Bodendecker

Unkraut loswerden mit Bodendeckern: So funktioniert es

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Die Hemmung von Unkrautwuchs ist einer der beliebtesten Einsatzzwecke von Bodendeckern. Sie schließen zuverlässig weite Flächen, sind oft durchaus dekorativ und auch noch bodenverbessernd. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ihre unkrauthemmende Wirkung fördern können.

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Bodendecker schützen nicht nur vor Unkraut, sie sehen auch wirklich hübsch aus
AUF EINEN BLICK
Welche Bodendecker eignen sich gegen Unkraut?
Zur Unkrautbekämpfung mit Bodendeckern eignen sich dicht wachsende, immergrüne Sorten wie Goldbeere, Elfenblume, Teppich-Knöterich, Ysander und Efeu. Sie sollten den Boden vorher gründlich von Unkraut befreien, die Bodendecker dicht halten und gegebenenfalls verdichten.

Was für die Unkrautbekämpfung durch Bodendecker spricht

Nicht umsonst ist die Bodendeckerbepflanzung eine etablierte Methode, um ansonsten nackte Flächen dauerhaft und auf pflegeleichte Weise zu begrünen. Die wuchsfreudigen Arten bilden willig dichte Pflanzenteppiche auf flächigen Arealen, um die man sich nicht allzu viel kümmern kann oder möchte. Solche Areale können etwa sein:

  • Wegeinfassungen
  • Mauerstreifen am Haus
  • Gräber
  • Böschungen und freie Hänge

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Zusätzlich zur gärtnerischen Arbeitserleichterung haben die Bodendecker an solchen Stellen noch weitere Vorteile: Sie haben eine bodenfestigende Wirkung, verhindern Oberflächenabtrag durch Witterungseinflüsse wie starken Wind oder Regen und aktivieren gleichzeitig das Bodenleben, indem sie kontinuierlich Feuchtigkeit absondern, Falllaub zu Humus verarbeiten und Nährstoffe für Bodennützlinge liefern.

Mit ihrem häufig dichten, durchsetzungsstarken Wurzelwerk hindern sie lästige Unkräuter daran, sich an diesen Stellen breit zu machen – und das auf ganz natürliche Weise. Bodendecker können also nicht nur die anstrengende Sisyphusarbeit des Unkrautjätens ersparen, sondern gegebenenfalls auch den Einsatz von umweltschädlichen Herbiziden oder anderen rabiaten Methoden wie Abfämmen.

Auch eine ideale Lösung sind Bodendecker zur Unterpflanzung von Sträuchern oder Stammgehölzen mit empfindlichem Wurzelwerk, unter denen Unkraut nicht durch grobe mechanische Eingriffe entfernt werden sollte. Der Bodendecker sorgt bei cleverer Kombination mit seinem Pflanzenteppich auf sanfte Weise dafür, dass kein Unkraut hochkommt und bietet stattdessen einen attraktiven Untergrund zum Hochgewächs.

Bodendecker als Unkrauthemmer sind also aus vielen Gründen empfehlenswert:

  • überaus zuverlässige Methode
  • erspart viel Arbeit
  • befestigt und verbessert gleichzeitig den Boden
  • natürliche Alternative zu umweltschädlichen Unkrautvernichtern
  • sanftes Fernhalten von Unkraut unter wurzelempfindlichen Hochgewächsen

Was beim Einsatz von unkrauthemmenden Bodendeckern beachtet werden muss

Obwohl sie im Ruf stehen, quasi keine Pflege zu benötigen und sich ganz von selbst um sich und die Unkrautbekämpfung kümmern – ein bisschen Unterstützung bei der Unkrautarbeit brauchen einige Bodendecker schon. Vor allem dann, wenn Sie sie erstmalig anpflanzen.

Gründliche Unkrautentfernung vor dem Anpflanzen

Denn auch ein wüchsiger, robuster Bodendecker ist in seiner Startphase nicht automatisch schon durchsetzungsstark genug gegen hartnäckige Unkräuter wie Quecken, Giersch oder Brennnesseln. Wenn Sie eine Fläche mit einem Bodendecker bepflanzen möchten, ist es darum wichtig, den Grund vorher sorgfältig vorzubereiten und alle Unkräuter und Pflanzenreste restlos zu entfernen. Das kann insbesondere bei Unkräutern wie Giersch, der unterirdische Triebe bildet, ziemlich mühsam sein.

