Goldfruchtpalme

Goldfruchtpalme: Pflege- und Kultivierungstipps für zu Hause

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Die Goldfruchtpalme gehört zu den beliebtesten größeren Zimmerpalmen – schließlich bringt sie mit ihren schönen Wedeln auch eine Atmosphäre in den Raum, die Fernweh evozieren kann…ihre Kultivierung erfordert allerdings eine nicht ganz so urlaubsmäßige layed back-Haltung.

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Die Goldfruchtpalme ist bei uns eine beliebte Zimmerpflanze
AUF EINEN BLICK
Wie pflegt man eine Goldfruchtpalme?
Die Goldfruchtpalme (Dypsis lutescens) ist eine mehrstämmige Zimmerpalme aus Ost-Madagaskar. Sie bevorzugt helle, indirekte Sonneneinstrahlung, konstante, warme Temperaturen um 20°C und hohe Luftfeuchtigkeit. In Zimmerkultur erreicht sie eine Wuchshöhe von etwa 3 Metern. Regelmäßiges Gießen, Düngen und gelegentliches Umtopfen sind für ihre Pflege erforderlich.

Herkunft

Die Goldfruchtpalme ist ein sogenannter Endemit – sie kommt also aus einer ganz bestimmten Region und ist nirgends sonst verbreitet. Die endemitische Heimatregion der Goldfruchtpalme ist der östliche Teil Madagaskars. Dort hat sie sich ganz bestimmte Areale des dortigen Regenwalds zum Wachsen auserkoren und gilt wegen dieser spärlichen Verbreitung als bedrohte Art. Schon im Jahr 1820 wurde die Goldfruchtpalme von Madagaskar nach Deutschlad importiert.

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Zum Merken:

  • Goldfruchtpalme kommt nur aus ganz speziellen Arealen Ost-Madagaskars
  • Ursprungshabitat tropisch-feucht
  • Bedrohte Art

Wuchs

Die Goldfruchtpalme oder auch Areca-Palme, botanisch Dypsis lutescens, wächst als Baum mit mehreren, röhrenförmigen Stämmen, die eng zusammenstehen. Die Einzelstämme sind mit 5 bis 7 Zentimetern recht dünn und grün, je nach Lichtintensität werden sie auch gelb. Die Palmwedel bilden mit ihrer ausladenden Spreite und ihrem überhängenden Habitus eine weite, schirmartige Krone. An ihrem Naturstandort kann die Areca bis zu 10 Meter hoch werden, in der hiesigen Zimmerkultur ist meist bei etwa 3 Metern Schluss. Ihre Wuchsgeschwindigkeit ist ziemlich langsam.

Wuchseigenschaften im Überblick:

  • Mehrstämmige Palme
  • Stämme je nach Licht grün oder gelb
  • Ausladende, schirmartige Blattwedel
  • In freier Natur bis zu 10 m Höhe, in Zimmerkultur um die 3 m
  • Langsame Wuchsgeschwindigkeit

Blätter

Zwar wird im Namen der Goldfruchtpalme ihre Frucht honoriert. In der hiesigen Zimmerkultur liegt hinsichtlich ihres Schmuckwerts das Hauptaugenmerk aber auf ihren Blattwedeln. Diese sind nicht nur besonders schön anzusehen, sie bleiben meist auch das einzige, was die Palme an Spektakularitäten anbieten kann. Blüten bildet sie im Zimmer nämlich so gut wie nie. Die frischgrünen Blätter haben eine typisch palmartige Fiederstruktur mit schmalen, lanzettlichen Einzelblättern, die mit einer Länge von knapp 2 bis 2,5 Zentimetern eine ansehnliche, V-förmige Spreite bilden.

An den etwa 60 cm langen Blattstielen sitzen sie elastisch schwingend und wirken dadurch besonders attraktiv, wenn die Palme im Sommer draußen steht.

Blatteigenschaften im Überblick:

  • großflächige, gefiederte Blattspreite mit schmal-lanzettlichen Einzelblättern
  • frischgrüne Farbe
  • lange Blattstiele, federnde Bewegung

Blüten

Wie schon erwähnt, kommt es bei der Goldfruchtpalme, wenn sie im Zimmer gehalten wird, quasi nie zu einer Blüte. Die dafür nötigen Standortbedingungen können hier einfach nicht ausreichend erfüllt werden. Wenn eine Goldfruchtpalme Blüten treibt, entspringen sie unterhalb der Krone als große, ausladende, mehrfach verzweigte Rispe mit kleinen, hellgelben Einzelblüten.

