Fruchtgemüse

Hängeerdbeeren pflanzen & pflegen: Tipps für reiche Ernte 🍓

Hängeerdbeeren eignen sich hervorragend für den vertikalen Anbau und bieten eine reiche Ernte auf kleinstem Raum. Dieser Artikel liefert eine umfassende Anleitung von der Auswahl der richtigen Sorte bis zur Überwinterung.

Welchen Boden braucht die Pflanze?

Hängeerdbeeren, auch bekannt als Klettererdbeeren, benötigen ein gut durchlässiges Substrat, das reich an organischem Material ist. Hochwertige Kübelpflanzenerde, angereichert mit Laubkompost, ist ideal. Durch die Beigabe von Rhododendron- oder Hortensienerde kann der Boden leicht sauer gehalten werden, was die Nährstoffaufnahme der Pflanzen unterstützt.

Verdichtete Böden erhöhen das Risiko von Wurzelkrankheiten und sollten vermieden werden. Um das Wasserhaltevermögen des Substrats zu verbessern, kann Perlite (6,00€ bei Amazon*) hinzugefügt werden. Eine gute Drainage ist unerlässlich, um Staunässe zu verhindern und die Wurzeln gesund zu halten. Verwenden Sie Töpfe oder Pflanzgefäße mit Wasserabzugslöchern und legen Sie eine Drainageschicht aus Blähton, Tonscherben oder Kieselsteinen am Boden des Gefäßes an.

Haengeerdbeeren richtig pflanzen

Die beste Pflanzzeit für Hängeerdbeeren ist das Frühjahr. Wählen Sie Töpfe oder Pflanzgefäße mit einem Durchmesser von mindestens 25 cm und guten Wasserabzugslöchern. Ein Pflanzabstand von 20 cm im Blumenkasten ist ideal. Vor dem Einpflanzen sollten die Wurzelballen in Wasser gestellt werden, ohne dass die Blätter nass werden.

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Schritte zur Pflanzung:

  1. Eine Drainageschicht aus Tonscherben oder Kieselsteinen im unteren Bereich des Topfes anlegen.
  2. Den Topf mit hochwertiger Kübelpflanzenerde und viel humosem Material füllen.
  3. Pflanzen Sie die Erdbeeren so, dass das Herz der Pflanze nicht von Erde bedeckt wird.
  4. Lassen Sie einen Gießrand frei, um das Ausschwemmen der Erde beim Gießen zu verhindern.
  5. Nach dem Einpflanzen die Erdbeerpflanzen gründlich wässern.

Für den Standort empfiehlt sich ein sonniger, geschützter Platz. Eine regelmäßige Düngung während der Wachstumsphase und gute Belüftung um die Pflanzen herum sind wichtig, um Pilzkrankheiten vorzubeugen.

Haengeerdbeeren pflegen

Pflegehinweise für Hängeerdbeeren:

  1. Gießen: Hängeerdbeeren benötigen einen feuchten, aber nicht nassen Boden. Achten Sie darauf, dass die Erde nie vollständig austrocknet. Während der Fruchtbildung sollte das Gießen reduziert werden, um zu verhindern, dass die Früchte wässrig schmecken. Gießen Sie seltener, aber durchdringend, damit die Wurzeln in tiefere Bodenschichten vordringen können.
  2. Düngen: Regelmäßiges Düngen ist notwendig. Verwenden Sie alle zwei Wochen einen organischen Flüssigdünger oder Kompost. Langzeitdünger gibt die Nährstoffe langsam und kontinuierlich ab.
  3. Schneiden: Nach der letzten Ernte alle Frucht tragenden Triebe, sowie braune, gelbe, trockene und kranke Blätter entfernen. Diese Maßnahmen verbessern die Vitalität der Pflanze und verhindern Krankheiten.

Hängeerdbeeren sollten etwa alle drei Jahre ausgetauscht werden, da sie mit der Zeit weniger Blüten und Früchte produzieren.

