Aronia

Aronia: Was steckt hinter dieser Superbeere?

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Die Aroniabeere, auch Apfelbeere genannt, ist ein robuster Strauch mit essbaren, dunkelvioletten Früchten. Dieser Artikel beleuchtet Herkunft, Anbau, Verwendung und gesundheitsfördernde Eigenschaften der Aroniabeere.

Was ist Aronia

Die Aroniabeere: Herkunft und Aussehen

Die Aroniabeere, wissenschaftlich Aronia melanocarpa genannt, hat ihren Ursprung im östlichen Nordamerika, an der heutigen Grenze zwischen Kanada und den USA. Dort wussten bereits die Ureinwohner die kleinen, dunkelvioletten Beeren zu schätzen und verwendeten sie als wichtigen Bestandteil ihrer Ernährung. Im 20. Jahrhundert wurde die Pflanze durch den russischen Botaniker Iwan Mitschurin nach Russland gebracht, von wo aus sie sich nach Europa verbreitete. Heute wird die Aroniabeere auch in Deutschland, insbesondere in Ostdeutschland und Bayern, gezielt kultiviert.

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Die Aroniapflanze ist winterhart bis zu Temperaturen von -35 °C und gedeiht auch in raueren Klimazonen. Sie ist ein sommergrüner Strauch, der zwischen 2 und 2,5 Meter hoch wird und reichlich Bodentriebe aufweist. Im Mai zeigt die Pflanze ihre weißen Blüten, die in Doldentrauben angeordnet sind. Aufgrund der späten Blütezeit bleiben die Blüten oft von Spätfrösten verschont. Im Herbst verfärben sich die Blätter der Aronia leuchtend orange-rot, bevor sie schließlich abfallen.

Ab August entwickeln sich die rundlichen, dunkelvioletten bis fast schwarzen Beeren. Diese Früchte sind etwa 6 bis 13 mm groß und erinnern an kleine Äpfel, weshalb die Aroniabeere auch als Apfelbeere bekannt ist. Jede Dolde kann bis zu 30 Beeren tragen. Das Fruchtfleisch ist intensiv rot, wobei ein dunkleres Fruchtfleisch auf eine höhere Reife hinweist. Die volle Fruchtreife wird Ende August bis Anfang September erreicht.

Geschmack und Verwendung der Aroniabeere

Die Aroniabeere hat einen fein-herben bis säuerlichen Geschmack, vergleichbar mit Johannisbeeren. Roh sind die Beeren aufgrund der enthaltenen Gerbstoffe schwer genießbar; diese wirken stark zusammenziehend. Ein Einfrieren bei etwa -17 Grad Celsius kann den Geschmack mildern und die Beeren für den Verzehr angenehmer machen.

In der Küche sind Aroniabeeren vielfältig einsetzbar, vor allem in verarbeiteter Form. Sie eignen sich hervorragend für Saft, Marmelade, Gelee und Kompott. Auch kandierte Früchte und getrocknete Beeren finden Verwendung. Die Beeren sind zudem ein beliebter natürlicher Farbstoff in Lebensmitteln. Für den Frischverzehr eignen sich die Beeren als Zugabe zu Müsli, Joghurt oder Smoothies, wobei sie den Speisen eine markante Note und eine schöne Farbe verleihen. In Backwaren wie Kuchen und Muffins können sie ebenfalls integriert werden.

Des Weiteren lassen sich Aroniabeeren zu edlen Genussmitteln wie Fruchtwein, Likör oder Essig verarbeiten. Getrocknete Beeren sollten vor dem Verzehr eingeweicht werden. Das Einweichwasser kann dabei ebenfalls verwendet werden, beispielsweise in Smoothies oder Chutneys.

Gesundheitsfördernde Eigenschaften der Aroniabeere

Die Aroniabeere ist reich an wertvollen Inhaltsstoffen, die viele gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen. Neben Vitaminen wie Vitamin A, C, E und K enthält sie auch verschiedene B-Vitamine (außer B12). Bei den Mineralstoffen sind insbesondere Eisen, Kalium, Zink und Magnesium zu nennen. Die Beere zeichnet sich durch ihren hohen Gehalt an Polyphenolen aus, insbesondere Flavonoiden und Anthocyanen, die starke antioxidative Wirkungen haben. Diese sekundären Pflanzenstoffe schützen die Zellen des Körpers vor Schäden durch freie Radikale.