Frucht

Das Erscheinungsbild der Goldfruchtpalmenfrüchte ist in ihrem Namen angelegt – in der Tat erscheinen sie in goldiger, orangegelber Farbe. Zuweilen können sie allerdings auch eine tiefrote oder schwarze Farbe annehmen. Es handelt sich um eiförmige Scheinfrüchte von 2,5 Zentimetern Länge und mit einer faserigen, ledrigen Textur.

Früchte in Stichworten:

  • Goldfarbene bis orangegelbe, tiefrote oder schwarze Farbe
  • Eiförmige, etwa 2,5 cm lang Scheinfrüchte

Standort

Die Goldfruchtpalme mag es, wie so viele andere Regenwaldpflanzen auch, sehr hell aber nicht sonnig. In ihrem Ursprungshabitat wird sie von noch viel höheren Pflanzen überragt, sodass sie intensive Sonneneinstrahlung nicht gewöhnt ist. Stellen Sie sie zuhause also an einen Platz, an dem sie ganztags viel Licht abbekommt, aber durch andere große Pflanzen oder ein dünnes Sonennsegel abgeschattet wird.

Bei der Temperatur bevorzugt die Areca warme 20°C – am besten das ganze Jahr über. Sie kann also am besten dauerhaft in einem beheizten Wintergarten stehen. Im Sommer tut ihr eine zeitweilige Frischekur auf der Terrasse auch gut. Im Winter kann sie etwas, aber nicht wesentlich kühler stehen. Unter 15°C sollte ihre Umgebungstemperatur aber nicht sinken.

Die Luftfeuchtigkeit sollte angesichts ihrer tropischen Heimat möglichst hoch sein.

Standortanforderungen im Überblick:

  • Goldfruchtpalme möchte hell, aber vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt stehen
  • Temperatur möglichst ganzjährig um die 20°C
  • Im Sommer auch rausstellbar
  • Hohe Luftfeuchtigkeit

Erde

Als Substrat benötigt die Goldfruchtpalme ein frisches und relativ nährstoffreiches. Gut eignet sich ein Gemisch aus handelsüblicher Kübelpflanzenerde mit einem gehörigen Anteil an Kompost. Der ph-Wert sollte im leicht sauren Bereich liegen.

Alternativ können Sie die Goldfruchtpalme auch in Hydrokultur in erdlosem Substrat aus Blähton über einer Wasser-Nährstofflösung halten. Das erleichtert Ihnen auch die Gießpraxis, die fein dosiert sein möchte.

Gießen

Beim Wasserbedarf der Goldfruchtpalme gilt die Fausregel: Feucht, aber keine Staunässe. Das Gießen erfordert also ein wenig Fingerspitzengefühl. Sie müssen die Palme regelmäßig und vor allem im Sommer durchaus reichlich mit Wasser versorgen und darauf achten, dass der Erdballen nie austrocknet. Im Wasser stehen darf die Areca aber auch nicht. Überschüssiges Wasser im Untersetzer sollte also ausgekippt werden, zumindest darf die Palme nicht zu lange nasse Füße haben. Nutzen Sie möglichst zimmerwarmes Wasser.

Zum Merken:

  • Areca hat recht hohen Wasserbedarf – muss aber wohldosiert werden
  • Staunässe vermeiden – zu lange stehendes Untersetzerwasser auskippen

Düngen

Während der Hauptvegetationsphase vom Frühjahr bis zum Herbst können Sie ihre Goldfruchtpalme alle ein bis zwei Wochen mit einem einfachen Universal-Flüssigdünger (5,00€ bei Amazon*) düngen. Noch etwas besser geeignet sind spezielle Palmendünger. Im Winter erhöhen Sie den Düngeabstand auf mindestens 3 Wochen.

Beim Eintopfen versorgen Sie die Palme mit gutem, reifem Kompost zur dauerhaften Nährstoffversorgung. Für die Langzeitdüngung können Sie auch Düngestäbchen verwenden.

Schneiden

Aufwändige Schnittmaßnahmen sind bei der Goldfruchtpalme nicht nötig. Sie wächst von Natur aus an der Basis schön kompakt und ufert mit ihren Palmwedeln nicht aus. Durch ihren weiten, schwingendes Habitus benötigt die Palme nichtsdestoweniger natürlich viel Platz. Äußere Wedel können Sie darum bei Bedarf entfernen. Ansonsten müssen nur alte, vertrocknete Blätter abgeschnitten werden. Dabei setzen Sie die Schere direkt an der Stammbasis an.

Wenn Sie sich an bräunlich verfärbten Blattspitzen stören, können Sie diese auch stutzen. Achten Sie dabei aber darauf, nicht in das gesunde Blattgewebe einzudringen.

