Rebhuhnbeere

Rebhuhnbeere: Giftig oder ungefährlich?

Die Scheinbeere ist eine beliebte Gartenpflanze, deren Früchte jedoch giftig sind und Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Dieser Artikel informiert über die Giftigkeit der Pflanze, Symptome einer Vergiftung und notwendige Vorsichtsmaßnahmen.

Giftigkeit der Scheinbeere

Die Scheinbeere, auch bekannt als Rebhuhnbeere, enthält in ihren Früchten eine Vielzahl giftiger Stoffe. Diese roten Beeren sind nicht nur ungenießbar, sondern können auch ernsthafte Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Besonders gefährlich sind sie für Kinder und Haustiere, da bereits geringe Mengen gesundheitliche Probleme verursachen können. Typische Symptome nach dem Verzehr umfassen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Herzrasen. Auch die Blätter und Triebe der Pflanze enthalten Giftstoffe, jedoch in geringerer Konzentration. Es wird daher empfohlen, auch diese Pflanzenteile nicht unbeaufsichtigt zu lassen, besonders in Gärten mit spielenden Kindern oder freilaufenden Haustieren.

Symptome einer Vergiftung

Scheinbeerenvergiftungen erfordern schnelles Handeln bei ersten Symptomen.

Symptome einer Vergiftung

Vergiftungssymptome durch Scheinbeeren treten meist innerhalb weniger Stunden nach dem Verzehr auf. Typische Anzeichen umfassen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Bauchschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel und Benommenheit. In schwereren Fällen können Atembeschwerden, Herz-Kreislauf-Probleme wie Herzrasen oder verlangsamter Puls, Krampfanfälle und Bewusstseinsstörungen hinzukommen. Bei Auftreten solcher Symptome sollten Sie unverzüglich medizinische Hilfe in Anspruch nehmen oder die Giftnotrufzentrale kontaktieren.

Giftstoffe in der Scheinbeere

Die Scheinbeere enthält den Hauptgiftstoff Methylsalicylat, auch bekannt als Wintergrünöl. Dieser Stoff, der vor allem in den Beeren und Samen vorkommt, kann in hohen Dosen toxisch sein und Symptome wie Schwindel, Übelkeit und Atembeschwerden hervorrufen. Auch ätherische Öle in den Blättern und Beeren können Magen-Darm-Beschwerden verursachen. Kindern und Haustieren, die besonders empfindlich auf diese Giftstoffe reagieren, sollte der Zugang zur Pflanze verwehrt werden. Es ist ratsam, Scheinbeeren im Garten deutlich zu kennzeichnen und nach jeglichem Kontakt mit der Pflanze die Hände gründlich zu waschen. Während Methylsalicylat in moderaten Mengen schmerzlindernde Eigenschaften hat, sollten Sie auf eine medizinische Verwendung ohne ärztlichen Rat verzichten.

Essbare Teile der Scheinbeere

Die meisten Teile der Scheinbeere sind giftig, mit einer bemerkenswerten Ausnahme: den Blättern. Diese enthalten Salicylsäure-Methylester, bekannt als Methylsalicylat, das entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Traditionell wurden die Blätter der Scheinbeere in Nordamerika sogar zur Herstellung von Tee verwendet. Auch das bekannte Wintergrünöl wird aus den Blättern der Scheinbeere gewonnen und findet Verwendung in Kaugummis, Zahnpasta und medizinischen Einreibemitteln. Es ist jedoch wichtig, jegliche Verwendung der Blätter mit Vorsicht zu genießen und idealerweise ärztlichen Rat einzuholen, um gesundheitliche Risiken zu minimieren. Die roten Früchte der Scheinbeere sind theoretisch essbar und ungiftig, besitzen jedoch durch ihren wässrig-faden Geschmack und ihre abführende Wirkung keinen kulinarischen Wert.

Vorsichtsmaßnahmen

Mit der richtigen Vorsorge wird der Garten sicherer für alle Bewohner

Vorsichtsmaßnahmen

Um eine Vergiftung durch die Scheinbeere zu vermeiden, sollten Sie mehrere Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  1. Kennzeichnung der Pflanzen: Markieren Sie die Scheinbeeren in Ihrem Garten deutlich, um Verwechslungen mit essbaren Pflanzen zu vermeiden.
  2. Standortwahl: Pflanzen Sie die Scheinbeeren an schwer zugänglichen Stellen für Kinder und Haustiere.
  3. Handschuhe und Hygiene: Tragen Sie bei der Gartenarbeit mit Scheinbeeren Handschuhe und waschen Sie nach dem Kontakt gründlich Ihre Hände.
  4. Aufklärung der Familie: Informieren Sie Ihre Kinder über die Giftigkeit der Scheinbeere und unterrichten Sie sie, keine unbekannten Beeren oder Pflanzen im Garten zu verzehren. Beaufsichtigen Sie auch Haustiere.

Durch diese Maßnahmen können Sie das Risiko einer Vergiftung stark reduzieren und Ihren Garten sicherer gestalten.

Was tun bei Verdacht auf Vergiftung?

Falls Sie vermuten, dass jemand Scheinbeeren verzehrt hat und Symptome einer Vergiftung zeigt, sollten Sie sofort handeln:

  1. Ruhig bleiben: Beruhigen Sie die betroffene Person, um Panik zu vermeiden.
  2. Mund ausspülen: Lassen Sie die Person den Mund gründlich mit Wasser ausspülen, um Pflanzenteile zu entfernen.
  3. Flüssigkeit geben: Geben Sie kleine Schlucke Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken, um die Giftstoffe zu verdünnen. Vermeiden Sie Milch, da sie die Aufnahme der Gifte fördern kann.
  4. Pflanzenreste sichern: Bewahren Sie restliche Beeren oder Pflanzenteile auf, um sie dem medizinischen Personal zu zeigen.
  5. Giftnotruf kontaktieren: Rufen Sie sofort die Giftnotrufzentrale an und halten Sie Informationen wie Alter und Gewicht der betroffenen Person bereit.
  6. Symptome überwachen: Achten Sie auf mögliche schwerwiegende Symptome wie Krampfanfälle oder Atembeschwerden. Gegebenenfalls rufen Sie den Notruf unter 112.
  7. Erbrechen vermeiden: Lösen Sie kein Erbrechen aus, da dies zu weiteren gesundheitlichen Komplikationen führen kann.

Durch diese Maßnahmen können Sie die Gesundheit der betroffenen Person schützen und eine schnelle medizinische Hilfe ermöglichen.

Bilder: Tuned_In / iStockphoto