Unterscheiden auf Augenschein genügt nicht – Darauf sollten Sie achten
Wenn die Herbstzeitlose im Frühjahr ihre Blätter austreibt, ist die Blütezeit längst zu Ende. Anhand der krokusähnlichen Blüten werden Sie die Giftpflanze von Bärlauch somit nicht differenzieren. Sofern Sie sich in den Wald begeben, um die Kräuterpflanze zu sammeln, achten Sie bitte auf diese Erkennungsmerkmale:
- Bärlauch bildet lanzenförmige Blätter an einzelnen Stängeln, mit glänzender Oberseite und matter Unterseite
- Herbstzeitlose-Blätter sind länglich-schmal und gedeihen zu mehreren an einem Stiel
- Bärlauchblätter sind weicher als Herbstzeitlose-Blätter
Da sich die optischen Unterschiede nur einem erfahrenen Bärlauch-Sammler unzweifelhaft erschließen, sollte ein Geruchstest letzte Sicherheit geben. Werden Bärlauch-Blätter zwischen den Fingern zerrieben, entfaltet sich ein intensiver Knoblauch-Duft.
Geruchstest hat seine Tücken
Die Unterscheidung von Herbstzeitlose und Bärlauch einzig auf den Geruch zu reduzieren, birgt eine Gefahr. Nach einigen Schnuppertests haftet an den Händen und Fingern der durchdringende Knoblauch-Duft, sodass Sie bei weiteren Versuchen in die Irre geführt werden. Halten Sie eine geruchslose Herbstzeitlose unter die Nase, nehmen Sie dennoch vermeintlich ein Bärlauch-Aroma wahr – mit fatalen Folgen.
Bärlauch besser anbauen statt zu sammeln
Mit Blick auf die tödliche Verwechslungsgefahr mit Herbstzeitlose, empfehlen wir, auf das Sammeln der Kräuterpflanze im Wald zu verzichten. Besser ist, Sie bauen Bärlauch im eigenen Garten an und gehen somit allen Bedrohungen aus dem Weg.
Tipp
Die Blätter von Maiglöckchen und der mitunter verwilderten Gartentulpe sehen Bärlauch ebenfalls zum Verwechseln ähnlich. Beide Pflanzen gedeihen an ähnlichen Standorten, wie die schmackhafte Kräuterpflanze. Wenngleich ein unabsichtlicher Verzehr von Maiglöckchen- oder Tulpenblättern keine tödlichen Folgen nach sich zieht, kommt es dennoch innerhalb von 15 Minuten zu heftiger Übelkeit mit Erbrechen.