Sauerampfer nur mit Vorsicht genießen
Grundsätzlich sind die jungen Blätter des Sauerampfers im Frühjahr roh oder gekocht eine wohlschmeckende Wildkräuter-Delikatesse mit feiner Säure. Problematisch wird der Verzehr ab Mitte Juni, wenn sich die Blätter rot zu verfärben beginnen. Dies zeigt einen steigenden Gehalt des Kaliumhydrogenoxalats in den Blättern an, das im menschlichen Körper zu Oxalsäure umgewandelt wird und zu Krämpfen, Durchfällen und Organschäden führen kann. Da Weidevieh aus diesem Grund die Pflanzen meist verschmäht, wird der Sauerampfer von vielen Landwirten in den Futterwiesen bekämpft. Kinder und Jugendliche sollten Gerichte mit Sauerampferanteil nur in begrenzten Mengen konsumieren, da sonst Vergiftungserscheinungen auftreten können. Allerdings können die Wirkungen der Inhaltsstoffe in den Blättern durch das Abbrühen oder Kochen stark abgemildert werden.
Verwechslungen innerhalb der Familie der Ampfer
Innerhalb der botanischen Familie der Ampfer kann es zu Verwechslungen mit anderen Ampferarten kommen. Krauser Ampfer (Rumex crispus) und Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella) bieten abhängig vom jeweiligen Standort ein gewisses Potenzial für Unverträglichkeiten und Vergiftungen. Diese können nur durch eine genaue Betrachtung folgender Kriterien vom Großen Sauerampfer (Rumex acetosa) unterschieden werden:
- Wuchshöhe
- Blattform und Blattaussehen
- Blütenfarbe
Die Verwechslung mit dem Aaronstab
Eine Verwechslung des Aaronstabs mit dem Sauerampfer ist aufgrund der durchaus sehr ähnlich geformten und gefärbten Blätter möglich. Allerdings können Sie bei genauem Hinsehen feststellen, dass die Blätter des Sauerampfers am unteren Ende der Blattspreite eine spitze Ausformung aufweisen. Die Blätter des Aaronstabs sind im Gegensatz dazu in diesem Bereich gleichmäßig abgerundet geformt. Außerdem entlarven sich die giftigen Blätter des Aaronstabs schon bei leichter Berührung der Zunge durch einen stechenden Schmerz, der von den vielen kleinen Nadeln im Saft der Pflanze herrührt. Dies sollten Sie aber aus Sicherheitsgründen nicht selbst ausprobieren.
Tipps & Tricks
Um bei der Unterscheidung von Sauerampfer und Aaronstab sicher zu sein, können Sie die Blütenstände beider Pflanzenarten im Frühjahr abwarten. Während der Aaronstab seine charakteristischen Blüten in Bodennähe ausbildet, wachsen die rispenförmigen, rötlichen Sauerampferblüten bis zu einen Meter hoch empor.