Flieder

Flieder ohne Ausläufer: Ist das möglich und wie erreichen?

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Nicht ohne Grund wird der Flieder als „Neophyt“ eingestuft. Darunter werden eingeführte Pflanzenarten verstanden, die durch ihr Ausbreitungsverhalten einheimische Arten bedrohen. Tatsächlich ist Syringa dafür bekannt, im Umkreis von mehreren Metern um die Hauptstämme herum hartnäckig zahlreiche Wurzelausläufer auszutreiben – und oft auch ganze Beete dicht zu bewurzeln. Dieses Verhalten ist aus biologischer Sicht sinnvoll, dient es doch der Vermehrung, kann allerdings auch so manchen Gartenbesitzer in die Verzweiflung treiben. Nicht Ausläufer bildende Flieder wurden bislang nicht gezüchtet.

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Flieder sollten immer mit Wurzelsperre gepflanzt werden
AUF EINEN BLICK
Gibt es Flieder ohne Ausläufer?
Es gibt keinen Flieder ohne Ausläufer. Um unerwünschtes Wachstum zu verhindern, kann eine Wurzelsperre eingesetzt oder die Ausläufer konsequent entfernt werden. Flieder kann auch durch Veredelung auf einer unterlage ohne Wurzelschösslinge gezogen werden.

Gibt es Flieder ohne Ausläufer?

Die schlechte Nachricht zuerst: Es gibt keine Fliedersorten, die auf das Ausbilden von Ausläufern verzichten. Allerdings gibt es Möglichkeiten, dies zu unterbinden, beispielsweise indem eine Edelflieder-Sorte auf eine Unterlage veredelt wird, die keine Wurzelschösslinge austreibt. Dies ist etwa der Fall bei auf Liguster veredelten Fliedern – diese treiben höchstens oberhalb der Veredelungsstelle aus, weshalb diese sich nicht in der Erde befinden darf – sondern immer nur knapp darüber. meist jedoch werden Edelflieder auf ihre Wildformen veredelt, die wiederum emsig austreiben.

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Um nun einer unkontrollierten Vermehrung des austreibenden Flieders entgegenzuwirken, helfen nur zwei Dinge: die Installation einer wirksamen Wurzelsperre bereits bei der Pflanzung sowie die konsequente Entfernung von Ausläufern.

Installation einer Wurzelsperre

Die wirksamste Methode, um unliebsame Mini-Flieder zu verhindern, ist das Eingraben einer geeigneten Wurzelsperre bereits beim Pflanzen des Flieders. So mancher Gärtner kommt nun auf die Idee, zu diesem Zweck Teichfolie zu verwenden: Das ist nicht ausreichend, da die starken Fliederwurzeln die Folie einfach durchbohren. Stattdessen haben sich spezielle Wurzelsperren für Bambus bewährt, aber auch die Methode, den Flieder einfach mitsamt einem großen Ton- oder Keramiktopf ohne Boden einzupflanzen. Wichtig ist dabei, dass die Sperre tief genug in den Boden reicht – so mancher Flieder hat schon 80 Zentimeter tiefe Betonfundamente unterlaufen.

Ausläufer konsequent entfernen

Des Weiteren gilt es, Ausläufer konsequent zu entfernen. Dazu genügt es nicht, sie lediglich an der Oberfläche abzuschneiden oder mit dem Rasenmäher darüber zu laufen. Die Folge davon ist schlicht, dass der Flieder noch stärker versucht auszutreiben. Sie müssen stattdessen jeden einzelnen Ausläufer ausgraben und direkt am Wurzelhals abschneiden. Auch ein Abstechen mit einem guten Spaten ist möglich, zudem körperlich leichter zu bewerkstelligen.

Tipp

Natürlich können Sie die Wurzelausläufer auch zur Vermehrung nutzen. Haben Sie allerdings einen veredelten Flieder, so handelt es sich höchstwahrscheinlich um eine schossende Wildsorte – die dann eben der Edelsorte überhaupt nicht ähnlich sieht.

Bilder: Dariusz Leszczynski / Shutterstock