Bärlauch verliert Geschmack – Was Sie dagegen tun können
Bärlauch begeistert mit seinem knoblauchartigen Aroma, doch der intensive Geschmack verfliegt schnell. Dieser Artikel beleuchtet die Ursachen für den Geschmacksverlust und gibt praktische Tipps zur Ernte, Lagerung und Zubereitung.
Ursachen für den Geschmacksverlust
Der Geschmacksverlust bei Bärlauch hat mehrere Ursachen. Ein zentraler Grund ist der hohe Gehalt an flüchtigen ätherischen Ölen, welche den intensiven Geschmack bestimmen. Diese Öle verdampfen schnell nach der Ernte, was zur Verringerung des Aromas führt.
Der Zeitpunkt der Ernte spielt ebenfalls eine Rolle. Bärlauch sollte vor der Blüte geerntet werden, da die Blätter nach Blühbeginn nicht nur an Aroma verlieren, sondern auch hart und faserig werden.
Unsachgemäße Lagerung kann ebenfalls den Geschmack beeinträchtigen. Selbst im Kühlschrank nimmt das Aroma stark ab, wenn die Blätter nicht richtig aufbewahrt werden. Wickeln Sie die Blätter in ein feuchtes Tuch und lagern Sie sie im Gemüsefach, um das Aroma besser zu bewahren.
Auch die Zubereitung beeinflusst den Geschmack. Bärlauch verliert bei starker Hitze oder langem Kochen seine charakteristischen Aromaverbindungen. Daher sollte er erst am Ende des Garvorgangs hinzugefügt oder am besten roh verarbeitet werden.
Der richtige Zeitpunkt der Ernte
Um das beste Aroma aus Bärlauch zu erhalten, sollten Sie ihn im Frühling ernten, idealerweise von März bis Mitte April. Die Blätter sind in dieser Zeit besonders zart und geschmackvoll. Ernten Sie die Blätter vor der Blüte, da sie sonst hart und faserig werden. Nutzen Sie eine Schere und schneiden Sie die Blätter knapp über dem Boden ab, um die Pflanze nicht zu beschädigen.
Lagerung von Bärlauch
Um den Geschmack von frischem Bärlauch zu bewahren, ist eine sorgfältige Aufbewahrung wichtig. Verarbeiten Sie den Bärlauch am besten gleich nach der Ernte oder dem Kauf. Wenn das nicht möglich ist, können Sie durch richtige Lagerung das Aroma verlängern.
Transportieren Sie frischen Bärlauch idealerweise in einem Behälter mit etwas Wasser, um die Blätter vor dem Austrocknen zu schützen. Wickeln Sie die Blätter für die Kühlschranklagerung in ein feuchtes Tuch und legen Sie sie ins Gemüsefach. Alternativ können Sie die Blätter auch einfrieren. Waschen und trocknen Sie sie, bevor Sie sie in Gefrierbeuteln oder Eiswürfelformen einfrieren. So bleibt das Aroma bis zu sechs Monate erhalten.
Einfluss der Zubereitung auf den Geschmack
Um den charakteristischen Geschmack von Bärlauch zu erhalten, sollten Sie die Blätter schonend verarbeiten. Erhitzen Sie Bärlauch nur kurzzeitig und bei niedrigen Temperaturen. Fügen Sie ihn am Ende des Kochvorgangs zu warmen Speisen hinzu oder verwenden Sie ihn roh. Für kalte Zubereitungen wie Pestos, Dips oder Kräuterbutter eignet sich Bärlauch hervorragend. Hacken Sie die Blätter grob oder mixen Sie sie leicht, um das Aroma zu bewahren. Langes und intensives Mixen kann zu einer grasigen Note führen.
Haltbarmachung von Bärlauch
Um das würzige Bärlaucharoma auch außerhalb der Saison genießen zu können, gibt es verschiedene Methoden der Haltbarmachung.
Trocknen von Bärlauch
Trocknen ist eine Methode, bei der das Kraut an Aroma einbüßt, aber als Gewürz verwendbar bleibt. Waschen und trocknen Sie die Blätter gründlich. Binden Sie die Blätter zu kleinen Bündeln und hängen Sie sie an einem trockenen, gut belüfteten Ort ohne direkte Sonneneinstrahlung auf. Nach etwa einer Woche sind die Blätter getrocknet und sollten in einem luftdicht verschlossenen Behälter gelagert werden.
Einfrieren von Bärlauch
Einfrieren ist eine der besten Methoden, um Bärlauch haltbar zu machen. Waschen und trocknen Sie die Blätter gründlich. Sie können die Blätter im Ganzen einfrieren oder kleingeschnitten in Gefrierbeuteln aufbewahren. Das Einfrieren in Eiswürfelformen mit Wasser ist eine praktische Alternative. So bleibt Bärlauch etwa sechs Monate haltbar.
Einlegen von Bärlauch in Öl
Das Einlegen in Öl konserviert das Aroma und schafft ein vielseitig einsetzbares Würzöl. Zerkleinern oder pürieren Sie den Bärlauch und füllen Sie ihn in ein steriles Glas. Bedecken Sie den Bärlauch vollständig mit hochwertigem Olivenöl. Lagern Sie das Glas an einem kühlen, dunklen Ort. Das Bärlauchöl ist mehrere Monate haltbar.
Herstellung von Bärlauch-Salz
Eine interessante Möglichkeit ist auch die Herstellung von Bärlauch-Salz. Zerkleinern Sie den frischen Bärlauch und vermischen Sie ihn gut mit Salz. Lassen Sie die Mischung an der Luft trocknen. Das getrocknete Salz bewahrt das Aroma des Bärlauchs besser als reine Trocknung und kann bis zu zwei Jahre haltbar sein.
Mit diesen Methoden können Sie den unverkennbaren Geschmack von Bärlauch über die kurze Saison hinaus genießen.
Alternativen zu Bärlauch
Falls Bärlauch nicht verfügbar ist, gibt es mehrere Alternativen, die ähnliche Geschmacksprofile bieten.
Knoblauch
Knoblauch ist ein naheliegendes Substitut, da sein Geschmack dem von Bärlauch am ähnlichsten ist. Passen Sie die Menge an, um das Gleichgewicht der Aromen im Gericht nicht zu stören.
Schnittlauch
Schnittlauch bietet eine mildere Alternative und verleiht den Gerichten eine ansprechende grüne Farbe. Besonders für kalte Zubereitungen wie Aufstriche oder Salate ist frischer Schnittlauch ideal.
Zwiebeln und Frühlingszwiebeln
Zwiebeln und Frühlingszwiebeln bringen eine leichte Schärfe und Frische in die Gerichte. Bevorzugen Sie frische Zwiebeln, da sie roh eine ähnliche Würze wie Bärlauch haben.
Andere Alternativen
Lauch und Rucola können je nach Rezept ebenfalls passende Ergänzungen sein. Lauch bringt eine sanfte, süßliche Schärfe, während Rucola mit seiner Pfeffrigkeit eine interessante Variante bietet.