Aronia

Rote Apfelbeere: Giftig oder harmlos für Mensch und Tier?

Die Früchte der Aronia arbutifolia, auch bekannt als Apfelbeere, sind im unreifen Zustand auffallend rot. Trotz geringer Mengen an Amygdalin können sowohl die roten als auch die reifen, dunkelblauen Beeren unbedenklich verzehrt werden.

Rote Apfelbeeren und ihre Giftigkeit

Die rote Apfelbeere, auch Zwergvogelbeere (Aronia arbutifolia) genannt, trägt zunächst rote Beeren, die sich im Laufe der Reifung blau-schwarz färben. Diese Beeren werden oft mit den bekannteren schwarzen oder dunkelblauen Aroniabeeren verwechselt. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass beide Varianten bedenkenlos verzehrt werden können.

Aroniabeeren enthalten geringe Mengen an Amygdalin, einem Stoff, der im Körper zu Blausäure umgewandelt werden kann. Der Gehalt ist jedoch so gering, dass der Konsum von sowohl roten als auch schwarzen Apfelbeeren als unbedenklich gilt, selbst in verarbeiteten Produkten wie Marmelade oder Saft. Kinder und Erwachsene können die Beeren gleichermaßen genießen, sollten aber individuell auf ihre Verträglichkeit achten.

Blausäuregehalt in Aroniabeeren

Aroniabeeren enthalten in 100 Gramm frischer Beeren etwa 0,6 bis 1,2 Milligramm gebundene Blausäure. Diese Menge ist sehr niedrig und stellt unter normalen Verzehrbedingungen keine Gefahr für die Gesundheit dar. Ein Erwachsener müsste mehrere Kilogramm frische Beeren konsumieren, um toxische Effekte zu bemerken, was aufgrund des herben Geschmacks und der sättigenden Wirkung unwahrscheinlich ist. Kinder sollten dennoch nicht übermäßig viele Beeren auf einmal essen, da sie empfindlicher auf Blausäure reagieren können.

Der größte Teil des Amygdalins befindet sich in den Kernen der Beeren. Da diese beim Verzehr meist nicht vollständig zerkaut werden, wird nur ein Bruchteil der Blausäure freigesetzt. Der Blausäuregehalt sinkt zudem durch Erhitzen. Verarbeitete Produkte sind daher uneingeschränkt sicher.

Vergleich mit anderen Lebensmitteln

Verglichen mit anderen Lebensmitteln hat die rote Apfelbeere einen sehr geringen Gehalt an Amygdalin. Einige andere Lebensmittel enthalten deutlich mehr Blausäure:

  • Süße Aprikosenkerne: Enthalten deutlich höhere Blausäure-Werte.
  • Leinsamen: Können beträchtliche Mengen an Blausäure enthalten, deren Gehalt jedoch reglementiert ist.
  • Maniok (geschält): Enthält deutlich mehr Blausäure.

Andere Früchte und Samen mit höheren Blausäurewerten sind in empfohlenen Mengen ebenfalls sicher. Aroniabeeren sind somit eine gesunde Bereicherung für Ihre Ernährung mit einem niedrigen Blausäuregehalt und zahlreichen gesundheitsfördernden sekundären Pflanzenstoffen.

Verarbeitung und Verzehr

Die rote Apfelbeere ist eine vielseitige Zutat in der Küche. Sie können die Beeren auf verschiedene Weise verarbeiten:

  • Saft: Frisch gepresst oder als Basis für Smoothies.
  • Marmelade: Gekocht mit Zucker als Brotaufstrich.
  • Trockenfrüchte: Zum Ergänzen von Müsli, Gebäck oder als Snack.
  • Püree und Paste: Für Desserts und Backwaren.

Durch die Verarbeitung, insbesondere das Erhitzen, wird der Amygdalin-Gehalt erheblich reduziert. Dies minimiert das ohnehin geringe Risiko der Freisetzung von Blausäure weiter. Genießen Sie also sowohl frische als auch verarbeitete rote Apfelbeeren bedenkenlos und bereichern Sie Ihre kreative Küche.

Bilder: MOLLY SHANNON / AdobeStock