Apfel

Sollte ich einen Apfelbaum oder Haselnussstrauch pflanzen?

Apfelbaum oder Haselnussstrauch? Dieser Artikel vergleicht die Bedürfnisse, Wuchsformen und Vorzüge beider Pflanzen, um Ihnen die Entscheidung für Ihren Garten zu erleichtern.

Die Bedürfnisse von Apfelbaum und Haselnussstrauch im Vergleich

Um den optimalen Standort auszuwählen, sollten Sie die besonderen Ansprüche an Licht, Boden und Pflege beider Pflanzen berücksichtigen.

Apfelbaum:

  • Lichtbedarf und Standort: Apfelbäume bevorzugen sonnige bis halbschattige Standorte. Ein offener, windgeschützter Platz fördert das Wachstum und die Fruchtbildung.
  • Bodenansprüche: Schwere, lehmige und nährstoffreiche Böden mit neutralem bis leicht saurem pH-Wert sind ideal.
  • Pflege: Regelmäßiges Gießen und gelegentliches Düngen, besonders im Frühjahr, sind erforderlich. Ein fachgerechter Schnitt im Winter fördert die Gesundheit und Produktivität.

Haselnussstrauch:

  • Lichtbedarf und Standort: Ein sonniger bis halbschattiger Platz ist ideal, ähnlich wie ein Waldrandstandort.
  • Bodenansprüche: Lockere, tiefgründige und nährstoffreiche Böden sind am besten geeignet. Vermeiden Sie sandige und nährstoffarme Böden.
  • Pflege: Haselnusssträucher sind pflegeleicht, benötigen jedoch einen jährlichen Rückschnitt im späten Winter, um alte und schwache Zweige zu entfernen.

Die Wuchsform von Apfelbaum und Haselnussstrauch

Die Wuchsform dieser Pflanzen unterscheidet sich grundlegend.

Apfelbaum:

Apfelbäume gibt es in verschiedenen Stammformen, die sich für unterschiedliche Gartengrößen eignen:

  • Hochstamm: Diese Bäume können bis zu 10 Meter hoch werden und eine stattliche Krone bilden, ideal für größere Gärten.
  • Halbstamm: Mit einer Höhe von etwa 5 bis 7 Metern sind sie kompakter und erleichtern die Ernte.
  • Buschbaum: Diese Form erreicht 3 bis 4 Meter Höhe und ist ideal für kleinere Gärten.
  • Spindelbusch: Diese Variante wächst bis zu 2 bis 3 Meter und ist auch für den Anbau in Kübeln auf Terrassen und Balkonen geeignet.

Haselnussstrauch:

Haselnusssträucher wachsen typischerweise mehrstämmig und können bis zu 6 Meter hoch werden:

  • Mehrstämmiger Strauch: Mit mehreren Trieben, die aus einem Wurzelstock wachsen, ist der Haselnussstrauch ideal für naturnahe Gärten.
  • Als Baum erzogen: Hier wird ein stabiler Hauptstamm freigelegt, die Seitentriebe werden entfernt. Diese Form fördert die Belichtung und Fruchtbildung.

Die Bedeutung der Bestäubung für Apfelbaum und Haselnussstrauch

Die Bestäubung ist entscheidend für die Fruchtbildung beider Pflanzen.

Apfelbaum: Apfelbäume benötigen Pollen von einer anderen Apfelsorte, die zur gleichen Zeit blüht. Insekten wie Honigbienen übertragen den Pollen zwischen den Blüten und fördern die Befruchtung.

Haselnussstrauch: Haselnusssträucher verlassen sich hauptsächlich auf den Wind zur Pollenübertragung. Pflanzung von mindestens zwei verschiedenen Sorten, die gleichzeitig blühen, ist entscheidend für einen guten Nussertrag.

