Giftig wie Arsen – Die tückische Gefahr von Herbstzeitlose
Die herbstblühenden Zwiebelpflanzen sind durchströmt von Alkaloiden. Hierzu zählt Colchicin, das Ähnlichkeiten mit Arsen aufweist. Die tödliche Dosis liegt bei 10 bis 20 mg, was etwa 2 g Zwiebelfleisch oder 5 g Samen entspricht. Somit geht insbesondere für Kinder, Haus- und Weidetiere eine letale Gefahr von Herbstzeitlosen aus. Fatalerweise treten die ersten Vergiftungssymptome erst nach einigen Stunden auf, was die Behandlung erschwert, da Magenspülungen nicht mehr helfen.
Typische Symptome einer Herbstzeitlosen-Vergiftung
Treten die ersten Symptome einer Vergiftung mit Colchicin zutage, befindet sich das Gift bereits seit mehreren Stunden im Körper. Die ersten Anzeichen sollten daher bekannt sein, um unverzüglich zu handeln, denn jetzt zählt jede Minute. Darauf sollten Sie achten:
- Allmählich verschlimmernde Schluckbeschwerden
- Ein brennendes, kratzendes Gefühl im Mund und Rachen
- Übelkeit, Erbrechen, Durchfall
- Fallender Blutdruck mit gleichzeitigem Absinken der Körpertemperatur
Kommt der Betroffene nicht unverzüglich in ärztliche Behandlung, tritt der Tod ein durch Kreislaufstillstand und Atemlähmung. Diese Qualen erlebt der Patient bis zum Ende bei vollem Bewusstsein mit. Häufigste Ursache ist die Verwechslung der Blätter mit Bärlauch. Fernerhin stecken sich Kinder die Blüten in den Mund. Mitunter wird die relativ große Blumenzwiebel mit einer Küchenzwiebel vertauscht.
Tipp
Wollen Sie eine derartig giftige Pflanze nicht im Garten tolerieren, erfordert die Entfernung eine gehörige Portion Ausdauer. Herbizide gelangen in den seltensten Fällen bis an die tief im Boden liegenden Zwiebeln, aus denen Herbstzeitlose immer wieder austreiben. Besser ist, Sie jäten konsequent in jedem Mai die grünen Blätter, um die Pflanze auf Dauer auszuhungern.