Maiglöckchen

Bärlauch oder Maiglöckchen: So erkennst du den Unterschied

Bärlauch erfreut sich aufgrund seines einzigartigen Aromas großer Beliebtheit in der Küche. Allerdings besteht Verwechslungsgefahr mit giftigen Doppelgängern wie dem Maiglöckchen. Dieser Artikel erläutert die wichtigen Unterscheidungsmerkmale, um eine sichere Ernte zu gewährleisten und Vergiftungen zu vermeiden.

Merkmale zur Unterscheidung: Von Duft bis Blüte

Bärlauch riecht stark nach Knoblauch

Merkmale zur Unterscheidung: Von Duft bis Blüte

Bärlauch und Maiglöckchen lassen sich durch verschiedene Merkmale eindeutig voneinander abgrenzen.

  • Aroma: Der Duft ist ein zentrales Unterscheidungsmerkmal. Zerreiben Sie ein Bärlauchblatt zwischen Ihren Fingern, entfaltet sich ein intensiver, knoblauchartiger Geruch. Maiglöckchenblätter verströmen hingegen keinen spezifischen Duft.
  • Blätter: Die Blätter des Bärlauchs entspringen einzeln dem Boden und besitzen jeweils einen eigenen Stiel. Die Blattunterseite präsentiert sich mattgrün. Die Blätter selbst sind weich und können sich an den Rändern leicht einrollen. Maiglöckchenblätter wachsen paarweise an einem gemeinsamen Stängel. Sie umschließen diesen wie ein Mantel und sind rundherum glänzend.
  • Blüten: Auch die Blüten unterscheiden sich deutlich. Bärlauch bildet weiße, sternförmige Blüten an langen Stielen. Jede Blüte besteht aus zahlreichen Einzelblüten mit länglich-spitzen Blütenblättern. Maiglöckchen hingegen zeigen die namensgebenden glockenförmigen, weißen Blüten, welche in Trauben angeordnet sind.

Behalten Sie diese Merkmale im Blick, um eine Verwechslung der beiden Pflanzen sicher auszuschließen.

Verwechslungsgefahr: Ähnliches Erscheinungsbild und gemeinsamer Standort

Bärlauch und Maiglöckchen sind sich sehr ähnlich

Verwechslungsgefahr: Ähnliches Erscheinungsbild und gemeinsamer Standort

Die Blätter von Bärlauch und Maiglöckchen sehen sich zum Verwechseln ähnlich, zudem wachsen beide Pflanzen oft in Laub- und Mischwäldern am selben Standort. Beide bevorzugen schattige, feuchte Plätze und können daher in unmittelbarer Nähe zueinander vorkommen. Umso wichtiger ist es, sich mit den Unterschieden beider Pflanzen vertraut zu machen und eine gefährliche Verwechslung zu vermeiden.

Folgen einer Verwechslung: Vergiftungserscheinungen

Maiglöckchen sind stark giftig

Folgen einer Verwechslung: Vergiftungserscheinungen

Die Symptome einer Maiglöckchen-Vergiftung variieren und hängen von der aufgenommenen Menge sowie der individuellen Empfindlichkeit ab. Erste Anzeichen zeigen sich häufig durch Reizungen der Mundschleimhaut, sodass viele Betroffene den Verzehr frühzeitig beenden. Bei Aufnahme größerer Mengen können nach einigen Stunden weitere Symptome auftreten:

  • Bauchschmerzen
  • Durchfall
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Herzrhythmusstörungen
  • Sehstörungen und Farbfehlsichtigkeit
  • Blutdruckschwankungen

Besonders riskant kann eine Vergiftung für Menschen mit Herzerkrankungen sein. In schweren Fällen können Bewusstlosigkeit und Herzstillstand eintreten. Auch der direkte Haut- oder Augenkontakt mit dem Pflanzensaft kann zu Reizungen oder Entzündungen führen. Suchen Sie bei ersten Vergiftungsanzeichen umgehend ärztliche Hilfe auf, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.

Tipps zum sicheren Sammeln von Bärlauch

Wissen über giftige Doppelgänger ist essenziell beim Bärlauch-Sammeln

Tipps zum sicheren Sammeln von Bärlauch

Um Bärlauch erfolgreich und sicher zu sammeln, ist die Kenntnis über seine giftigen Doppelgänger unerlässlich. Die folgenden Tipps helfen Ihnen bei der korrekten Identifizierung:

  • Geruchstest: Zerreiben Sie ein Blatt zwischen den Fingern. Echter Bärlauch verströmt einen starken knoblauchartigen Geruch.
  • Blattstiel: Achten Sie darauf, ob jedes Blatt einen eigenen Stiel besitzt, der direkt aus dem Boden wächst. Dies ist typisch für Bärlauch.
  • Blattoberfläche: Die Unterseite der Blätter sollte matt sein, ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zu Maiglöckchen.
  • Standort und Erntezeit: Bärlauch bevorzugt halbschattige Laub- und Mischwälder, häufig an feuchten Standorten. Die beste Zeit zum Sammeln ist vor der Blütephase, da das Aroma dann am intensivsten ist.
  • Sorgfältige Auswahl: Pflücken Sie nur Blätter, bei denen Sie sich der Identität absolut sicher sind. Unbekannte Pflanzen sollten Sie stehen lassen.
  • Blütezeit beachten: Während der Blütezeit, meist ab Anfang März bis Mitte Mai, lässt sich Bärlauch anhand seiner weißen, sternförmigen Blüten sicher von Maiglöckchen unterscheiden.
Bilder: dirkr / iStockphoto