Die Vorzüge des Apfelbaums

Ein Apfelbaum bietet zahlreiche Vorteile:

  • Gesundheit: Äpfel sind nährstoffreich und enthalten über 30 Vitamine sowie wichtige Spurenelemente und Mineralstoffe.
  • Ökologischer Beitrag: Apfelblüten bieten im Frühjahr wertvolle Nahrung für Bienen und andere Bestäuber, was die Biodiversität fördert.
  • Lagerfähigkeit: Je nach Sorte können Äpfel über Monate hinweg frisch bleiben, ideal für Haushalte, die Wert auf Selbstversorgung legen.
  • Vielseitigkeit: Apfelbäume in verschiedenen Wuchsformen bieten flexible Gestaltungsmöglichkeiten für jeden Gartentyp.

Die Vorteile des Haselnussstrauchs

Der Haselnussstrauch ist eine vielseitige und robuste Pflanze:

  • Ökologischer Nutzen: Die Blüten bieten im späten Winter eine frühe Nahrungsquelle für Bestäuber. Im Sommer dient er zahlreichen Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren als Lebensraum.
  • Anpassungsfähigkeit: Der Strauch gedeiht in verschiedenen Bodenarten, solange sie locker und nährstoffreich sind.
  • Schnelle Fruchtbarkeit: Bei veredelten Sorten kann bereits im ersten Jahr nach der Veredelung ein Fruchtertrag erwartet werden.
  • Vielfältige Nutzungsmöglichkeiten: Die Nüsse lassen sich hervorragend lagern und vielfältig verwenden. Der Strauch kann auch als dekorativer Sichtschutz genutzt werden.

Die Harmonie von Apfelbaum und Haselnussstrauch

Apfelbäume und Haselnusssträucher können in einem naturnahen Garten optimal nebeneinander existieren.

  • Windschutz: Haselnusssträucher bieten natürlichen Windschutz für Apfelbäume, wodurch ein windgeschütztes Mikroklima entsteht.
  • Blütezeiten: Unterschiedliche Blütezeiten bieten das ganze Jahr über Nahrung für Bestäuber, was die Biodiversität stärkt.
  • Fruchternte: Die Kombination ermöglicht eine breite Erntezeit – Äpfel im Spätsommer bis Herbst und Haselnüsse im Herbst.

Die richtige Obstbaumgröße für den Garten

Die Auswahl der Obstbaumgröße ist wichtig für die optimale Nutzung Ihres Gartens. Apfelbäume und andere Obstsorten sind in verschiedenen Wuchsformen erhältlich:

  • Hochstamm: Stammhöhe 1,80 bis 2,00 Meter, Gesamthöhe 5 bis 6 Meter. Ideal für große Gärten und als Haus- und Schattenbaum.
  • Halbstamm: Stammhöhe 1,20 bis 1,50 Meter, Gesamthöhe 5 bis 7 Meter. Erleichtert Ernte und Pflege.
  • Buschbaum: Stammhöhe 60 bis 80 Zentimeter, Gesamthöhe 3 bis 4 Meter. Geeignet für kleinere Gärten.
  • Spindelbusch: Stammhöhe unter 60 Zentimeter, Gesamthöhe 2 bis 3 Meter. Ideal für sehr kleine Gärten oder Balkone.

Die Verwertung von Äpfeln und Haselnüssen

Beide Früchte lassen sich vielfältig verwerten:

  • Äpfel: Gewinnung von Saft, Mus und getrockneten Apfelscheiben. Ideal für Backen und Kochen.
  • Haselnüsse: Rohverzehr, Rösten, Verwendung in Backwaren und Herstellung von Haselnussöl.

Lagerung

  • Äpfel: Im kühlen Keller bei 4 bis 6 Grad Celsius mehrere Monate lagerbar.
  • Haselnüsse: Nach der Ernte gründlich trocknen und kühl sowie trocken lagern. Ungeschälte Haselnüsse sind über ein Jahr haltbar.

Durch die richtige Auswahl und Pflege können Apfelbaum und Haselnussstrauch ein harmonisches und ertragreiches Duo in Ihrem Garten bilden.

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