Um den Bodendecker erfolgreich anzusiedeln, lohnt sich die Vorarbeit allerdings. Denn je gründlicher Sie das Substrat ausgereinigt haben, desto weniger haben Sie mit hochkommenden Unkräutern während der Anwuchsphase zu rechnen. Hacken im Bodendeckergeflecht ist außerdem nicht nur in der empfindlichen Anwuchsphase tabu, sondern auch grundsätzlich zu vermeiden. Es schädigt das zusammenhängende Wurzelwerk und kann unerwünschte Lücken reißen.

Bodendecker dicht halten

Damit der Bodendecker seine unkrauthemmende Aufgabe dauerhaft zu Ihrer Zufriedenheit erfüllen kann, ist es ratsam, ihn gerade in den ersten Jahren durch gezielten Schnitt zu verdichten. Wenn Sie ihn beim Emporwachsen sich selbst überlassen, bildet er lange Triebe an den Spitzen aus, sodass sich an den Pflanzbasen immer größere Lücken bilden – hier hat Unkraut dann zuweilen doch wieder leichtes Spiel.

Kürzen Sie schnellwachsende Triebe in der Anfangsphase also möglichst regelmäßig ein – dadurch bringen Sie die Pflanze dazu, an der Basis neu auszutreiben und sich nach und nach zu verdichten. Nicht zuletzt sieht der Pflanzenteppich durch diese Maßnahme auch deutlich gepflegter aus.

Geeignete Bodendeckerarten zur Unkrautvermeidung

Nicht alle Bodendeckerarten sind so wüchsig und bilden ein so dichtes Wurzelwerk aus, dass sie zur gezielten Unkrautbekämpfung geeignet sind. Wählen Sie also möglichst dicht wachsende Sorten aus, die sich mit Wurzeln, Geäst und Laub intensiv über dem Boden zusammenschließen. Solche Sorten sind zum Beispiel:

  • Goldbeere – bildet kurze Ausläufer, dadurch dichter Wuchs – strahlend gelbe Blüten
  • Elfenblume – sehr zähes Wurzelwerk, keine Chance für Unkräuter
  • Teppich-Knöterich – flachwüchsig, rosafarbene Ährenblüten
  • Ysander – in allen Pflanzenebenen sehr dicht, hübsche Blattstruktur
  • Efeu – sehr wüchsig, sollte als Unkrauthemmer verdichtet werden

Was Sie außerdem beachten sollten, ist, dass der dauerhafte Unkrautbekämpfungseffekt sich bei immergrünen Bodendeckersorten verbessert. Wenn sie nämlich auch im Winter ihr schattenbildendes Laub behalten, können sie auch besonders robusten, kälteunempfindlichen Unkräutern langfristig den Garaus machen. Immergrüne und dicht wachsende Sorten sind etwa:

  • Ysander – äußerst dichtes Wurzel- und dekoratives Blattwerk
  • Efeu – sehr robust, altbewährter Klassiker
  • Immergrün – winterhart, aber nicht ganz so dicht wachsend
  • Elfenblume – sehr dichtes Wurzelwerk

Für die sanfte Unkrautbekämpfung unter Strauch- und Stammgehölzen sollten hingegen Bodendecker mit etwas weniger starkem Wurzelwerk ausgewählt werden, damit sie das des Hochgewächses nicht ersticken. Außerdem sollten sie natürlich mit einem halbschattigen bis schattigen Standort zurechtkommen. Geeignete Sorten mit etwas lockererem Wuchs sind:

  • Storchschnabel – schattet gut ab, erfreut mit seinen zarten Blüten, ist immergrün
  • Schaumblüte – besonders unter Rhododendren zu empfehlen
  • Geflecktes Lungenkraut – wenig aggressives Wurzelwerk, hübsche Punktsprenkelung der Blätter
Bilder: SagePhotography111 / Shutterstock