Herbstzeitlose & Krokus: Giftige Schönheit erkennen
Herbstzeitlose und Herbstkrokusse sorgen mit ihren leuchtenden Farben für einen Hauch von Magie in herbstlichen Gärten. Trotz ihrer Ähnlichkeit gibt es deutliche Unterschiede in Aussehen und vor allem in der Giftigkeit, die eine eindeutige Unterscheidung unerlässlich machen.
Unterschiede im Erscheinungsbild
Herbstzeitlose und Herbstkrokusse erfreuen uns im Herbst mit einem farbenfrohen Blütenspiel. Doch wer ist wer? Die äußeren Merkmale verraten es Ihnen:
- Blütezeit: Die Herbstzeitlose zeigt ihre Blütenpracht typischerweise von September bis November, während die Blütezeit der Herbstkrokusse von September bis Oktober reicht.
- Staubblätter: Zählen Sie die Staubblätter in der Blüte! Sechs Staubblätter deuten auf die Herbstzeitlose hin, drei auf den Herbstkrokus.
- Blätter: Die Blätter verraten den Unterschied auf den ersten Blick. Während die Herbstzeitlose ihre breiten, langen Blätter erst im Frühsommer des Folgejahres nach der Blüte präsentiert, erscheinen die schmalen Krokusblätter mit ihrem charakteristischen weißen Mittelstreifen und den umgebogenen Rändern zeitgleich mit den Blüten.
Mit diesen Merkmalen können Sie die beiden Pflanzenarten leicht unterscheiden.
Giftigkeit der Herbstzeitlose
Die Herbstzeitlose enthält in allen Pflanzenteilen das giftige Alkaloid Colchicin und ist daher deutlich giftiger als der Krokus. Bereits geringe Mengen können schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen.
Symptome einer Vergiftung treten meist zwei bis sechs Stunden nach der Aufnahme auf und äußern sich durch:
- starkes Erbrechen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Herzrhythmusstörungen
- Nierenversagen
In schweren Fällen können Lähmungserscheinungen, Atemstillstand und sogar der Tod die Folge sein.
Daher ist ein verantwortungsvoller Umgang mit der Herbstzeitlose unerlässlich. Mit folgenden Vorsichtsmaßnahmen minimieren Sie das Risiko einer Vergiftung:
- Verzichten Sie auf die Herbstzeitlose in Gärten, in denen sich Kinder oder Haustiere aufhalten.
- Tragen Sie beim Umgang mit der Pflanze stets Handschuhe, um den Kontakt mit dem giftigen Pflanzensaft zu vermeiden.
Verwechslungsgefahr mit Bärlauch
Im Frühjahr, wenn der Bärlauch sprießt, ist besondere Vorsicht geboten. Die Blätter beider Pflanzen weisen Ähnlichkeiten auf und ihre bevorzugten Standorte überschneiden sich. Doch es gibt klare Unterscheidungsmerkmale, die Ihnen helfen, Vergiftungen zu vermeiden.
Achten Sie auf folgende Merkmale:
- Wachstum: Bärlauchblätter wachsen einzeln mit jeweils einem langen Stiel aus dem Boden. Die Blätter der Herbstzeitlose hingegen entspringen direkt und büschelweise dem Boden.
- Blattoberfläche: Die Blätter der Herbstzeitlose glänzen auf beiden Seiten. Bärlauchblätter hingegen wirken matt und samtig.
- Geruch: Der Geruch ist ein eindeutiges Merkmal. Bärlauch verströmt beim Zerreiben einen intensiven Knoblauchgeruch, während die Blätter der Herbstzeitlose geruchlos sind. Beachten Sie jedoch, dass Ihre Hände nach dem Berühren von Bärlauch auch andere Pflanzen nach Knoblauch riechen lassen können.
- Blattform und -textur: Bärlauchblätter sind zart und neigen dazu, sich an den Rändern leicht einzurollen. Die Blätter der Herbstzeitlose sind steifer, oft breiter und glänzend.
Trotz dieser Unterscheidungsmerkmale ist beim Sammeln von Wildpflanzen höchste Sorgfalt geboten. Im Zweifel sollten Sie auf das Sammeln verzichten.
Vorsichtsmaßnahmen
Die Herbstzeitlose ist eine wunderschöne, aber auch sehr giftige Pflanze. Gehen Sie daher stets umsichtig mit ihr um. Beachten Sie folgende Hinweise:
- Pflanzwahl: In Gärten mit Kindern oder Haustieren ist die Herbstzeitlose nicht zu empfehlen.
- Handschuhpflicht: Tragen Sie beim Umgang mit der Pflanze immer Handschuhe.
- Bärlauchsammlung: Achten Sie beim Sammeln von Bärlauch auf die genannten Unterscheidungsmerkmale. Im Zweifel lieber nicht sammeln.
- Notfallmaßnahmen: Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch die Herbstzeitlose sollten Sie umgehend den Giftnotruf kontaktieren oder ein Krankenhaus aufsuchen.