Clematis

Clematis und Lavendel: Traumpaar oder Problemduo?

Clematis und Lavendel bilden eine beliebte Gartenkombination. Dieser Artikel beleuchtet die Vorteile und Herausforderungen der gemeinsamen Pflanzung und gibt Tipps zur Sortenauswahl, Pflanzung und Pflege.

Lavendel als Unterpflanzung für Clematis

Lavendel schützt Clematis vor übermäßiger Erwärmung und schafft ein vorteilhaftes Mikroklima

Lavendel als Unterpflanzung für Clematis

Lavendel kann Ihrer Clematis auf vielfältige Weise nützen. Während die Clematis mit ihren üppigen Blüten an sonnigen bis halbschattigen Standorten gedeiht, sorgt der Lavendel am Boden für einen natürlichen Schatten, der den Wurzelbereich der Clematis vor übermäßiger Erwärmung schützt. Diese Kombination schafft ein ausgewogenes Mikroklima, welches besonders an heißen Sommertagen vorteilhaft ist.

Diese Unterpflanzung trägt zudem dazu bei, Schädlinge abzuschrecken. Die ätherischen Öle im Lavendel wirken als natürlicher Schutz gegen Schnecken, die für Clematis-Triebe schädlich sein können. Insofern schützt der Lavendel nicht nur physisch, sondern auch durch seine Duftstoffe die empfindliche Waldrebe.

Bei der Auswahl der Lavendelsorten ist es wichtig, schwachwüchsige Exemplare zu bevorzugen. Diese sollten eine Wuchshöhe von etwa 15 bis 50 Zentimetern nicht überschreiten, um die Clematis-Triebe nicht zu stark zu beschatten. Dies fördert eine reichhaltige Blütenpracht beider Pflanzen.

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Lavendel ist besonders pflegeleicht und langlebig. Er gedeiht in lehmigen bis sandigen Böden und benötigt weniger Nährstoffe, sodass Sie keine intensive Düngung einplanen müssen. Seine Blütezeit von Juli bis September harmoniert gut mit vielen Clematis-Sorten, was für eine langanhaltende Blüteperiode sorgt und Ihrem Garten über mehrere Monate hinweg Farbe verleiht.

Bei der Pflanzung sollten Sie darauf achten, den Lavendel in einem Abstand von etwa 50 bis 80 cm zur Clematis zu setzen, um beiden Pflanzen genügend Raum zur Entfaltung zu geben. Unterstützen Sie die Clematis bei der Etablierung durch eine lockere, gut durchlüftete Erde und ausreichende Bewässerung, um das Wurzelwachstum zu fördern.

Standortanforderungen von Clematis und Lavendel

Clematis und Lavendel sind in ihren Standortansprüchen unterschiedlich. Clematis bevorzugt einen Standort, an dem ihre Wurzeln kühl und schattig gehalten werden, während ihre oberen Teile genügend Sonne oder Halbschatten erhalten. Eine geschützte Lage ist ebenfalls vorteilhaft, um die Pflanze vor starkem Wind zu bewahren. Der Boden sollte humos und sommerfeucht sein, den pH-Wert betreffend im neutralen bis leicht alkalischen Bereich liegen.

Der Lavendel hingegen liebt vollsonnige und warme Plätze, die den Bedingungen seiner mediterranen Heimat ähneln. Der Boden sollte gut durchlässig, nährstoffarm und vorzugsweise kalkhaltig sein. Schotterige oder steinreiche Böden sind ideal, um ein gesundes Wachstum zu fördern und Staunässe zu vermeiden. Ein geschützter Standort ist besonders im Winter wichtig, um den Lavendel vor kaltem Wind und Zugluft zu schützen.

Berücksichtigen Sie bei der Pflanzung, dass beide Pflanzen trotz ihrer unterschiedlichen Ansprüche gut nebeneinander gedeihen können, wenn die spezifischen Standortanforderungen bedacht werden.