Umtopfen

Da die Goldfruchtpalme nicht besonders schnell wächst, ist ein Umtopfen auch nicht sehr häufig nötig. In der Regel reicht ein Abstand von etwa 2 bis 3 Jahren. Bei jungen Exemplaren kann allerdings jedes Jahr ein neuer Topf fällig werden. Topfen Sie aber nur dann um, wenn es der Palme wirklich zu eng an den Füßen wird. Denn ihre Wurzeln sind recht empfindlich und sollten so weit wie möglich in Ruhe gelassen werden. Die ideale Umtopfzeit ist das Frühjahr.

Zum Merken:

  • Ausgewachsene Goldfruchtpalmen etwa alle 2-3 Jahre umtopfen
  • Junge Exemplare jedes Jahr
  • Umtopfzeit: Frühling

Vermehren

Ableger

Die einfachste Methode, eine Goldfruchtpalme zu vermehren, ist die Nutzung von Bodentrieben. Diese bildet die Goldfruchtpalme aus, wenn sie ein gewisses Alter erreicht hat. Diese brauchen Sie nur von der Mutterpflanze zu trennen und in einen eigenen Topf mit humusreichem Erdsubstrat zu setzen. Achten Sie aber darauf, dass der Spross eine Mindestlänge von etwa 30 Zentimetern erreicht und gesunde Wurzeln ausgebildet hat.

Stellen Sie den Topf mit der Jungpflanze an einen hellen, vor direktem Sonnenlicht geschützten und warmen Ort. Hilfreich für das Anwachsen kann es sein, die junge Tochterpflanze mit einer Folie mit Luftlöchern zu überziehen, um ein gleichmäßiges, feuchtwarmes Klima zu gewährleisten.

Samenaussaat

Eine andere Variante ist die Samenaussaat. Sie ist das ganze Jahr über möglich, am besten eignet sich aber das Frühjahr. Allerdings ist hier natürlich viel mehr Geduld gefordert – sowohl bei der Anzucht, als auch beim Warten auf eine schöne, ausgewachsene Palme. Bedenken Sie, dass die Goldfruchtpalme einen langsamen Wuchs hat und daher einige Jahre braucht, bis sie zu einem ansehnlichen Exemplar herangewachsen ist.

Die Samen setzen Sie in Schalen mit Anzuchterde und halten sie gleichmäßig feucht, bis zur Keimung möglichst unter einem Folienbeutel. Bis sie austreiben, brauchen Goldfruchtpalmensamen relativ lang, etwa 4 bis 5 Wochen.

Krankheiten

Besondere Krankheiten sind bei der Goldfruchtpalme kein großes Thema. Wenn sie Schäden an den Blättern zeigt, ist das meist ein Zeichen für eine falsche Gießpraxis oder einen falschen Standort. Dazu weiter unten mehr.

Als Sekundärfolge von Schädlingsbefall kann sich durch die Verletzungen in den Blättern Rußtau bilden. Diesen Pilz bekämpfen Sie zunächst durch Entfernen der erkrankten Pflanzenteile und gegebenenfalls ein Fungizid.

Schädlinge

Wie bei vielen tropischen Pflanzen mit hohem Luftfeuchtigkeitsbedarf, kann es bei der Goldfruchtpalme in der beheizten Zimmerkultur zum Befall mit trockenheitsliebenden Schädlingen kommen. Die typischen Kandidaten sind Spinnmilben, Schild-, und Wollläuse.

Spinnmilben

Diese kleinen Parasiten haben eine rötliche, gelbliche oder gründliche Farbe und sind am besten an den feinen Gespinsten zu erkennen, mit denen sie ihre Wirtspflanze überziehen. Sie saugen den Pflanzensaft an den Blättern und halten sich meist an deren Unterseiten auf, wo auch die Larven abgelegt werden.

Spinnmilben können Sie am besten zunächst mechanisch entfernen, indem Sie die Palme gründlich mit einem starkstrahligen Wasserdisperser abbrausen. Anschließend hüllen Sie die Pflanze in eine Folie ein und schließen sie an der unteren Stammbasis ab. Nach einer Woche sollten die Plagegeister darunter eingegangen sein.

Schildläuse

Schildläuse haben eine rötliche bis bräunliche Farbe und sondern beim Anzapfen der Wirtspflanze klebrigen Honigtau ab, der ihre Population verrät. Auch Ameisen, die den Honigtau mit Vorliebe fressen, können ein Anzeiger für Schildlausbefall sein.

Auch Schildläuse sollten Sie von der Goldfruchtpalme zunächst mit Wasser mechanisch entfernen. Hierzu verwenden Sie am besten einen nassen Lappen und wischen damit die Blätter gründlich ab. Zusätzlich können Sie eine Sprühkur aus Knoblauch-, Brennnessel- oder Rainfarnsud anwenden. Bei hartnäckigem Befall eignen sich ölbasierte Präparate, die zum Ersticken der Läuse führen.

