Aronia

Rote Apfelbeere: Giftig oder harmlos für Mensch und Tier?

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Schwarze Apfelbeeren, auch Schwarze Aroniabeeren genannt, werden uns als gesundes Superfood ans Herz gelegt. Doch da gibt es noch rote Exemplare, über die niemand ein Wort verlieren mag. Sind sie etwa giftig? Wenn ja, welche Risiken gehen von ihnen aus?

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Die Rote Apfelbeere ist ungenießbar aber nicht giftig
AUF EINEN BLICK
Sind rote Apfelbeeren giftig?
Rote Apfelbeeren (Aronia arbutifolia) sind nicht giftig, aber roh ungenießbar. Sie enthalten Blausäure, jedoch in geringen, unbedenklichen Mengen. Erhitzung reduziert die Giftstoffkonzentration weiter. Der Strauch ist zudem eine wertvolle Bienenweide.

Ist die Rote Apfelbeere giftig?

Nein, nicht wirklich. Rote Apfelbeeren, wissenschaftlich Aronia arbutifolia, sind roh in Maßen essbar, aber schlicht und einfach ungenießbar. Deswegen ist es nachvollziehbar, dass sie weder in Rezepten erwähnt werden noch deren gesunde Inhaltsstoffe gefragt sind.
Die Rote Apfelbeere heißt im Übrigen auch Filzige Apfelbeere, weil ihre Blattunterseiten filzig sind. Außerdem trägt sie den Beinamen Zwergvogelbeere, weil ihre Beeren an Vogelbeeren erinnern, denen ebenfalls fälschlich Giftigkeit nachgesagt wird.

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Warum wird vor Blausäure in Apfelbeeren gewarnt?

Blausäure ist ein für Menschen giftiger Stoff. Da sind Warnungen schnell ausgesprochen. In der Tat ist es besser, erstmal zurückhaltend zu reagieren, bis die Ungefährlichkeit einer Konzentration zweifelsfrei bewiesen ist. Es ist richtig, dass alle Aroniasorten, schwarze wie rote, den Stoff Amygdalin enthalten, der im Körper zu Blausäure umgewandelt wird. Doch viele andere Gemüse- und Obstsorten, die wir regelmäßig konsumieren, enthalten ihn auch, sogar in höheren Konzentrationen.

Wie bedenklich ist der Verzehr von Aroniabeeren für Menschen?

In der Praxis wenig. Die Wissenschaft hat sich mit dem Thema Blausäure näher befasst und konnte inzwischen folgende Punkte in Studien bestätigen:

  • der bedenkliche Stoff ist hauptsächlich in Kernen enthalten
  • die Konzentration liegt um 1,2 mg pro 100 g Früchte
  • die kritische Aufnahmemenge liegt bei 0,3 mg pro Kilogramm Körpergewicht
  • rohe Beeren sind in kleinen Mengen unbedenklich
  • das Erhitzen senkt die Giftstoffkonzentration deutlich

Bedenklich ist der Verzehr also keinesfalls, bei der genießbaren Schwarzen Apfelbeeren sogar zu empfehlen. Studien bescheinigen auch, wie gesund Aronia ist.

Sollte die Rote Apfelbeere besser aus dem Garten verschwinden?

Die Blüten der Roten Apfelbeere ziehen im Mai Bienen, Hummeln und andere Insekten an. Daher ist dieser aus Nordamerika stammende Strauch eine wertvolle Bienenweide. Da wohl niemand von den ungenießbaren Früchte viel naschen wird, stellst sie in der Praxis keine große Gefährdung dar.

Tipp

Nicht mit der giftigen roten Heckenkirsche verwechseln!

Möchten Sie selbst austesten, wie ungenießbar die Rote Apfelbeere wirklich ist? Dann stellen Sie sicher, dass Sie es wirklich mit der Filzigen Apfelbeere zu tun haben. Es bestehet nämlich Verwechslungsgefahr mit den giftigen Früchten der Roten Heckenkirsche.