Vorteile der Kombination von Clematis und Lavendel

Lavendel schützt Clematis-Wurzeln vor Überhitzung und sorgt für ein gesundes Wachstum

Vorteile der Kombination von Clematis und Lavendel

Die Kombination von Clematis und Lavendel bringt zahlreiche Vorteile mit sich:

  1. Schattenspendende Wirkung: Lavendel, der als Unterpflanzung eingesetzt wird, schirmt den Boden ab und hält die Wurzeln der Clematis kühl. Besonders an heißen Sommertagen kann die Beschattung durch den Lavendel verhindern, dass die Wurzeln der Clematis überhitzen und austrocknen.
  2. Schneckenabwehr durch ätherische Öle: Die ätherischen Öle im Lavendel verströmen einen Duft, den Schnecken meiden. Dadurch wird die Clematis vor Schneckenfraß geschützt, was besonders in den Wachstumsphasen der Clematis entscheidend sein kann.
  3. Langfristige Pflegeleichtigkeit: Lavendel ist eine mehrjährige Pflanze, die nur wenig Pflege benötigt. Einmal etabliert, kann Lavendel viele Jahre lang die Clematis unterstützen, ohne dass viel Aufwand betrieben werden muss. Dies macht den Lavendel zu einer idealen Begleitpflanze für Gartenliebhaber, die pflegeleichte Lösungen bevorzugen.
  4. Bodenverbesserung: Lavendel gedeiht auf gut durchlässigen und nährstoffarmen Böden. Da er keine intensive Düngung benötigt, kann der Boden rund um die Clematis relativ nährstoffarm bleiben, was für die Clematis vorteilhaft ist, da Überdüngung vermieden wird.

Clematis und Lavendel ergänzen sich hervorragend, da der Lavendel nicht nur als Schutz und Pflegelösung dient, sondern auch das ästhetische Gesamtbild Ihres Gartens durch seine farbigen Blüten und harmonischen Kontraste bereichert.

Nachteile der Kombination von Clematis und Lavendel

Eine gezielte Bodenvorbereitung hilft, die unterschiedlichen Bedürfnisse beider Pflanzen zu erfüllen

Nachteile der Kombination von Clematis und Lavendel

Obwohl Clematis und Lavendel oft aufgrund ihrer ästhetischen und funktionalen Vorteile gemeinsam gepflanzt werden, gibt es einige Schwierigkeiten, die bei dieser Kombination auftreten können:

  1. Wasserversorgung: Clematis benötigt eine gleichmäßig feuchte Erde, während Lavendel trockenere Bedingungen bevorzugt. Eine unzureichende oder übermäßige Bewässerung kann daher entweder die Clematis vertrocknen lassen oder den Lavendel anfällig für Wurzelfäule machen.
  2. Bodenbeschaffenheit: Die unterschiedlichen Ansprüche an den Boden können problematisch sein. Während Clematis einen humosen, nährstoffreicheren Boden bevorzugt, gedeiht Lavendel besser in nährstoffarmen und durchlässigen Böden. Dies erfordert gezielte Bodenvorbereitung und eventuell eine Trennung der Wurzelsysteme durch eine Barriere.
  3. Schattenmanagement: Lavendel benötigt volle Sonne, wohingegen Clematis es vorzieht, wenn ihre Wurzeln im Schatten bleiben. Das sorgt für eine Herausforderung bei der Standortwahl und Pflanzplanung.
  4. Nährstoffbedarf: Clematis hat einen höheren Nährstoffbedarf im Vergleich zu Lavendel, der in nährstoffarmen Böden besser gedeiht. Eine intensive Düngung zur Unterstützung der Clematis könnte dem Lavendel schaden.

Es ist also wichtig, diese Unterschiede im Auge zu behalten und die Bedingungen an die Bedürfnisse beider Pflanzen anzupassen, um eine gesunde Koexistenz zu ermöglichen. Beispielsweise kann durch geschickte Bodenbearbeitung und Bewässerung eine Balance gefunden werden, die den Ansprüchen beider Pflanzen gerecht wird.

Wahl der richtigen Lavendelsorten

Für die Unterpflanzung Ihrer Clematis sollten Sie sich sorgfältig für die passende Lavendelsorte entscheiden. Wichtig dabei ist, dass der Lavendel nicht zu hoch wächst, um die Clematis-Triebe nicht zu sehr zu beschatten. Niedrig bleibende Sorten erreichen eine Wuchshöhe von etwa 15 bis 50 Zentimetern und sind ideal. Diese Sorten sorgen dafür, dass die Clematis ausreichend Sonnenlicht erhält und ihre volle Blütenpracht entfalten kann.

