Froschlöffel

Froschlöffel im Garten: Pflanzen, Pflege und Arten

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Lesen Sie hier einen kommentierten Froschlöffel-Steckbrief mit Infos zu Vorkommen, Wachstum und drei heimischen Alisma-Arten. Wie Sie die Sumpf- und Wasserpflanze richtig pflanzen und pflegen, erfahren Sie hier.

froschloeffel
Die hübschen Blüten des Froschlöffels sind bei Menschen und Insekten gleichermaßen beliebt
AUF EINEN BLICK
Wie pflanzt und pflegt man Froschlöffel?
Froschlöffel (Alisma) bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und nährstoffreiche, sumpfig-lehmige Böden. Pflanzen Sie sie in Flachwasser bis maximal 30 cm Tiefe oder im feuchten Erdreich. Regelmäßige Schnittpflege und Teilung fördern ihr Wachstum und verhindern unerwünschte Ausbreitung. Froschlöffel ist winterhart und erfordert wenig Pflege.

Steckbrief

  • Wissenschaftlicher Name: Alisma
  • Gattung: Froschlöffel mit 9 Arten
  • Familie: Froschlöffelgewächse (Alismataceae)
  • Vorkommen: Europa, Asien, Nordamerika
  • Wuchstyp: ausdauernde Sumpf- und Wasserpflanze
  • Wuchshöhe: 20 cm bis 100 cm
  • Blätter: eiförmig bis breit-lanzettlich
  • Blüten: Rispen
  • Wurzeln: knollige Rhizome
  • Giftigkeit: giftig
  • Winterhärte: winterhart
  • Verwendung: Gartenteich, Wassergarten, Bachlauf

Vorkommen

Froschlöffel (Alisma) sind eine amphibisch lebende Pflanzengattung aus der Familie der Froschlöffelgewächse (Alismataceae). Die dekorativen Sumpf- und Wasserpflanzen sind weltweit verbreitet in gemäßigten und subtropischen Klimazonen. In Mitteleuropa besiedeln Froschlöffel häufig die Uferzonen von Teichen, Tümpeln, Weihern und Wassergräben. Vorzugsweise gedeihen heimische Alisma-Arten in stehenden und langsam fließenden Gewässern, wo der Boden nährstoffreich beschaffen ist.

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Wachstum

Mit ihrer Vorliebe für amphibische Standorte empfehlen sich Froschlöffel für die kreative Gestaltung von Gartenteich, Bachlauf und sumpfigen Wasserwelten. Warum das so ist, erklären diese Eckdaten des Wachstums:

  • Wuchstyp: sommergrüne, krautige Staude als wurzelnde Wasserpflanze oder Sumpfpflanze.
  • Wuchsform: aufrecht, locker-horstig mit submersen Wasserblättern, emersen, grundständigen Luftblättern und langstieligen, weißen bis rosafarbenen Blütenständen in mehreren Etagen.
  • Wuchshöhe: 20 cm bis 100 cm.
  • Wuchsbreite: 30 cm bis 50 cm.
  • Wurzeln: knollige Rhizome, Sprossknollen.
  • Gärtnerisch interessante Eigenschaften: winterhart, pflegeleicht, robust, insektenfreundlich, wasserreinigend, ausläuferbildend, verwildert durch Selbstaussaat, schwach giftig.

Video: Echter Froschlöffel - natürlich schön am Gartenreich

Blätter

Heimischer Froschlöffel bildet zwei Arten von Laubblättern, die geprägt sind von diesen Merkmalen:

  • Luftblätter (emers): grundständig, lang gestielte Blattspreite, breit-eiförmig, herzförmig oder lanzettlich mit glattem Blattrand.
  • Wasserblätter (submers): flutend, bandförmig bis grasartig.
  • Blattgröße: Blattstiel 10-25 cm lang, Blattspreite 6-20 cm lang, 1,5-12 cm breit.
  • Blattfarben: frischgrün bis blaugrün mit deutlich sichtbaren Blattnerven.