Zusätzliche Pflegetipps beinhalten das Abschneiden des alten Laubs nach der Ernte, das Auftragen von Holzwolle oder Stroh, um die Früchte sauber zu halten, und das regelmäßige Entfernen von Unkräutern, um Konkurrenz um Wasser und Nährstoffe zu vermeiden.

Sorten & Arten

Es gibt zahlreiche Hängeerdbeersorten, die sich besonders für den vertikalen Anbau eignen. Hier einige Beispiele:

Ertragreiche Sorten:

  • ‚Flamenco‘: Immertragend mit großen, süßen und festen Früchten.
  • ‚Elan‘: Große, aromatische Früchte und lange Erntezeit von Mai bis Oktober.
  • ‚Kletter Toni‘: Eignet sich gut für den Balkon, immertragend mit großen, roten und saftigen Früchten.

Robuste Sorten:

  • ‚Hummi‘: Immertragend und widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten wie Grauschimmel.
  • ‚Mountainstar‘: Kälteresistent, liefert süße und aromatische Früchte früh im Jahr.
  • ‚Super Star‘: Einmaltragend mit großen, hellroten Früchten von hoher Qualität.

Dekorative Sorten:

  • ‚Hummi®Erdbeere Merosa‘: Rosafarbene Blüten und tiefrote Früchte.
  • ‚Pink Princess‘: Rosa Blüten, aromatische und süße Früchte ab Mai.
  • ‚Rosalie‘: Herzförmige Früchte und rosa bis dunkelrosa Blüten.
  • ‚Tarpan‘: Immertragend, mit dekorativen rosa Blüten und kleinen, süßen Früchten.
  • ‚Toscana‘: Rosa Blüten, immertragend und ideal für Ampeln und vertikale Gärten.

Besondere Früchte:

  • ‚Camara‘: Dekorative tropfenförmige Früchte mit rosa bis dunkelrosa Blüten.
  • ‚Mara des Bois‘: Besonders aromatische Früchte mit intensivem Geschmack.
  • ‚Mignonette‘: Walderdbeersorte (Fragaria vesca) mit aromatischen Früchten von Mai bis Oktober.

Weitere Sorten:

  • ‚Arabella‘: Weiße Blüten, neue Züchtung mit aromatischen Früchten.
  • ‚Diamant‘: Aromatische Früchte, neue Züchtung.
  • ‚Hummi® Meraldo‘: Weiße Blüten.
  • ‚Ostara‘: Kleinere, aromatische Früchte von Juli bis Oktober.
  • ‚Loran‘: Dunkelrote, süße Früchte ab Juni, kompakter Wuchs.
  • ‚Pink Marathon‘: Rosa Blüten, mittelgroße Früchte von Juni bis September.

So kommt die Pflanze über den Winter

Hängeerdbeeren benötigen im Topf besonderen Winterschutz, da die Wurzelballen sonst durchfrieren können. Sie können auf zwei Arten überwintert werden:

1. Im Haus:

  • Stellen Sie den Topf an einen hellen, kühlen Ort, wie z.B. ein ungeheiztes Treppenhaus.
  • Gelegentlich gießen, um eine Austrocknung des Wurzelballens zu vermeiden.
  • Staunässe vermeiden, um Pilzbefall vorzubeugen.

2. Im Freien:

  • Platzieren Sie den Topf an einem geschützten Platz, nahe an einer wärmenden Hauswand.
  • Isolieren Sie den Topf mit Strohmatten, Vlies oder Reisig. Eine wärmende Unterlage wie ein Holzbrett kann ebenfalls hilfreich sein.
  • Achten Sie bei starken Frösten und milden Witterungsphasen darauf, rechtzeitig eine Schutzschicht anzulegen bzw. zu entfernen, um Fäulnis zu vermeiden.

Im Frühjahr nach der Überwinterung ist es ratsam, die gesamte Erde auszutauschen, um den Erdbeeren neue Kraft zu geben.