Ein weiterer Aspekt bei der Auswahl der Lavendelsorten ist die Blütenfarbe. Lavendel gibt es nicht nur im klassischen Blauviolett, sondern auch in Weiß und Rosa. Wählen Sie die Farbe, die am besten mit den Blüten Ihrer Clematis harmoniert oder einen attraktiven Kontrast bildet. So können Clematis-Sorten mit weißen, gelben oder tiefroten Blüten eine faszinierende Kombination mit Lavendel erzeugen.

Einige empfohlene Lavendelsorten umfassen:

  • Niedrig bleibende Sorten: Diese sind besonders geeignet, um die Clematis-Triebe nicht zu überschattet.
  • Verschiedene Blütenfarben: Um ästhetische Akzente zu setzen, können Sie zwischen violetten, rosa und weißen Blüten wählen.
  • Aromen: Lavendelarten, die stark duften, können zusätzlich dazu beitragen, unerwünschte Schädlinge fernzuhalten.
Clematis-Sorten, die gut zu Lavendel passen

Harmonische Farbkombinationen verlängern die Blütezeit im gemeinsamen Garten von Clematis und Lavendel

Clematis-Sorten, die gut zu Lavendel passen

Wenn Sie Clematis und Lavendel kombinieren möchten, sollten Sie Sorten wählen, die sich farblich harmonisch ergänzen und ähnliche Blütezeiten haben, um über Monate hinweg ein attraktives Erscheinungsbild zu gewährleisten. Hier sind einige Vorschläge:

  1. Clematis montana: Diese Clematis-Sorten zeichnen sich durch ihre blassrosafarbenen Blüten aus, die einen zarten Kontrast zu den tiefvioletten Lavendelblüten bieten. Sie blühen im späten Frühling und frühen Sommer und sind damit zeitlich gut abgestimmt zu Lavendel.
  2. Clematis viticella: Diese Sorten sind bekannt für ihre tiefroten bis purpurfarbenen Blüten, die während des gesamten Sommers blühen. Sie bieten einen intensiven Farbakzent neben dem zarten Lavendel.
  3. Clematis texensis: Mit ihren kräftig roten bis tief pinkfarbenen Blüten schaffen diese Sorten einen auffälligen Kontrast zu den blauen und violetten Tönen des Lavendels. Diese Clematis blüht von Sommer bis in den frühen Herbst und verlängert somit die Blühphase in Ihrem Garten.
  4. Clematis alpina: Diese Sorten haben typische weiße oder blassgelbe Blüten, die subtil mit Lavendels verschiedenen Schattierungen harmonieren. Sie blühen im Frühling und sind ideal, um Frühjahrsfarbe in Ihren Garten zu bringen.

Kombinationstipps

  • Blütenfarben: Wählen Sie Clematis-Sorten mit Blütenfarben, die Komplementärkontraste zu den violetten Blüten des Lavendels bieten. Besonders geeignet sind Sorten mit weißen, gelben oder roten Blüten.
  • Wuchshöhe: Achten Sie darauf, dass die Clematis höher wächst als der Lavendel. Clematis kann an Rankhilfen hochklettern, während der Lavendel am Boden verbleibt und so den Wurzelbereich der Clematis beschattet, ohne die oberen Blütenteile zu überdecken.
  • Blütezeiten: Maximieren Sie die Blühzeit, indem Sie Sorten auswählen, deren Blütezeit gut mit der von Lavendel übereinstimmt oder diese ergänzt.
Pflanzung von Clematis und Lavendel

Die Frühjahrspflanzung bietet Clematis ausreichend Zeit zur Standortetablierung

Pflanzung von Clematis und Lavendel

Um Clematis und Lavendel erfolgreich zu pflanzen, sind einige wichtige Schritte und Zeitpunkte zu beachten. Es ist ideal, die Clematis zuerst im Frühjahr oder im Herbst des Vorjahres zu pflanzen, damit sie ausreichend Zeit hat, sich am neuen Standort zu etablieren.

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung

Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Pflanzung

Eine gute Bodenaufbereitung fördert das gesunde Wachstum der Clematis

1. Vorbereitung des Pflanzlochs für die Clematis:

  • Heben Sie ein großzügiges Pflanzloch aus, das mindestens doppelt so groß wie der Wurzelballen der Clematis ist.
  • Lockern Sie den Boden am Grund und an den Seiten des Pflanzlochs gut auf, um die Wurzelbildung zu fördern.
  • Mischen Sie den Aushub mit Kompost oder gut verrottetem organischem Material.

