Haselnuss

Haselnuss Erntezeit: Wann beginnt die reiche Ernte?

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Die Erntezeit für Haselnüsse erstreckt sich von Spätsommer bis Herbst. Dieser Artikel erläutert, wie Sie den optimalen Reifegrad bestimmen, verschiedene Erntemethoden anwenden und die Nüsse richtig trocknen und lagern.

Haselnuss Erntezeit

Optimale Erntezeit für Haselnüsse

Je nach Sorte und Standort variiert die Erntezeit für Haselnüsse, sie liegt jedoch typischerweise zwischen Mitte September und Ende Oktober. Frühe Sorten können bereits ab August geerntet werden. Achten Sie darauf, nur vollständig ausgereifte Haselnüsse zu sammeln, erkennbar an ihrer braunen Schale und dem selbstständigen Herabfallen vom Strauch. In manchen Fällen kann es hilfreich sein, die Sträucher durch leichtes Schütteln bei der Ernte zu unterstützen. Machen Sie dies rechtzeitig, um zu verhindern, dass Wildtiere wie Eichhörnchen die Nüsse vor Ihnen ernten.

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Reifegrad der Haselnüsse

Um den optimalen Zeitpunkt für die Haselnussernte nicht zu verpassen, sollten Sie einige Merkmale kennen:

  • Nussschale: Reife Nüsse haben eine gleichmäßig braune und verholzte Schale.
  • Fruchthülle: Die becherartige Hülle trocknet aus und gibt die Nuss frei.
  • Blätter: Die Blätter des Haselnussstrauchs neigen sich leicht zur Bräunung.
  • Fruchtfall: Reife Nüsse fallen selbstständig zu Boden.

Sammeln Sie die herabgefallenen Nüsse ein, anstatt sie direkt vom Strauch zu pflücken, um sicherzustellen, dass sie den vollsten Geschmack entwickelt haben und gut lagerfähig sind. Vermeiden Sie grüne Nüsse, da sie nicht nachreifen und weniger schmackhaft sind.

Erntemethoden

Die Methoden zur Ernte von Haselnüssen sind vielfältig, je nachdem, ob die Nüsse bereits heruntergefallen sind oder nicht. Hier sind gängige Methoden zur Ernte:

  1. Tägliches Aufsammeln: Nachdem die Nüsse von selbst heruntergefallen sind, sollten Sie diese täglich aufsammeln, um Schimmelbildung durch Feuchtigkeit am Boden zu vermeiden. Verwenden Sie eine Plane unter dem Strauch, um das Aufsammeln zu erleichtern.
  2. Gezieltes Schütteln: Falls nicht alle reifen Nüsse von allein herunterfallen, können Sie den Strauch vorsichtig schütteln. Legen Sie dabei eine Plane oder Folie unter den Strauch, um die herabfallenden Nüsse aufzufangen und die Ernte effizienter zu gestalten.
  3. Direktes Pflücken: Für noch am Strauch hängende, reife Nüsse kann das Pflücken eine Option sein. Drücken Sie die Fruchthülle leicht zusammen. Fällt die Nuss heraus, ist sie reif genug.
  4. Maschinelle Ernte: Für größere Haselnuss-Plantagen kann der Einsatz von Erntemaschinen sinnvoll sein. Diese Maschinen sammeln die Nüsse schnell und effizient vom Boden auf und eignen sich besonders für kommerzielle Anbauflächen.

Beachten Sie die spezifischen Gegebenheiten Ihres Gartens und die Menge der zu erntenden Nüsse, um die passende Methode auswählen zu können. Baumscheiben sollten vor der Erntezeit gemäht werden, um das Wiederfinden der Nüsse zu erleichtern.

Trocknung der Haselnüsse

Nach der Ernte ist die sorgfältige Trocknung der Haselnüsse unerlässlich, um deren Qualität zu erhalten. Befreien Sie die Nüsse zunächst gründlich von Schmutz und sortieren Sie beschädigte Exemplare aus. Die Nüsse sollten vorzugsweise in ihrer Schale trocknen, um einen Nährstoffverlust zu minimieren.

  • Trocknungsort: Wählen Sie einen gut belüfteten, trockenen Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung. Ein luftiger Dachboden oder eine Fensterbank über der Heizung ist gut geeignet.
  • Trocknungsmethode: Legen Sie die Nüsse einzeln und möglichst in einer Ebene auf Gitterroste, Tabletts oder in luftdurchlässige Behälter wie Obstkisten, um eine gleichmäßige Luftzirkulation zu fördern.
  • Trocknungsdauer: Die Trocknung dauert in der Regel vier bis sechs Wochen, kann jedoch je nach Klima variieren. Wenden Sie die Nüsse mehrmals pro Woche, um eine gleichmäßige Trocknung sicherzustellen.
  • Kontrolle der Trocknung: Testen Sie regelmäßig, ob die Nüsse fertig getrocknet sind. Sie sollten einen leicht hohlen Klang haben, wenn sie aneinanderstoßen.
  • Fehler vermeiden: Vermeiden Sie die Lagerung in luftdichten Behältern oder Plastiktüten, da dies Schimmelbildung fördert und die Nüsse verderben lässt.