Haengeerdbeeren vermehren

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Saftige Hängeerdbeere für vertikalen Anbau ideal geeignet.
Lizenz: CC BY-SA 4.0 | Quelle: Wikimedia

Hängeerdbeeren können sowohl durch Ausläufer als auch durch Samen vermehrt werden.

Vermehrung durch Ausläufer:

  1. Wählen Sie kräftige Ausläufer, die nahe an der Mutterpflanze wachsen.
  2. Lassen Sie die Ausläufer an der Mutterpflanze, bis sie eigene Wurzeln gebildet haben.
  3. Schneiden Sie die verbundenen Ranken ab, sobald sich ausreichend Wurzeln entwickelt haben.
  4. Pflanzen Sie die bewurzelten Ausläufer in Töpfe oder direkt ins Beet.

Vermehrung durch Samen:

  1. Gewinnen Sie die Samen von vollreifen Früchten, indem Sie diese zerkleinern und das Fruchtfleisch entfernen.
  2. Lassen Sie die Samen trocknen und lagern Sie diese kühl und trocken bis zur Aussaat.
  3. Im Februar oder März auf nährstoffarmem Substrat in Anzuchtschalen aussäen.
  4. Decken Sie die Samen leicht mit Erde und halten Sie das Substrat feucht.
  5. Decken Sie die Schale mit transparenter Folie ab und lüften Sie täglich.
  6. Stellen Sie die Schale an einen hellen, warmen Ort bei 16-20 Grad Celsius.
  7. Sobald die Pflanzen fünf Blätter haben, können sie pikiert und umgesetzt werden.

Beide Methoden der Vermehrung garantieren vitale Pflanzen und eine reiche Ernte.

Haengeerdbeeren richtig schneiden

Ein gezielter Schnitt nach der Ernte hilft, die Gesundheit und Produktivität der Hängeerdbeeren zu fördern. Entfernen Sie nach der letzten Ernte:

  • Alle Triebe, die Früchte getragen haben.
  • Braune, gelbe, trockene und kranke Blätter sowie abgestorbene Teile.
  • Triebe, die keine Früchte mehr bilden und die Pflanze unnötig belasten.

Durch diese Maßnahmen bleibt die Pflanze gesund und bringt im nächsten Jahr eine reichere Ernte. Immertragende Sorten sollten jedoch nur minimal geschnitten werden. Frisch gepflanzte Erdbeeren werden im ersten Jahr nicht geschnitten.

Blätter

Hängeerdbeeren, auch bekannt als Fragaria x ananassa, zeichnen sich durch auffällige, herzförmige Blätter aus, die je nach Sorte mehr oder weniger ledrig sein können. Die Blätter stehen grund- und wechselständig und bestehen meist aus drei Fiedern. Ihre gezähnte Blattspreite ist überwiegend kahl, während die Unterseite weich behaart ist. Nebenblätter an der Basis des Stiels tragen zur optischen Anziehungskraft der Pflanze bei.

Blüte

Die Blüten der Hängeerdbeeren sind meist weiß, es gibt jedoch auch Sorten mit rosa bis dunkelrosa Blüten. Diese Blüten erscheinen in großer Zahl und tragen erheblich zur Attraktivität der Pflanze bei. Sie wachsen in Trugdolden und besitzen fünf grüne Kelchblätter sowie fünf rundliche Kronblätter. Viele Staubblätter und ein gewölbter Blütenboden mit zahlreichen Fruchtblättern machen die Blüten nicht nur optisch ansprechend, sondern auch attraktiv für Bienen und andere Bestäuber. Die Blütezeit variiert je nach Sorte und reicht von April bis in den Herbst.

Krankheiten & Schädlinge

Hängeerdbeeren, wie alle Erdbeersorten, können von verschiedenen Krankheiten und Schädlingen befallen werden.