2. Setzen der Clematis:

  • Stellen Sie sicher, dass der Wurzelbereich der Clematis beschattet bleibt. Dies kann durch das Einbringen von Laubmulch oder das Pflanzen von Bodendeckern erreicht werden.
  • Setzen Sie die Clematis so in das Pflanzloch, dass die ersten zwei Augen (Wachstumsknospen) unter der Erde liegen.
  • Füllen Sie das Loch mit der vorbereiteten Erde auf und drücken Sie diese leicht an.
  • Gießen Sie die Clematis gründlich und installieren Sie eine Rankhilfe (24,00€ bei Amazon*).

3. Pflanzung des Lavendels:

  • Warten Sie ein paar Wochen, bevor Sie den Lavendel pflanzen, falls beide Pflanzen im Mai gesetzt werden.
  • Platzieren Sie den Lavendel in einem Abstand von 50 bis 80 cm zur Clematis, um eine ausreichende Luftzirkulation und einen Sonneneinfall sicherzustellen.
  • Auch für den Lavendel ist es wichtig, ein Pflanzloch vorzubereiten. Bei schweren Böden empfiehlt sich eine Drainageschicht aus Kies oder Sand, um Staunässe vorzubeugen.

4. Abschlussarbeiten:

  • Decken Sie den Boden um die Clematis mit Rindenmulch ab, um Feuchtigkeit zu bewahren und Unkrautwuchs zu unterdrücken.
  • Achten Sie darauf, dass der Lavendel in gut durchlässiger, eher nährstoffarmer Erde gepflanzt wird, um seinen Vorlieben für trockene, kalkhaltige Böden gerecht zu werden.

Düngung von Clematis und Lavendel

Düngung von Clematis und Lavendel

Eine gezielte Düngung fördert die Blütenpracht von Clematis und Lavendel

Damit sowohl Clematis als auch Lavendel ihre volle Blütenpracht entfalten können, benötigen beide Pflanzen eine gezielte und bedarfsgerechte Düngung.

Clematis

Clematis sind relativ anspruchsvoll in der Düngung und profitieren von regelmäßigen Nährstoffgaben:

  • Frühjahr: Zum Beginn der Wachstumsperiode sollte die Clematis eine erste Düngung erhalten. Verwenden Sie gut verrotteten Kompost oder Hornspäne, um den Pflanzen ausreichend Stickstoff und Phosphat zuzuführen.
  • Blütezeit: Während der Blütezeit kann es sinnvoll sein, Flüssigdünger in das Gießwasser zu mischen, um die Clematis zusätzlich zu stärken.
  • Kalkzugabe: Alle zwei bis drei Jahre kann das Einarbeiten einer kleinen Menge Kalk in den Boden hilfreich sein, besonders bei Sorten, die kalkhaltiges Substrat bevorzugen.

Lavendel

Lavendel benötigt deutlich weniger Nährstoffe als Clematis und bevorzugt nährstoffarme Böden:

  • Frühjahr: Eine leichte Gabe von Kompost im Frühjahr kann ausreichen. Lavendel sollte sparsam gedüngt werden, um das typische, kompakte Wachstum und die Blütenbildung nicht zu beeinträchtigen.
  • Organische Dünger: Naturdünger wie Hornspäne sind auch für Lavendel geeignet, aber in geringeren Mengen als für Clematis.

Gemeinsame Düngungshinweise

  • Bodenverbesserung: Da Clematis humosen Boden und Lavendel nährstoffarme Böden bevorzugt, kann es hilfreich sein, die Bereiche um die Pflanzen leicht zu differenzieren. Fügen Sie dem Pflanzloch der Clematis reichlich Kompost hinzu, während Sie den Boden um den Lavendel locker und durchlässig halten, eventuell durch die Beigabe von Sand.
  • Bewässerung: Achten Sie darauf, das Wasser gleichmäßig und tief zuzuführen, um die Düngemittel gut im Boden zu verteilen, ohne Staunässe zu verursachen, die Lavendel schaden könnte.

Durch die Beachtung dieser Düngungstipps sorgen Sie für eine optimale Förderung von Clematis und Lavendel und können sich über eine üppige Blütenpracht in Ihrem Garten freuen.

Bilder: Lubos Martinu / Shutterstock