Bärlauch

Bärlauch erkennen: So unterscheiden Sie ihn von giftigen Doppelgängern

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Bärlauch (Allium ursinum) lockt im Frühjahr zahlreiche Sammler in die Wälder. Der wilde Waldknoblauch schmeckt nicht nur wunderbar, sondern ist auch noch sehr gesund. An diesen Merkmalen erkennen Sie die Pflanze sicher und unterscheiden sie von ihren giftigen Doppelgängern.

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Bärlauchblätter wachsen einzeln aus dem Boden
AUF EINEN BLICK
An welchen Merkmalen kann man Bärlauch sicher erkennen?
Die Blätter des Bärlauchs erkennen Sie sicher daran, dass jedes Blatt einzeln direkt aus dem Boden wächst – pro Stiel befindet sich am Waldknoblauch nur ein Blatt, dessen Unterseite zudem matt ist. Auffällig sind auch die ausgeprägte Blattnarbe auf der Unterseite sowie der intensive Duft nach Knoblauch.

Welche Pflanzen sehen Bärlauch ähnlich, sind jedoch giftig?

Warum es so wichtig ist, Bärlauch an seinen Merkmalen sicher zu erkennen? Weil es drei sehr ähnliche, aber giftige Pflanzen gibt, die häufig in der Nähe wachsen und bei einer Verwechslung schwere Vergiftungen auslösen können. Dazu gehören:

  • Maiglöckchen (Convallaria majalis)
  • Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
  • Gefleckter Aronstab (Arum maculatum)

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Während Maiglöckchen und Herbstzeitlose sehr häufig vorkommen, gerade auch gemeinsam mit Bärlauch große Bestände bilden, ist der Aronstab sehr selten geworden. Dennoch sollte man die Pflanzen unterscheiden können: Typisch für den Aronstab sind die pfeilförmigen Blätter, die zudem nur im Frühjahr in Erscheinung treten.

An welchen Merkmalen unterscheidet man Bärlauch von Maiglöckchen?

Maiglöckchenblätter wachsen stets zu zweit oder manchmal auch zu dritt an einem Stiel aus dem Boden, so lassen sie sich gut von Bärlauch unterscheiden. Außerdem haben Maiglöckchen keine matte, sondern eine glänzende Oberseite. Anhand der Blüten ist ebenfalls eine sichere Unterscheidung möglich: Die glockenförmigen, weißen Maiglöckchenblüten erscheinen aufgereiht an einem gebogenen Blütenstiel, während bis zu 20 Bärlauchblüten eine rundliche Blütenkugel bilden. Auch die Blüten des Bärlauchs sind weiß, allerdings sternförmig mit je sechs Blütenblättern. Sofern Sie Bärlauch im Garten kultivieren wollen, sollten Sie diese beiden Arten auf keinen Fall gemeinsam oder auch nur in der Nähe pflanzen.

Wie kann man Bärlauch und Herbstzeitlose unterscheiden?

Vor allem um eine Verwechslung mit der tödlich giftigen Herbstzeitlosen zu vermeiden, sollten Sie Bärlauch sicher erkennen können. Typisch für die Blätter der Herbstzeitlosen sind diese Merkmale:

  • wachsen ungestielt aus einer Rosette (nicht einzeln!)
  • sind hellgrün gefärbt
  • glänzend
  • leicht eingerollte Laubblätter
  • kahnförmig zusammengezogene Spitze
  • Laubblätter dicklich-steif (die vom Bärlauch eher dünn und leicht schlaff)

Die krokusähnlichen, blassrosa bis violett gefärbten Blüten der Herbstzeitlosen erscheinen im Herbst, während die Blätter stets erst im darauffolgenden Frühjahr austreiben.

Kann man Bärlauch anhand des Geruchs sicher erkennen?

Grundsätzlich lässt sich Bärlauch sehr gut am Geruch erkennen, denn den stark an Knoblauch erinnernden Duft besitzen die eher neutral riechenden, giftigen Doppelgänger nicht. Sie können also ein Blatt zwischen zwei Finger nehmen, leicht reiben und dann den Geruchstest machen. Duftet das Blatt nach Knoblauch, handelt es sich definitiv um Bärlauch.

Doch Vorsicht: Dieser Test lässt sich nur an einem Blatt durchführen, weil der Geruch hartnäckig an den Fingern haften bleibt und bei nachfolgenden Proben keine sichere Unterscheidung mehr möglich ist.

Tipp

Was passiert, wenn man den falschen Bärlauch isst?

Besonders gefährlich ist die Verwechslung mit der Herbstzeitlosen, die das tödlich wirkende Gift Colchicin enthält. Schon etwa 50 Gramm können tödlich sein! Maiglöckchen oder Aronstab sind zwar nicht tödlich giftig, können aber starken Durchfall, Erbrechen und heftige Krämpfe verursachen.

Bilder: Dr. Markus Berger / stock.adobe.com