen der männlichen Blüten durch den Wind zu den weiblichen Blüten getragen werden. Diese Bestäubungsmethode ist effektiv, da der Wind die Pollen ohne den Widerstand von Blättern transportieren kann und sie über große Distanzen verteilt. Die Blüten müssen dabei keine Insekten anlocken, was sie klein und unscheinbar macht.

Giftigkeit der Haselnussblüte

Haselnussblüten sind ungiftig. Die männlichen Blüten können zu schweißtreibendem Tee verarbeitet werden, der unterstützend bei Erkältungen genutzt wird. Auch die Blätter der Haselnuss werden traditionell als Tee verwendet, um den Körper innerlich zu reinigen und bei entzündlichen Darmerkrankungen zu helfen.

Bilder: Mantonature / iStockphoto