Bärlauch

Bärlauch oder giftige Doppelgänger? So erkennen Sie es

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Im Wald kann man nicht nur Pilze sammeln, sondern auch den leckeren Knoblauchersatz Bärlauch. Doch Vorsicht: Wie bei den Pilzen besteht auch bei diesem Kraut Verwechslungsgefahr mit sehr ähnlichen, aber giftigen Pflanzen! Lesen Sie, wie Sie Bärlauch von seinen giftigen Doppelgängern unterscheiden.

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Bärlauch- und Maiglöckchenblätter sehen sich sehr ähnlich
AUF EINEN BLICK
Hat Bärlauch giftige Doppelgänger?
Als giftige Doppelgänger gelten vor allem das Maiglöckchen sowie die Herbstzeitlose. Die Blätter beider Arten sehen denen des Bärlauchs sehr ähnlich, weshalb die Pflanzen leicht miteinander verwechselt werden können. Besonders gefährlich ist die Herbstzeitlose, zumal diese Art oft in der Nähe von Bärlauchstellen wächst.

Wie unterscheidet man Bärlauch von giftigen Doppelgängern?

Um Bärlauch von seinen giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, müssen Sie sich die Blätter genau anschauen. So haben die Maiglöckchenblätter etwa viele, eng stehende Blattnerven, während die des Bärlauchs weiter auseinander liegen. Außerden wachsen beim Maiglöckchen immer zwei Blätter aus einem Stiel, beim Bärlauch ist es nur eines.

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Die Blätter der Herbstzeitlosen wachsen rosettenartig zu je drei bis vier Blättern und ohne Stiel direkt aus dem Boden, während jedes Bärlauchblatt einen eigenen Stiel hat. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist der Geruch: Zerreibt man Bärlauchblätter zwischen den Fingern, duften diese intensiv nach Knoblauch. Maiglöckchen- oder Herbstzeitlosenblätter sind dagegen geruchslos.

Welche Pflanzen können noch mit Bärlauch verwechselt werden?

Auch die jungen Blätter des Gefleckten Aronstab (Arum maculatum) lassen sich leicht mit Bärlauch verwechseln. Ältere Blätter haben eine Pfeilform und weisen dunkle Blätter auf. Die jungen Blätter des Aronstabs lassen sich jedoch durch ihre unregelmäßig geformten Blattnerven von denen des Bärlauchs unterscheiden: Dessen Blattnerven verlaufen nämlich parallel zueinander.

Warum kann man sich nicht am Geruch orientieren?

Natürlich ist die einfachste Methode, Bärlauch von seinen giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, der Geruch. Wenn Sie Bärlauchblätter zwischen Ihren Fingern zerreiben, verströmen diese einen charakteristischen, starken Duft nach Knoblauch. Die Blätter der giftigen Arten sind hingegen geruchslos.

Dennoch können Sie den Geruchstest nur beim ersten Blatt zur Artenbestimmung heranziehen: Der Knoblauchduft bleibt an Ihren Fingern haften, so dass Sie folgende Blätter nicht mehr sicher am Geruch unterscheiden können. Daher ist es wichtig, auch andere Merkmale zur Bestimmung heranzuziehen.

Tipp

Was passiert, wenn man den falschen Bärlauch isst?

Erste Symptome einer möglichen Vergiftung mit falschem Bärlauch treten bereits wenige Stunden nach einer Mahlzeit auf. Typisch sind: Brennen im Mund sowie Schluckbeschwerden, Durchfall, Erbrechen und (blutiger) Durchfall. Insbesondere eine Vergiftung mit der Herbstzeitlosen kann tödlich enden, weshalb Sie sofort einen Notarzt anrufen sollten! Trinken Sie viel stilles Wasser (keine Milch!), um die Giftstoffe im Körper zu verdünnen.

Bilder: Ruckszio / stock.adobe.com