Gesundheitliche Vorteile im Überblick:

  • Antioxidative Wirkung: Schutz der Zellen vor oxidativem Stress.
  • Entzündungshemmend: Reduzierung von Entzündungen im Körper.
  • Cholesterinsenkend: Positive Beeinflussung der Cholesterinwerte und Reduktion des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
  • Blutzuckerregulierend: Unterstützung der Blutzuckerregulation, vorteilhaft für Menschen mit Diabetes.
  • Immunstärkend: Stärkung des Immunsystems, besonders vorteilhaft in Erkältungszeiten.

Einige Studien deuten darauf hin, dass Aroniabeeren möglicherweise krebshemmende Wirkungen haben könnten, insbesondere gegen Dickdarmkrebszellen. Diese Erkenntnisse stammen jedoch vorwiegend aus Laborstudien und müssen in weiteren Untersuchungen am Menschen bestätigt werden.

Aroniabeeren haben zudem antimikrobielle Eigenschaften und können das Immunsystem stärken sowie leberschützende, antibakterielle und antivirale Wirkungen haben. Trotz dieser positiven Eigenschaften sollten die Beeren in Maßen genossen werden, besonders roh, da sie Gerbstoffe und geringe Mengen an Blausäure in den Kernen enthalten. Eine Überdosierung kann zu Nebenwirkungen führen, weshalb verarbeitete Produkte vorzuziehen sind.

Anbau und Ernte der Aroniabeere

Die Aroniabeere, auch bekannt als Apfelbeere, ist ein äußerst widerstandsfähiger Strauch, der sich hervorragend für den Anbau in unterschiedlichen Klimazonen eignet. Sie ist winterhart bis -35°C und gedeiht sowohl im Flachland als auch in höheren Lagen.

Standort und Bodenbeschaffenheit

Wählen Sie für die Aroniapflanze einen sonnigen Standort, um den Zuckergehalt der Beeren zu erhöhen. Die Pflanze ist genügsam bezüglich der Bodenverhältnisse, toleriert jedoch keine Staunässe. Ein gut durchlässiger Boden ist essenziell, um Wurzelfäule zu vermeiden.

Pflanzung

Pflanzen Sie die Sträucher mit ausreichend Abstand, um eine gute Luftzirkulation zu gewährleisten und Krankheiten vorzubeugen. Ein Abstand von etwa 1,5 bis 2 Metern zwischen den Sträuchern ist ideal. Die beste Pflanzzeit ist das zeitige Frühjahr oder der Herbst.

Pflege

Die Aroniabeere benötigt nur wenig Pflege:

  • Bewässerung: Während trockener Perioden sollten Sie die Pflanzen regelmäßig gießen, insbesondere im ersten Jahr nach der Pflanzung.
  • Düngung: Ein sparsamer Einsatz von Kompost oder organischem Dünger im Frühjahr unterstützt das Wachstum.
  • Schnitt: Entfernen Sie einmal im Jahr alte und abgestorbene Triebe, um das Wachstum neuer Triebe und einen höheren Ertrag zu fördern.

Ernte

Die Erntezeit für Aroniabeeren liegt in der Regel zwischen Ende August und Anfang September. Die Früchte reifen meist gleichzeitig, sodass eine einmalige Ernte ausreicht. Da die Beeren auch bei Vögeln beliebt sind, sollte die Ernte zügig erfolgen. Frisch geerntete Beeren sollten schnell weiterverarbeitet oder gelagert werden, um ihre Qualität zu erhalten.

  • Handernte: Für kleinere Kulturen oder den Hausgarten eignet sich die manuelle Ernte, die schonend für die Beeren ist.
  • Maschinelle Ernte: Bei größeren Plantagen kommen spezielle Erntemaschinen zum Einsatz. Achten Sie hierbei darauf, dass die Maschinen schonend mit den Pflanzen umgehen.

Durch diese klaren und einfachen Schritte können Sie sicherstellen, dass Ihre Aroniabeeren gesund wachsen und eine reiche Ernte einbringen.

Bilder: al_ter / iStockphoto