Lagerung der Haselnüsse

Die richtige Lagerung von Haselnüssen ist entscheidend, um ihre Qualität und Haltbarkeit zu bewahren. Nach der Trocknung sollten die Nüsse vorzugsweise in ihrer Schale bleiben, um optimal gegen Nährstoffverlust und Schimmelbildung geschützt zu sein.

Lagerort und -bedingungen

Lagern Sie die Haselnüsse an einem kühlen, trockenen und gut belüfteten Ort wie einem kühlen Kellerraum oder einer Speisekammer. Vermeiden Sie Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit, da dies Schimmelbildung begünstigt.

Geeignete Lagerbehälter

Verwenden Sie luftdurchlässige Behälter wie Stoffbeutel, Zwiebelsäckchen oder Körbe aus Weide. Vermeiden Sie geschlossene Behälter oder Plastiktüten, da diese die Feuchtigkeit einschließen und die Nüsse verderben lassen.

Lagerdauer

Ungeschälte Haselnüsse können unter optimalen Lagerbedingungen bis zu einem Jahr haltbar sein. Geschälte Nüsse sollten möglichst schnell verzehrt werden, da sie nach wenigen Wochen ranzig werden können.

Überprüfung der Lagerbedingungen

Kontrollieren Sie regelmäßig die gelagerten Nüsse auf Anzeichen von Schimmel oder ranzigem Geruch und sortieren Sie betroffene Exemplare sofort aus. Eine regelmäßige Durchsicht und das Umschichten der Nüsse kann mögliche Probleme frühzeitig erkennen lassen.

Schädlinge

Haselnusssträucher können von verschiedenen Schädlingen befallen werden, die erhebliche Schäden anrichten können. Hier sind die wichtigsten Schädlinge und bewährte Methoden zu deren Bekämpfung:

Haselnussbohrer (Curculio nucum)

Der Haselnussbohrer ist ein kleiner Rüsselkäfer, der seine Eier in unreife Früchte legt. Die daraus schlüpfenden Larven fressen das Innere der Nüsse und hinterlassen ein charakteristisches Loch beim Austritt.

Bekämpfung:

  • Befallene Nüsse aufsammeln und entsorgen: Sammeln Sie regelmäßig heruntergefallene, befallene Nüsse auf und entsorgen Sie diese im Hausmüll, um die Ausbreitung zu verhindern.
  • Nematoden anwenden: Setzen Sie ab Mitte September Nematoden über das Gießwasser ein. Diese nützlichen Organismen bekämpfen die Larven im Boden.
  • Frühreifende Sorten pflanzen: Sorten, deren Nussschalen bereits im Juni verhärten, sind weniger anfällig für den Befall.
  • Hühnerhaltung: Hühner können eine natürliche Kontrolle bieten, indem sie die Käfer und Larven fressen.

Knospengallenmilbe (Phytoptus avellanae)

Diese Milben verursachen Deformationen und Schwellungen an den Knospen, die zum Absterben der betroffenen Teile führen können.

Bekämpfung:

  • Befallene Triebe entfernen: Schneiden Sie befallene Triebe im Frühjahr ab und entsorgen Sie diese, um die Vermehrung der Milben zu stoppen.
  • Förderung natürlicher Feinde: Fördern Sie das Vorkommen von natürlichen Feinden der Milben, wie Raubmilben.

Blattläuse

Blattläuse treten häufig auf der Blattunterseite und an jungen Trieben auf. Sie ernähren sich vom Pflanzensaft und produzieren Honigtau, was zum Befall durch Rußtaupilze führen kann.

Bekämpfung:

  • Mechanische Entfernung: Entfernen Sie kleine Ansammlungen von Blattläusen durch Abschneiden befallener Pflanzenteile.
  • Nützlinge einsetzen: Nützlinge wie Marienkäfer und Florfliegen können effektiv gegen Blattläuse eingesetzt werden.

Vorbeugende Maßnahmen

  • Kulturschutz durch Hygiene: Halten Sie die Pflanzungen sauber, entfernen Sie regelmäßig Laub und andere Pflanzenreste, um Schädlingen weniger Nistmöglichkeiten zu bieten.
  • Greifvögel ansiedeln: Sitzstangen fördern die Ansiedlung von Greifvögeln, die Nussdiebe wie Eichhörnchen und Vögel abschrecken.
  • Rasche Ernte: Sammeln Sie die reifen Nüsse zügig ein, um eine Beschädigung durch Wildtiere zu minimieren.

Durch konsequente Anwendung dieser Maßnahmen können Sie die Schäden durch Schädlinge in Ihrem Haselnussanbau erheblich reduzieren und eine gesunde Ernte sichern.

Bilder: emreogan / iStockphoto