Blüten

Im Sommer schweben filigrane Blütenstände über den grundständigen Blattrosetten mit diesen Attributen:

  • Blütenstand: aufrechter, blattloser, bis 70 cm langer Stängel mit stockwerkartig angeordneten Blütenrispen.
  • Einzelblüte: dreizählig, 3 grüne Kelchblätter (2-3 mm lang), 3 weiß-rosafarbene Kronblätter (3-6 mm lang), 6 Staubblätter.
  • Einzelblüte-Größe: 1-1,5 cm im Durchmesser
  • Blütenökologie: zwittrig, homogame Pollen-Scheibenblume.
  • Bestäuber: überwiegend Schwebfliegen sowie andere wassernahe Insekten.
  • Blütezeit: Juni bis August
  • Früchte: Spaltfrüchte

Die weißen bis rosafarbenen Einzelblüten thronen auf einem 1,5 bis 3,5 cm langen Blütenstiel und werben um den Besuch der Bestäuberinsekten. Zu diesem Zweck sind die Staubblätter ausgestattet mit basalem Nektargewebe als Belohnung für den Pollentransport. Aus bestäubten Blüten bilden sich Spaltfrüchte, die in schwimmfähige Teilfrüchte zerfallen. Darin enthaltene Samen sind Kaltkeimer und schwimmen bis zu 15 Monate auf der Wasseroberfläche.

Froschlöffel-Arten

Aus der kosmopolitischen Alisma-Gattung sind hierzulande diese drei sehenswerten Froschlöffel-Arten in freier Natur, Parks und Gartenteichen zu bewundern:

Froschlöffel-Arten Gewöhnlicher Froschlöffel Lanzettblättriger Froschlöffel Herzblättriger Froschlöffel
Botanischer Name Alisma plantago-aquatica Alisma lanceolatum Alisma parviflorum
Synonym Echter Froschlöffel Lanzett-Froschlöffel Herzblatt-Froschlöffel
Blattform breit-elliptisch bis eiförmig breit-lanzettlich herzförmig
Wuchshöhe 20 cm bis 90 cm 20 cm bis 50 cm 25 cm bis 80 cm
Blütenfarbe weiß bis purpur-rosa zartrosa, blauviolett hellrosa
Besonderheit Blüten öffnen sich mittags Blüten öffnen sich morgens Fruchtstände zieren bis in den Winter

Froschlöffel pflanzen

Gemeinen Froschlöffel und seine heimischen Artgenossen können Sie jederzeit pflanzen, sofern die sumpfige Erde nicht gefroren ist. Beste Pflanzzeit ist im Frühling, damit sich die Rhizome bis zum Winter gut aufbauen können. Wo und wie Sie Froschlöffel richtig pflanzen, lesen Sie hier:

Standort, Boden, Wassertiefe

Das sind die idealen Rahmenbedingungen für natürlich schöne Froschlöffel:

  • Sonniger bis halbschattiger Standort.
  • Sumpfig-lehmiger Boden, nährstoffreich, humos, schwach sauer bis neutral.
  • Wassertiefen: Flachwasser bis maximal 30 cm Tiefe (Lanzettblättriger Froschlöffel bis 10 cm Wassertiefe).

Extra-Tipp: Gewöhnlicher Froschlöffel (Alisma plantago-aquatica) toleriert zeitweilige Trockenzeiten und eignet sich hervorragend für die Begrünung von Senken mit saisonaler Staunässe.