Wollläuse

An ihrer namensgebenden wolligen, weißen Ummantelung, die sie beim Saugen an ihrer Wirtspflanze anlegen, können Sie Wollläuse leicht erkennen. Die Läuse halten sich an der gesamten Pflanze auf und legen ihre Eier auch im Substrat ab.

Ist die Goldfruchtpalme von Wollläusen befallen, sollten Sie sie zunächst von anderen Pflanzen trennen, um eine Übertragung zu verhindern. Die Läuse bekämpfen Sie am besten durch eine Sprühkur mit einem Spiritus- Wasser-Kernseifengemisch (Mischverhältnis 15 ml-1 l-15 ml). Ist auch das Substrat mit den Wurzeln betroffen, müssen Sie die Pflanze umtopfen und das Wurzelwerk vorsichtig, aber gründlich aussäubern.

Weiße Fliege

Gelegentlich kann die Goldfruchtpalme auch von der Weißen Fliege befallen werden. Diese Tiere sind eigentlich keine Insekten, sondern um Mottenschildläuse. Ihren Namen haben sie von ihrem fliegenartigen Aussehen, das von großen, mit weißem Wachsstaub überzogenen Flügeln geprägt ist. Sie leben vorwiegend auf den Unterseiten der Laubblätter, wo sie auch ihre Larven platzieren, und saugen den Pflanzensaft der Wirtspflanze. Dabei sondern sie wie Schildläuse klebrigen Honigtau ab.

Wenn Sie einen Befall von Weißen Fliegen an Ihrer Goldfruchtpalme feststellen, sollten Sie möglichst unverzüglich handeln, denn die Parasiten breiten sich schnell aus. Erste Hilfe können Sie klebrige Gelbtäfelchen in das Substrat stecken, an denen die Schädlinge haften bleiben. Weiterhin empfiehlt sich die Anwendung von Präparaten auf Neembaumöl, die sehr pflanzenschonend wirken.

Vorbeugung

All die genannten Schädlinge halten Sie von Ihrer Goldfruchtpalme fern, indem Sie für eine ausreichende Luftfeuchtigkeit sorgen. Gönnen Sie ihr regelmäßig eine feinneblige Dusche aus dem Wasserdisperser. Außerdem sollten Sie Ihren Wintergarten oder das Gewächshaus, in dem Ihre Goldfruchtpalme steht, regelmäßig gut durchlüften.

Gelbe Blätter

Gelb verfärbte Blätter deuten bei der Goldfruchtpalme meist auf einen Befall durch Spinnmilben hin. Aber auch eine zu starke Wassergabe kann der Grund sein. Lassen Sie die Palme nie zu lange im Wasser stehen.
Wenn mit der Gelbverfärbung auch eine fleckige Strukturveränderung einhergeht und die Blätter zunehmend abfallen, ist das ein Hinweis auf einen Schädlingsbefall.

Braune Blätter

Wenn sich die Goldfruchtpalmenblätter braun verfärben, ist das meist ein Zeichen für zu hohe Trockenheit. Entweder ist sie zu wenig gegossen worden oder die Raumluft ist zu trocken. Sorgen Sie immer für ausreichende Luftfeuchtigkeit.
Es kann aber auch sein, dass Sie Palme zu starke Sonneneinstrahlung ausgesetzt haben und die Blätter schlichtweg verbrannt sind. Schatten Sie sie in dem Fall ab und entfernen die braunen Blätter.

Giftig

Die Areca-Palme ist nicht giftig. Sie brauchen also weder zwingend Handschuhe beim Schneiden oder Umtopfen zu tragen, noch Kinder und Haustiere von ihr fernzuhalten.

Essen

Essen sollte man Pflanzenteile der Goldfruchtpalme dennoch nicht. Zwar besteht keine Vergiftungsgefahr, aber die Einzelblätter der Palmwedel sind doch rehtc spitz und scharfkantig. Neugierige Kleinkinder oder Katzen könnten sich, wenn sie sie zu essen versuchen, dadurch an den Schleimhäuten verletzen.

Tipp

Die Goldfruchtpalme hat es auf die von der NASA erstellte Liste von luftreinigenden Pflanzen geschafft. Sie vermag Xylole und Toluol in erhöhtem Umfang aus der Luft zu neutralisieren. Daher kann sie auf Dauer gesundheitsfördernd in Räumen wirken, in denen mit Klebstoffen, Lacken und Lösungsmitteln gearbeitet wird und eine vermehrte Konzentration dieser vor allem atemwegsschädigenden Stoffe herrscht.

Sorten

Besondere Züchtungen gibt es bei der Goldfruchtpalme nicht.

Bilder: nnattalli / Shutterstock