Krankheiten:

  • Grauschimmel (Botrytis cinerea): Befällt Früchte und überzieht sie mit grauem Pilzbelag. Feuchte Umgebung begünstigt den Befall.
  • Echter Mehltau (Sphaerotheca macularis): Weißer, mehliger Belag auf Blättern und Früchten, tritt bei trockenem, heißem Wetter auf.
  • Rhizom- und Lederbeerenfäule: Durch Phytophthora-Pilze verursacht, führt zu dunklen Verfärbungen und Wurzelfäule.
  • Rot- und Weißfleckenkrankheit (Mycosphaerella fragariae): Führt zu Flecken auf den Blättern und schwächt die Pflanze.
  • Schwarze Wurzelfäule (Phytophthora fragariae): Befällt die Wurzeln und kann zum Absterben der Pflanze führen.

Schädlinge:

  • Blattläuse und Erdbeermilben: Saugen Pflanzensaft aus, was das Wachstum hemmt. Natürliche Feinde wie Marienkäfer können helfen.
  • Schnecken: Fressen an Früchten und Blättern, vor allem in feuchten Jahren.
  • Kirschessigfliegen: Legen Eier in die Früchte, was diese ungenießbar macht.
  • Erdbeerblütenstecher und Erdbeerwürmer: Zerstören Blüten und Früchte von innen.

Vorbeugende Maßnahmen:

  • Ausreichende Belüftung und Sonnenlicht.
  • Nährstoffreicher, leicht saurer Boden.
  • Regelmäßige Düngung zur Stärkung der Pflanzen.
  • Bodenlockerung nach Regenfällen.
  • Mulchen mit Stroh oder Holzwolle, um Früchte trocken und sauber zu halten.

Diese Maßnahmen tragen dazu bei, Krankheiten und Schädlinge in Schach zu halten und eine gesunde, ertragreiche Hängeerdbeerernte zu erzielen.

Häufig gestellte Fragen

Welche Tiere greifen Hängeerdbeeren an und wie kann ich sie fernhalten?

Hängeerdbeeren können von verschiedenen Tieren wie Ameisen und Schnecken befallen werden. Ameisen werden oft von Blattlauskolonien angezogen, während Schnecken besonders bei feuchtem Wetter aktiv sind. Um diese Tiere fernzuhalten, können Sie natürliche Feinde wie Marienkäfer einsetzen und bei Schneckenbefall Schneckenbarrieren oder -fallen aufstellen. Der vertikale Anbau in Hängeampeln kann auch einen gewissen Schutz bieten, da die Früchte in der Luft weniger erreichbar für viele Bodentiere sind.

Warum sollten Hängeerdbeeren regelmäßig gestutzt werden?

Regelmäßiges Stutzen der Hängeerdbeeren hält die Pflanzen gesund und produktiv. Vor allem nach der Ernte empfiehlt es sich, alle fruchttragenden Triebe sowie braune und kranke Blätter zu entfernen. Dies verhindert die Ausbreitung von Krankheiten und stärkt die Pflanze, sodass sie im nächsten Jahr wieder reichlich Früchte tragen kann.

Gibt es besondere saisonale Pflegeanforderungen für Hängeerdbeeren?

Ja, Hängeerdbeeren haben je nach Jahreszeit unterschiedliche Pflegeanforderungen. Im Frühjahr und Sommer ist regelmäßiges Gießen und Düngen besonders wichtig, um das Wachstum und die Fruchtbildung zu unterstützen. Im Herbst sollten die Pflanzen zurückgeschnitten und alle alten oder kranken Teile entfernt werden. Im Winter benötigen die Pflanzen einen speziellen Winterschutz, damit die Wurzeln nicht durchfrieren.

Welche interessanten Eigenschaften haben Hängeerdbeersorten wie ‚Camara‘ und ‚Mara des Bois‘?

Die Sorte ‚Camara‘ ist besonders dekorativ, da sie tropfenförmige Früchte und rosa bis dunkelrosa Blüten bildet, was sie zu einem echten Hingucker macht. ‚Mara des Bois‘ hingegen zeichnet sich durch ihre unglaublich aromatischen Früchte mit intensivem Geschmack aus, die an Walderdbeeren erinnern. Beide Sorten bieten nicht nur optische, sondern auch geschmackliche Besonderheiten.

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