Pflanzung

Der Einfachheit halber können Sie Froschlöffel direkt in die Teicherde setzen. Empfehlenswert ist die Pflanzung im engmaschigen Gittertopf, damit sich die Rhizome nicht unkontrolliert ausbreiten. Folgende Kurz-Anleitung erklärt, wie Sie die Staude am Gartenteich und Bachlauf richtig pflanzen:

  1. Handschuhe anziehen zum Schutz vor dem hautreizenden Milchsaft.
  2. Teichkorb zu zwei Drittel füllen mit Wasserpflanzen-Substrat.
  3. Froschlöffel austopfen aus dem Verkaufstopf.
  4. Rhizome flach auf die Erde legen.
  5. Weiteres Substrat auffüllen bis zur vorherigen Pflanztiefe im Kaufcontainer.
  6. Mulchen mit Kies als Deckschicht.
  7. Pflanzabstand beachten von 35 cm bis 40 cm.

Am gewünschten Standort setzen Sie den Froschlöffel ins flache Wasser oder in die sumpfige Erde. Befindet sich die Pflanzstelle 20 cm bis 30 cm unter der Wasseroberfläche, gehen Sie idealerweise etappenweise vor. Stellen Sie den Teichkorb zunächst auf ein Podest aus Steinen oder sauberen Ziegeln. Proportional zum Wachstum der Luftblätter entfernen Sie einen Stein, bis die endgültige Wassertiefe erreicht ist.

Exkurs

Subtropischer Froschlöffel begrünt das Aquarium

Aus Südamerika stammt ein Froschlöffelgewächs, das Aquarianer-Herzen höher schlagen lässt. Argentinischer Froschlöffel (Echinodorus argentinensis) schmückt das Aquarium als tropisch-üppige Wasserpflanze mit länglich-eiförmigen bis 50 cm langen Blättern. Am schönsten gedeiht die exotische Froschlöffel-Art im warmen Wasser mit 18° bis 28° Celsius und einem pH-Wert von 6,8 bis 7,5. Im kühleren, harten Wasser verharrt die hübsche Staude auf einer Wuchshöhe von 25 cm bis 30 cm.

Froschlöffel pflegen

Froschlöffel ist anspruchslos. Folgende Tipps bringen auf den Punkt, wie Sie Alisma-Arten richtig pflegen.

Schneiden

Die Schnittpflege von Froschlöffel beschränkt sich auf diese Maßnahmen:

  • Verwelkte Blüten ausputzen vor der Fruchtbildung und einer ungebremsten Selbstaussaat.
  • Abgestorbene Blätter mit Blattstiel am Ansatz abschneiden, Schnittgut mit einem Kescher entfernen.
  • Überlange Rhizom-Ausläufer abschneiden oder mit dem Spaten abstechen.
  • Obacht: Vor möglichem Kontakt mit dem Milchsaft Handschuhe anziehen.

Teilen

Teilung des Wurzelstocks dient der einfachen Vermehrung und dämmt die Ausbreitung der Wasserpflanze ein. Bester Zeitpunkt ist im Frühling, sobald Wasser und Boden aufgetaut sind. Legen Sie einen erkennbaren Ausläufer frei, schneiden das Rhizom ab und pflanzen es am neuen Standort ein. Alternativ graben Sie die Staude aus, um den Wurzelstock auf einer festen Unterlage zu halbieren.

Überwintern

Froschlöffel ist eine winterharte Staude und bedarf keiner besonderen Schutzmaßnahmen. Im Herbst ziehen die Blätter sukzessive ein. Bei diesem Prozess werden Nährstoffe verlagert aus den grünen Pflanzenteilen in die Rhizome als Energiereserve. Die knolligen Rhizome selbst sind frosthart und überstehen den Winter auch im tiefgefrorenen Teichwasser.

Vermehren

Über die vegetative Vermehrung hinaus können Sie Froschlöffel durch Aussaat vermehren. Zertifiziertes Saatgut bietet der Fachhandel preisgünstig an. Alternativ lassen Sie an einigen Blütenstielen die Früchte reifen, um den Kapseln die Samen zu entnehmen. Eine Stratifikation überwindet die Keimhemmung der Kaltkeimer. So machen Sie es richtig:

  1. Wasserdichte Schale füllen mit nährstoffreicher Schlammerde.
  2. Samen ins feuchte Substrat drücken.
  3. Bis 1 cm hoch mit gesammeltem Regenwasser auffüllen.
  4. 2 bis 4 Wochen hell und warm aufstellen bei 22° bis 25° Celsius.
  5. Weitere 4 bis 6 Wochen kühl aufstellen bei 0° Celsius (Wasser darf gefrieren).

Im Anschluss an die Kältephase wird die Standortwärme schrittweise erhöht auf 20° bis 22° Celsius. Junge Froschlöffel mit mehreren Blättern sind kräftig genug für die Pflanzung am Gartenteich.

Krankheiten und Schädlinge

Froschlöffel sind zwar sehr robust. Vollkommen gefeit gegen pathogene Erreger sind die Stauden dennoch nicht. Ein Befall durch schwarze Blattläuse ist erkennbar an braunen Flecken und klebrigem Belag auf den Luftblättern. Entfernen Sie befallenes Laub, damit sich die Schädlinge nicht weiter ausbreiten.

Zu geringer Pflanzabstand kann Brandpilz verursachen, ausgelöst durch die Erreger einer Unterabteilung der Ständerpilze (Basidiomycota). Das Schadbild der braunen Luftblätter erinnert an Trockenstress und Sonnenbrand. Tatsächlich leiden die Wasserpflanzen an Sauerstoffmangel. Am einfachsten ist das Problem durch Teilung und Ausdünnung der Stauden zu lösen.

Beliebte Sorten

Die natürliche Schönheit der reinen Ursprungsarten ist durch Züchtungen nicht zu verbessern, sodass im Fachhandel keine Alisma-Sorten erhältlich sind.

FAQ

Sind Froschlöffel giftig?

Froschlöffel zählen zu den schwach giftigen Wasserpflanzen. Grund für die Zuordnung ist ein giftiger Milchsaft, der in allen Pflanzenteilen enthalten ist. Direkter Hautkontakt kann lästigen Juckreiz, Rötungen und Blasenbildung verursachen. Darüber hinaus bergen die Rhizome einen toxischen Bitterstoff und scharfes, ätherisches Öl. Diese Inhaltsstoffe lösen bei absichtlichem oder unabsichtlichem Verzehr Übelkeit und Erbrechen aus.

Ist ein Froschlöffel im Teich winterhart?

Froschlöffel wird eine zuverlässige Winterhärte bescheinigt von bis zu – 23° Celsius. Nach dem ersten Frost reduziert sich die Wasserpflanze auf ihre Sprossknolle. Die emersen und submersen Blätter sterben ab. Es überwintern die Rhizome im gefrorenen Sumpf und Flachwasser. Im folgenden Frühling treiben die Knollen munter wieder aus mit frischen Blättern.

Ein Froschlöffel wuchert im Gartenteich. Was tun?

Im Laufe der Jahre kann sich ein Froschlöffel mithilfe seiner Rhizome unerwünscht ausbreiten. Mit einer Teilung lässt sich die Ausdehnung regulieren. Bester Zeitpunkt ist im Frühling, kurz vor dem Austrieb. Graben Sie die beanstandete Staude aus. Mit einem Messer halbieren Sie den Wurzelstock und schneiden überlange Rhizome ab. Ein Teilstück setzen Sie im engmaschigen Pflanzkorb in die sumpfige Erde. Fortan dient der Pflanzkorb als Wurzelsperre.

Was sind gute Pflanznachbarn für Froschlöffel?

Kombinieren Sie Froschlöffel mit heimischen Sumpf- und Wasserpflanzen. Sehr zu empfehlen sind rosafarbene Schwanenblumen (Butomus umbellatus), gelbe Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) und Schmalblättriger Rohrkolben (Typha angustifolia). Auch mit blau blühender Bachbunge (Veronica beccabunga) und rosafarben blühendem Wasserknöterichs (Persicaria amphibia) pflegt Froschlöffel eine harmonische Nachbarschaft.

Bilder: Aleksandra Duda / Shutterstock